1. Mose - Kapitel 35: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 15. April 2024, 13:39 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

1. Buch Mose - Kapitel 35

Jakob in Bethel
Jakobs neuer Name
Geburt Benjamins - Rahels Tod
Jakobs Söhne
Isaaks Tod

Jakob in Bethel

1Mo 35:1

"Und es sagt Jakob: 'Steh auf und geh hinauf an den Ort Bethel und wohne dort und mache dort einen Altar dem Al, der dir erschien, als du entwichest vor dem Angesicht Esaus, deines Bruders.'"

Wir haben zuletzt den Streit Jakobs mit seinen Söhnen Simeon und Levi miterlebt, Jakob klagt seine Söhnen an, und diese rechtfertigen sich ... und mitten hinein in diesen Streit ertönt plötzlich die Stimme Alueims, die wir menschlich gesehen erst einmal auch so verstehen können: "Hört endlich auf mit eurem Streit!"

Und die ersten Worte an Jakob lauten: "Steh auf...!" Jakob muss also erst einmal den Blick von sich selber abwenden und eine neue Blickrichtung einnehmen - die auf seinen Gott. Vielleicht können auch uns diese zwei Worte ermutigen, wenn wir zu sehr mit uns und unserem Leid beschäftigt sind, unser. Blickrichtung zu verändern! Was das bewirken kann, haben wir schon öfters an dem herrlichen Wort in 2Kor 3:18 aufgezeigt.

Jakob soll also aufstehen, seinen Jammer und all die Grausamkeiten hinter sich lassen, und dorthin zurückgehen, wo ihm Alueim (das Abbild des unsichtbaren Gottes) schon zuvor angesprochen hat, als sein Kopf des Nachts auf einem Stein ruhte und er in einem Traumgesicht die Himmelstreppe sehen durfte. Darauf bestätigte ihm Ieue, der Alueim Abrahams die Verheißung des Landes, das Er ihm und seinem Samen geben wird ... und als Jakob aufwachte, diente ihm der stein als Denkmal der Begegnung mit Gott und er nannte diesen Ort Bethel (siehe 1Mo 28:10-19). Und dorthin soll er jetzt gehen!

1Mo 35:2-3

"Und es sagt Jakob zu seinem Hause und zu allen, die mit ihm sind: 'Entfernet die ausländischen Alueim, die da sind in eurer Mitte, reinigt euch und wechselt eure Gewänder! Und wir werden aufstehen und hinaufgehen nach Bethel, und dort werde ich einen Altar machen dem Al, der mir antwortete am Tage meiner Drangsal und ward mein Beistand und rettete mich auf dem. Wege, den ich ging.'"

Jakob stand wirklich auf und wechselte seine Blickrichtung, und das Erste, was er dabei entdeckte, war, dass sein Haus voll mit fremden Alueims war und sie alle beschmutzte - ein Merkmal dafür, dass Jakob mit dem Fürsten von Sichem Kompromisse einging.

Diese Bewegung kann auch uns nicht so fremd vorkommen, denn auch wir werden, soweit unsere Augen auf unseren Herrn und unser Haupt gerichtet sind, feststellen, wo unser Wandel, der gemäß Eph 4:1 ff würdig unserer Berufung sein soll, doch nicht mehr so würdig ist!

Auch der Kleiderwechsel musste stattfinden, denn alle, die mit Jakob waren, hatten sich der lockeren Bekleidung einer sündhaften Stadt angepasst - auch hier könnte ein Appell an uns erfolgen, wenn wir uns als Glieder am Körper Christi Jesu zu sehr dem Modediktat des Fürsten dieses Äons, Satan, unterworfen haben.

Es fand also eine generelle Reinigung statt, die notwendig war, und erneut dem zu begegnen, der Jakob bisher wunder bar unter Seinen Fittichen getragen und bewahrt hat!

1Mo 35:4-5

"Da geben sie Jakob alle ausländischen Alueim, die da sind in ihrer Hand, und die Reifen, die da sind an ihren Ohren, und es vergräbt sie Jakob unter der Terebinthe, die da ist bei Sichem. Und es zieht Israel aus Sichem. Und die Bestürzung Alueim's ward über die Städte, die sie umgeben; und sie verfolgen nicht die Söhne Israels."

