Hilferuf aus tiefer Not nach Ps 130

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Hilferuf aus tiefer Not (Ps 130)

Sinn: Dieser von Martin Luther besonders geschätzte Psalm (sein Inhalt sei geradezu paulinisch!) ist der sechste der altkirchlichen Bußpsalmen (Ps 6 - Ps 32 - Ps 38 - Ps 51 - Ps 102 - Ps 130 - Ps 143). (E. König hat - mit gewissem inhaltlichen Recht - Ps 106 statt Ps 102 als den fünften gezählt.) Wie im 32. Psalm spielt das Thema Sündenschuld und Vergebung eine gewichtige Rolle.

Wer durch den Glauben Vergebung seiner Sünden erlangt, kommt nicht ins Gericht (1Jo 1:9 - Joh 5:24). Wie aber kann es geschehen, dass Gott Sünde einfach nicht zurechnet? 2Kor 5:21 antwortet: Weil Jesus Christus "zur Sünde gemacht wurde", weil ihm die ganze Weltsünde zugerechnet wurde. Wer diese Versöhnung annimmt, ist ein Versöhnter (2Kor 5:20). - Doch die Vergebung ist, wie auch Ps 103:3 zeigt, nur "die erste von den göttlichen Wohltaten" (E. König). Darum hält der Beter wartend und harrend nach weiteren Wohltaten Ausschau, nach der Vollendung des göttlichen Heilswerkes, nach Israels Vollerlösung. Weil Jahweh Gnade hat und Erlösung in Fülle, wird diese auch kommen. - Auch die Gemeinde Jesu steht in der Spannung zwischen Haben und Hoffen. Die Gläubigen haben Vergebung der Sünden (Eph 1:7) und sie warten und harren zugleich auf weitere herrliche Heilsgüter (vgl. Röm 8:17-23 - 1Kor 15:42-44 - Kol 3:1-4 u. a.).

Siehe auch:
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📕 Hilferuf aus tiefer Not nach Ps 130 (H. Schumacher)