Schläge - Medizin gegen das Böse - Spr 20:30

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237. Schläge - Medizin gegen das Böse - Spr 20:30

Wundstriemen scheuern das Böse weg, und Schläge (treffen) die Kammern des Leibes.

Kann man eine solch Aussage aufrechterhalten in einer Zeit, die jede Züchtigung als menschenunwürdig verurteilt, wo andererseits psychisch gestörte Eltern ihre Kinder misshandeln? Die Wundstriemen sind einschneidende Wunden (DEL) und ein Bild strengster Züchtigung, die als letzte Maßnahme der Liebe gegen das absolut Böse eingesetzt wird - nicht etwa nur in einer nervösen Übererregung, die mit dem natürlichen Geräuschpegel und dem Bewegungsdrang der Kinder nicht fertig wird! Im übrigen kann eine konsequente Erziehung, die von beiden Elternteilen getragen wird, solche körperliche Züchtigung meist umgehen. Und doch bleibt es sowohl Weisung des AT wie des NT, was Luther so übersetzt hat: "Man muss dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen, die man fühlt!" Der Text sieht im Wegscheuern sogar ein "Medizin", ja sogar eine "Massage gegen das Böse".

Dies gilt nun auch für Gottes Verfahren mit Seinen Kindern, die Seiner Erziehung und Züchtigung teilhaftig werden, gerade weil sie Söhne und keine Bastarde sind (Hebr 12:7-8). Der Vater aller Vaterschaften (Eph 3:14-15) zeugt nicht nur neues Leben und lässt dieses wachsen, wie immer es will, sondern Er beschneidet, setzt Grenzen, erzieht und führt. Hebr 12:9-10 sagt dazu: "Zudem hatten wir auch unsere Väter als Erzieher und haben ihnen Ehrerbietung erwiesen, sollten wir uns nicht viel mehr dem Vater der Geister unterordnen und dadurch zum Leben gelangen?"

1Kor 4:15 ist oftmals missverstanden worden; dort stellt Paulus fest, dass es "nicht viele Väter" in der Gemeinde zu Korinth gibt, die befähigt sind, durch das Evangelium neues Leben zu zeugen, sondern "Zehntausende von Erziehern" (Zuchtmeistern). Die Zahl 10 000 hat es sicher auch mit dem Gesetz zu tun, das ja "ein Erzieher auf Christus hin" ist (Gal 3:24); doch dürfen wir nicht übersehen, dass von "Erziehern" in Christo" die Rede ist. freilich ist es unsinnigem eine Unzahl von Pädagogen anzustellen, wenn es überhaupt keine zeugungsfähigen Väter und demnach keine Kinder gibt! Gegen dieses Missverhältnis wendet sich der Apostel,. Andererseits haben Väter eben nicht nur "liebe Papas, sondern auch Erzieher zu sein!

Die jüdische Überlieferung sagt im Beraroth 5a: "Leidensschickungen spülen alle Verschuldungen des Menschen hinweg" (nach DEL). Ist dies nicht zu hoch gegriffen? Doch auch der Apostel betont in 1Petr 4:1-2, dass, wer im Fleisch leidet, aufhört mit Sündigen!" Und in 1Petr 4:14 führt er aus, dass "der Geist der Herrlichkeit auf uns ruht" (wörtl. zur Ruhe kommt), wenn wir die Leiden annehmen die durch Gottes Züchtigung hervorgerufen werden.

Auch Israel unterliegt der Züchtigung Gottes und hat einschneidende Wunden zu ertragen, die ihm von Gott selbst zugefügt worden sind, damit das Böse weggescheuert würde; aber derselbe Gott wird "die Wunden verbinden und heilen", wenn Er am Ende der Tage Israels wiederbeleben und aufrichten wird. (Hos 5:14 bis Hos 6:3 - Ps 147:3 - Jes 30:26)!

Schläge scheuern die Kammern des Leibes. Wir lasen von den Kammern oder Zellen des Leibes schon in Spr 20:27 und deuteten sie prophetisch auf die Glieder des Leibes Christi, des "letzten Adam". Ja es ist wahr. Gerade weil wir Glieder am Leibe des Christus sind, unterliegen wir Seiner Zucht und Erziehung und erfahren oftmals Schläge zur Heilung vom Bösen Aber "treugemeint sind die Wunden, zugefügt von dem, der liebt!" (Spr 27:6). So gesehen könnte 1Kor 9:24-27, das von der "sportlerischen" Selbstdisziplin und Enthaltsamkeit des Apostels Paulus berichtet, auch zum Bild für das Verfahren Christi mit Seinem Leib werden: "...ich kämpfe also, nicht wie einer, der die Luft mit Hieben schlägt, sondern ich zerschlage meinen Leib und führe ihn in Knechtschaft, damit ich nicht, nachdem ich andere als Herold gerufen habe, selbst disqualifiziert werde!"


Lies weiter hier:

238. Herzen - in der Hand des Herrn - Spr 21:1-2