Das Atomzeitalter

Aus Bibelwissen
Wechseln zu: Navigation, Suche

Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

88. Das Atomzeitalter

Das Atomzeitalter ist in zweifacher Hinsicht höchst wichtig. Zuerst ist festzustellen, dass die beglückten Atomforscher und Erfinder Kräfte an den Tag gelegt haben, die unübersehbar sind. Sie waren hoch erfreut, dass sie die ganze Menschheit sehr bereichern können. Zumal es schon seit längerer Zeit klar war, dass die bisherigen Kraftspender - Kohle und Erdöl - in absehbarer Zeit erschöpft sein können. Wenn dafür kein Ersatz sich fände, dann wäre die technisch hoch entwickelte Welt in schwerster Krise. Mit den heutigen Atomkräften ist das Problem gelöst. Diese Kräfte sind nicht nur billig und praktisch, sondern unerschöpflich. - Man stelle sich die Vorteile vor: Ein Schiff - kann auch ein Luftschiff sein - das lange Reisen auszuführen hat, wird künftig mit einen „Kräftepaket“ ausgestattet, das größenmäßig einem Westentaschenkästchen gleich ist. Wahrhaftig, da erstehen Vorteile, die unvorstellbar sind. Man denke an Belastung, Sicherheit usw.

Nun aber kommt die Kehrseite. Die weltbeglückenden atomaren Kräfte sind sofort nach ihrer Erfindung für mörderische Explosionskräfte beschlagnahmt und verarbeitet worden. Schon die bereits angewandten Atombomben haben ein unbeschreibliches Entsetzen hervorgerufen. Was inzwischen an Verbesserungen noch hinzukam, kann in den Vernichtungsfolgen nicht berechnet werden. Millionenfache Kraft- und Explosionssteigerung ist bereits da. Damit ist das zuerst genannte Menschenglück in ein grenzenloses Unglück verwandelt worden. Was der ganzen Welt so herrlich dienlich sein könnte, ist zum größten Verderben geworden. - Sollte man die heutigen Atombomben zum Kampf verwenden, dann ist der Weltuntergang da! Das ist keine spekulative oder sensationelle Annahme, sondern ein klares Ergebnis der bisherigen Erprobungen. Auch die Wissenschaftler verheimlichen diesen Zustand nicht. Sie sind sogar die größten Warner. Also ist das Atomzeitalter, das vom höchsten Glück beseelt sein könnte, mit einer quälenden Untergangssorge gestempelt. Bitte, wer kann garantieren, ob bei der Bedienung der Atombomben, die mit einem Knopfdruck vollzogen werden kann, kein Fehlgriff, oder gar ein Wahnrsinnsgriff eintreten kann?

Das Atomzeitalter begann mit den redlichsten Absichten der Erfinder und mit dem Vorhaben, die Menschheit zu beglücken. Wider ihren Willen ist die so wertvolle Erfindung zum weltumfassenden Verderben geworden. Das Atomzeitalter hätte die höchsten Erhebungen bringen können, ist aber zum Leidwesen der ganzen Menschheit entartet. Das ist eine verzwickte Lage, die freilich gelöst werden könnte, sobald man die Atomkräfte nicht zur Vernichtung, sondern zur wirtschaftlichen Errichtung verwenden würde. Ob das geschehen wird? Das bezweifelt man und sagt oft ganz bewusst - sogar mit biblischer Begründungen: „Der Weltuntergang steht uns bevor.“

Gott spricht das letzte Wort

Diesem schweren Kummer wollen wir hier eine Erleichterung geben. Allen besorgten Menschen soll gesagt werden: Beruhigt euch, es kommt anders. Dieses Trostwort soll nicht von dem Schreiber dieser Zeilen gegeben werden, auch nicht von Menschen, die die „Moral-Wende“ herbeizaubern wollen, sondern - von Gott! Sein Wort ist es, das uns volle Klarheit gibt auch für das Atomzeitalter. Darum können wir im Glauben sagen: „Gott spricht das letzte Wort“! - Zu allen Zeiten ist es so gewesen. Gott hat sogar die Gerichtszeiten in der Weise gebraucht, dass sie ein Durchbruch wurden für sein ewiges Heilsvorhaben. Sollte Er mit dem Atomzeitalter in dieser Weise nicht fertig werden? Wenden wir uns darum jetzt den Aussagen des prophetischen Wortes zu.

