Der Kampf und die Waffenrüstung der Gläubigen

Aus Bibelwissen
Version vom 1. Dezember 2009, 16:30 Uhr von DM (Diskussion | Beiträge) (Die Aufteilung)

Wechseln zu: Navigation, Suche

IN BEARBEITUNG !

Unser Kampf

Welcher Kampf?

Unser Gotteswort macht die Gläubigen auf einen wichtigen Umstand unseres Glaubenslebens aufmerksam. Wie vermutlich alle wissen, ist unser Dasein in Niedrigkeit kein Spaziergang, sondern sehr oft eine Strapaze, die wir manchmal am liebsten aus unserem Leben verbannen würden. Unser Leben im Fleische ist mit einer Tatsache verbunden, die wir oft zu wenig realisieren. Wir erleben zwar immer wieder viele Unannehmlichkeiten und wissen, dass das Leben oft mühsam ist, aber meist sehen wir einfach die widerlichen Umstände als Ursache für das Unangenehme an.

- Da ist z. B. ein unsympathischer Mann, der mich seine Abneigung förmlich spüren lässt und ich frage mich, was hat diese Person bloß gegen mich? Warum ist der so mürrisch? Hier handelt es sich offensichtlich um einen bösen Menschen, der mir das Leben noch zusätzlich schwer macht.
- Da ist eine Sitzung im Geschäft, in der hart verhandelt wird. Jeder Teilnehmer versucht ein Optimum für sich heraus zu holen. Eine solche Verhandlung empfinden wir manchmal wie einen Kampf.
- Oder wir werden am Arbeitsplatz gemobbt. Dieses Mobbing empfinden wir als eine Attacke gegen uns.
- Ein andermal genügen wir den Erwartungen nicht und spüren eine große Ablehnung.

Hier könnten sicherlich noch viele Beispiele angefügt werden. Wir alle merken: Das Leben ist ein harter Kampf – doch gegen wen ist dieser Kampf? Kämpfen wir gegen Menschen oder gegen Umstände? Ja, das meinen wir allzu oft: „Ich muss gegen böse Menschen und widrige Umstände kämpfen“. Dabei vergessen wir sehr schnell, dass unser Kampf gegen andere Feinde ist.

Welche Feinde?

Unsere Gegner sind nicht irgendwelche Feinde, sondern es handelt sich um ganz außergewöhnliche Wesen. Es handelt sich um Feinde, die wir Christen oft sehr falsch einschätzen. Ich lese aus Eph 6:12:

  • ELB - Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt.
  • DBR - Da uns nicht der Taumelkampf zu Blut und Fleisch hin ist, sondern zu den Anfangseienden, zu den Autoritäten, zu den Kosmokratoren der dieser Finsternis, zu den Begeisteten der Bosheit in den Aufhimmlischen.

Wir haben nicht gegen Menschen zu kämpfen, nicht gegen äußere und sichtbare Dinge, sondern gegen unsichtbare Mächte. Paulus kämpfte nicht mit Nero, obwohl dieser Kaiser ein Antichrist der damaligen Zeit war. Paulus kämpfte auch nicht mit einem Schwert gegen die Pharisäer oder gegen gesetzliche Juden, sondern er kämpfte gegen Geistesmächte. Petrus meinte bei der Gefangennahme Jesu, er müsse handgreiflich werden, doch Jesus wies ihn sofort zurecht.
Während des Kampfes gegen Geistesmächte kommt es natürlich vor, dass wir Menschen widerstehen müssen, indem wir widersprechen oder mit rechtlichen Mitteln vorgehen müssen. Obwohl Paulus gelernt hatte, sich übervorteilen zu lassen, gebrauchte er ab und zu auch rechtliche Mittel, um etwas durchzusetzen. Als römischer Bürger hatte er das Recht, sich auf den Kaiser zu berufen. Dies tat er dann auch, als er merkte, dass Festus die Gunst der Juden suchte und er somit in Gefahr stand, verurteilt zu werden. Wichtig ist dabei festzuhalten, dass sich Paulus nicht aus Angst, verurteilt zu werden, auf den Kaiser berief, sondern weil er wusste: „Ich habe vom HERRN noch andere Aufgaben und der HERR möchte, dass ich nun dieses mir zur Verfügung stehende Recht gebrauche.“

Kennen wir unsere Feinde?

