Das letzte Geheimnis - Babylon

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Geheimnisse Gottes
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (1988)

Diese Schrift ist vergriffen und nicht mehr erhältlich

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Geheimnisse Gottes

14. Das Geheimnis Babylon

Offb 14:8; Offb 16:19; Offb 17:5; Offb 18:2.10.21

Einleitung

Die Aussagen, die dieses Geheimnis betreffen, sowie sein ganzes Umfeld, bieten solch eine Menge Stoff, dass darüber eine separate Abhandlung geschrieben werden könnte. Im Rahmen dieser Schrift wollen und müssen wir uns auf mehr oder weniger grobe Umrisse beschränken, die uns aber trotzdem den Inhalt des Geheimnisses erkennen lassen.

Es muss hier auch bedacht werden, dass die Kapitel der Offenbarung nicht niedergeschrieben wurden, um unsere Neugier zu befriedigen oder unsere Sensationsgier zu kitzeln, nein, sie wurden geschrieben, um in erster Linie den in jener Zeit lebenden gläubigen Israeliten Schutz und Wegweisung sowie Durchblick auf das noch Kommende zu geben.

Wir möchten weiter all jenen Auslegungen eine Absage erteilen, die meinen, in diesem letzten Teil der Schrift bis an das Würzelchen der Wurzel vordringen zu müssen und dabei nicht mehr merken, dass sie den festen Boden verlassen und sich im Bereich der Spekulation befinden. So haben die vergangenen Jahre schon manche solcher spekulativen Auslegungen als falsch gebrandmarkt.

In dem Bewusstsein, dass wir eine andere Berufung haben als Israel, und dass wir zur Zeit der Erfüllung dieser Ereignisse längst mit unserem Herrn und Haupt vereint sein werden, wollen wir uns diesem Geheimnis auch mit dem gebotenen Feingefühl nähern, immer bedenkend, dass ja unsere Errettung nicht unser Verdienst ist, sondern auf Gnade beruht. Wenn wir erkennen, wie Sich Gott während der letzten sieben Plagen in den raucherfüllten Tempel zurückzieht, in welchen niemand während dieser Zeit hineingehen konnte (Offb 15:8), so darf uns etwas ahnen von dem göttlichen Alleinseinwollen einerseits und den furchtbarsten Gerichten über Seine geliebten Geschöpfe andererseits.

Wer ist die Hure?

Unser Text befindet sich in Offb 17:1-7 und weiter findet sich in den darauf folgenden Versen (Offb 17:8-18) die Erklärung (bitte lesen). Zwei Figuren beherrschen die Szene, es ist einmal das Weib und zum anderen das wilde Tier, welches sie trägt. Damit wird das Geheimnis zweiteilig, bestehend aus dem Weib, der Hure und ihrer Beziehung zu dem wilden Tier.

Das Verhältnis zwischen Gott und dem Volk Israel vergleicht die Schrift immer wieder mit einer Ehe („... denn Ich habe Mich ja mit euch vermählt...“ Jer 3:14). Gerade im 3. Kapitel des Jeremia sehen wir aber deutlich, sie Israel seinem Gott untreu und damit zur Hure wurde. Israels ständiges sich zu Gott Hinwenden und wieder Abfallen ist ein markanter Wesenszug des auserwählten Volkes, mit welchem wir in der Schrift ständig konfrontiert werden.

Untreue, Götzendienst und Abfall stempeln also Israel zu einer Hure.

Über das Weib wird durch Johannes als erstes eine 3-teilige Aussage gemacht (Offb 17:1-2):

  1. An vielen Wassern sitzend,
  2. die Könige der Erde haben mit ihr gehurt,
  3. der Wein ihrer Hurerei berauscht die auf Erden Wohnenden.

Wenn wir in dem Weib (der Hure) das abgefallene Israel der Endzeit sehen, so ergibt sich Folgendes: Wasser bedeutet laut Offb 17:15 Völker und Scharen, Nationen und Zungen; es zeigt uns die weltweite Beziehung Israels, die internationale Bedeutung und vor allem die Verflechtung und Beziehung zur Hochfinanz dieser Erde. Es ist bekannt, dass heute ein Großteil der Weltbanken fest in jüdischen Händen ist. Da seit eh und je das Geld die Welt regiert, sehen wir hinter den Führern dieser Erde den eigentlichen Machtfaktor stehen: Die jüdischen Bankiers! Mehr und mehr machen sie sich die westlichen Völker untertan, indem sie mit, den in ihren Händen befindlichen Schuldscheinen, per Zins und Zinseszinsen erbarmungslos ihre Schuldner auspressen. Dieser Zustand wird sich immer weiter zuspitzen, und die Aussage der Schrift, dass die Könige der Erde mit ihr gehurt haben, zeigt uns diese weltweite Umklammerung.