Gerade für das Atomzeitalter sagt uns das Wort, dass die gesamte Menschheit nicht in einen Vernichtungskampf hineingerät, sondern eine totale und beglückende Welteinheit erlangt. Schon Daniel durfte ganz klar anzeigen, dass die gesamte Menschheit zuletzt restlos verkörpert sein wird. Lies Dan 2. In Dan 7 wird die gleiche Verkörperung aufgezeigt, nur mit dem ergänzenden Hinweis auf die tierische Entwicklung; auch das Tier ist total verkörpert. In Dan 9 kommt Daniel auf sein Volk (= Israel) zu sprechen, und gibt die wichtige Anzeige, dass zuletzt der Welt-Haupt-Mann mit den „Vielen“ aus Israel den Weltbund stärken, d. h. besiegeln wird für eine Jahrwoche (= Siebenjahresplan). Allerdings sind es nur sieben Jahre, sogar in zwei Teile geteilt, aber immerhin eine bestimmte Zeit mit einer totalen Welteinheit. Paulus hat im Blick auf die Letztzeit zu sagen: „Wenn sie sagen werden es ist Friede, es hat keine Gefahr, dann ...“ (1Thes 5:3). Also, erst totaler Weltfriede, und dann der tragische Abschluss. Der Seher Johannes hat für die Abschlusszeit zu sagen: „Die Zehn haben (gewinnen) eine Meinung und geben ihre Kraft und Macht dem Tier“ (Offb 17:13). Noch deutlicher kann nicht gesagt werden, dass die gesamte Welt, die in der Vor-Endzeit eine Zehnergruppierung erfährt, zu einer totalen Einheit kommt. - Das ist die Endzeit dieses Zeitalters.

Atombomben zur Belehrung

Allerdings muss gesagt werden, dass zu dieser bevorstehenden Welteinheit die höchst gefährlichen Atombomben viel beitragen werden. Aber nicht verheerend, sondern belehrend. Ganz gewiss wird die Menschheit aus der höchsten Gefahrenanzeige die Lehre ziehen, dass die Einheit - und nur die Einheit - vor dem Untergang bewahren kann. - Auch in dieser Weise sind die Atombomben sehr nutzbar. Sie drängen zur raschen Vereinigung.

Mit Bestimmtheit kann man sagen, dass, nach dem Vollzug der Welteinheit, die Atomkräfte an den richtigen Platz gesetzt werden. Die explosiven Methoden werden abgelöst durch die nutzbaren Methoden. Wenn es erst soweit kommt, dass das paulinische Wort wahr wird: „Friede und Sicherheit“, dann werden die Atomkräfte nicht mehr in der vernichtenden, sondern in der errichtenden Weise verwertet. - Wie beglückt wird dann die ganze Menschheit sein, wenn die riesigen Atomkräfte in ganz nützlicher Weise der gesamten Wirtschaft zur Verfügung stehen. Dann ist das Atomzeitalter nicht bedrückend, sondern beglückend.

Mag sein, dass man zum „Andenken“ noch einige Superatombomben ins „Museum“ stellen wird. Dieses „Andenken“ wird wohl auch noch einen anderen Grund haben. Denn man wird ahnen, dass dieser Einheitswelt noch eine „überirdische“ Gefahr drohen kann. Johannes zeigt diese Gefahr in Wirklichkeit an: „Diese werden streiten mit dem Lamm“ (Offb 17:14). - Die Botschaft von dem wiederkommenden Christus wird man wohl noch hören, aber darüber lachen. Sollte er aber kommen, dann ... Warum sollte man nicht gegen den wiederkommenden Christus, dem man dann bewusst kampfesmäßig entgegen zieht, eine Bombe losschicken? „Wir werden ihm schon!“ - Ob diese Bombe ihn treffen wird? Mit Sicherheit können wir sagen, dass diese Bombe eher den Mond oder den Mars treffen wird, nur nicht den Christus. Gesagt sei aber, dass solche Bombe, die eventuell gegen Christus abgefeuert werden kann, auf keinen Fall die Welt schädigen wird.

