Atombombe und Atomkontrolle in prophetischer Sicht

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 1
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich

Siehe weitere Abschriften

Siehe: Inhaltsverzeichnis Band 1
und: Inhaltsverzeichnis Band 2

6. Atombombe und Atomkontrolle in prophetischer Sicht

Immer heißer wird die Atom-Geschichte. Es fängt an brenzlig zu werden. Bislang sprachen nur die ängstlichen Menschen über die Atom-Not. Nunmehr treten die Wissenschaftler auf und sprechen deutlich vom Untergang der Welt, sofern man die heimtückische „Spielerei“ mit der Herstellung und Erprobung der Bomben nicht unterlässt. Allein das Vorhandensein der Atombomben bringt Lebensgefahr. Und dann erst die Explosion und die tödlichen Ausstrahlungen nach der Explosion! Es steht bereits fest, dass eine „normale“ Geschützgranate die Wirkung der Bombe von Hiroshima hat. Eine Wasserstoffbombe kann in einem Augenblick ganz Deutschland auslöschen. Geschwiegen wird noch von den Bomben, die aus strategischen Gründen geheimgehalten werden, oder wegen ihrer unberechenbaren Wirkung nicht erprobt werden können. Und - so sagen die Wissenschaftler - man ist mit den Erfindungen noch nicht am Ende. - Schon bei dem heutigen Erfindungsstand kann gesagt werden: Weltuntergang!

Ist das auch die Meinung der Biblizisten? Ja! Gerade sie marschieren mit dem „Atom-Kriegs-Geschrei“ an der Spitze. Denn sie haben nicht nur die gegenwärtige Entwicklung im Auge, sondern auch die Aussage der Bibel. Es steht geschrieben: „Es wird aber des Herrn Tag kommen als ein Dieb in der Nacht, in welchem die Himmel zergehen werden mit große, Krachen, die Elemente aber werden vor Hitze zerschmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen“ (2Petr 3:10). „Und ich sah einen großem weißen Stuhl und den, der darauf saß, vor des Antlitz floh die Erde und der Himmel, und ward keine Stätte gefunden“ (Offb 20:11). Da haben wir’s! Nur zu deutlich redet die Bibel vom Ende der Welt. Atom-Geschichte und Bibel zeigen dasselbe. Mit Riesenschritten geht’s zum Weltuntergang.

Stimmt das? Sind wir schon an dem Zeitpunkt, an dem die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden? Und das durch die „menschliche Bombe“? Sind wir wirklich schon am Ende der Welt? Sagt nicht das prophetische Wort, dass zuvor das tausendjährige Friedens-Reich kommen wird? Hat nicht unser Herr Jesus Christus zuvor eine wunderbare Heilszeit?

Sagt nicht auch das prophetische Wort, dass vor diesem Christus-Reich gerichtet werden muss? Wie soll aber Christus sein Reich her-richten, wenn nicht zuvor das Anti-Reich hin-gerichtet ist? Dieses Gericht hat aber mit dem „Ende der Welt“ nichts zu tun. Im Gegenteil, umkommen wird da „nur ein Drittel der Menschen", jedoch zwei Drittel gehen ein ins Friedensreich!

Atomkontrolle und Welteinheit

Sagt nicht auch das prophetische Wort, dass unter der Führung des „christlichen-Katastrophe-Drittels“ die ganze Welt in einer totalen Geschlossenheit marschieren wird gegen das Lamm (Offb 17:12-14)? Hören wir genau: Die vereinte Welt marschiert gegen Christus! Welteinheit ist da ausschlaggebend.

Was steht uns also nach den klaren prophetischen Aussagen bevor? Welt-Untergang? Keineswegs! Der Weltuntergang ist noch in weiter Ferne. Welt-Einheit haben wir zunächst, richtiger: demnächst zu erwarten!

Und wenn die Welt-Einheit da ist, dann ist auch die Atom-Kontrolle da! Denn Einheit gründet und dokumentiert die Kontrolle. - Übrigens wird die vereinte Welt nicht nur die tödliche Bombe unter Aufsicht haben, sondern auch die alles beglückende Auswertung der Atom-Kräfte! Da wird die Atom-Geschichte noch Freude und Reichtum auslösen. Aber erst Einheit, dann Kontrolle. Umgekehrt: Die Atom-Kontrolle erfordert die Welteinheit!

Aufgrund der biblischen Aussagen dürfen wir mit Sicherheit annehmen, dass in Kürze beides da ist, Welteinheit und Atomkontrolle. Paulus sagt hierzu: „Wenn sie sagen werden: Friede und Sicherheit“ (1Thes 5:3). Diese Zeit ist nahe. - Darum arbeiten gegenwärtig die Politiker fieberhaft an der Welt-Einheit. Genauer gesagt, sie müssen daran arbeiten. Das Atom-Risiko zwingt sie dazu. Alle anderen Erwägungen sind zweitrangig. Das „eiserne Muss“, nein das "atomare Muss“ treibt die Herren an den „runden Tisch“! Wenn diese Muss-Einheit erst da ist, dann wird die Welt aufatmen und jauchzend die paulinische These proklamieren: Friede und Sicherheit.