Wenn ich diese Frage stelle, dann meine ich nicht, dass wir uns mit allen Tiefen des Satans oder der Dämonen beschäftigen sollten, sondern dann geht es darum, dass wir uns das Wissen über unsere Feinde aneignen, von dem die Bibel berichtet. Es gab immer wieder Christen, die forschten in allen möglichen Sekten, Geheimbünden und okkulten Dingen, um so die entsprechenden Gefahren zu erkennen oder andere davor zu warnen. Es kann vielleicht sein, dass ein Einzelner diesen Auftrag bekommt, um eine Art Lexikon darüber aufzustellen, aber ich bin überzeugt, dass dies in der Regel der falsche Weg ist.

- In der Endzeit müssen wir uns vor allem mit der gesunden Lehre beschäftigen, wir müssen uns mit dem Wort des Lebens auseinandersetzen, damit wir ganz klar wissen, was von Gott her kommt. Erkennen wir das Gesunde und das Göttliche, dann sehen wir sehr schnell, was nicht von Gott ist, auch wenn es sich um eine für uns, bis jetzt, unbekannte Sache handelt.
- Wer sich mit all den unguten Dingen beschäftigt, wird ohne es zu merken auch stückweise davon geprägt. Häufig hat man dann auch zu wenig Zeit, sich mit der gesunden Lehre zu beschäftigen.
- In der Endzeit werden so viele Dinge auf uns einstürmen, dass wir immer wieder mit neuen Dingen konfrontiert werden. Eine Vorauswarnung ist gar nicht immer möglich.

Ich bin fest davon überzeugt, dass alles, was wir über unsere Feinde wissen müssen, in unserer Bibel steht. Ja, wir müssen einiges wissen, aber nicht alles. Und das, was in der Bibel steht, ist qualitativ weit mehr, als all die Informationen, die wir in Sektenbüchern finden.
Wenn wir die Liste unsere Feinde betrachten, dann merken wir sehr schnell, dass es sich hier um Gegner handelt, die zunächst Furcht erregend sind: Gewalten oder Anfangseiende. Hier dürfte es sich um Geisteswesen handeln, die ganz am Anfang standen und dadurch auch eine Vorrangstellung haben. Der schirmende Cherub aus Hes 28 dürfte das erste erschaffene Wesen sein. Bei diesem gefallenen Wesen wird es sich ebenfalls um einen "Anfangseienden" handeln.

Mächte oder Autoritäten

In Eph 3:10 lesen wir, dass durch die Gemeinde den Anfangseienden und Autoritäten in den Himmeln die buntfarbige Weisheit Gottes kundgetan wird. Das heißt auch, dass diese Wesen keine anderen Möglichkeiten haben, die Weisheit Gottes kennen zu lernen, als nur durch die Gemeinde.

Kosmokratoren oder Weltbeherrscher der Finsternis

Da unser Kampf nicht wider Fleisch und Blut ist, handelt es sich auch wieder um Wesen, die dem unsichtbaren Bereich zugeordnet sind. Der Begriff Kosmokratoren deutet jedoch darauf hin, dass diese Geisteswesen der Erde zugeordnet sind (gemäss DBR: Kosmos = geschmücktes Erdland). Wenn sie sogar der Finsternis zugeordnet sind, könnte dies darauf hinweisen, dass sie sogar unter der Erde wohnen.

Die Geister der Bosheit in der Himmelswelt

Hier sehen wir, dass böse Geister nicht nur auf der Erde und unter der Erde herumschwirren, sondern ihren Platz auch in der Himmelswelt haben. Die bösen Geister der Himmelswelt dürften meiner Ansicht nach nicht mit den Dämonen verwechselt werden, da die Dämonen in der Regel irdische Leiber als Wohnstätte benutzen und sich gerne in den Grüften aufhalten. Böse Geister der Himmelswelt dürften Engel sein, die unter dem Kommando Satans stehen. Der Drache und seine Engel kämpfen ja in der Endzeit gegen Michael und seine Engel im Himmel (Offb 12:7).

