Israel, das große Zeichen

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift der Schrift: Christi nahe gekommene Wiederkunft:
aus der Reihe: Christi unausspürbarer Reichtum Eph 3:8
von M. Jaegle/ G. Groß (1988)

Mit freundlicher Genehmigung des Mitverfassers.
Bei Gerhard Groß, Balingen, als Schrift noch erhältlich.

weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Christi nahe gekommene Wiederkunft

8. Israel, das große Zeichen

Israel, Gottes Offenbarungsvolk im Gericht

In einer Abhandlung über Christi nahe gekommene Wiederkunft hat auch die Geschichte Israels ein gewichtiges Wort mitzureden; denn wenn auch der größte Teil dieses Gottesvolkes nach Röm 11:25 in das Gericht der Verstockung gekommen ist, so will das keineswegs heißen, dass Israel in diesem Zustand für Gott völlig unbrauchbar geworden wäre. Mose bezeugt, dass es auch im Gerichtszustand immer noch Gottes Offenbarungsvolk geblieben ist und dass all die Flüche, die über Israel kommen werden, „zum Zeichen und Wunder seien an dir“ (5Mo 28:45-46). Auch Jesaja betont dieses Wahrheit (Jes 8:18). „Wir sind zu Zeichen und zu Wundern im Hause Israel gesetzt“.

Was sind nun die Zeichen und Wunder im Volk Israel, mit denen uns Gott heute etwas zu sagen hat?

Durch Paulus werden wir zu solche einem Zeichen geführt,indem er auffordert: „Gewahre nun die Güte und die Strenge Gottes: an denen die fallen, zwar die Strenge...“ (Röm 11:22). Mit anderen Worten:Schaut Gottes Gerichtsernst, wie Er diesen im Gericht an Israel offenbart! Nach Röm 9:22 ist es Gottes Wille, durch Gerichte Seinen Zorn zur Schau zu stellen.

Die Israel angedrohte Zerstreuung unter alle Völker, verbunden mit unsagbar schweren Leiden, dauert nun bereits 1900 Jahre an. Wahrlich, hier hat Gott ein nicht übersehbares Zeichen aufgestellt und gezeigt, dass Er auch ein Gott des Gerichtes ist. Und so ist Israel durch Jahrhunderte in der Finsternis gewandert, ohne dass sich etwas geändert hätte. Es war und blieb ein Tal voller Totengebeine, wie es Gott dem Hesekiel (Hes 37) zeigte. Aus diesem Zustand des Todes vermochte Israel nichts Heilsmäßiges hervorzubringen.

Doch im letzten Jahrhundert leuchtete im Volk der Juden ein kleines Lichtlein auf.

Die Gründung des Zionismus

Wir dürfen die Gründung des Zionismus derart deuten, dass es Gott Selbst war, der einem Sohne Israels namens „Herzl“ den Gedanken ins Herz gab: Palästina den Juden! Ja, Gott hat ihn sogar angeregt und gekräftigt, diesen Gedenken der Öffentlichkeit zu übergeben.

Heute kann man sagen, dass der damalige Zionismus der erste Baustein des heute bestehenden Staates Israel war und dieser Baustein des heute bestehenden Staates Israel war und dieser kleinste Anfang ein Wunder Gottes vor unseren Augen ist.

Belebung des Wartens auf den Herrn
Dieser kleine Anfang hatte eine erste Auswirkung auf die damaligen ernste gesinnten Gläubigen,indem sie in diesem Ereignis ein Zeichen für die nahe gekommene Wiederkunft Christi sahen. Die Folge war: Es gab ein lebendiges Warten auf den Herrn.

Doch für den Juden selbst änderte sich nichts, sein Land blieb ihm verschlossen. Auch bestand damals noch nicht die geringste Aussicht, dass die Völker dem Plan „Palästina den Juden“ zustimmen würden.Statt dessen kam es u ganz anderen Entwicklungen in der Völkerwelt, und zwar zu 2 Weltkriegen, die bereits hinter uns liegen, der dritte ist im Worte Gottes vorausgesagt.

Der erste Weltkrieg

Jeder Krieg hinterlässt Kummer und Leid durch Menschenverluste, und weiter wird Land verwüstet, wovon auch der Sieger im allgemeinen nicht verschont bleibt. Dieses Urteil trifft auch auf den ersten Weltkrieg zu, der im Jahr 1914 ausbrach.

Im Blick auf den Zionismus müsste man nun doch annehmen, dass sich dieser Krieg äußerst hemmende auf die Vorwärtsentwicklung auswirkte. Tränen und Leid war unter den Völkern und mussten diese kaum geneigter Machen, sich mit dem Plan der Juden zu beschäftigen und diesem zuzustimmen. Doch der Krieg kam zum Abschluss, und nun wurde offenbar, welcher gewaltigen Sache er den Weg vorbereitet hatte.

