Der 1. Korintherbrief - Kapitel 5

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Abschrift: Die Korintherbriefe Band I - IV (2007)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Band I, III und IV sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Der 1. Korintherbrief - Kapitel 5

Paulus ordnet Gemeindezucht an

Paulus ordnet Gemeindezucht an

1Kor 5:1-2

"Allgemein hört man von Hurerei bei euch, und zwar solcher Hurerei, wie sie nicht einmal unter den Nationen genannt wird, dass nämlich einer sich die Frau seines Vaters genommen hat. Und da seid ihr n och aufgeblasen und trauert nicht vielmehr, damit er wegen dieser Handlungsweise aus eurer Mitte genommen werde."

Paulus fragte im letzten Vers, ob er mit der Rute kommen sollte; solche Zuchtmittel wären bei den bisher genannten Notständen kaum angebracht gewesen. Falsche Weisheit oder Parteilichkeit prügelt man normalerweise nicht aus einem Menschen hinaus! Die Ursache +war also weit schlimmer, sie wird in unserem Leitvers genannt.

Wir dürfen annehmen, dass es hier wohl nicht um die eigene Mutter, sondern um die "Stiefmutter" geht, die auch altersmäßig dem Sohn näher gestanden sein könnte. Dazu handelte es sich bei dem Vorgang nicht um eine Sünde im erotischen Rausch (darauf kommt Paulus noch in 1Kor 6 zu spreche), sondern um eine gezielte und bewusste Handlung. Der Angesprochene mag dies somit auch nicht unbedingt als Sünde verstanden haben, sondern als ein Stück seiner "Freiheit in Christus"!

Worum geht es nun Paulus? Beachten wir einmal, dass er kaum von dem Fall selber spricht, auch ist von dem Mann sowie der Frau zunächst nicht die Rede - es geht hier ganz gezielt. um die Gemeinde und ihr Verhalten. Eine Gemeinde ist nicht, wie heute üblich, eine Schar von Menschen, die sich. zu bestimmten Zeiten und Veranstaltungen treffen, sonst aber ein isoliertes und eigenes Leben führen - nein, Gemeinde ist ein Organismus, sie ist der Körper des Christus, wo ein Glied dem anderen verbunden ist, wo Freude und Leid alle umfasst. Das schändliche Verhalten eines Mitglieds trifft also die Gemeinde insgesamt. Und die Reaktion der Gemeinde war erschreckend - sie blieb aus! Hier musste Paulus ansetzen!

1Kor 5:3

"Denn ich, wiewohl dem Körper nach abwesend, im Geist aber anwesend, habe über den, der dies so treibt, als wäre ich anwesend."

Eine Gemeinde ist, wie wir schon gestern sagten, eine lebendige, untereinander verbundene Gemeinschaft, wo, wie Paulus später in 1Kor 12:26 aussagt, alle Glieder leiden, wenn ein Glied leidet und alle sich freuen, wenn ein Glied verherrlicht wird. Überhaupt werden wir in diesem Brief noch viel über diesen lebendigen Organismus "Gemeinde" zu hören bekommen.

Die Reaktion, die sich in Korinth auf diesen Vorfall hin hätte einstellen müssen, blieb aus! Die war das Erschütternde für Paulus. Anstatt Trauer und eines schnellen Handelns, nämlich dem Hinauswurf des betreffenden Gemeindeglieds, gaben sich die Korinther auch noch aufgeblasen. Sie wollte die Sünde nicht sehen, vielleicht meinten sie sogar, diese unter der "Freiheit in Christo" akzeptieren zu können. Doch dieser Fall bedroht die ganze Gemeinde wie eine tödliche Vergiftung, so dass nur eine sofortige Amputation infrage kommt. Dass es Paulus nicht an der persönlichen Barmherzigkeit gegen den Schuldigen fehlt, wird der Schluss dieses Abschnittes in überraschender Weise zeigen.

