Die gesegnete und die verfluchte Stadt - Spr 11:10-11

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
zurück zu: 105. Die Umkehrung aller Werte - Spr 11:4-6.7-8


106. Die gesegnete und die verfluchte Stadt - Spr 11:10-11

Die Stadt frohlockt beim Wohlergehen der Gerechten, und beim Untergang der Gesetzlosen ist Jubel. - Durch den Segen der Aufrichtigen kommt eine Stadt empor, aber durch den Mund der Gesetzlosen wird sie niedergerissen.

Was die Burgstadt (BA) in alter Zeit war, sind die Großstädte unserer Tage - die "Pestbeulen am Leibe der Menschheit"! Ist es heute nicht umgekehrt - dass die Stadt sich freut beim Untergang der Gerechten, aber beim Wohlstand der Gottlosen triumphiert? Doch wird sie letztlich durch den lästernden Mund der Gesetzlosen niedergerissen! Scheinbar übermächtig ist die Hetze in den Medien gegen die "heile Welt", gegen die gesunde und geordnete Familie und ihre Erziehung, gegen begründete Autorität, Leistung Ordnung und Moral! Auch in den Städte Sodom und Gomorra jauchzten die Frevler über sexuelle Exzesse und brutale Gewalt, wie die Narren auf einem versinkenden Schiff. In Spr 28:12 lesen wir: "Wenn die Gerechten frohlocken, ist die Pracht groß; wenn aber die Gesetzlosen emporkommen, verstecken sich die Menschen!"

Spr 11:11 berichtet vom Segen des Aufrichtigen, der die Stadt erhöht. Ob wir noch an die Kraft des segnenden Gebetes als einer aufhaltenden Macht inmitten eines "verdrehten und verkehrten Geschlechts" glauben (Phil 2:15)? Im Blick auf die kommende Gefangenschaft und das Exil in Babylon gab Jeremia den Juden das Leitwort mit "Suchet der Stadt Bestes" (Jer 29:7)! Im Gericht der Vertreibung stehend, sollten sie selbst der heidnischen Städte der Feinde segnend gedenken, in denen sie gefangen gehalten wurden! Sie suchten ihr Wohl auch durch eigene Mitarbeit, wie es uns der Staatsmann und Prophet Daniel bekundet. Sie trugen den Schatz des Wortes, die Thora, mit sich in die Fremde, wo sie "im Schatten des Gesetzes" leben sollten (Kla 4:20); auch in der "Nacht" des Gerichtes ging "das Licht des Weibes Israel" nicht aus (Spr 31:18). Im babylonischen Eil entstand ein "kleines Heiligtum" die Synagoge (Hes 11:16); in ihr wurde das Zeugnis von dem einzigeinen Gott aufrechterhalten, und viele Proselythen aus den Völkern schlossen sich ihr an. Auch in der Zerstreuung erlebte es Israel dann und wann, dass die Stadt Beim Wohle der Gerechten frohlockte, weil sie durch den Segen der Aufrichtigen erhöht wurde. So berichtet Est 8:15-16 nach der Niederschlagung der antisemitischen Pläne Hamans: "Und Mordechai ging von dem König hinaus, in königlicher Kleidung von purpurblauer und weißer Baumwolle, und mit einer großen goldenen Krone, und in einem Mantel von Byssus und Purpur; und die ganze Stadt Susan jauchzte und war fröhlich. Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteil geworden!"

Sollten nicht auch die Glieder des Leibes Christi für alle, die in Hoheit sind, für alle Obrigkeit, ja, für alle Menschen fürbittend eintreten, statt sich der allgemeinen Beschimpfung anzuschließen? Der Glaube, dass Gott "Ein Erretter aller Menschen ist" kann uns in besonderer Weise dazu bewegen (1Tim 2:1-4)! Segen und Fluch sind wirksame Kräfte. Vielleicht wird auch heutigentags manche Stadt, manches Volk bewahrt und der 50 (45, 40, 30, 20 oder 10) Gerechten willen, die in ihr wohnen und sie segnen - wie es der Herr dem fürbittenden Abraham versicherte (1Mo 18.). 2Thes 2:5-8 deutet in geheimnisvoller Weise an, was die Enthüllung des heimlich wirkenden Geheimnisses der Gesetzlosigkeit im "Sohne des Verderbens" wie ein Schutzdamm "aufhält". Der Geist der Wahrheit und die Gemeinde des lebendigen Gottes, als die Grundfeste der Wahrheit, bis sie aus der Mitte dieser Welt hinweggenommen wird. Dann erst wird 'der' Gesetzlose offenbar werden.

Die Stadt frohlockt und wird erhöht durch den Segen der Aufrichtigen. Ob dies nicht in besonderer Weise für die "heimliche Hauptstadt aller Glaubenden", Jerusalem gilt? Gerade weil wir wissen, dass Jerusalem nach Sach 12. - Offb 11. und Dan 12 immer mehr zum Brennpunkt der Endzeitereignisse werden wird, dürfen wir sie nach der Anleitung der Psalmen Ps 122. und Ps 137. lieben und segnen; ist sie doch "die Stadt des großen Königs", des Messias (Mt 5:35)! Wird doch einmal von den Bewohnern Jerusalems die große endzeitliche Erneuerung ausgehen (vgl. Sach 12:7ff.). Dabei sind wir der messiasgläubigen Juden eingedenk, die schon heute in Israels und in Jerusalem wohnen "Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: Wohlfahrt sei in dir! Um des Hauses JAHWEHs, unseres Gottes, will ich dein Bestes suchen" (Ps 122:8-9)! so suchen auch wir das Beste der Stadt, das Wohlergehen der Gerechten und segnen sie in unseren Gebeten!

Lies weiter hier:

107. Aufdecken und Zudecken - Spr 11:12-13