Ehe wir uns die weitere Atom-Geschichte ansehen, müssen wir eine sehr ernste Frage erwähnen, die zwar dem Thema nicht ganz entspricht, aber hintergründige Zusammenhänge hat. Diese „hintergründige Atom-Geschichte“ muss hier wenigstens angedeutet werden.

Die unbiblische Welt-Untergangs-Schau

Wie ist es möglich, dass fast die ganze Menschheit die irrige Auffassung vom nahen Weltuntergang vertritt? Selbst viele Biblizisten sind dieser Meinung. Hat diese unbiblische und irreführende Auffassung nicht irgendwelche schwerwiegende Hintergründe? Ist bei dieser Fern-Brille nicht der Nah-Blick gestört?

Mit der Welt-Untergangs-Schau übersieht man den hochwichtigen Vorgang der Welt-Friedens-Vereinigung! Man überhört das prophetische Wort und lässt sich von den kritischen Atom-Geschichten bestimmen, und verfällt einem hysterischen „Atom-Kriegs-Geschrei“. Die Biblizisten verweisen sogar auf Jesu Wort: „Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen“. (Mt 24:6)- Sie übersehen nur das Nachwort: „...aber es ist noch nicht das Ende da“. (Darüber eine Sonderabhandlung mit dem Thema: Wie ist Mt 24 zu lesen?) Was Wunder, dass die „Atom-Kriegs-Schreier“ die klare biblische Anzeige von der „Welt-Friedens-Sicherheit“ nicht finden. Freilich, wer den Krieg ausposaunt, kann vom Frieden nicht reden!

Was ist aber mit der Welt-Friedens-Einheit verbunden? Kurz gesagt: die „End-Tier-Geschichte!“ „Sie geben ihre Kraft und Macht dem Tier“ (Offb 17:12-14). Und was tut das Tier? Es zieht in den Krieg gegen das Lamm! Hören wir genau: Die antichristliche Einheits-Welt kämpft gegen Christus! Dieser ungeheuerliche Vorgang, der gegenwärtig im Ausreifen ist, wird total verschwiegen. Und das auch von den Biblizisten! Sie schreien vom „menschlichen Krieg“, und verschweigen den „antichristlichen Frieden“! Merken wir hier den verhängnisvollen Übelstand?

Auf dem Weg zur Religions-Welt-Einheit

Wer hätte das größte Interesse daran, die rasch wachsende Anti-Christen-Geschichte zu verschweigen? Etwa die „bösen Menschen“? Nein, der Durcheinanderwerfer! Er blendet die Menschen sogar mit frommen Phrasen. Er tritt auf als „Engel des Lichts“ und vollbringt christliche Machenschaften, die bei den meisten Christen glaubwürdiger sind als die Bibel. Darum der Hochschulgrundsatz: „Die Bibel ist nicht Gottes Wort, sondern sie enthält Gottes Wort“.

Beachten wir die biblische Tatsache: Die gegenwärtige Welt geht einer Einheit entgegen, und zwar nicht nur einer politischen Einheit, sondern erst recht einer Religions-Welt-Einheit. Die Religion ist nun einmal das tragende Element - auch der Politik. Politik ohne Religion hat man als verwerflich erkannt. Darum: „Christen an die politische Front!“ Die Politik muss „christlich“ werden. Alles muss christlich werden, selbst alle Vereine, Verbände, Gewerkschaften, sogar Gerätschaften. Es gibt bald nur noch christliche Ideen und christliche Sachen. Da sind auch die Zirkusse, Theater, Kinos usw. von der Verchristlichung nicht verschont. Christliche Einheits-Welt auf der ganzen Linie! - Merken wir, was gegenwärtig biblisch verschwiegen, und unbiblisch betrieben wird?

Und wo auf das Verhängnis dieser Gesamt-Welt-Verchristlichung aufmerksam gemacht wird, da ist man sofort mit dem Bibelvers dabei: „Auf dass sie alle eins seien“. - Was da eins werden soll und wird, danach fragt man nicht. Ist es nicht wirklich merkwürdig, dass man die von der Bibel angezeigte Einheit verschweigt und die von „unten“ gewollte Welt-Einheit betreibt? Der Durcheinanderwerfer ist am Werk! Ihm ist sogar die fatale Atom-Geschichte gut genug, um mit ihr die klare Sicht für die antichristliche Welt-Einheit zu verschleiern und dann doch die „mit Blindheit Geschlagenen“ dahin zu führen.

Ohne Zweifel, die antichristliche Welt-Einheit kommt! Sie vollzieht sich - das muss noch gesagt werden - mit organisatorischen Merkmalen, Organisation, das ist die kategorische Forderung der Gegenwart. Alles wird organisiert, alles wird erfasst, - weil alles erfasst werden muss! Alles muss zur „Spitze“ geführt werden. Darum: „Organisiert die Organisation!“ Das Ziel ist die „organisierte Welt-Einheit“. Auf dem religiösen Gebiet ist dieses Bemühen nicht im Rückstand; im Gegenteil: führend.

