Rechte Arbeitsplanung - Spr 24:27

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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282. Rechte Arbeitsplanung - Spr 24:27

Besorge draußen deine Arbeit und bestelle sie dir auf dem Felde danach magst du dann dein Haus bauen!

Wenn ein junger Bauer im Orient eine Familie gründen wollte, dann musste er umsichtig planen. Seine Arbeit vollzog sich in drei Schritten: Zum ersten musste er das erworbene Grundstück für den Ackerbau vorbereiten: Besorge draußen deine Arbeit...! Die Steine mussten abgelesen und als Mauer um das Feld geschichtet werden; Zäune wurden erbaut und ein Wachturm errichtet, wenn es sich um einen Weinberg handelte. Dornensträucher und Disteln mussten ausgegraben und verbrannt werden (s. Jes 5:1-2); sodann konnte er das Feld bestellen, es umgraben, düngen, einsäen und eine erste Ernte einbringen; erst nach diesen Arbeiten konnte er daran denken, eine Familie zu gründen, ein Haus zu erbauen. Manche Firmengründung unserer Tage würde nicht so schnell in Konkurs enden, wenn ihr eine solch umsichtige Planung zugrunde läge! Und die Regel der Alten, dass man erst eine berufliche Sicherung anstreben müsse, ehe man sich verheiratet, ist auch heute noch gültig. Glaube und Frömmigkeit entbindet uns nicht von weisheitsvoller und vernünftiger Lebensplanung!

Der Dreitakt - draußen... auf dem Felde ... der Hausbau - erinnert uns an die drei Bereiche des Heiligtums: Vorhof - Heiligtum - Allerheiligstes. So dürfen wir Spr 24:27 auch prophetisch im Sinne des Heilsplanes Gottes deuten, den Er durchführt in Seinem Sohn - als ein Sendungswort des Vaters an den Christus.

Besorge draußen deine Arbeit (BA: deinen Auftrag): Dies umschreibt die Sendung des Sohnes Gottes zur Erschaffung der Welt, ihrer Materie und ihrer Zeit. Sodann wurde das Feld von Ihm bestellt. "Der Acker ist die Welt" sagte Jesus in Mt 13:38. Als dem "zweiten Adam" brachte ihm der Acker dieser Welt zwar Dornen und Disteln, und Er musste "im Schweiße Seines Angesichtes Sein Brot essen", als Er den Willen Gottes erfüllte und den edlen Samen Seines Leibes, das Weizenkorn mit Tränen in die Erde bettet, um viel Frucht bringen zu können (vgl. 1Mo 3:17-19 - Joh 4:34 - Joh 12:24 - Hebr 5:7 - Hebr 6:7-8 - Joh 19:2). Doch wird sich auf diesem Weg des Christus Spr 12:11 erfüllen, wo es heißt: "Wer sein Land bebaut, wird mit Brot gesättigt werden!" Und Ps 126:6 bezeugt: "ER geht hin unter Weinen und trägt den Samen zur Aussaat. ER kommt heim mit Jubel, tragend die Garben!" Sei seinem Kreuzesleiden steht der Christus als "das Brot der Welt" allen Hungernden zur Verfügung. Dass Er zudem noch einen Schatz im Acker (dieser Welt) fand", weist hin auf die Gemeinde der Erstlinge, um deretwillen Er "alles verkaufte, was Er besaß" und den Acker mitsamt dem in ihm liegenden Schatz um den teuren Preis Seines Blutes erwarb (Mt 13:44 - 1Petr 1:19). Der dritte Vollzug des Heilsplanes Gottes durch den Sohn wäre dann der Bau Seines Hauses; dies ist zum einen die Gemeinde als "die Behausung Gottes im Geist" (Eph 2:2), aber dann auch - im engeren prophetischen Sinn - der "Wiederaufbau der verfallenen Hütte Davids", die Erneuerung und Wiederherstellung Israels.

So führte Jakobus auf dem Apostelkonzil folgenden Schriftbeweis und bekannte sich damit zur Missionsarbeit des Apostels Paulus in der Völkerwelt: "Simon hat berichtet, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen, für Seinen Namen. Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die verfallene Hütte Davids, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; damit (dann auch) die übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über denen mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut" (Apg 15:16-17/ s. auch den Dreitakt in Jes 49:6)!

So vollbringt der Christus das Werk des Vaters - als Mittler der Schöpfung, als Mittler in der Erwählung und Führung Israels, als Mittler der Erlösung und Haupt der Gemeinde, als Mittler der Erneuerung Israels und der Weltvollendung. Er vollzieht alles nach dem Vorsatz und der präzisen Arbeitsplanung, die Er vor Grundlegung der Welt mit dem Vater erstellt hat, und die wir den "Heilsplan Gottes" nennen. Denn auch die Weltzeiten sind in Ihm, dem "Vater der Äonen" konzipiert (Jes 9:6 - Hebr 1:2).


Lies weiter hier:

283. Mund und Zunge bewahren - Spr 10:19 - Spr 20:25 - Spr 21:23 - Spr 24:28-29