Palästinas erste offene Tür

Nach Abschluss des Krieges ging für die Juden in Palästina ein Tür auf. Dies geschah aufgrund der „Balfour-Deklaration“ (worin den Juden durch den britischen Außenminister ein Recht auf einen eigenen Staat zugesichert wurde).

Mit dieser offenen Tür war aber erst dem einzelnen Juden Zutritt in sein Land gewährt, noch nicht dem ganzen Volk. Auch war damit in keinster Weise die Rückgabe des Landes an Israel verbunden.

Kleiner Anfang einer großen Heilstat
So klein dieses Ereignis einerseits auch war, so hatte es heilsgeschichtlich gesehen eine ganz große Bedeutung. Obwohl die Deklaration durch Menschen zustande kam, sehen wir im Grunde doch Gottes Wirken dahinter. Hier begann nämlich Gott, Sich wieder Seines Volkes Israel anzunehmen, und dieser Wiederanfang geschah ganz nach dem göttlichen Prinzip: Großes mit Kleinem, nur mit „etlichen“ zu beginnen.

Auf diesem Heilsvorsatz beruht auch die Herausgerufene Körperschaft Christi; es kommen immer nur einzelne hinzu, nie aber große Massen.

Es war deshalb auch nur eine bescheidene Zahl von Juden, die durch diese Tür in ihr Land zogen. Sie waren außerdem meistens recht arm und kamen aus den östlichen Ländern. Die gutsituierten Juden im Westen hingegen dachten nicht daran, ihr gutes Ergehen mit einem kärglichen Leben, ja einem Kampf um das Leben, in Palästina zu vertauschen. Doch der Anfang der Heimkehr Israels war gemacht.

Der zweite Weltkrieg

Nach dem ersten Weltkrieg vergingen Jahrzehnte, ohne dass im Völkerleben etwas zugunsten der Juden geschah. Nach einer relativ kurzen Zeit der Waffenruhe bracht dann im Jahre 1939 der 2. Weltkrieg aus.

Doch schon vor Ausbruch dieses Krieges hatte gegen die Juden eine schwere Verfolgung eingesetzt, die während des Kriegsverlaufes solch ein Ausmaß annahm, dass man um das Weiterleben des Zionismus bangen musste.

Hier stellt sich nun die Frage, ob aufgrund der Tatsache, dass Gott nach dem 1. Weltkrieg Palästina eine Tür für einzelne Juden öffnete, Er auch nach Abschluss des 2. Weltkrieges solch Heilswirken weiterführen wollte.

Nun wurde in der Tat mit dem Feuer der Trübsal, das über die Juden hereinbrach, Gottes Heilsabsicht erkennbar: Die Sehnsucht der Juden nach dem Besitz des eigenen Landes wurde brennender und das Verlangen nach einem eigenen Staat verstärkt. Wesentlich trugen hierzu die Jäger gemäß Jer 16:16 mit bei.

Aber auch unter den Nationen wirkte Gott durch das Geschehen an den Juden während des Krieges: Das Wunder geschah, die Nationen gaben ihr Zusage zu

Gründung des Staates Israel

Dieses Wunder konnte aber nur geschehen, weil Gott sowohl an den Völkern wie auch an Israel vorgearbeitet hatte.

So wurde am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen. Wenn Gott also künftige Begebenheiten schon damals den Propheten in Gesichten offenbaren konnte, so ist der Beweis heute sichtbar vor unser aller Augen, dass Er auch der Vollbringer dieser Taten ist. So steht als unleugbare Tatsache der Staat Israel vor uns.

Ein dritter Weltkrieg

Dieser kommende Krieg ist klar und deutlich im sechsten Kapitel der Offenbarung geweissagt. Da er in der Schrift angegeben ist, wird er nicht aufzuhalten sein. Nachdem wir nun in der Folge der ersten beiden Weltkriege imBlick auf Israel gesegnete Folgen entdecken konnten, ist auch hier wiederum die Frage naheliegend, ob auch dem zukünftigen, dritten Weltkrieg solche Frucht entwächst.

Nun liegen hier natürlich noch keine Tatsachen vor uns, und trotzdem wind wir nicht auf Mutmaßungen angewiesen, vielmehr kommt uns hier wunderbar Gottes Wort zur HIlfe mit seiner prophetischen Vorschau. Gewährt wird uns diese im Propheten Hesekiel.

Ein Gesicht des Propheten Hesekiel
Der Prophet Hesekiel wird in diesem realen Bild in ein Tal voller Totengebeine geführt, und es wurde ihm dort erklärt (Hes 37:11): „Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel!“ Diesen toten Gebeinen wurde geweissagt, dass sie leben sollten, und der Prophet bekam nun zu schauen, wie sich dies Schritt für Schritt erfüllte.