Das Fleisch wider den Geist

Bevor ich noch etwas zu unseren Feinden sage, noch einige Worte zur Aussage „unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut“:
Diese Feststellung sagt uns indirekt auch, dass wahrhaft Gläubige in Bezug auf Glaubens- oder Religionsfragen nie körperliche Gewalt anwenden dürfen. Paulus sagt weiter:

  • Gal 4:29 - Aber so wie damals der nach dem Fleisch Geborene den nach dem Geist Geborenen verfolgte, so ist es auch jetzt.

Der aus dem Geist Geborene kann unmöglich den Anderen verfolgen. Allein schon von dieser Aussage her gesehen, hat sich die katholische Kirche mit all ihren inquisitatorischen Greueltaten wie Kreuzzügen, Hexenverbrennungen und Zwangsbekehrungen disqualifiziert. Körperliche Gewaltanwendung von Gläubigen gegenüber anderen Menschen ist für mich nur in einigen wenigen Fällen möglich:

- Als dem Staat gehorsam: Körperliche Gewaltanwendung kann als Soldat oder als Polizist notwendig werden, jedoch nur innerhalb des geltenden Rechtes. Eine Ausübung der Gewalt ist nur gegen Kriminelle möglich. Wird ein gläubiger Polizist vom Staat aufgefordert, unbescholtene Bürger zu strafen oder zu verfolgen, sollte eine Verweigerung in Betracht gezogen werden (Beispiel: Bei einer Verfolgung von Menschen, die nur wegen ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit bekämpft werden).
- Maßvolle körperliche Züchtigung gegenüber Kindern. Wer dies jedoch ohne Liebe tut, versündigt sich schwer. Die liebende Fürsorge, das Sich-Zeit-nehmen für Kinder muss einen viel größeren Stellenwert haben als körperliche Züchtigung. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass in der Regel die Zeit der körperlichen Züchtigung nicht annähernd ein Promille gegenüber der liebenden Fürsorge ausmacht. Maßvolle körperliche Züchtigung wird ja in unserer Gesellschaft sehr schnell als Kindesmisshandlung tituliert. Viele Eltern wissen genau: Wenn ich meine Kinder nicht körperlich züchtigen darf, dann muss ich zu anderen Strafmitteln greifen. Dabei ist ein häufig angewandtes Strafmittel der Liebesentzug. Liebesentzug ist für mich eine Misshandlung an der Seele des Kindes, die oft zu irreparablen Schäden führt. Liebesentzug ist eine Strafe mit schwerwiegenden Folgen für die Entwicklung einer Kinderseele. Es gibt natürlich Eltern, die ihre Kinder körperlich züchtigen und den Liebesentzug als zusätzliche Strafe anwenden – hier ist die Katastrophe perfekt. Liebesentzug kann strafrechtlich nicht verfolgt werden, ist aber die größte Sünde gegenüber den Kindern. Eine massvolle körperliche Züchtigung kann z.B. ein Klaps auf den Hintern sein. Wenn blaue Flecken und sichtbare Striemen entstehen, kann nicht mehr von einer massvollen körperlichen Züchtigung die Rede sein.
- Eine weitere Möglichkeit der körperlichen Gewalt sähe ich in ganz speziellen Umständen, wie z.B. einer massiven Bedrohung der Familie durch einen Verbrecher oder Mörder: In solchen Fällen kann man zum Schutz der Schwachen gewalttätig werden, um eine allfällige Gefahr abzuwenden. In praktisch allen anderen Fällen ist körperliche Gewalt für wahrhaft gläubige Christen nicht zulässig.

Körperliche Gewalt darf in folgenden Fällen nicht angewendet werden:

- In der Gemeinde. Menschen innerhalb einer Gemeinde können nur verbal zurechtgewiesen oder im Extremfall aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Wenn Paulus einen Menschen dem Satan übergibt, weil die Sünde so massiv und ohne Reue

vollbracht wurde, dann wendet kein Mensch Gewalt an, sondern die Züchtigung wird letztlich Gott überlassen, weil Satan auch nur das machen kann, was Gott zulässt.

- Gegenüber Andersdenkenden. Ob einer Moslem, Buddhist oder Hinduist ist, ob er irgend einer Sekte angehört, mag sie noch so schlimm sein, nie haben wir das Recht, diesen Menschen mit körperlicher Gewalt zu bekämpfen. Das gleiche gilt

auch für Irrlehrer. Das einzige, was wir hier tun sollen ist: In der Gemeinde vor ihnen zu warnen, sie nicht aufzunehmen und nicht zu grüßen, wenn sie auf ihrer Meinung beharren.

