Ein Bruder des Verderbens - Spr 18:9

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207. Ein Bruder des Verderbens - Spr 18:9

Auch wer sich nachlässig zeigt in seiner Arbeit, ist ein Bruder des Verderbens.

Die Arbeit (melachah) ist der Auftrag, den der Beauftragte (maläach) zu erfüllen hat. Oftmals wird das hebräische Wort "maläach" auch von den "Beauftragten" Gottes gebraucht, die als Lichtengel "Täter Seines Wohlgefallens" sind. In vorliegendem Vers geht es um unsere irdische Arbeit, die wir fleißig und gewissenhaft, aber auch nachlässig (BA: erschlafft), faul, unordentlich und unkorrekt verrichten können. Es ist heutigen Tags Mode geworden, die Arbeit nur als "Job" zum Geldverdienen anzusehen und sie nur dann gewissenhaft auszuführen, wenn der Vorarbeiter, Abteilungsleiter oder der Chef uns "im Auge haben". Der Faule wird in Spr 24:33-34 so beschrieben: "Ein wenig Schlaf ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen, - und deine Armut kommt herangeschritten, kund deine Not wie ein gewappneter Mann!" Ich kannte zwei junge Brüder, die immer zu spät zu ihrer Baustelle kamen", weil sie zuvor noch ihre "Stille Zeit haben mussten. Hätten sie nicht früher aufstehen können? Was mögen wohl ihre ungläubigen Arbeitskollegen von ihnen gehalten haben? Wir müssen uns als Christen der Frage stellen, wie wir zu unserer Arbeit stehen!

Die Apostel haben den gläubigen Sklaven, die noch keinen Arbeitsschutz und keine Gewerkschaft hatten, einiges gesagt, was uns heute wohl kaum mehr gefallen mag: Nicht nur den freundlichen und gerechten Herren, sondern auch "den verkehrten" sollten sie dienen "wie dem Herrn Jesus Christus", und zwar von Herzen, mit Furcht, ohne Unrecht zu begehen, nicht in Augendienerei, in Gehorsam und in der Furcht des HERRN (Eph 6:5-8 - Kol 3:22 - 1Petr 2:18-19). Letztlich gründen diese Forderungen dann, dass Gott "kein Gott der Unordnung, sondern des Friedens" - d.h. der geistlichen Friedensordnung ist (1Kor 14:33). Unordnung, Chaos und Unfrieden - und dazu zählt auch die Nachlässigkeit - gehören zum Wesen der finsteren Mächte. Diese haben ja im Aufruhr gegen Gott und Seinen Messias deren "Bande und Seile" zerrissen, wozu auch das "Band des Friedens" und "das vollkommene Band der Liebe" gehörten, die vor der satanischen Urrevolte die Harmonie des Kosmos gewährleisteten (vgl. Eph 4:3 - Kol 3:14).

So wundern wir uns nicht, wenn der Faule und Nachlässige zu einem wesensnahen Bruder des Verderbers (DEL: der Zerstörung) wird im Hebräischen wird der Verderber als "baal maschchit" bezeichnet, das ist der Baal der Zerstörung, des Verderbens - ein Meister an Zerstörung (so Bullinger). Fast meint man einen Baals-Namen zu vernehmen, wenn hier auch mehr an die allgemeine Bedeutung von "Baal" als des "Meister" gedacht ist. In solcher zerstörerischen Meisterschaft übertrifft dieser noch den "Mann des Verderbens" aus Spr 28:24. "Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und spricht: Kein Frevler ist es! der ist ein Verbündeter des Mannes des Verderbers!"

So wie überall in den SPRÜCHEN prophetische Kunde von dem Christus als dem Mann Gottes aufleuchtet, so auch von Seinem Widersacher, dem Satan, der hier als der Meister des Verderbens erscheint, Dazu einige Schriftstellen:

Der Verderber erhielt keinen Zutritt zu den Häusern der Israeliten (2Mo 12:23); dieser wird auch "der Zerstörer der Erstgeburt" genannt (Hebr 11:28); 1Kor 10:10 spricht von Israeliten, die wegen ihres Murrens von dem Verderber umgebracht wurden; und 1Kor 5:5 erwähnt einen Sünder, den Paulus dem Satan übergab zum Verderben des Fleisches.

Wundert es uns, wenn nicht nur der Verräter Judas, dessen Herz der Satan erfüllt hatte, Sohn des Verderbens genannt wird (Joh 17:12), sondern auch der endzeitliche Gegenchristus - der "Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens" und damit auch des Verderbes (2Thes 2:3)?

Wollen wir durch Unordnung, Auflehnung gegen jede Autorität, durch bewusste Nachlässigkeit in unserer Arbeit zum Bruder des Meisters des Verderbens werden - des Satans, der uns nur allzu gerne den Stempel seines chaotischen Wesens aufprägen will? Als solche, die durch den Gottesgeist Brüder des Erstgeborenen Gottes sind, wollten wir auch unsere irdischen Aufgaben getreulich erfüllen, wieviel mehr aber das, was uns in Diensten in der Gemeinde Christi aufgetragen ist!

"Gib, dass ich tu mit Fleiß, was mir zu tun gebühret,
wozu mich Dein Befehl in meinem Stande führet!
Gib, dass ich's tue bald, zu der Zeit, da ich soll,
und wenn ich's tu, so gib, dass es gerät wohl!"


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208. Der JAHWEH-Name - eine Zufluchtsstätte - Spr 18:10-11