1. Mose - Kapitel 22: Unterschied zwischen den Versionen

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(1Mo 22:2)
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Wenn wir das Zurückliegende jetzt zusammenfassen, dürfen wir die dramatischen Ereignisse so sehen: Gott schuf den Menschen mit der Gabe des Erkennens vor Gegensätzen! In diesem Zustand - wir nennen es den dunklen Hintergrund einer Kulisse - ließ Er in der Dahingabe des Liebsten, was Er besaß, seine Liebe aufleuchten! Das Kreuz auf Golgatha wird somit <u>zum Schauplatz vor dem ganzen All</u>, wo Gott bewies, wie sehr Er die Welt liebt - Er ist zur Opferung des Sohnes Seiner Liebe bereit! Und der Mensch? Er ist aufgrund der Gabe Gottes, Gegensätze zu erkennen und zu erfassen, fähig, in dem Opferlamm Christi Jesu zu erfassen, dass Gott wirklich Liebe ist, und .. .in seinem Herzen entwickelt sich die Gegenliebe! Und dies freiwillig, aus tiefem Herzen. Und wenn der Letzte seine Knie gebeugt und mit der Zunge huldigt. "Herr ist Jesus Christus, dann kann Gott auch wirklich in vereinter Liebe "alles in allen" sein.<br/><br/>
 
Wenn wir das Zurückliegende jetzt zusammenfassen, dürfen wir die dramatischen Ereignisse so sehen: Gott schuf den Menschen mit der Gabe des Erkennens vor Gegensätzen! In diesem Zustand - wir nennen es den dunklen Hintergrund einer Kulisse - ließ Er in der Dahingabe des Liebsten, was Er besaß, seine Liebe aufleuchten! Das Kreuz auf Golgatha wird somit <u>zum Schauplatz vor dem ganzen All</u>, wo Gott bewies, wie sehr Er die Welt liebt - Er ist zur Opferung des Sohnes Seiner Liebe bereit! Und der Mensch? Er ist aufgrund der Gabe Gottes, Gegensätze zu erkennen und zu erfassen, fähig, in dem Opferlamm Christi Jesu zu erfassen, dass Gott wirklich Liebe ist, und .. .in seinem Herzen entwickelt sich die Gegenliebe! Und dies freiwillig, aus tiefem Herzen. Und wenn der Letzte seine Knie gebeugt und mit der Zunge huldigt. "Herr ist Jesus Christus, dann kann Gott auch wirklich in vereinter Liebe "alles in allen" sein.<br/><br/>
  