Jetzt aber geht es um die Gemeinde und ihre Haltung, und da gibt es im Hinblick auf den Schuldigen nur ein Urteil, Paulus bringt dies so zum Ausdruck: "Ich habe über ihn bereits gerichtet!" Für die Gemeinde gibt es also nichts mehr zu untersuchen und zu verhandeln! Wenn die Gemeinde im Angesicht solcher Dinge völlig versagt, muss der Apostel handeln. Und wenn Paulus dabei noch betont, dass er zwar dem Körper nach abwesend, im Geist aber anwesend sei, so ist dies keine schwache und abstrakte 'Aussage! Für den heiligen Geist, von dem Paulus erfüllt ist, bedeutet eine räumliche Trennung nichts! Durch den geist kann Paulus genauso real in Korinth gegenwärtig sein, wie buchstäblich im Körper!

1Kor 5:4-5

"um im Namen unseres Herrn Jesus Christus (wenn ihr versammelt seid und mein Geist zusammen mit der Kraft unseres Herrn Jesus) solchen dem Satan zum Ruin des Fleisches zu übergeben, damit der Geist am Tage des Herrn Jesus gerettet werde."

Werfen wir bitte keinen Stein auf die Korinther, möge uns diese Aussage vielmehr eine ernste Warnung sein. Die Korinther waren in Erkenntnis reich gemacht, ihr Lehrer war direkt in ihrer Mitte. Solange Erkenntnis allerdings nur ein bloßes "Wissen" ist, ist sie mit großen Gefahren verbunden, vor allem, weil das Wirken des Fleisches nicht bekämpft wird. Eine gesegnete Erkenntnis ist nur die, die uns dem Herzen Gottes näher bringt, die sich in einer innigen Gemeinschaft mit Gott auswirkt, in die wir ja durch Christus Jesus hinein berufen sind.

Mit großem Ernst schreitet Paulus gegen die Auswüchse im Fleische ein und benutzt dazu die ihm verliehene Vollmacht als Apostel. Wir sehen diese Vollmacht auf den Apostel beschränkt und können nur davor warnen, Paulus in diesem schweren Gericht nachzuahmen (wiewohl er uns betreffs seines Wandels zur Nachahmung anregt)!

Für uns ist wichtig zu erkennen, dass Satan vom im Dienste Gottes stehen muss, um Seine Kinder und Berufenen aus tiefem Fall zurechtzubringen (siehe auch 1Tim 1:19-20). Es ist bemerkenswert, dass das Gericht den betreffenden Gläubigen nicht aus der Gnade entlässt, vielmehr sehen wir, dass dieser Bruder am Tag des Herrn Jesus (bei der Entrückung) durchaus gerettet ist. Und in 2Kor 2:5-8 lesen wir später, dass dieser Gefallene sogar wieder aufgerichtet wurde. Das muss uns lehren, über niemanden den Stab zu brechen, vielmehr muss es uns dienen, uns selbst zu prüfen, ob wir gemäß 2Kor 13:5 richtig im Glauben stehen.

Weitere Zurechtweisung der Gemeinde

1Kor 5:6-7

"Euer Ruhm ist nicht schön. Wisst ihr nicht, dass ein klein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Daher reinigt euch gründlich von dem alten Sauerteig, damit ihr ein frischer Teig seid, wie ihr ja als Heilige ungesäuert seid; denn als unser Passah wurde Christus für uns geopfert."

"Sauerteig" ist ein Gärstoff, der alles durchsäuert, was er berührt, bis Hitze die Wirkung aufhält. In Gottes Wort ist er ein Sinnbild für die Wirkung des Übels und der Bosheit, so z.B. in der Gemeinde in Korinth. Dieses Bild, auf die Korinther übertragen, bedeutet, dass dieser eine Bruder alle anderen anstecken kann, wenn er nicht radikal entfernt wird. Es mag grausam erscheinen, die Gemeinschaft mit Geschwistern abzubrechen, doch hier wäre eine falsche Freundlichkeit fehl am Platz! Bedenken wir: Gottes Strenge ist viel besser als unsere Nachsicht!

