Der Hebräerbrief - Kapitel 13: Unterschied zwischen den Versionen

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''Bleibende Gemeinschaft'' <br/>
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''Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn''<br/>
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''Bestätigung in Gnade'' <br/>
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''Opfer des Lobens und Wohlgefallens'' <br/>
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=='''Bleibende Gemeinschaft'''==
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===Hebr 13:1===
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:'''''"Die brüderliche Freundschaft sei bleibend."'''''
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Wir haben in unseren gestrigen Ausführungen unseren Dienst und Wandel angesprochen, das sei heute noch einmal betont! Hier geht es also <u>nicht</u> um unsere Rettung in der Gnade, die ja unwiderrufbar gemäß  [[Eph 1:13]] von Gott besiegelt wurde, sondern darum, wie wir uns im Alltag verhalten - es ist unser ausgelebter Glaubensweg,. Auf diesem Weg werden wir viele Fehlschläge einstecken müssen, wozu noch die Veranlagungen jedes Einzelnen hinzukommen. Es gibt von Natur aus fröhliche Gläubige, die überall gut ankommen und Freude verbreiten, und es gibt berufene Gläubige mit gegenteiliger Veranlagung, die es im Umgang mit Geschwistern wesentlich schwerer haben - das muss klar ge sagt werden. Unser menschliches Urteil, das nur zu oft sehr vorschnell gefällt wird, sollte also deutlich vorsichtiger ausfallen!
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Wenn wir heute in das letzte Kapitel unseres Hebräerbriefes einsteigen, dann schließen die hierin enthaltenden Ermahnungen lückenlos an das Vorherige an. Wir müssen begreifen lernen, dass unser Weg auf Erden eine Schule ist, die wir durchlaufen, wobei es durchaus Unterschiede gibt. Wenn wir [[Phil 3:7]] ff überfliegen, sehen wir unseren Apostel in der Kampfbahn, wo er sich abmüht, einen guten Rang zu erreichen. Wir spüren gerade in den Versen [[Phil 3:12]]-13 seine Unsicherheit, und seine erkannte Unvollkommenheit, aber auch den Willen in Vers 12b, sich auszustrecken, zu jagen, zu ergreifen! Und dann kommt es durchaus vor, dass andere, die sich weniger mühen, überholt werden ([[Phil 3:16]]), in der Glaubensstärke und in der Erkenntnis deutlich zurückbleiben, ja schlimmer noch, sich, wie wir in [[2Tim 2:16]] lesen, in der Falle des Widerwirkers befinden und von diesem lebendig gefangen sind!<br/><br/>
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===Hebr 13:2===
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:'''''"Vergesst nicht die Gastfreundschaft; denn durch diese haben etliche unbewusst Boten bewirtet."'''''
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Die ersten beiden Ermahnungen betreffen den Umgang unter Brüdern und die Gastfreundschaft. Zu Ersterem darf gesagt werden, dass zumeist eine unterschiedliche Erkenntnis solche Freundschaften trüben, ja zum Streit führen kann. Wir lasen erst kürzlich in [[Röm 12:1]]-2, wie unser Gottesdienst aussehen kann, heute lesen wir noch die Verse [[Röm 12:9]]-13, die Paulus direkt über unseren Leitvers schreibt. Nun kann man über diese Verse wunderbare Worte machen, schöne Predigten halten, und doch sieht die Praxis nur zu oft ganz anders aus. Doch Paulus hat einen Rettungsanker eingebaut: "... in der Drangsal ausharrend"! Gerade "die Drangsal" ist es, die uns auf das Wort merken lässt und alle brüderliche Zwist schnell vergessen lässt, weil man feststellt, wie sehr man den Bruder braucht!
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Aber schauen wir noch auf unseren Herrn: In [[Joh 13:34]]-35 spricht Er von einem neuen Gebot zu Seinen Jüngern, nämlich sich untereinander so zu lieben, wie Er sie geliebt hat. Dazu ist die erste Voraussetzung, die Liebe Jesu Christi zu uns zu erkennen, ja sie zu spüren! Seinen auch wir hier "Jünger", was "Lernende" heißt!