Eine weitere Frage, die bestimmt nicht uninteressant sein dürfte, ist folgende: „Warum ist unser Kampf gegen diese Mächte, was haben wir mit ihnen zu tun und was haben sie gegen uns?“
Wir, die wir doch viel schwächer sind als sie. Wir, die elendsten unter allen Menschen. Wir, die wir uns von der Intelligenz her mit ihnen in keiner Weise messen können.
Warum haben diese Autoritäten ein Problem mit uns? Die Antwort ist mehrschichtig:

  1. Sie realisieren, dass wir die Auserwählten Gottes sind. Obwohl wir ihnen momentan bei weitem unterlegen sind, wissen sie, dass wir die höhere Berufung haben als sie. Ich denke, dass hier auch der Neid eine gewisse Rolle spielt.
  2. Aus dem 5. Buch Mose und dem Propheten Daniel wissen wir, dass den Engelfürsten ganze Völker zugeteilt sind (5Mo 4:19 / Dan 10:13-21). In ihren Bereichen haben sie auch einen großen Einfluss auf die Menschen in Bezug auf Religion und Philosophie. Viele Weisheiten stammen aus ihren Köpfen. In ihren Bereichen können sie vieles bestimmen. Treten Christen in ihren Bereich hinein, so verlieren sie geistliches Territorium und ihre Macht nimmt ab. Sie spüren den Anfang vom Ende. Sie merken immer mehr: „Unsere Macht nimmt so weit ab, bis wir alles verlieren.“
  3. Wenn ein Christ in einem islamischen Land aktiv zu missionieren beginnt, wird er vor allem auch darum so stark bekämpft, weil er das Territorium anderer Geisteswesen betreten hat. Es ist, wie wenn Jesus einem Besessenen begegnet und den Dämon austreibt. Die Dämonen beklagten sich ja jeweils: „Was richtest DU uns vor der Zeit?“ Der große Streit um Jerusalem existiert ja nicht deshalb, weil Jerusalem eine besonders schöne Stadt wäre oder weil es dort Bodenschätze gibt, sondern weil hier 3 Religionen einen geistlichen Anspruch auf dieses Gebiet erheben. Es handelt sich hier also um geistliche Machtansprüche.
  4. Geistesmächte begehren hineinzuschauen in die Dinge des heiligen Geistes, denn die mannigfaltige Weisheit Gottes wird den Fürstentümern und Gewalten durch die Gemeinde kundgetan (Eph 3:10 / 1Petr 1:12).

Wir sehen also, dass wir Weisheit Gottes besitzen dürfen, während die Geisteswesen diese nicht haben, deshalb sind wir ihnen in der Welt auch ein Ärgernis. Wenn Menschen uns hassen, dann vielfach deshalb, weil sie, ohne es zu merken, anderen Geisteswesen unterstellt sind und von diesen angestachelt werden. Der Hass, der uns von Menschen entgegentritt, hat seinen Ursprung oft gar nicht in dem Menschen selbst. Es ist ganz klar: „Wir sind ein Fremdkörper in dieser Welt, sowohl Engeln als auch Menschen!“

Der Kampf im Krieg

Paulus beschreibt unseren Kampf in zwei Bildern:

  1. Der Kampf im Krieg
  2. Der Kampf im Wettlauf

Sowohl die römische Kriegsführung als auch die griechischen Wettkämpfe gebraucht Paulus als Bild für den geistlichen Kampf, einen Kampf gegen eine – rein äußerlich betrachtet – absolute Übermacht.
Wir werden an David und Goliath erinnert oder an das Volk Israel, das gegen eine unbezwingbare Übermacht zu kämpfen hatte. Doch für David wie auch für Josua war klar: „Wenn Gott für uns ist, dann ist unser Sieg gewiss!“ Unsere Feinde können noch so mächtig sein, wir haben den Sieg, weil Gott für uns ist.

