Die Selbsterniedrigung Jesu

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IN BEARBEITUNG !

Von Daniel Muhl
Die Selbsterniedrigung und Erhöhung Jesu
1. Tiefster Abstieg und höchste Erhöhung (Phil 2:1-11)
1.2 Ermunterung und Trost (Phil 2:1)
1.3 Gemeinschaft des Geistes (Phil 2:1)
1.4 Herzliches Mitleid und Erbarmen<(Phil 2:1)
2. Freude durch eine Liebe und Gesinnung (Phil 2:2)
3. Selbstlosigkeit und Demut (Phil 2:3)
4. Das Seine und das der Anderen (Phil 2:4)
5. Die Gesinnung Jesu Christi (Phil 2:5)
6. Eine Geschichte zu Karfreitag (Phil 2:6-11
7. Die Selbsterniedrigung Jesu (Phil 2:6-8)
8. Der Triumph des Gottessohnes (Phil 2:9-11)

Die Gottgleichheit

Die Übersetzung von Phil 2:6 ist alles andere als einfach. Die meisten Übersetzer geben diesen Vers wie folgt wieder:

  • ELO Phil 2:6 - welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein,

Der erste Teil ist klar: Jesus war in der Gestalt Gottes, Er war Gott gleich, weil Er aus Gott geboren und gezeugt wurde und deshalb war Er Gott gleich. Aber warum sollte man die Gott-Gleichheit als Raub achten? Diese Aussage macht nicht viel Sinn! Aus meiner Sicht sollte man diesen Vers viel eher so übersetzen:

  • BWU Phil 2:6 - der in der Gestalt Gottes anfing und die Gottgleichheit nicht wie einen Raub festhielt, 

Weil Jesus die Gottgleichheit losgelassen hat, hielt Er diese Gottgleichheit nicht wie einen Raub fest. Jeder Räuber hält seine Beute fest! Er kann das Geraubte freiwillig nicht loslassen und der Besitzer kann das, was ihm gehört, nur dann loslassen, wenn er liebt! Jesus hat Seinen Herrlichkeitsleib, den Er beim Vater hatte, ausgezogen und nahm Knechtsgestalt an. Er konnte die Gott-Gleichheit loslassen. Jesus hatte diesen überragenden Status freiwillig abgegeben. Er erniedrigte sich freiwillig selbst, so sehr, wie wenn ein Königssohn freiwillig Galeerensklave geworden wäre.
Letztlich macht gerade das die vollkommene Göttlichkeit aus, das Gott alles vermag! Er ist hoch erhaben, aber Er kann auch ganz hinabsteigen und sich zum Geringsten und Letzten machen lassen. Die Liebe ist stark wie der Tod; sie scheut sich nicht in die tiefsten Tiefen und in die äußerste Dunkelheit hinabzusteigen. Der Sohn Gottes ließ sich sogar zur Sünde machen und darum kann Paulus auch schreiben:

  • 2Kor 5:21 - Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gottes Gerechtigkeit würden. 

Dieses „Tauschgeschäft“ empfinde ich als Mensch, wie die größte Ungerechtigkeit, die es jemals gab! Der Einzige, der keine Sünde kannte, wird zur Sünde gemacht! Die Sündenlast des gesamten Kosmos hat sich in Ihm konzentriert (Joh 1:29). Alle Finsternis und Bosheit fokussierte sich auf Ihn und wurde von Ihm aufgesogen, bzw. verschlungen. Es geschah genau das umgekehrte, das bei einem astronomischen „schwarzen Loch“ geschieht. Das schwarze Loch verschluckt alles, sowohl Licht, als auch Materie! Vielleicht lässt es dadurch auch „Raum und Zeit“ verschwinden. Der zur Sünde gemachte Gerechte, hat vom göttlich juristischen Standpunkt her gesehen, alle Sünde und Bosheit verschluckt! Der Tod ist verschlungen in Sieg! Die faktische Vernichtung der Sünde und des Todes steht noch aus. Nach dem 1’000-Jahrreich hat das Böse keine Existenzberechtigung mehr. Alles Böse wird in das Licht Gottes gestellt und darum erleiden alle Bösen unsagbare Qualen, weil es keinen finsteren Ort mehr, wo man sich in seiner Bosheit verstecken könnte, wo die Bosheit noch erträglich ist! Zum heutigen Zeitpunkt findet der Böse das Böse durchaus noch erträglich, weil er seine Schandtaten sehr gut verstecken kann. Aber es ist immer nur eine Frage der Zeit, bis alles ans Licht kommt!
Weil Jesus Christus Seinen Herrlichkeitsleib ausgezogen hat, steht nun dieser Leib allen Glaubenden zur Verfügung. Sie können geistlicherweise „Sein Fleisch“ essen (Joh 6:54) und haben dadurch Anteil an Seiner Göttlichkeit bekommen.
Damit wir in göttlicher Qualität leben können, war es notwendig, dass der Sohn Gottes die Gestalt Seiner Göttlichkeit auszog, unsere Sünden auf sich nahm, um so jedem Glaubenden Sein göttliches Leben geben zu können!