Das Volk Israel durfte das ganze Jahr dieses Gärmittel im Hause haben, außer während des Passahs und der darauf folgenden Woche (2Mo 12:15-10). Das Passah fest diente Israel zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, es war eine Erinnerung an die Erlösung aus der Knechtschaft. Wir hingegen dürfen das ganze Jahr das Fest der ungesäuerten Brote feiern, d.h., wir brauchen (bildlich gesprochen) den Sauerteig überhaupt nicht, ja wir sollen uns (sofern er eingedrungen ist) von ihm reinigen, weil Christus unser Passah auch für uns geopfert wurden. ES wurde auch für uns geschlachtet, so wie es die jüdischen Rituale vorschatteten. Unter Seinem schützenden Blut sind wir mehr als sicher, wir sind gerettet! Wir brauchen also nicht den buchstäblichen Sauerteig aus unseren Händen entfernen, wie dies Israel tat, sondern sollen uns stattdessen von aller geistlichen Verderbnis trennen und reinigen (die ja im Fleische anfängt).

Als Heilige sind wir ungesäuert, d.h. in Christus Jesus haben wir die Freilösung durch Sein Blut, die Vergebung der (täglichen) Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt - ist das nicht herrlich?

1Kor 5:8

"Lasst uns daher das Fest nicht in altem Sauerteig begehen, noch im Sauerteig des Üblen und der Bosheit, sondern im ungesäuerten Teig der Aufrichtigkeit und Wahrheit."

In der Nacht vor dem Auszug der Kinder Israels aus Ägypten ging der Zorn Gottes im Gericht durch das Land und schlug alle Erstgeburten. Israel war dabei nicht automatisch verschont, vielmehr musste ein Lamm geschlachtet werden und das Blut dieses Lammes an die Tür gestrichen, schützte das Haus. Als dann das wahre Opferlamm, Christus, geschlachtet wurde, ging die rettende Wirkung Seines Blutes über die Grenzen Israels hinaus zu den Nationen. "In Christus" sind alle, auch wir, "ungesäuert" ein frischer Teig, und dies, obwohl noch viel alter Sauerteig vorhanden ist. Diesen alten Sauerteig, unser Fleisch bzw. unsere alte Menschheit, haben wir täglich ans Kreuz zu verweisen (lies Röm 6:6). Das ist unsere ständig einzunehmende Glaubensstellung. Das Kreuz ist also der Platz für unser verurteiltes Fleisch!

Ständig zu wissen, dass unsere sündige alte Menschheit zusammen mit Christus gekreuzigt wurde, ist wahrlich "ein Fest"! Mit einem Unterschied: Israel feierte sein Passah nur einmal im Jahr, wir hingegen dürfen es jeden Tag feiern! In Seinem Blut sind wir Freigelöste, und dies für immer - das ist unsere unwiderrufbare Stellung in Christus. Unser Teil ist es, einen entsprechend würdigen Wandel zu führen, und dazu gehört, dass wir uns täglich mühen, gemäß Röm 6:6 den Körper der Sünde unwirksam zu machen, indem wir ihn im Glauben als "gekreuzigt" sehen. In dieser Haltung besehen wir unser Fleisch tatsächlich im ungesäuerten Teig. Das Üble und die Bosheit sehen wir am Kreuz, die Aufrichtigkeit und Wahrheit haben wir in Ihm, unserem Herrn.

Machen wir also, liebe Geschwister, aus jedem Tag ein Fest, indem wir den Tag mit einem (inneren) Blick auf das Kreuz beginnen!

1Kor 5:9-10

"Ich schrieb euch in meinem Brief, mit Hurern keinen Umgang zu haben. Damit habe ich nicht allgemein die Hurer dieser Welt oder die Habgierigen, Räuber oder Götzendiener gemeint; sonst müsstet ihr ja aus der Welt hinausgehen."

Paulus scheint nicht zu ersten Mal die frage des Umgangs per Brief mit den Korinthern erörtert zu haben, es gab also schon zuvor einen uns unbekannten Briefwechsel, den die Korinther offensichtlich missverstanden haben. Sie fühlten sich überfordert und lehnten die diesbezüglichen Ermahnungen ab. Nun muss Paulus dieses Missverständnis richtigstellen und er tut es ohne Ärgernis oder böse Worte.