  • Röm 8:31b - „Wenn Gott für uns ist, wer mag gegen uns sein.“

Alle Israeliten, die auf die Stärke und Größe der Kanaaniter sowie auf ihre eigene Schwäche schauten, hatten nicht den Mut, gegen die Übermacht anzutreten. Das beweisen die 10 Kundschafter, die nicht wie Josua und Kaleb einfach wussten: „Wir haben den allmächtigen Gott auf unserer Seite, deshalb werden wir siegen.“
Bei uns ist es genau dasselbe: Unsere Erfahrung zeigt uns, dass wir unfähig sind, irgendetwas aus eigener Kraft zu tun, geschweige denn, gegen eine Übermacht zu siegen. Doch im Glauben dürfen wir fassen, dass wir mehr als Überwinder sind durch Jesus Christus den Sieg haben (Röm 8:37 / 1Kor 15:57).
Stellen wir uns einmal vor, wir wären alle Krieger, denen vorausgesagt wird: „Ihr werdet in Dutzenden von Schlachten an vorderster Front stehen und ihr werdet gegen Heere kämpfen, die euch zahlenmäßig weit überlegen sind. Ihr werdet gegen solche kämpfen, die besser ausgerüstet sind als ihr und ihr werdet einige Mal verletzt werden, aber ihr alle werdet sieghaft die vielen Schlachten überstehen.“
Welches Bewusstsein und welches Gefühl hätten wir dann? Wir würden uns von Anfang an als Sieger fühlen und getrost in jeden Kampf gehen. Wir wüssten, es wird schwere Stunden geben, aber wir werden es durchstehen und nichts kann uns schaden. Irgendwie wäre das ein berauschendes Gefühl, es wäre ein beruhigendes Gefühl. Wir würden uns von Anfang an wie große Eroberer fühlen.
In Tat und Wahrheit ist es aber auch so. Wir sind Überwinder, wir sind Sieger, bevor wir den Sieg mit unseren Augen gesehen haben. Nun, derjenige, der uns diese große Zusage macht, sagt uns aber auch gleichzeitig: „Jedes Mal wenn ihr in die Schlacht zieht, müsst ihr eure Rüstung anziehen und eure Waffen bei euch tragen.“ Wir denken vermutlich: „Ja, das ist doch klar! Wer zieht schon ohne Waffen und Rüstung in den Krieg?“ Obwohl dies klar zu sein scheint, muss Paulus die Epheser ermahnen, die ganze Waffenrüstung anzuziehen. Kein Körperteil darf ungeschützt sein, keine Waffe des Geistes darf fehlen.
Die einzelnen Teile der Waffenrüstung Gottes möchte ich später aufzeigen.
Für den Sieg sind nicht nur alle Teile der Waffenrüstung von Bedeutung, sondern auch die Wachsamkeit und die ständige Bereitschaft zu kämpfen. Natürlich braucht auch der Soldat seinen Schlaf, aber hier handelt es sich um den so genannten Feldschlaf: "Wenn der Soldat in Kriegszeiten ruht, dann behält er seine Kleider an, er schläft in den Kampfstiefeln und hält die Waffe griffbereit. Das gleiche gilt auch für uns: Gott schenkt uns Zeiten der Ruhe und Erholung, aber wir sollten darauf achten, immer in Bereitschaft zu sein. Auch wenn wir uns erholen, möchte uns Gott gebrauchen können, auch dann braucht uns vielleicht jemand oder es lauert eine Gefahr vor der Tür. Wie bei David, als er sich von der Schlacht erholte und von seiner Terrasse aus Bathseba sah. Oder denken wir an die Erbauer der Stadtmauer bei Nehemia: Sie mussten während der Arbeit immer ihr Schwert in Griffnähe haben. Ja, das Wort Gottes sollte unser ständiger Begleiter sein.
Geistlichen Schlaf können wir uns nicht leisten. Er birgt viel zu viele Gefahren in sich. Er lässt uns in Versuchungen geraten, denen wir nicht widerstehen können und unser Wachstum ist gefährdet. Fünf von zehn schlafenden Jungfrauen konnten nicht einmal zum Hochzeitsfest des Bräutigams kommen.
Paulus ermahnt uns immer wieder zur Wachsamkeit:

  • 1.Thes 5:6 - Also lasst uns nun nicht schlafen wie die übrigen, sondern wachen und nüchtern sein!