Was hat Jakob für Ängste ausgestanden, was wohl passieren würde, nachdem seine Söhne die Männlichen der Stadt Sichem ermordet haben und im Begriff waren, die Frauen und Kinder zu verschleppen. Wohl zu Recht hätten sich die Fürsten der umliegenden Städte verbündet, um gegen Jakob anzugehen. Und nun?

Wir hören keine Vorwürfe von Alueim über Jakobs Fehlverhalten, über sein langes Schweigen zu all den Untaten in der Stadt Sichem, im Gegenteil, auf die umliegenden Städte fiel die Bestürzung Alueim's, das heißt, Furcht erfüllte die Herzen jener, die Jakob verfolgen wollten, und Jakob lernte erneut, was es bedeutet, sich auf Gott zu verlassen!

Gerade dorthin, wo ihm schon einmal die Liebe Gottes aufgeleuchtet ist, wo er aber noch einen Handel mit Gott betreiben wollte, indem er gelobte, dass der Alueim seiner Väter auch sein Alueim werden sollte, wenn ... ja wenn Er ihm alles Nötige zum Leben geben würde, dorthin sollte er nun ziehen, um zu erkennen, dass dieser Gott nicht nur der Alueim seiner Väter war, sondern jetzt auch sein Alueim ist, der ihm Seine Treue offenbart hat. Auffällig ist auch, dass jetzt vermehrt aus Jakob "Israel" wird, und dieser Name bedeutet ja "aufrecht mit Al"!

1Mo 35:6-7

"Und es kommt Jakob nach Lus, das da ist im Lande Kanaan (es ist Bethel), er und all das Volk, das mit ihm ist. Und er baut dort einen Altar, und er nennt den Namen des Ortes Bethel; denn dort hatte Alueim Sich ihm offenbart, als er entwich vor dem Angesicht Esaus, seines Bruders."

Zuletzt hatte Jakob in Sichem einen Altar gebaut (1Mo 33:20) um Alueim-Israel anzurufen, worauf sich ja dann in den nächsten Versen die Vergewaltigung Dinas ereignete. Hier, in dieser unreinen Stadt, war ein Altar Gott nicht wohlgefällig, und Jakob musste lernen, dass Gott nicht Tür an Tür mit der Unreinheit zu finden ist! Er musste also eine Umkehr vollziehen zurück zu jenem Ort, wo er noch inneren f rieden hatte, wo noch keine fremden Götter sein Haus bewohnten. Und welche eindrücke, welche Erinnerungen knüpften sich an jenen Namen Bethel für Jakob?

Sie riefen ihm zuerst seine Not und Furcht ins Gedächtnis zurück als er auf der Flucht vor Laban war, dann aber auch die wunderbare Himmelsleiter, wo ihm Trost zugesprochen wurde - das alles sollte Jakob zeigen, wie weit er in Sichem vom rechten Weg abgekommen war und wie wohl muss es ihm ums Herz gewesen sein, als er den Weg zurück nach Bethel einschlagen durfte!

Auch wir, liebe Geschwister, kommen nur zu oft auf Wege, die uns auf Abwege führen, wo wir dann das leise Mahnen in uns spüren, umzukehren. Und wenn wir dann umkehren, kommt auch die freude zurück, ja eine vermehrte Freude, die uns zeigt: Gott ist getreu ... wo wir unsere Freude verloren haben, werden wir sie auch wieder finden, wir müssen nur zurückgehen!

1Mo 35:8

"Und es stirbt Debora, Rebekkas Amme; und begraben wird sie unterhalb Bethels unter der Eiche. Und Jakob nennt ihren Namen Alon Bakuth."

Es ist uns erst einmal eine wichtige Hilfe, wenn wir, wie schon zuvor bei Abraham oder Isaak, sehen, wie ein Mensch, der beginnt, sich Gott hinzugeben, sofort vom Widerwirker angegriffen wird. Hier ist es nun der Tod, der in Jakobs Familie einzieht und mit "Debora" beginnt.