Geldgier ist wie ein Rausch, einmal für den, der es besitzt und zum andern für den, der danach strebt. Wieviel Elend brachte und bringt tagtäglich dieser Rausch über die Menschheit. Üppigkeit, Schlemmerei, Prasserei auf der einen Seite, Kriege und Verbrechertum auf der anderen Seite; dem folgen die Drogen, sprich Rauschgift, die ja gerade heute mit einer ungeheuren Intensität besonders die Jugend verführen und kaputt machen; und zuletzt kommt, gleichermaßen als Spitze einer Spitze einer Pyramide, die okkulte Welle, die heute ebenfalls schon weltweit angelaufen ist.

Rausch benebelt die Sinne, und so wundert es nicht, wenn unsere Staatsführer ohnmächtig und wie gebannt diesem Treiben zusehen, ohne die Folgen zu erkennen und ohne zu handeln.

In einem weiteren Bild (ab Vers 3) sieht Johannes das Weib auf einem scharlachroten wilden Tier sitzen, angetan mit Purpur und Scharlach; letzteres stellt symbolisch die üppige Pracht und Lebensgier dar.

Babylon

„Auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Geheimnis - Babylon die Große - die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde“ (Offb 17:5). Zu die Erklärung in Vers 18: "Die Frau, die du gewahrtest, ist die große Stadt, die die Königsherrschaft über die Könige der Erde hat.“

Über dieses Stadt ist schon viel gerätselt worden, und die vielen recht unterschiedlichen Deutungen zeigen den Wirrwarr unter den Auslegern. Es scheint gut, wenn wir uns hier an die klaren und nüchternen Worte unseres Lehrers A. E. Knoch halten, der uns ermahnte, in Babylon kein Geheimnis zu suchen, oder aus ihr ein geheimnisvollen Sinnbild irgendeiner anderen Stadt oder kirchlichen Gemeinschaft zu machen. Klar wird uns ja gesagt, dass das Weib eine Stadt ist, und dass diese Stadt Babylon heißt. Dies lässt uns ebenso klar erkennen, dass wir das Weib nicht buchstäblich, sondern bildlich zu sehen haben, hingegen die Stadt Babylon buchstäblich.

Das Geheimnis liegt also nicht über der buchstäblichen Stadt, sondern ist in dem sinnbildlichen Weib zu suchen.

Das wilde Tier

Wir sehen nun das abgefallene, in dem Weib versinnbildlichte Israel auf einem wilden Tier sitzen. Die Beschreibung des Tieres deckt sich mit dem aus Offb 13. Auch führt eine Parallele zu den 4 Tieren aus Dan 7:3-7, da diese (addiert man insgesamt die Köpfe und Hörner aller 4 Tiere) gleich dem einen Tier aus Offb 13. und [[Offb 17.]| sind, nämlich einem mit 7 Köpfen und 10 Hörnern.

Es zeigt uns in 7 Köpfen = 7 Herrscher, von denen der 7. als der 8. wiederkommt und der sogenannte Antichrist ist. Die Berge, mit denen die Köpfe auch verglichen werden (und was ja so manchen Ausleger an Rom denken ließ) deuten aber mehr auf 7 Reiche hin, wie uns ja auch Dan 2:35 aufzeigt.

10 Hörner stellen 10 gleichzeitig regierende Könige dar. Es gibt Gründe, diesen Zehnstaatenbund in der westlichen Hälfte der Erde zu sehen. Auch entnehmen wir dem Text (V. 12-13), dass es sogenannte Satelliten-Staaten sind, die sich machtpolitisch keine eigene Politik und Meinung leisten können, aber vereint die ihnen gegebene Macht völlig dem wilden Tier geben werden.

Das Erstaunen des Johannes

Dieser Ansatz führt uns an den Kern des Geheimnisses heran. Worüber war denn Johannes so sehr erstaunt, dass ihn sogar der Bote darauf ansprach?