Kampf dem Lamm

Hier könnte der Einwand erhoben werden, dass diese Bombe ein Bumerang, d. h. ein umkreisender und zurückfallender Schuss sein kann. Also, ein Schuss gegen jemand, und doch gegen sich selbst. Diesen Einwand können wir glatt ablehnen. Denn das prophetische Wort sagt genau, dass die Gegner des Christus nicht eine Bombe, sondern Er selbst, der Christus, richten wird. Muss denn Christus zu diesem Gericht einen Bumerang haben? Muss Er sich der menschlichen „Künste“ bedienen? Das hat er noch nie getan. Paulus zeigt dieses Geschehen ganz genau an mit den Worten: „.... welchen der Herr umbringen wird mit dem Hauch seines Mundes“ (2Thes 2:8). Ob der „Hauch des Mundes“ nicht noch eine wirksamere „Atombombe“ ist? - Ebenso muss auch in Betracht gezogen werden, dass ein Drittel der Menschheit umkommt. Lies Offb 9:15.18. Zu diesem Drittel gehören die Hauptverantwortlichen. Wer wird schuldig an Christus? Die Antichristen! Also, die Scheinchristen machen das Drittel der Menschheit aus. Diese wohnen aber nicht in einem abgesonderten Drittelbezirk der Erde, sondern sind verteilt unter alle Nationen der Welt. In dieser „Zerstreuung“ werden sie gerichtet. Somit kann das Gericht nicht unter einer Bombenwirkung erfolgen, sondern durch den Hauch (= Geist) seines Mundes! Der „Hauch Christi“ trifft sie überall, und verschont die, die nicht betroffen werden sollen.

Das Tier aus dem Abgrund

Zu bedenken ist weiter, dass die Gottesgerichte über die Endwelt nicht erst bei der Wiederkunft Christi beginnen, sondern schon aber der Mitte der Jahrwoche. Genauestens zeigt uns diesbezüglich das prophetische Wort an, dass die Gerichtsengel bereit am Anfang der Jahrwoche (= Tag des Herrn) zu ihren Diensten auftreten, aber eine genaue Zeitanweisung erhalten: „Beschädigt die Erde nicht, noch das Meer, noch die Bäume, bis dass wir versiegeln die Knechte Gottes an ihren Stirnen. Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden, hundertvierundvierzigtausend.“ Lies Offb 7:3-8. Nach der „Versiegelung“, die eine große Erweckungsbewegung bedeutet, erleidet das demokratisch ausgerichtete siebenfache Regierungshaupt eine „Todes-Wunde“, die aber durch den Eingriff des Drachen schnellstens „geheilt“ wird. Dem Weltkörper wird jetzt das diktatorische „Haupt aus dem Abgrund“ aufgesetzt. Wir lesen: „Und ich sah seiner Häupter eines, als wäre es tödlich wund; und seine Wunde ward heil. Und der ganze Erdboden verwunderte sich des Tieres. Und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich? Wer kann mit ihm kriegen? Und es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ward ihm gegeben, dass es mit ihm währte zweiundvierzig Monde lang. Und es tat seinen Mund auf zur Lästerung gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Hütte, und die im Himmel wohnen. Und ihm ward gegeben zu streiten mit den Heiligen und sie zu überwinden; und ihm war gegeben Macht über aller Geschlechter und Sprachen und Nationen. Und alle, die auf Erden wohnen, beten es an, deren Namen nicht geschrieben sind im Lebensbuch des Lammes, das erwürgt ist von Anfang der Welt“ (Offb 13:3-8). - Die erste Tat des „Abgrundtieres“ ist die Tötung der zwei Zeugen. Dann Tötung und Verfolgung der Heiligen, usw. Auf jede seiner Taten, die eine Gottesherausforderung ist, folgt eine Antwort Gottes. Die bisher wartenden Gerichtsengel werden eingesetzt und beantworten jede Herausforderung in entsprechender Weise. Die sieben Siegel werden der Reihe nach geöffnet, die Zornschalen ausgegossen. Also, Schlag auf Schlag. Der letzte Schlag ist in Offb 9:5.18 angezeigt.