Der aufmerksame Leser, der wir ja sein wollen, fragt sich hier zur Recht, was dieser offensichtlich eingeschobene Vers mit dem Namen "Debora" gerade hier, an dieser Stelle, soll? Wir wollen also über Debora und ihre anscheinend erwähnenswerte Rolle etwas mehr nachforschen:

Auch wenn der Name Debora in Verbindung mit Jakob nur einmal, nämlich in unserem Leitvers, in Gottes Wort erscheint, tritt sie doch schon lange vorher als "die Amme" in Erscheinung, und zwar in 1Mo 24:59, wo sie Rebekka begleitet, als diese von dem Knecht Abrahams als braut für Isaak angeworben wurde. Sie lebte also vorher im Hause Bethuels, dem Sohn von Milka und Nachor, der ein Bruder von Abraham war. In oben genannter Bibelstelle sehen wir also Debora mit Rebekka aus ihrer Heimat Mesopotamien ausziehen. Sie lebte zuvor wohl schon lange bei Rebekka und geht nun zusammen mit ihr in ein fremdes Land.

Wir bleiben für heute an diesem Punkt stehen und verinnerlichen uns die Rolle Deboras als Amme Rebekkas noch einmal, denn wir gehen noch einen Schritt weiter zurück!

Wir wollen uns heute zuerst noch einmal mit Rebekka beschäftigen, die wir ja als gottesfürchtig und rechtschaffen kennengelernt haben, was wir an ihrer Reaktion dem Knecht Abrahams gegenüber sahen, der sie als braut für Isaak anwerben sollte. Rebekkas Elternhaus mit dem Hausgötzen hingegen war nicht als rechtschaffen zu bezeichnen, was wir an ihrem Vater Bethuel und ihrem Bruder Laban sahen, die als Götzendiener alles andere als ein Vorbild für Rebekka waren. Wie kam es nun, dass Rebekka trotzdem ein solch liebenswertes, ja gläubiges Wesen zeigte? Was ja auch dadurch zum Ausdruck kam, dass sie nach wenigen Stunden bereit war, alles hinter sich zu lassen, um dem Brautwerber für Isaak zu folgen!

Und nun müssen wir etwas Geschichte betreiben: Abraham und Sarah wohnten ja bekanntlich in Haran, bevor sie nach Kanaan zogen. In Haran lebte auch Abrahams Bruder Nahor, der Vater von Bethuel und der Großvater von Laban und Rebekka. Nun waren Abraham und Sarah nicht nur materiell gesegnet, sondern gewannen auch viele Menschen, um sich herum zum Glauben an den einen wahren Gott. Und nun werden wir hypothetisch, aber nicht praxisfern:

Wäre es abwegig, wenn einer dieser durch Abraham gläubig gewordenen Personen "Debora" gewesen wäre, und dies nach dem Willen Gottes, damit gerade diese "Debora" später die zukünftige Schwiegertochter von Abraham nicht nur körperlich als Amme, sondern ganz speziell auch geistlich großziehen durfte?

Wir setzten unsere begonnenen Gedanken über "Debora" noch etwas fort (eingedenk des Wortes Pauli in 2Kor 3:17: "Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit"), indem wir auch solchen Gedanken wie ge stern einmal freien Lauf lassen:

"Debora", von Abraham und Sarah ausgebildet, kam also durch Gottes Führung in das Haus Bethuels, des Vaters von Rebekka und Laban, in welchem Götzendienst getrieben wurde. Es war nun "Deboras" göttliche Aufgabe als Amme der Rebekka unter anderem das mitzugeben, was sie gelernt hatte: den Glauben an Gott!

Rebekka, dem direkten Umfeld der Hausgötzen ihrer Familie ausgesetzt, aber durch "Debora" an den einen wahren Gott herangeführt, sehnte sich danach, einerseits dem sündhaften Elternhaus zu entfliehen und andererseits in ein gläubiges Haus zu kommen! Und dann erfüllte sich ihr Wunsch - der Knecht Abrahams warb um sie für Isaak, und sofort war sie bereit, mitzugehen!