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Noch ein Gedanke zur Gastfreundschaft: In [[Ri 6:11]]-24 lesen wir von einer Begegnung Gideons mit einem Boten, den dieser liebevoll bewirtet und durch diese Gastfreundschaft reich gesegnet wurde. Ähnliches lesen wir über Abraham ([[1Mo 18:1]]-16). Gastfreundschaft soll nie einseitig sein, sondern zum gegenseitigen Segen werden, wie es Paulus in [[Röm 1:11]]-12 anschaulich darlegt.<br/><br/>
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===Hebr 13:3===
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:'''''"Gedenket der Gebundenen wie Mitgebundenen, der Übles Duldenden als solche, die noch selbst im Körper sind."'''''
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Die heutige Ermahnung betraf natürlich erst einmal die angeschriebenen Hebräer, und es gab in jener Zeit viele, die nicht nur gebunden waren oder Übles duldeten, sondern auch solche, die ihr Leben für ihren Herrn ließen, wir denken hier besonders an Stephanus, dessen Steinigung uns auch heut en och besonders berührt, zumal sie durch Saulus (später Paulus) veranlasst wurde, der ja an dieser Ermordung auch noch Wohlgefallen hatte ([[Apg 7:59]] bis [[Apg 8:1]]). Das ihn dieser Mord später schwer belastet hat, entnehmen wir immer wieder aus seinen briefen, zum Beispiel, wenn er sich in [[Eph 3:8]] als den "bei weitem geringsten aller Heiligen" bezeichnet. Später, als er als berufener Apostel Christi Jesu selber gebunden wurde un Übles dulden musste, war er überaus dankbar, dass treue Brüder ihn umsorgten und ihm bestanden. Besonders tat sich hier Onesimus hervor, ein entlaufener Sklave, von dem der Brief "Philemon" berichtet. Im Brief an die Kolosser lesen wir am Schluss (Kol 4:10) einzelne Namen, die Mitgefangene waren oder ihm einfach aus Kräften dienten und ihm zur Erquickung wurden.
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Wir führen das Obige auf, weil wir daraus sehen, dass wir durch unseren Dienst Leidende und Übels Tuende durchaus er quicken können! Auch sind wir durch Paulus aufgefordert, mit in Not stehenden Geschwistern mitzuleiden. Vielleicht darf uns heute zusprechen, was wir in [[2Kor 1:3]]-5 lesen. Gott spricht zuerst uns zu, damit wir hernach anderen zusprechen können - Gott ist der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs!<br/><br/>
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Wenn wir, wie in unserem Leitvers, "zum gedenken der Leidenden" aufgefordert werden, dann ist unsere gestern in [[2Kor 1:3]]-5 genannte Schriftstelle besonders bedenkenswert. Hier lesen wir nämlich etwas, was viele Gläubige nicht wissen wollen oder es einfach ignorieren: "Denn so wie die Leiden des Christus in uns überfließen, so fließt auch durch Christus unser Zuspruch über" ([[2Kor 1:5]]). Natürlich meint Paulus hier zuerst einmal sich selbst samt seiner Mitarbeiter, doch in den folgenden Versen ([[2Kor 1:6]]-7) sieht der Apostel auch die Leiden solcher, die seinem Evangelium der Gnade folgen, und hierzu gehören ja auch wir!
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Eigene Bedrängnis dienst zum Zuspruch und zum Heil, und Zuspruch bewirkt wiederum Ausharren in den Leiden - wir sehen also einen segensreichen Kreislauf von "Bedrängnis / Zuspruch / Ausharren"! Wir beten heute in unserem übersättigten Europa beim kleinsten Problem sofort zum Herrn, Er möge es wegnehmen - wir wollen nicht auch nur im Geringsten leiden j- wie können da die Leiden des Christus in uns überfließen?
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"Gedenken der Gebundenen und Leidenden" zu denen unser Leitvers auffordert, kann somit auch darin. zum Ausdruck gebracht werden, dass wir die Leiden des Christus, die gerade uns aufgebürdet sind, nicht mit aller Macht gleich wegbeten lassen wollen, sondern sie als Quelle entdecken, anderer Leidenden zu gedenken oder gar zuzusprechen!<br/><br/>
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Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn 5<br/><br/>
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Bestätigung in Gnade 9<br/><br/>
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Opfer des Lobens und Wohlgefallens 15<br/><br/>
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Der Gott des Friedens 20<br/><br/>
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Mitteilung über Timotheus 22<br/><br/>