Wen Paulus hier als „die Übrigen“ meint, will ich einmal offen lassen. Es könnten die 10 Jungfrauen gemeint sein, oder vielleicht einfach die Ungläubigen.
Zum Kampf im Krieg gehören auch Leiden. Oder können wir uns einen Krieger vorstellen, der in der Schlacht kämpft ohne zu leiden? Der Sieg wird durch Kampf errungen und ein Kampf ist immer mit Leiden verbunden. Paulus sieht dies nicht anders:

  • Phil 1:29-30 - Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden, da ihr denselben Kampf habt, wie ihr ihn an mir gesehen habt und jetzt von mir hört.

Paulus kämpft jedoch nicht nur gegen die Unsichtbarkeit, sondern er kämpft auch um die Gläubigen:

  • Kol 2:1 - Denn ich will, dass ihr wisst, welch großen Kampf ich habe um euch und die in Laodizea und alle, die mein leibliches Angesicht nicht gesehen haben.

Christen, die in Gefahr standen, in die Gesetzlichkeit abzurutschen oder lau zu werden, waren für Paulus der Anlass, um sie zu kämpfen. Sein Kampf bestand im Flehen, in der Fürbitte, aber auch im Ermahnen sowohl durch Worte als auch durch Briefe. Dieses Ringen um die geistliche Entwicklung der Geschwister war ein Kampf, der sehr wichtig ist.
Wenn uns das geistliche Wohlergehen und die geistliche Entwicklung der Geschwister ein Anliegen sind, dann bedeutet dies Kampf und Mühe, doch dies soll nicht aus einem frommen Pflichtgefühl heraus geschehen, sondern aus Liebe. Wer den guten Kampf kämpft, bewahrt auch den Glauben:

  • 2Tim 4:7 - Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.

Der Glaube an einen großen Gott, der auch das Unmögliche unseres persönlichen Lebens möglich macht, gehört zum gottgemäßen Kampf, zu dem Kampf, der uns Sieger werden lässt. Er ist letztlich das Fundament, des erfolgreichen Kampfes. Eine Stelle zum Kampf im Krieg möchte ich noch nennen:

Interessant ist für mich die Äußerung: „im Kampf stark wurden“. Wer im Kampf steht und ihn überlebt, wird mit jedem Kampf stärker! So ist das im normalen Leben. Ein Kämpfer wird durch die Kriegserfahrung stärker und lernt immer mehr – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass er überlebt. Im geistlichen Bereich haben wir die Verheißung, dass wir überleben, wenn wir uns in den Kampf begeben, weil wir auch dann noch leben, wenn wir körperlich gestorben sind (Joh 11:25). Und wenn wir uns in den Kampf begeben, dann werden wir auch stark, allerdings nicht aus uns selbst. Nicht unsere persönliche Kraft nimmt zu, sondern die Kraft Gottes in uns und zwar durch unsere Schwachheit und unser Vertrauen auf den allmächtigen Gott. Wer im Glaubenskampf steht, macht Glaubenserfahrungen, die unsere Gewissheit stärkt: „Durch den Glauben Jesu Christi in uns werden wir Sieger und mehr als Überwinder!“

Der Kampf im Wettlauf

Paulus gebraucht noch ein anderes Bild für den Kampf:

  • 1Kor 9:24–25 - Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der kämpft, ist enthaltsam in allem; jene freilich, damit sie

einen vergänglichen Siegeskranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Diese Aussage demotiviert uns anfänglich vielleicht, weil wir denken: „Wenn nur einer den Preis empfängt, dann bestimmt nicht ich – oder wie sollte ich mit einem Paulus je mithalten können? Es wird doch nie soweit kommen, dass ich sagen könnte: Ich habe noch mehr gearbeitet als er.“ Paulus, der von sich bezeugt, dass er mehr gearbeitet hat als die anderen Apostel, ist doch im Wettkampf gar nicht mehr zu schlagen! Nun, ich denke nicht, dass diese Stelle so zu verstehen ist, dass nur ein Glied aus dem Leib Jesu den Preis empfängt, sondern der Sieger lautet: „Jesus Christus und SEIN Leib.“ Denn schon im Vers 25 redet er davon, dass wir den unvergänglichen Siegeskranz empfangen und in 2Tim 4:7-8 sagt Paulus abschließend über sein Leben folgendes:

  • Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen lieb gewonnen haben.
  • 2Tim 4:7-8 - Paulus hat den guten Kampf gekämpft, er hat göttlichen Kriegsdienst geleistet und er hat seinen (Wett-)Lauf vollendet. Den Siegeskranz der Gerechtigkeit erhalten aber all jene, die das Erscheinen des HERRN lieb haben, solche, die sich in der Gegenwart Jesu aufhalten, solche, die sich in der Gnade aufhalten und bewegen. Nur diejenigen, die sich im Sieger aufhalten, die sich ganz im Sieger bergen, sind so gelaufen, dass sie den Preis erlangen.