Kommt diese "Debora" langsam unserem Herzen näher, liebe Geschwister?

Aber wir gehen ja noch weiter: Wir haben gesehen, welche großartige und gottgeführte Rolle Debora bisher spielte, sie war die engste Vertraute von Rebekka, war ständig bei ihr, auch bei der Geburt der Zwilligne Esau und Jakob!

Wir kommen nun zu der spannenden Frage, warum "Debora" plötzlich hier bei Jakob auftaucht, und dies scheinbar völlig zusammenhanglos? Dazu ist zu sagen, dass Jakob ja über 20 Jahre nicht in seiner Heimat war, und Rebekka, seine Mutter, sich viel Gedanken über ihn machte. Auch ahnte sie, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte, was auch auf ihren Ehemann Isaak zutraf. auch hatte sie mit Sicherheit von dem Leben ihres Sohnes bei ihrem Bruder Laban gehört, sie wusste um seine Söhne wie auch um die zu Ende gehenden Dienstjahre Jakobs bei Laban. Und so, im Angesicht ihres nahen Todes, fasste sie einen Entschluss: Sie sandte ihre Amme "Debora", die auch schon ein beachtliches Alter gehabt haben musste, zu Jakob, um dort ihre Enkel ebenso im Glauben zu inspirieren, wie es "Debora" einst bei ihr gemacht hatte!

Und so, liebe Geschwister, schließt sich der Kreis um "Debora", denn Jakob musste sie mit glückseliger Freude aufgenommen haben, war sie ihm doch von Geburt an fast wie eine Mutter gewesen.

Als nun Jakob nach Bethel zurückkommt, als er einen Altar baute und einen neuen Namen erhielt, endet auch die Geschichte "Deboras", die hier in Gottes Wort durch diesen Vers 8 besonders geehrt und gewürdigt wird.

Und wir, wir dürfen uns freuen, solche eine wertvolle Frau doch etwas näher kennengelernt zu haben, um an ihr die Führungen und Wege Gottes zu erkennen.

Jakobs neuer Name

1Mo 35:9-10

"Und es erscheint Alueim dem Jakob wiederum in Lus, als er kommt von Padan, Syrien, und Alueim segnet ihn. Und es sagt Alueim zu ihm: 'Dein Name ist Jakob. Nicht werde dein Name weiterhin geannt Jakob; denn dein Name sollte Israel werden.' Und er nennt seinen Namen Israel."

Im Nachgang zu unserem letzten Vers 8 möchten wir noch auf ein äußerst bewegendes Bild hinweisen: Jakob begrub "Debora" unterhalb Bethels unter der Eiche und nennt diesen Begräbnisort Allon Bakuth, was übersetzt "Eiche des Weinens" heißt. Da kommen einem fast selber die tränen, wenn wir uns vorstellen, wie Jakob mit schwerem Herzen und unter Tränen seine "Debora" dort zu Grabe trug und Abschied von ihr nahm. - was für schätze birgt doch dieser von vielen überlesene und nicht beachtete Vers! Er erscheint uns jetzt wie ein Grabstein, in den Gott persönlich den Namen "Debora" eingemeißelt hat!

Jeder kennt die Patriarchen, die Gründer eines von gott auserwählten Volkes, worion auch "Debora" eine wunderbare Rolle spielte, obwohl si estark im Hintergrund wirkte. Doch sie steht damit für all jene Gläubigen, die auch im Hintergrund wirken, treu und gottergeben, und damit wertvolle werkzeuge Gottes darstellen!

Damit kommen wir zurück zu Jakob, der erneut mit Alueim konfrontiert und mit dem neuen Namen gesegnet wird, diesmal nicht von einem Boten, sondern von Alueim (dem Sohn Gottes) direkt, denn jetzt wird dieser Name "Aufrecht mit Al" Wirklichkeit, so wie auch der Name "Jesus" erst Wirklichkeit wurde, als Er am Kreuz das Opfer vollbracht hatte; "Darum hat Gott Ihn auch überaus hoch erhöht und Ihn mit dem Namen begnadet, der über jedem Namen ist ..."Jesus" (Phil 2:9)!