Version vom 4. Februar 2024, 16:52 Uhr

Abschrift: Der Hebräerbrief I - IV (2014/15)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

Der Hebräerbrief - Kapitel 13

Bleibende Gemeinschaft
Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn
Bestätigung in Gnade
Opfer des Lobens und Wohlgefallens
Der Gott des Friedens
Mitteilung über Timotheus

Bleibende Gemeinschaft

Hebr 13:1

"Die brüderliche Freundschaft sei bleibend."

Wir haben in unseren gestrigen Ausführungen unseren Dienst und Wandel angesprochen, das sei heute noch einmal betont! Hier geht es also nicht um unsere Rettung in der Gnade, die ja unwiderrufbar gemäß Eph 1:13 von Gott besiegelt wurde, sondern darum, wie wir uns im Alltag verhalten - es ist unser ausgelebter Glaubensweg,. Auf diesem Weg werden wir viele Fehlschläge einstecken müssen, wozu noch die Veranlagungen jedes Einzelnen hinzukommen. Es gibt von Natur aus fröhliche Gläubige, die überall gut ankommen und Freude verbreiten, und es gibt berufene Gläubige mit gegenteiliger Veranlagung, die es im Umgang mit Geschwistern wesentlich schwerer haben - das muss klar ge sagt werden. Unser menschliches Urteil, das nur zu oft sehr vorschnell gefällt wird, sollte also deutlich vorsichtiger ausfallen!

Wenn wir heute in das letzte Kapitel unseres Hebräerbriefes einsteigen, dann schließen die hierin enthaltenden Ermahnungen lückenlos an das Vorherige an. Wir müssen begreifen lernen, dass unser Weg auf Erden eine Schule ist, die wir durchlaufen, wobei es durchaus Unterschiede gibt. Wenn wir Phil 3:7 ff überfliegen, sehen wir unseren Apostel in der Kampfbahn, wo er sich abmüht, einen guten Rang zu erreichen. Wir spüren gerade in den Versen Phil 3:12-13 seine Unsicherheit, und seine erkannte Unvollkommenheit, aber auch den Willen in Vers 12b, sich auszustrecken, zu jagen, zu ergreifen! Und dann kommt es durchaus vor, dass andere, die sich weniger mühen, überholt werden (Phil 3:16), in der Glaubensstärke und in der Erkenntnis deutlich zurückbleiben, ja schlimmer noch, sich, wie wir in 2Tim 2:16 lesen, in der Falle des Widerwirkers befinden und von diesem lebendig gefangen sind!

Hebr 13:2

"Vergesst nicht die Gastfreundschaft; denn durch diese haben etliche unbewusst Boten bewirtet."

Die ersten beiden Ermahnungen betreffen den Umgang unter Brüdern und die Gastfreundschaft. Zu Ersterem darf gesagt werden, dass zumeist eine unterschiedliche Erkenntnis solche Freundschaften trüben, ja zum Streit führen kann. Wir lasen erst kürzlich in Röm 12:1-2, wie unser Gottesdienst aussehen kann, heute lesen wir noch die Verse Röm 12:9-13, die Paulus direkt über unseren Leitvers schreibt. Nun kann man über diese Verse wunderbare Worte machen, schöne Predigten halten, und doch sieht die Praxis nur zu oft ganz anders aus. Doch Paulus hat einen Rettungsanker eingebaut: "... in der Drangsal ausharrend"! Gerade "die Drangsal" ist es, die uns auf das Wort merken lässt und alle brüderliche Zwist schnell vergessen lässt, weil man feststellt, wie sehr man den Bruder braucht!

Aber schauen wir noch auf unseren Herrn: In Joh 13:34-35 spricht Er von einem neuen Gebot zu Seinen Jüngern, nämlich sich untereinander so zu lieben, wie Er sie geliebt hat. Dazu ist die erste Voraussetzung, die Liebe Jesu Christi zu uns zu erkennen, ja sie zu spüren! Seinen auch wir hier "Jünger", was "Lernende" heißt!