Die Gerichtsengel

Sind diese Gerichtsgeschehnisse durch die vier Gerichtsengel etwa Auswirkungen von Atombomben? Haben diese Gerichtsengel diese Bomben bei dem Abgrundstier beschlagnahmt? Nichts von alle dem. Höre: Die Engel handeln im Auftrag Gottes! Sie benötigen wahrhaftig nicht die menschlichen Explosionskräfte. Ihre Gerichts-Kräfte sind von Gott! Feuer, Rauch und Schwefel geht aus ihrem „Munde“! Ihre Gerichtssprache ist von Gott! Also: „Was Er spricht, das geschieht, und was Er gebaut, das steht da!“

Nicht mit einem Buchstaben deutet das prophetische Wort an, dass Gott in seinen Gerichten sich der menschlichen Vernichtungsmachenschaften bedienen wird. Er ist der absolute Herr, auch der Herr der Natur. Alle Naturkräfte stehen ihm restlos zur Verfügung. Wenn Er z. B. sagt: „Hinweg mit dem Antichristentum“, dann ist sein Sagen ein blitzartiges Handeln. Die Art und Weise seines Tuns ist seine Sache. Er ist an kein menschliches Schema gebunden.

Was uns hier sonderlich wichtig werden soll, ist die Tatsache, dass die menschlichen Atomwaffen in diesem Atomzeitalter nicht für Weltuntergangszwecke verwandt werden. Im Gegenteil, es wird uns klar angezeigt, dass die hochwertigen und nützlichen Atomkräfte im Endgeschehen brauchbar verwertet werden. Die Beglückung aller Nationen kann nur erfolgen, wenn die gesamten Kräfte für das Wirtschaftsleben positiv verwendet werden. Der hohe Lebensstandard in der Endwelt erfordert das.

Umwandlung der Atomkräfte

Beachten wir auch, dass das Atomzeitalter die Welt nicht vernichtet, sondern ganz wunderbar errichtet. Im tausendjährigen Reich werden diese Kräfte nicht beseitigt, sondern werden vollwertig genützt. Wir lesen: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden; und werden alle Nationen dazu laufen. Und viele Völker werden hingegen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege, und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und des Herrn Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Nationen und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Flugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere sein Schwert aufheben, und werden hinfort nicht mehr kriegen lernen“ (Jes 2:2-4). - Das sind echte Friedensverhältnisse im Friedensreich. „Die Schwerter und Spieße“ sind verwandelt zu wirtschaftlichen Kraftspendern. Also: Alle Atomkräfte im Dienste der Lebensgestaltung!

Die Umwandlung der Atomkräfte beginnt schon in der Antichristenzeit. Der von Daniel angezeigte Siebenjahresplan gibt dafür die volle Möglichkeit. Man wird da alle Kräfte nur für den wirtschaftlichen Aufbau verwenden. Das kann man mit Fleiß tun, weil dann „Friede und Sicherheit“ da ist. Beachten wir die Tatsache: Das Atomzeitalter hat nicht einen Tiefen-, sondern einen Höhengang.

Auch das Vergehen des alten Himmels und der alten Erde geschieht nicht durch Einwirkung der menschlichen Atomkräfte. Obgleich bei diesen Vorgängen die Machenschaften des losgelassenen Teufels mitsprechen. Aber mit keiner Silbe sagt das prophetische Wort Wort, dass er sich irgendwie dieser Kräfte bedienen wird. Gesagt ist nur, dass ihm viele zufallen werden. Und dann beginnt das Handeln Gottes: „Siehe, 'Ich mache alles neu!“ (Offb 21:5). Er, der von nichts abhängig ist, handelt. Das Resultat seines letzten Handelns ist nicht Vernichtung, sondern Errichtung. Die Kraft seines Handelns müssen wir darum ihm überlassen.

Nochmals gesagt: Weltgerichte bleiben ein absolutes Handeln Gottes. Das Wie müssen wir ihm überlassen. Falsch ist es auf alle Fälle sagen zu wollen, dass die uns bekannten Atomkräfte den Weltuntergang bewerkstelligen werden. Ebenso falsch ist es, sie als die Gerichtsfaktoren zu sehen. Im Gegenteil, das prophetische Wort zeigt an, dass die Endwelt (= Ende dieses Zeitalters) in ein beglückendes Einheitsverhältnis kommt. Somit ist unser Zeitalter (= Atomzeitalter) für den weiteren Weltengang ein Höhenweg.

Lies weiter:
89. Die Weltzeit Israels