1Mo 35:11-12

"Und es sagt Alueim zu ihm: 'Ich bin Al, der Allgenugsame. Sei fruchtbar und mehre dich! eine Nation und eine Versammlung von Nationen sollen vor dir werden, und Könige sollen aus deinen Weichen hervorgehen. Und das Land, das Ich Abraham und Isaak gab, dir gebe Ich es. Dein ist es, und deinem Samen nach dir gebe Ich das Land.'"

Erneut stell sich heute Alueim als "Al, der Allgenugsame" vor, erneut deshalb weil wir diese Bezeichnung zum ersten mal in 1Mo 17:1 bei Abram lasen, sie stand dort mit dem Bund in Verbindung, den Gott mit Abram schloss. Auch in 1Mo 28:3 lesen wir diese Namensverbindung, als Isaak den Jakob im Namen "Al, der Allgenugsame" segnete und in die Ferne sandte - sein Sohn sollte erkennen, das "Al" wirklich für alles genügt!

Alle drei Patriarchen mussten also durch Erfahrung lernen, dass Gott keine fleischliche Hilfe benötigt, um Seine Ziele zu erreichen! Und wie oft hatte Jakob dies schon erfahren müssen!

Wenn wir den Weg der Patriarchen zurückverfolgen, sehen wir besonders bei Abraham, wie "Al" wirklich für alles genügte, und wenn wir hier einen Blick in unsere Verwaltung der Gnade werfen, wo uns Paulus in Röm 4:16-22 demonstriert, dass Abraham durch Glauben Gerechtigkeit erlangte, und dies, damit es der Gnade gemäß sei, dann darf uns erneut bewusst werden, dass wir alle vor Gott "Gerechtfertigte " sind, was viel mehr (!) als "Vergebung" ist! Wer Vergebung erlangt hat, ist immer noch ein Schuldiger, wer aber Gerechtigkeit erlangt hat, ist freigesprochen wegen erwiesener Unschuld!

Und dies vor Al, dem Allgenugsamen, unser Stand auf dem Grund von Jesus Christus, unserem Herrn und Haupt!

1Mo 35:13-15

"Und Alueim steigt auf von ihm an dem Ort, an dem Er mit ihm sprach. Und es stellt Jakob ein Denkmal auf an dem Ort, an dem Er mit ihm sprach, ein Denkmal von Stein. Und er gießt darauf ein Trankopfer aus und gießt darauf Öl, und es nennt Jakob den Namen des Ortes, wo Alueim mit ihm sprach, Bethel!"

In 1Mo 35:12 sah Jakob Boten Alueims, die vom Himmel herab und hinauf stiegen, jetzt ist es Alueim Selbst, also der Sohn Gottes, der zu Jakob herab, und jetzt wieder von dem Ort Bethel aufstieg, das heißt, Er stieg in eine Herrlichkeit auf von der uns Phil 2:6 berichtet: "... der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht für ein Rauben erachtete, ebenso wie Gott zu sein."

Auch mit unserem erneuerten Geist ist es uns kaum vorstellbar, welche Herrlichkeit der Sohn beim Vater hatte, bevor Er sich Selbst entäußerte und wie ein Mensch wurde, um als Opferlamm am Kreuz zu sterben. Wir werden, wenn wir über kurz oder lang bei Ihm sind, überwältigt sein von der Herrlichkeit, die dann auch uns umgibt!

Unter dem obigen Aspekt ist es für uns noch weniger fassbar, dass unser Herr und Haupt nach der Vollendung seines Opfers in eine noch größere Herrlichkeit einging, die Paulus in Phil 2:9 ff so beschreibt: "Darum hat Gott Ihn auch überaus hoch erhöht..."! Wo es eigentlich keine Steigerung mehr geben kann, da hat es der Vater gegeben, dass dies möglich wurde, und dies liegt in dem Namen "Jesus", der die Bedeutung von "Retter" beinhaltet, und die Rettung wurde mit dem Tod am Kreuz besiegelt - zuerst gemäß Eph 1:12 unsere Rettung, dann Israel, und zuletzt die Übrigen, wie es 1Kor 15:23-24 aufzählt.