Eine andere Einheits-Bestrebung

Es besteht auch noch eine andere Einheits-Bestrebung und zwar mit organischen Merkmalen. Im „Geheimen“ ist ein Organismus im Wachsen. „Das Geheimnis ist groß, ich sage es aber von Christus und der Gemeinde“. - „Sie ist sein Leib“. (Eph 1:22.23; Eph 5:32). Bei der organischen Einheits-Bestrebung ist das organisatorische Merkmal von allergeringster Bedeutung. Für den Organismus ist bestimmend der Wille des Hauptes: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eures Berufes. Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. Ein Gott und Vater unser aller, der da ist über allen und durch euch alle und in euch allen“ (Eph 4:4-6). Diese organische Christus-Vereinigung läuft allerdings derzeitig und dem Begriff: „Fremdlinge“.

Beide „Einheiten laufen nicht mit-einander, noch weniger füreinander, sondern bewusst gegen-einander. Sie sind sich gegenseitig die „Aufhaltenden“. Beide warten auf die „Freiheit“. Wenn die Stunde dieser Freiheit kommt, dann sind die einen hin-gerückt“ zu ihrem Herrn, und die anderen sind „nahe-gerückt“ auch zu ihrem Herrn.

Und dann kommt die letzte Begegnung. Ihr Auseinander-gerückt-sein bedeutet nämlich nicht ewige Trennung, sondern Zubereitung zum letzten Treffen. Die organisch Vereinten kommen mit ihrem Herrn wieder. Sie sind dann im Vollzug jenes Auftrages: „Wisset ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wisset ihr nicht, dass wir die Engel richten werden?“ (1Kor 6:2.3). Zu gleicher Zeit marschieren die organisatorisch Vereinten mit ihrem Herrn gegen den wiederkommenden Fülle-Christus. Sie wollen ihn vernichten, - um nicht vernichtet zu werden.

Die Entscheidung bei Harmagedon

Bei Harmagedon werden die antichristlichen Heere aufmarschieren, denn ihr Gegner hat seinen „Fuß gesetzt auf den Ölberg“. Ob der kriegerische Aufmarsch mit den modernsten Atombomben sein wird? Ja! Denn nur die kräftigsten Vernichtungswaffen sind gegen den überirdischen Feind gut genug. Und jetzt geht’s los! Aber wie?

Weithin ist man der Meinung, dass in diesem Entscheidungskampf die Atomwaffen die Hauptrolle spielen werden. Alle Natur-Katastrophen wie sie die Apokalypse anzeigt, haben Atom-Eigenschaften. Wie ein Bumerang werden die Bomben auf die Kämpfer zurückfallen. - So meint man.

Das prophetische Wort meint es anders. Es sagt nicht, dass das Verderben über die Menschen durch ihre „Künste“ kommen wird. Im Gegenteil, schlicht und klar steht geschrieben: „Er wird ihn umbringen mit dem Geist seines Mundes“ (2Thes 2:8).

Christus wird sich der „menschlichen Waffen“ nicht bedienen. Die sind seiner nicht würdig. Er wird sie auch nicht mit einer „Frühzündung“ versehen, so dass sie schon vor dem Abschluss ihre Wirkung ausüben müssen. Sollte Christus in seinem Gerichts-Handeln abhängig sein von den Gerichts-Elementen der Menschen? Das wäre wahrhaftig das erste Mal.

Es ist wirklich sonderbar, dass die meisten Biblizisten die Harmagedon-Katastrophen-Geschehnisse mit der „Rückwirkung“ der modernen Waffen in Verbindung bringen. Wo steht das geschrieben? Der eigentliche Gerichtsvollstrecker sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt...“

Selbst nach 1000 Jahren, wenn die „Elemente vor Hitze zerschmelzen werden“, wird der Welten-Richter sich nicht der „Menschenkünste“ bedienen. Es ist auch nicht glaubhaft, dass im „Friedensreich“ Atombomben fabriziert oder gehortet werden. Zu „Sicheln und Flugscharen“ werden sie verarbeitet. Aus mit den Bomben! Und wenn Satan nach den 1000 Jahren losgelassen wird, dann wird er Menschen verführen, - und nicht Bomben fabrizieren. Das Vergehen und Erstehen des Himmels und der Erde von alt in neu ist Sache des Christus. „Siehe, ICH mache alles neu!“ Der „schöpferische Grundsatz“ ist unwandelbar: „Gott sprach: Es werde“! Sein „Wort“ ist wohl kräftiger als die kräftigste Atombombe.

Es bleibt dabei: Die Atombombe kommt demnächst unter Kontrolle und das für immer! Sie geht nie los! Welt-Unter-Gang und Welt-Auf-Gang hat Gott sich vorbehalten.

Lies weiter:
7. Die Entrückung der Ekklesia