Das große Erstaunen in Offb 13:6b wird uns schnell begreiflich, wenn wir uns in Johannes hineinversetzen. Er sieht sein Volk, das ja bekannterweise von den Nationen mehr verfolgt als geliebt war, nun von den Königen der Erde begünstigt und hochgehoben, ja diese buhlten sogar um seine Gunst. Er sieht, wie seine Brüder dem Fleische nach an den Machthebeln der Erde sitzen und somit auf dem wilden Tier reiten. Dies war der Grund seines großen Erstaunens, denn bislang war es nicht geoffenbart worden, dass die Völker Hilfe leisten in der Erhöhung eines abtrünnigen Israel!

Zusammenfassung

Das Wesentliche ist damit über dieses Geheimnis gesagt. In kurzer Form soll nochmals eine Zusammenfassung erfolgen:

Israel ist das Weib Gottes. Aller Segen und Kraft kommen von Ihm alleine. Doch Israel verließ Ihn immer wieder und suchte sich andere Götter. Der Höhepunkt kam, als sie den Sohn Gottes ablehnten, als Dieser zu ihnen auf die Erde kam.

Da durch ihre Ablehnung und Abgötterei der Segen Gottes ausblieb, suchten sie andere Mittel und Wege, um an den Ersatzsegen „Reichtum und Macht“ heranzukommen. So zeigt uns Offb 17, wie Israel auf diesem satanischen Höhepunkt angelangt ist und dass ihm hierzu sogar die Könige der Erde mit Vollmacht zu Füßen liegen.

Den Mittelpunkt ihrer Macht- und Prunkfülle wird eine Stadt darstellen - Babylon, die sie im Land Sinear erbauen werden; sie wird auch Mittelpunkt der schlimmsten Gräueltaten der Erde sein.

Das Wesen des Geheimnisses ist das Weib und das Tier, das sie trägt. Gottes Stimme wird verhöhnt und geschmäht und alle Warnungen verlacht. Aber die furchtbare Glut Seines Zornes verzehrt sie in einem Augenblick.

Aber dies ist - Ihm sei Lob und Dank - nicht der Abschluss. In Sach 8:13 sagt Gott: „Und es wird geschehen, gleichwie ihr, Haus Juda und Haus Israel, ein Fluch unter den Nationen gewesen seid, also werde ich euch retten und ihr werdet ein Segen sein.“ Mit den zutiefst Gefallenen vollbringt Gott Herrlichkeit; aus Fluch wird Segen, aus Verzweiflung überströmende Freude. Ja, dies sind die Wege Gottes, Lobpreis und Anbetung sei Ihm dafür.

Abschluss

Wenn wir am Ende dieser Abhandlung zurückschauen, so erkennen wir voller Dankbarkeit, dass uns die Geheimnisse Gottes enthüllt sind und wir nun als Verwalter über diese eingesetzt sind. Verwalter kann aber nur der sein, der das, was wir hier versucht haben aufzuzeigen, noch weiter ernstlich erforscht und dann darüber treu ist.

So werden uns diese Geheimnisse, die es ja nun nur noch dem Namen nach sind, zu Offenbarung göttlicher Weisheit und führen uns in die Anbetung: Mithin beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus!

Erkenntnis Deiner Gnade bringt
uns tief in Deinen Frieden.
Zu ihrem Preis mein Herz Dir singt,
von allem weit geschieden,
was nicht mit Gnade nur beginnt,
weil wir für sie errettet sind.
Uns ist durch Gnade nur allein
Gerechtigkeit gegeben.
In Gnaden ist der Sünder Dein
nichts duldest Du daneben,
machst uns von allem Eigenen frei,
dass nichts als Gnade übrig sei.
Die Gnade ist ein fester Turm
und sichert in Gefahren,
ein Bergungsort im Regensturm,
uns Frieden zu bewahren.
In Liebe lenkst Du jeden Schritt,
wohin wir gehn, geht Gnade mit.
Ja, Gnade ist Dein Liebespfand
und wirbt um unser Leben;
der zögert nicht, wer dies erkannt,
sein Herz Dir hinzugeben,
da er nun ganz in Gnade ruht,
im Überströmen ihrer Flut.
Für alle wirst Du einmal stehn
in Christus ohne Hülle.
Mein Gott, sie werden alle sehn
der Gnade ganze Fülle
nach Todesdunkel und Gericht:
Das Kreuz für sie im Gnadenlicht!
E. U. A.

Mel.: Mir nach spricht Christus