Geburt Benjamins - Rahels Tod

1Mo 35:16-17

"Und es zieht Jakob von Bethel, und es wird noch etwas weiter, um über Land zu kommen gen Ephrat. Und Rahel gebiert, und sie hat es hart bei ihrem Gebären. Und es geschieht, als sie es hart hat bei ihrem Gebären, dass die Hebamme zu ihr sagt: 'fürchte dich nur nicht, denn dieser auch ist dir ein Sohn.'"

Wir verfolgen noch einen Tag lang das Leben Rahels: Dass die zwei Söhne ihrer Magd Bilha kein richtiger Ersatz für ihre Unfruchtbarkeit waren, sehen wir daran, dass Rahel in 1Mo 30:14 den Sohn von Lea, Ruben, um Alraunen bat, eine Zauberwurzel gegen Unfruchtbarkeit, was zum Streit mit Lea führte.

Und endlich in 1Mo 30:22, gedenk Alueim der Rahel und öffnet ihren Mutterleib. Was für ein unvorstellbares Glück muss es für Rahel gewesen sein, als sie Joseph gebar, was übrigens Jakob antrieb, zurück in seine Heimat zu ziehen.

In 1Mo 31:19 geschah ein tiefer Fall Rahels, sie stahl vor der Abreise die Haus-Alueim (Götzen) ihres Vaters mit schweren Folgen, doch Gott bewahrte sie vor der Schmach des Entdeckens, sie hätte in diesem Fall nach Jakobs Worten als Diebin sterben müssen. Wir sehen hier bewegt, dass Gott getreu ist, auch wenn das Fleisch Rahels sie zum Diebstahl verführte.

Noch einmal sehen wir in 1Mo 33:2 Rahel im Kreis ihrer Familie, wie sie Esau begegnet, wobei Jakob Rahel und Joseph schützend als letzte an den Zug stellt. Und nun, am ende von Rahels Leben, darf ihr die Hebamme noch voll Freude sagen, dass sie erneut einen Sohn zur Welt gebracht hat, nach Joseph ihren zweiten Sohn.

1Mo 35:18-20

"Und es geschieht, als ihre Seele hervorgeht (denn sie stirbt), dass sie seinen Namen nennt Benoni. Aber sein Vater nennt seinen Namen Benjamin. Und es stirbt Rahel, und sie wird begraben auf dem Wege gen Ephrat. (Es ist jetzt Bethlehem). Und Jakob stellt ein Denkmal über ihrem Grab auf. Es ist das Denkmal vom Grabe Rahels bis zu diesem Tag."

Nach dem Todesfall von Debora ist es nun die zweite Tote, die Jakob beklagen muss, es war die Frau, der sein Herz und seine Liebe gehörte - ein harter Schlag für den eben erst "in Al Aufgerichtete".

Aber noch etwas bewegt uns heute: Rahel, durch den Nebel des Todes auf ihren gerade geborenen Sohn sehend, nennt diesen "Benoni", was übersetzt "Sohn meiner Wehklage" heißt. Rahel handelt also im Fleisch, das heißt, der Name des Sohnes entspricht ihrem fleischlichen Schmerz. - das will Jakob so nicht stehen lassen! Wir erleben hier erstaunt, dass Jakob seinen inneren Blick nicht mehr auf das elend des Fleisches richtet, sondern auf den Gott seiner Väter, der nun auch sein Gott geworden ist. Und so schauend sieht er in dem nunmehr zwölften Sohn keine Wehklage, sonder "Benjamin", was übersetzt der "Sohn der Rechten" bedeutet. Die Namensnennung Rahels können wir gut nachvollziehen, woran Jakob dachte, als er seinen Sohn umbenannte, wissen wir nicht. Prophetisch gesehen kann der Sohn der Rechten, auf den für uns wichtigsten Abkömmling Benjamins hinweisen, auf Saulus, später Paulus, der ja von Gott berufen wurde, uns, den Herausgerufenen aus den Nationen, das Evangelium der Gnade zu verkündigen, und - empfangen hat er es von dem "zur Rechten Gottes" sitzenden Sohn Gottes!