Noch ein Gedanke zur Gastfreundschaft: In Ri 6:11-24 lesen wir von einer Begegnung Gideons mit einem Boten, den dieser liebevoll bewirtet und durch diese Gastfreundschaft reich gesegnet wurde. Ähnliches lesen wir über Abraham (1Mo 18:1-16). Gastfreundschaft soll nie einseitig sein, sondern zum gegenseitigen Segen werden, wie es Paulus in Röm 1:11-12 anschaulich darlegt.

Hebr 13:3

"Gedenket der Gebundenen wie Mitgebundenen, der Übles Duldenden als solche, die noch selbst im Körper sind."

Die heutige Ermahnung betraf natürlich erst einmal die angeschriebenen Hebräer, und es gab in jener Zeit viele, die nicht nur gebunden waren oder Übles duldeten, sondern auch solche, die ihr Leben für ihren Herrn ließen, wir denken hier besonders an Stephanus, dessen Steinigung uns auch heut en och besonders berührt, zumal sie durch Saulus (später Paulus) veranlasst wurde, der ja an dieser Ermordung auch noch Wohlgefallen hatte (Apg 7:59 bis Apg 8:1). Das ihn dieser Mord später schwer belastet hat, entnehmen wir immer wieder aus seinen briefen, zum Beispiel, wenn er sich in Eph 3:8 als den "bei weitem geringsten aller Heiligen" bezeichnet. Später, als er als berufener Apostel Christi Jesu selber gebunden wurde un Übles dulden musste, war er überaus dankbar, dass treue Brüder ihn umsorgten und ihm bestanden. Besonders tat sich hier Onesimus hervor, ein entlaufener Sklave, von dem der Brief "Philemon" berichtet. Im Brief an die Kolosser lesen wir am Schluss (Kol 4:10) einzelne Namen, die Mitgefangene waren oder ihm einfach aus Kräften dienten und ihm zur Erquickung wurden.

Wir führen das Obige auf, weil wir daraus sehen, dass wir durch unseren Dienst Leidende und Übels Tuende durchaus er quicken können! Auch sind wir durch Paulus aufgefordert, mit in Not stehenden Geschwistern mitzuleiden. Vielleicht darf uns heute zusprechen, was wir in 2Kor 1:3-5 lesen. Gott spricht zuerst uns zu, damit wir hernach anderen zusprechen können - Gott ist der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs!

Wenn wir, wie in unserem Leitvers, "zum gedenken der Leidenden" aufgefordert werden, dann ist unsere gestern in 2Kor 1:3-5 genannte Schriftstelle besonders bedenkenswert. Hier lesen wir nämlich etwas, was viele Gläubige nicht wissen wollen oder es einfach ignorieren: "Denn so wie die Leiden des Christus in uns überfließen, so fließt auch durch Christus unser Zuspruch über" (2Kor 1:5). Natürlich meint Paulus hier zuerst einmal sich selbst samt seiner Mitarbeiter, doch in den folgenden Versen (2Kor 1:6-7) sieht der Apostel auch die Leiden solcher, die seinem Evangelium der Gnade folgen, und hierzu gehören ja auch wir!

Eigene Bedrängnis dienst zum Zuspruch und zum Heil, und Zuspruch bewirkt wiederum Ausharren in den Leiden - wir sehen also einen segensreichen Kreislauf von "Bedrängnis / Zuspruch / Ausharren"! Wir beten heute in unserem übersättigten Europa beim kleinsten Problem sofort zum Herrn, Er möge es wegnehmen - wir wollen nicht auch nur im Geringsten leiden j- wie können da die Leiden des Christus in uns überfließen?

"Gedenken der Gebundenen und Leidenden" zu denen unser Leitvers auffordert, kann somit auch darin. zum Ausdruck gebracht werden, dass wir die Leiden des Christus, die gerade uns aufgebürdet sind, nicht mit aller Macht gleich wegbeten lassen wollen, sondern sie als Quelle entdecken, anderer Leidenden zu gedenken oder gar zuzusprechen!




Genügsamkeit und Geborgenheit im Herrn 5

Bestätigung in Gnade 9

Opfer des Lobens und Wohlgefallens 15

Der Gott des Friedens 20

Mitteilung über Timotheus 22