Die Waffenrüstung

Stark im HERRN

Wir haben gesehen, wer im HERRN ist und aus der Gegenwart des HERRN lebt, gehört zum Sieger. Und genau mit dieser Bemerkung leitet Paulus den Text über die Waffenrüstung Gottes ein:

  • Eph 6:10 - Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke!

„Werdet stark im HERRN“ hat nichts mit eigener Kraft zu tun. Es geht nicht darum, sich selber noch mehr anzustrengen, sondern darum, alle unsere Quellen in Gott zu suchen. Stark im HERRN wird, wer die eigene Schwachheit erkennt und lernt, ganz aus der Abhängigkeit Gottes zu leben. Wer lernt, in allen Teilen seines Lebens aus der Verbindung mit Gott heraus zu leben, wird stark im Herrn. Die DaBhaR-Übersetzung wiedergibt diese Stelle wie folgt:

  • - Machet euch innenvermögen in dem Herrn.

Das heißt:

  1. Unser Innenvermögen ist nur in dem HERRN möglich.
  2. Es geht hier um ein Vermögen, das von Innen her kommt, d.h. vom Geiste. Es geht hier nicht um irgendwelche physischen und psychischen Kräfte, sondern um eine Kraft, die dann entsteht, wenn man aus Glauben lebt. Wenn ich mit dem Wirken Gottes rechne, obwohl ich noch nichts sehe, obwohl alles gegen meine Erfahrung spricht.

Paulus fährt fort:

  • - ... und in der Haltekraft seiner Stärke.

Die Stärke Gottes verleiht eine unglaubliche Haltekraft. Eine Kraft, die durchträgt und Halt gibt, auch dann, wenn um uns gewaltige geistliche Stürme toben. Wie groß die Haltekraft Seiner Stärke ist, sehen wir am deutlichsten bei den Gottesmännern, die trotz größter Probleme fest blieben. Die maximale Haltekraft Seiner Stärke sehen wir bei Jesus, als er am Schandpfahl hing.

Die ganze Waffenrüstung

Paulus ermahnt uns, die ganze Waffenrüstung Gottes anzuziehen. Es ist klar, dass ein Krieger, dem ein Teil der Rüstung fehlt, verletzlich ist. Satan greift uns vor allem dort an, wo uns die Rüstung fehlt. Es geht hier also darum, dass wir zuerst in die Gerechtigkeit hineinschlüpfen und dann in ihr bleiben. Wer sich im Kampf befindet, kann es sich nicht leisten, den Panzer auszuziehen, weil dann ein wichtiger Schutz fehlt. Fehlt mir z.B. der Helm, bin ich am Kopf verletzlich und der Kopf wird zum Angriffsziel. Es geschieht, dass uns der Feind an einer Stelle verletzt, die nicht geschützt war – ich spreche geistlicherweise – und wir die Schmerzen spüren, die diese Verletzung mit sich brachte. Dadurch kann uns aber bewusst werden, dass uns ein Rüstungsteil fehlt und wir dieses anziehen und gebrauchen sollen.
Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Erst mit der ganzen Waffenrüstung Gottes können wir gegen die Listen des Teufels, des Diabolos, bestehen. Gerade weil dies so wichtig ist, wiederholt sich Paulus in dieser Sache noch einmal:

  • - Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt!