Jakobs Söhne

1Mo 35:21-22a

"Und Israel zieht weiter und streckt aus ein Zelt über den Turm Edar hinaus. Und es geschieht, als Israel weilt in jenem Land, dass Ruben hingeht und liegt mit Bilha, seines Vaters Kebsweib. Und Israel hört davon, und übel erscheint es in seinen Augen."

Es wäre noch manches dem gestrigen Leitvers hinzuzufügen, vor allem dass die spätere Geschichte des Stammes Benjamin nicht rühmlich war, zumal wenn wir die Kapitel im Buch Richter Ri 19-21 lesen. Auch entspross Benjamin dem später verworfenen König Saul, aber - eben auch der andere Saul, der dann von dem, den er verfolgt hat, überwunden wurde, um das göttliche Geheimnis der Körpergemeinde Chrsiti Jesu zu enthüllen. Und auch hier offenbart sich ein göttlicher Grundsatz: Aus dem am tiefsten gesunkenen Stamm Benjamin entspross derjenige, der die höchsten Wahrheiten enthüllen durfte, Paulus!

Und zum Schluss sehen wir wieder ein Denkmal über einem Grab, womit wir nach Debora erneut eine liebenswerte und von Gott geliebte Frau zurücklassen.

Mit unserem neuen Leitvers sehen wir Israel durch das Land über den Turm Eder (Migdal- Eder, einen Ort südlich von Bethlehem) ziehen, wo nach dem Tode der beiden Frauen Debora und Rahel das nächste Unglück auf ihn wartet: Er muss hören, dass Ruben, der Sohn Leas, mit Bilha ge schlafen hat, seinem Kebsweib und der Mutter von Dan und Naphtali. Heute lesen wir nur, dass dies Missetat in Jakobs Augen übel erschien, und erst später in 1Mo 49:4, folgte seine Strafe in From der Aberkennung seines erstlingsrechtes als Erstgeborener aller 12 Söhne Jakobs.

1Mo 35:22b-26

"Und die Söhne Jakobs werden zwölf: Die Söhne der Lea, der Erstgeborene Jakobs, Ruben, und Simeon und Levi und Juda und Issakar und Sebulon. Und die Söhne der Rahel, Joseph und Benjamin. Und die Söhne der Bilha, der Magd Rahels, Dan. und Naphtali. Und die Söhne der Silpa, der Magd Leas, Gad und Asser. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm geboren sind in Padan, Syrien."

Gott stellt uns heute sein komplettes Werkzeug für den irdischen Bereich vor, die zwölf Söhne Jakobs, die späteren zwölf Stämme des Volkes Israel. Dieses später von Gott auserwählte Werkzeug hat den Auftrag, Seinen Heilsplan auf der erde auszuführen, und wie lautet dieser Heilsplan? ".. um in Christus das All aufzuhaupten: ... das auf der Erde " (Eph 1:10).

Wenn wir die Aussage Pauli nachlesen, merken wir, dass wir Teile des Verses weggelassen haben, es sind jene Aussagen, die das Volk Israel nicht (!) betreffen, sondern ein zweites Werkzeug Gottes, das aber erst rund 1800 Jahre später offenbar wurde, und zwar durch den Apostel Paulus. Hier müsste Eph 1:10 dann so gelesen werden: ".. um in Christus das All aufzuhaupten: das in den Himmeln..."! Da es also zwei Werkzuge sind, die Gott berufen hat, schreibt Paulus auch folgerichtig und vollständig: "... um in Christus das All aufzuhaupten: beides, das in den Himmeln und das auf der Erde.."

Wir setzen das gestrige Thema fort, weil wir mit den zwölf Söhnen Jakobs, also dem späteren Volk Israel, an einer ganz entscheidenden Weichenstellung stehen: Wer nämlich hier nicht erkennt, wozu diese zwölf Söhne dienen werden, nämlich als Werkzeug Gottes für die Erde, wird den ganzen Heilsplan Gottes nicht oder nur völlig unzureichend verstehen können!