Gerade die Hafenstadt Korinth war ja völlig mit sexueller Zügellosigkeit verseucht, darum hatte Paulus wohl in seinem früheren Brief vor allem vor dem Umgang mit Hurern gewarnt. Jetzt aber fügt er den Hurern auch noch die Habgierigen, Räuber und Götzendiener hinzu, weil ihm nicht einseitig an den geschlechtlichen Verfehlungen liegt, sondern eil das tatsächliche Bild der Welt viel bunter ist. Und diesem bunten Gemisch konnten sich die Korinther damals ebenso wenige wie wir heute entziehen. Wir leben tatsächlich mitten in dieser Welt, müssen in ihr arbeiten, einkaufen und vieles mehr, ohne sie könnten wir nicht leben. Der Kontakt und Umgang mit entsprechenden Menschen ist unumgänglich. Inwieweit wir dann allerdings diesen Umgang ausweiten, uns von den Praktiken der Welt mitreißen lassen, ist eine andere Sache.

Wir leben also gewissermaßen ein "Doppelleben!" Einerseits sind wir körperlich in der Welt, aber andererseits, in unseren Gedanken, also im Geist, bewegen wir uns buchstäblich in höheren Gefilden, wir suchen das, was droben ist, wo Christus, unser Haupt, zur Rechten Gottes sitzt. Deshalb ist unser wahres Leben vor der Welt zusammen mit Christus in Gott verborgen (lies Kol 3:1-4); die Welt kann uns nicht verstehen!

1Kor 5:11

"Nun aber schreibe ich euch, mit keinem Umgang zu haben, der 'Bruder' genannt wird, wenn er ein Hurer oder Habgieriger oder Götzendiener oder Schimpfer oder Trinker oder Räuber ist, ja mit einem solchen nicht einmal zu essen."

Paulis stellt klar: Nicht um des sowieso unvermeidbaren verkehr mit Weltmenschen geht es ihm, es geht exakt um den Umgang mit dem Bruder in Christo. Die Gefahren für ein Gemeindeleben kommen also nicht nur von außen, sondern auch von innen, aus der eigenen Mitte. Dabei ist zu beachten, dass Paulus, wie wir schon gestern sagten, die Aufzählung wesentlich erweitert; und wenn wir uns bei den Hurern nicht unbedingt angesprochen gefühlt haben, so kann sich das jetzt ändern.

Sind wir wirklich frei von Habgier? "Habgier" macht den Menschen zum Räuber. Wer zum Beispiel dem Finanzamt (dem Staat) gewisse Dinge verschweigt (und das Motiv hierfür ist ja Habgier, weil man nicht soviel abgeben möchte), wird zum Räuber - er beraubt den Staat und damit die Obrigkeit und das Volk (lies Röm 13:1-7). Wie schnell ist auch ein Gläubiger eingefangen, vor allem, wenn ihm die Steuern ungerecht erscheinen! Und "Götzendienerei"? Es sind nicht mehr die steinernen und ehernen Götzen, die wir heute haben, ein Götze kann der Fernseher oder ähnliches sein, soweit er unsere Zeit beherrscht und uns vom Wort Gottes abhält. Alles, was wir heute mit "Zeitgeist" bezeichnen, kann zum Götzen werden, dem wir dienen - die Gefahr ist also auch für uns vielfältig! Und was ist mit dem "Schimpfen"? Auch über berechtigte Ursachen? Sind wir da wirklich nicht betroffen? Oder dem Trinker, bei dem Paulus eher jene im Auge hat, dies isch vom Alkohol die Sinne vernebeln lassen?

Ja, liebe Geschwister, wie schnell sehen wir doch von uns weg und wie schnell sehen wir auf andere! Und wie schnell meinen wir, dass gewisse Aussagen des Apostels heute überholt sind und merken nicht, wie hochaktuell sie sind!

1Kor 5:12

"Denn was habe ich die außerhalb der Gemeinde zu richten?"