Wenn wir nicht die ganze Waffenrüstung Gottes anhaben, dürfte es sehr schwer sein, wenn nicht gar unmöglich, an dem bösen Tag zu widerstehen und stehen bleiben zu können.
Was ist nun mit dem bösen Tag gemeint? Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten:

  1. Im Leben eines jeden Gläubigen gibt es Tage, an denen er ganz besonders angefochten wird. Meistens sind dann gleich Angriffe auf verschiedenen Ebenen zu spüren: Da kommen z. B. mehrere Schicksalsschläge auf einmal, verbale Angriffe von Menschen, innere Zweifel am eigenen Glaubensleben usw. Diese Tage stellen die absoluten Tiefpunkte unserer Existenz dar, die aber gleichzeitig meist auch mit einem gewaltigen Durchbruch verbunden sind. Meistens entsteht aus diesen Situationen große Frucht. Gethsemane und Golgatha war der böse Tage für unseren HERRN.
  2. Andererseits könnte auch der böse Tag in der Endzeit gemeint sein, die Stunde der Versuchung:

Erde wohnen. Die Stunde der Versuchung dürfte eine Frist sein, in der der echte vom unechten Glauben getrennt wird. Es wird eine Zeit sein, in der offenbar wird, wer für Gott und Seinen Sohn ist und wer gegen Ihn ist. Es wird kaum mehr möglich sein, irgendwo in der Mitte zu stehen. Bewahrt bleiben offensichtlich diejenigen, die das Wort vom Harren auf den HERRN (das Wort meines Untenbleibens) bewahrt haben. Hier wird vermutlich die Gesinnung Jesu Christi angesprochen, die wir in Phil 2 finden:

  • Phil 2:5–7 - Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden.

In der demütigen Haltung und im Harren auf den HERRN liegt die Verheißung der Bewahrung aus der Stunde der Versuchung, und wer die ganze Waffenrüstung anhat, wird am bösen Tag widerstehen können.

Die Aufteilung

Körperteil Rüstungsteil Geistlicherweise
Lenden Gurt Wahrheit
Text Text
Text Text Text
Text Text
Text Text Text



Dieser Panzer war zu römischer Zeit oft ein zwei- oder mehrteiliges Element, das sowohl die Brust auch als den Rücken schützte. Es war ein Panzer, der Schwerthiebe aber auch Pfeilgeschosse dämpfte und so für Brust, Herz, Lunge und Rücken einen sehr effizienten Schutz darstellte.
Die Lunge ist für die Aufnahme des Sauerstoffes verantwortlich. Der Hauch des Lebens aus 1Mo 2:7 dürfte eine Darstellung des Gottesgeistes sein. Von daher könnte die Lunge ein Symbol auf den Menschengeist sein, während das Herz des Menschen die Willenszentrale des Menschen darstellt. Die Organe in der Brust haben sowohl körperlich als auch im übertragenen Sinn eine sehr große Bedeutung. Diese Organe müssen sehr gut geschützt sein. Durch Panzer und Schild sind sie eigentlich doppelt geschützt.
Die lebenswichtigsten Organe sollen nun mit Gerechtigkeit geschützt sein. Fehlt die Gerechtigkeit, werden das Herz und der Geist des Menschen zwangsläufig verunreinigt. Durch Verunreinigung leiden diese Organe großen Schaden. Wer sich nicht in der Gerechtigkeit übt, kommt irgendwann zu Fall, genauso, wie der Krieger ohne Panzer plötzlich verletzt wird oder sogar umkommt. Aus neutestamentlicher Sicht wissen wir aber, dass es hier noch um eine andere Gerechtigkeit handelt. Wir, die Glieder am Leibe Jesu, dürfen die Gerechtigkeit Jesu tragen, denn:

ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung. Letztlich können unser Herz und unser Geist nur durch die Gerechtigkeit Jesu geschützt bleiben. Wer in irgendeiner Form auf seine eigene Gerechtigkeit vertraut, wird durch den Feind irgendwann einmal verletzt. Unsere eigene Gerechtigkeit bietet keinen bleibenden Schutz, deshalb lasst uns nur auf die Gerechtigkeit Jesu vertrauen, in ihr wollen wir uns bergen. 3.3 Schuhwerk Die Füße spielen im Kampf eine sehr große Rolle, denn sie ermöglichen uns den Stellungswechsel, die Fortbewegung, die Mobilität, die in jedem Kampf von sehr großer Bedeutung ist. Ein barfüßiger Krieger würde ein viel zu großes Risiko eingehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass seine Füße verletzt werden, ist sehr groß und dann geht auch die Kampftüchtigkeit verloren. . . . und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums des Friedens!