In vielen Jahren, ja Jahrtausenden, bildet Gott das Volk aus, das Er gemäß 5Mo 7:7 als das schwächste und geringste unter allen Völkern auserwählt hat. Und das Ziel dieses Auftrages ist:

"Daher geht hin, macht alle Nationen zu Jüngern, tauft sie in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu halten, was Ich euch geboten habe" (Mt 28:19-20).

Diese Worte richtet Jesus nicht an die Nationen, sondern an seine Jünger, die das vol Israel vertreten. Sie bzw. das Volk Israel hat somit den klaren Auftrag, das All - hier den Bereich "Erde" in Christus aufzuhaupten, mit eben jenen Worten, die heute viele Gläubige als völlig falsch verstandene so genannten "Missionsbefehl" meinen, ausführen zu müssen!

Merken wir die Brisanz, liebe Geschwister, die hier auftritt, wenn nicht erkannt wird, wozu Gott dem Jakob die zwölf Söhne geschenkt hat?

Unzählige Gläubige laufen in eine völlig falsche Richtung, sie wollen den Auftrag, den Gott seinem Volk Israel zugeteilt hat, für sich beanspruchen und mühen sich ab, die Erdenbewohner, also die Menschen, zu Jesus hinzuführen, mit äußerst mäßigem Erfolg! Natürlich nutzt Gott auch dieses falsche Mühen, um auch jene zu rufen, die er mit einem ganz anderen Auftrag betraut hat, nämlich einer überhimmlischen Berufung, doch dies entschuldigt jene Gläubigen nicht, die der Ablehnung der Botschaft des Apostels Paulus nach dem Irdischen trachten, anstatt eben auf Paulus zu hören, der uns eindringlich ans Herz legt, das zu suchen, das droben ist, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend (lies Kol 3:1-4).

Und Paulus wiederholt hier extra noch einmal das für uns bestimmte Aufgabengebiet unserer Berufung: "Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden!" Kann man diese Worte missverstehen?

Isaaks Tod

1Mo 35:27-29

"Und es kommt Jakob zu Isaak, seinem Vater, noch Mamre, der Wohnstatt Arba (es ist jetzt Hebron), im Lande Kanaan, wo Abraham und Isaak verweilten. Und es werden die tage Isaaks einhundert und achtzig Jahre. Und Isaak haucht aus. Und erstirbt und wird versammelt zu seinem Volke, alt und gesättigt an Tagen. Und es begraben ihn Esau und Jakob, seine Söhne."

Jakobs Weg führt jetzt heim in sein Elternhaus, wohin er schon an früherer Stelle hätte gehen sollen, nämlich bei der Begegnung mit seinem Bruder Esau. Dort in 1Mo 33:12 sahen wir, wie Jakob gar nicht mit seinem Bruder gemeinsam heim wollte, sondern mit Unwahrheiten seinen Bruder vorausziehen ließ, dann aber selber nach Sukot zog, wo er erst einmal Hütten baute, dann aber dort hinziehen musste, wo ihm Gott eine Lektion erteilte, nach Sichem.

Gottf führt Seinen Auserwählten immer wieder Umwege, und es scheint oft, als wäre es der Mensch, der diese Umwege gehen will, doch zuletzt wird immer offenbar, dass nur "eine" wirkt und lenkt, nämlich Gott! Jakob musste lernen, wohin der Kontakt mit fremden Göttern führt, deshalb Sichem. Der Schmerz und das Leid, das er dort erdulden musste, war seine Lektion, um zu erkennen, wie gefährlich es ist, sich mit fremden Göttern einzulassen!

Daheim angekommen wurde er mit dem Tod seine Vaters Isaak konfrontiert, der im Alter von 180 Jahren zu seinem Volke, besser zu seien Vätern versammelt wurde, mit denen er gemeinsam auf jene Stadt wartet, die in Hebr 11:9-10 angekündigt ist.

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1. Mose - Kapitel 36