Immer wieder stellt Paulus in diesem Brief die Gegensätze von "außerhalb" und "innerhalb", zwischen Gemeinde und Welt vor unsere Augen. Dies fängt schon in 1Kor 1:18 an, wo zwischen jenen, die umkommen und jenen, die gerettet werden, unterschieden wird. Von Kind an werden wir alle von unserer Umwelt mit geprägt, sie beeinflusst uns, ja, kann uns sogar beherrschen. Die Gemeinde, also der Zusammenschluss von mehreren Gläubigen, soll hier eine innere Schutzzone gegen die Einflüsse der äußeren Welt sein. Paulus legt also großen Wert darauf dass das Innenleben einer Gemeinde intakt ist, dass sich jeder müht und dass in Fällen wir hier in Korinth das eingeschlichene Übel ausgeräumt wird.

Paulus redet immer wider eindringlich zu den Korinthern und zu uns, dass wir uns von den Einflüssen, von den Meinungen und Ansichten der Welt freimachen sollen - und das ist oft mehr als schwer! Uns als Außenseiter, Schwärmer, Fundamentalisten, als Toren, Dummköpfe und viele mehr bezeichnen zu lassen, braucht schon sehr viel Überwindungskraft. Und wenn auch noch gegen uns gelästert und gehetzt wird, wenn wir gemieden werden, dann wird die innere Spannung groß.

Die Frage ist heute: Wo schauen wir hin? Paulus gibt klar vor, dass wir die Welt außerhalb der Gemeinde nicht zu richten haben, wie schlimm sie auch sein mag. Die Worte in 2Thes 2:2 wiegen gerade heute schwer: "Lasst euch nicht so schnell in eurem Eifer erschüttern, noch seid darüber bestürzt...", Die Welt wird immer "gerichtsreife", die Zustände in ihr und der äußere Druck auf uns werden immer unerträglicher! Das alles soll uns nicht erschrecken, uns in Angst versetzen, es soll uns auch nicht zum Richten verleiten - vielmehr sollen wir im inneren Frieden und innerer Ruhe auf unseren Herrn schauen und uns auf Sein Kommen einstellen, ja Sein Erscheinen lieb haben.

1Kor 5:13

"Ihr richtet nicht einmal die darinnen sind! Die draußen aber wird Gott richten! Entfernt den Bösen aus eurer Mitte!"

Paulus trennt streng zwischen "drinnen" und "draußen", zwischen "Gemeinde" und "Welt" - und dies mit gutem Grund. Es soll und darf keine Mischformen geben, die nur verhängnisvoll wären, weil sie Gottes Wort verwässern. Nun war es damals genauso wie heute immer einfacher, die Außenstehenden zu verurteilen und zu richten als die Nächsten, also die Geschwister aus der Gemeinde. Man tat. und tut sich schwer, Gläubige, mit denen man jahrelang Gemeinschaft hatte und die dann gefallen sind, zu verurteilen oder gar auszuschließen. Und doch muss das Böse aus der Mitte entfernt werden, wie wir ja die letzten Tage sahen.

Die Menschen draußen werden von Gott gerichtet. Wir wissen hierzu um zwei offen stehende Gerichte, einmal um "den Tag des Zornes", der uns in der Offenbarung des Johannes ab Offb 4 und in Mt 24 beschrieben wird und der beginnt, wenn die Körpergemeinde entrückt ist; das zweite noch offene Gericht vor dem großen weißen Thron, auf das sich auch 2Tim 4:1 bezieht.

Es darf uns hier nicht irritieren, wenn das Wort einmal "Gott" als Richter nennt und dann wieder "Christus Jesus". In Joh 5:22-23 lesen wir, dass der Vater alles Gericht dem Sohn gegeben hat, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren.

Wir möchten diesen Tag in Einklang mit Gottes Liebe abschließen, und diese Liebe umfasst auch die zukünftig Gerichteten! In Offb 22:2 lesen wir, dass die Nationen durch die "Blätter der Bäume des Lebens" genesen werden - ein Beweis dafür, dass es keine ewige Verdammnis geben wird, sondern jedes Gericht die Zurechtbringung zum Ziel und Inhalt hat!

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Der 1. Korintherbrief - Kapitel 6