Lange Zeit mussten diese Gebeine in ihrem Todeszustand ausharren. Es war das Bild Israels bis zur Gründung des Zionismus. Der Zionismus stellt das Zusammenrücken der Gebeine dar, es war aber damit erst dem einzelnen Juden die Rückkehr in sein Land gegeben. Nach dieser Bewegung wuchsen über die Gebeine Sehnen und Fleisch. Dies könnte der heutige Stand des Staates Israel darstellen. Sehnen und Fleisch (Muskeln) stellen eine gewisse Beweglichkeit und Kraft dar, die wir in der Tat beim Staate Israel feststellen können. Mit seinen arabischen Nachbarn in mehrere Kriege seit Staatsgründung verwickelt, konnte sich Israel stets siegreich behaupten, ja eroberte sogar Land hinzu.

Trotz der Fortschritte, hin zu Sehnen und Fleisch, fehlte aber immer noch der wichtigste Teil, der Lebensodem, welcher das Leben aus Gott darstellt. Dieser Teil fehlt also dem Vorbild wie auch dem heutigen Ebenbild. In das Vorbild kam nun gemäß der Weissagung Hesekiels tatsächlich dieser Lebensodem und siehe, die einst toten Gebeine konnten aufstehen.

Dies war aber erst die Erfüllung des Vorbildes, dem Ebenbild Israel fehlt diese Hauptsachen, nämlich Leben aus Gott, immer noch. Doch in der Zukunft wird auch Israel noch diese Belebung durch Gottes Geist erfahren, und die Weissagung wird sich erfüllen.

Nun fällt in die Zeit, in der sich dies Vorbild erfüllen wird, gerade der 3. Weltkrieg. Hiermit verbunden wird auch wieder eine Judenverfolgung stattfinden. Diese Verfolgung finden wir niedergeschrieben in Sach 12:10ff. und Sach 14:3ff. sowie in Offb 17:16. Nach der Härte dieser noch austehennden Verfolgung zu schließen, ,gehen diesmal die Völker auf völlige Vernichtung Israels aus. Wenn sich dann die Drangsal Israels ihrem Höhepunkt genähert hat, wird ihr Messias auf den Ölberg kommen und die Rettung bringen, sowie sie aus ihrem geistlichen Tod führen (Sach 12:10b) und sie werden Ihn sehen, den sie durchbohrt haben.

Dies wird die Einleitung zu Israels Bekehrung und Belebung bilden, und weder der furchtbare Krieg noch die schreckliche Verfolgung können dies herrliche Ereignis aufhalten.

Doch selbst dieses gewaltige geschehen würde noch nicht genügen, sie zu einem gläubigen Volk zu machen. Es erfordert zuerst eine Tat von Gott, die Er inSeiner Liebe zu Israel auch durchführen wird, und zwar „die Ausgießung des Geistes der Gnade und des Flehens“ (Sach 12:10a). Dies wird dann eine tief gehende Buße und ein Leid tragen bewirken. In Ps 110:3 ist diese Umwandlung Israels in ein gläubiges Volk also beschrieben: „Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage Deiner Macht.“

Wir brauchen uns deshalb nicht daran aufzuhalten, dass Israel heute noch als ungläubiges Volk in seinem Lande wohnt, es fehlt ihm eben der ihm verheißene, sie lebendig machende Geist Gottes, und noch ist nicht die Zeit der Erfüllung da. Diese kommt nach der großen Drangsal, und zuvor wird kein Gebet um Israels Bekehrung erhört. Und nun machen wir eine überraschende Feststellung, dass, wie die zwei ersten Weltkriege positive Folgen für Israels Heil hatten, die auch auf den 3. Weltkrieg zutrifft. Während sich also Israel noch im Gericht der Verstockung befindet, fängt der Herr schon (zum Teil noch verborgen) an, sich Israels anzunehmen.

Ferner wird uns klar, was, wenn wir die Kriege von der Warte Israels betrachten, Gott mit diesen Heilsvorsätzen Sein Ziel verfolgt und erreicht. Das wiederum zeigt uns die zentrale Stellung Israels in der Völkerwelt.

Zudem hat uns diese Betrachtung gezeigt, dass heute Ereignissse im Gange sind, die ums Christi nahe Wiederkunft anzeigen, denn zuerst muss unsere Entrückung stattfinden, bevor sich Israels Heilsweg weiter entwickeln kann.

In einer zusammenfassenden Aufstellung wollen wir nochmals die einzelnen Stationen des Gesichtes von Hesekiel aufzeigen:

ZEITPUNKT VORBILD EBENBILD
Von der Zerstörung Jerusalems bis zur Gründung des Zionismus Tote Gebeine Zustand des unter allen Völker zerstreuten Israel
1. Weltkrieg Gebeine fangen an, sich zu regen erste offene Türen in Palästina
2. Weltkrieg Gebeine werden mit Sehnen und Fleisch überzogen führt zur Gründung des Staates Israel
3. Weltkrieg Gebeine und Volk erhalten göttlichen Lebensodem Israel als Volk erhält göttlichen Lebensodem


Lies weiter:
9. Unser Warten auf den Herrn