Abram / Abrahamnimmt deshalb im Wort gottes so viel Platz ein, weil Gott mit Abraham
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Abram / Abraham nimmt deshalb im Wort Gottes so viel Platz ein, weil Gott mit Abraham und Isaak Seine größte Heilstat, die Dahingabe Seines Sohnes, darstellte. Da wir aus der Aussage in [[1Petr 1:19]]-20 wissen, dass der Sohn bereits vor dem Niederwurf der Welt als Opferlamm bereitstand, muss dieses Bild der Dahingabe Seines Sohnes schon damals im Herzen des Vaters vorhanden gewesen sein. Und nun hat es Gott in Seinem Herzen danach verlangt, ein entsprechendes Abbild dieses Geschehens vorzuschatten, wozu Er einen Vater brauchte, der bereit war, seinen Lieblingssohn zu opfern - und Abraham war dieser Vater!
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Wenn wir jetzt unter obigem Gesichtspunkt das Leben Abrahams zurückverfolgen, erleben wir im Nachhinein, wie Gott einen Mann auswählte, und diesen behutsam und mit viel Geduld bis an diesen Punkt heranführte, wo Er ihm gemäß unserem Leitvers den schwersten Auftrag erteilen konnte. Immer wieder musste Abraham am eigenen Körper erfahren, wie er fiel, ja versagte. Und immer wieder half ihm die Liebe Gottes auf und führte ihn weiter. Und Abraham gelangte tatsächlich an das von Gott gesetzte Ziel. Das darf erst einmal uns zusprechen und aufmuntern!
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Auch wir sind auf dem uns von Gott verorneten Weg an unser Ziel, oft taumelnd, oft auf Umwegen, oft verzagt ... doch eines dürfen wir unverrückt festhalten: Er bringt uns alle sicher an unser Ziel!<br/><br/>
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===1Mo 22:3===
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:'''''"Und früh am Morgen steht Abraham auf und sattelt seinen Esel und nimmt zwei seiner Knaben mit sich und Isaak, seinen Sohn, und spaltet Holz für die Aufsteignahung. Und er steht auf und geht und kommt zu dem Ort, von dem Alueim zu ihm gesagt, am dritten Tage."'''''
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Wie glücklich muss Gott gewesen sein, als Er mit Abraham Sein hohes Ziel erreicht hatte, die Bereitschaft zur Opferung des geliebten Sohnes und damit die vorschattende Darstellung Seiner größten und wichtigsten Heilstat in der Menschheit, ja im ganzen All. In allem, was Abraham jetzt tat, sah Sich Gott Selbst mit dem Sohn Seiner Liebe vorgeschattet!
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Wenn wir nun miterleben, wie Abraham früh am Morgen aufstand, um seinen schweren Auftrag in Angriff zu nehmen, so dürfen wir hierin das Bild Gottes sehen, wie Er in der <u>frühen Schöpfungsperiode</u>, vor deem Niederwurf des Kosmos, Seinen Einziggezeugten als Sühnopfer bestimmte. Und da wir stark annehmen dürfen, dass Abraham nicht fröhlich aufstand, sondern das sein Herz schwer war, dürfen wir auch einen Blick durch Abraham hindurch in Gottes Herz tun, welches auch schwer sein musste! An dieser Stelle müssen wir aber zuerst noch einmal auf die Erschaffung Satans hinweisen ([[Jes 45:7]]), denn Satan war ja als Werkzeug für die Opferung Seines Sohnes unerlässlich. Und wie auch bei dieser finsteren Erschaffung Gottes Herz schmerzte, lässt uns [[Hi 26:13]] erahnen, wobei der zweite Teil dieses Verses wörtlich übersetzt lautet: "Seine (Gottes) Hand litt Geburtswehen um die flüchtige Schlange" früh am Morgen ..."  - wie viel liegt doch in dieser kurzen Aussage an Schmerz und Leiden begraben!<br/><br/>
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Wir wollten gestern darauf hinweisen, dass in der Frühe der Schöpfung Gott in Seinem Herzen alles plante, vom Anfang bis ans Ziel - und der Höhepunkt in der göttlichen Planung war die Opferung des Sohnes Seiner Liebe.
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Damit es aber überhaupt soweit kommen konnte, war die Erschaffung des Finsteren und Bösen absolut notwendig, denn erst wenn der Mensch zutiefst ge fallen und in Sünde verstrickt war, was ja die Schlange bewirkte, nahm er (der Mensch) das Opferlamm mit großer Dankbarkeit an und zwar in der Lage, in diesem Opfer am Kreuz die Liebe Gottes zu erkennen. Dass Gott die Schlange nicht mit frohem Herzen erschuf, zeigte uns gestern das Wort aus [[Hi 26:13]], wo wir <u>wortgetreu</u> übersetzt lesen: "Seine Hand litt Geburtswehen um die flüchtige Schlange". Eine, wenn wir sie tiefer bedenken, sehr bewegende Aussage!
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Was zeigt uns nun Abrahams frühes Aufstehen weiter? Er wusste ja ganz genau, was sein Alueim von ihm verlangte, aber sein Glaube war gereift! Und so bezeugt [[Hebr 11:19]], dass Abraham gelernt hatte, das Gott mächtig ist, aus den zeugungsmäßig längst erstorbenen Körpern von Sara und ihm Leben in Form eines Sohnes entstehen zu lassen. "Durch Glauben hat Abraham den Isaak dargebracht, als er auf die Probe gestellt wurde", so lesen wir es in [[Hebr 11:17]].<br/><br/>
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===1Mo 22:4===
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:'''''"Und es hebt Abraham seine Augen auf und sieht den Ort von ferne."'''''
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Schon in Vers 1 lasen wir ähnliche Worte, als Abraham zu seinem Alueim sagte: "Siehe mich!" Hier kündigte Gott Seinem Auserwählten den Weg an, den dieser gehen sollte. Nun, am dritten Tag, kurz vor dem Ziel, sieht er selbst den Ort der Opferung, was mag in ihm vorgegangen sein? Ein Berg erhebt sich aus der Ebene, er heißt Morija (was Bitterkeit bedeutet), was mag da in ihm vorgegangen sein, als er seine Augen. hob? Trotz allem gereiften Glauben  war auch Abraham ja noch im Fleisch und unterlag dessen gottfeindlichem Wirken in ihm (auch hier galt schon das Wort aus [[Röm 8:7]], dass das Fleisch in Feindschaft gegen Gott ist.) Trotz aller Gefühle, die Abraham gehabt haben mag, siegte sein gEhorsam, gepaart mit seinem Glauben.
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Dieses Bild führt uns zu unserem Herrn und zum Vater, als der Sohn rund 2000 Jahre später, mit einem Stück Holz beladen, auch auf einen Berg zuschritt, wissend, dass hier das größte und machtvollste Opfer dargebracht werden sollte, welches das ganze All zum Vater. zurückführen wird. Und auch Er ging seinen Weg zu jenem Berg, der aber Golgatha hieß, in völligem Gehorsam dem Vater gegenüber, so lesen wir es in [[Phil 2:8]]: "Er erniedrigte Sich Selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Kreuzestod." Und so wie wir Abraham und Isaak dem Berg zugehen sehen, so dürfen wir auch unseren Herrn sehen, der gemeinsam mit dem Vater jenen Hügel zuschreitet, wo das Kreuz auf seinem Rücken aufgerichtet werden sollte. So gewinnen die Worte in [[2Kor 5:19]] an Bedeutung: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend."<br/><br/>
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===1Mo 22:5===
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:'''''"Da sagt Abraham zu seinen Knaben: 'Sitzet hier mit dem Esel, und ich und der Knabe werden gehen unterdes und anbeten und zurückkehren zu euch.'"'''''
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In Gottes Wort sind selbst Kleinigkeiten bedeutsam, hier in unserem neuen Leitvers sind es die zwei Knaben, die Abraham kurz vor dem Aufstieg zurücklässt, und dies mit den Worten, dass "ich und der Knabe zurückkehren zu euch". Abraham rechnete also, dass er trotz der Opferung Isaaks mit diesem lebendig zurückkehren, dass dieser also auferweckt würde. Isaak musste nicht sterben, denn dies war dem Sohn Gottes vorbehalten, da Er der Erstling der aus den Toten Auferstandene sein musste, aber der Glaube, dass Gott Tote auferweckt, war in Abraham so real, dass er den Weg auf den Berg auch antreten konnte.
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Wir bleiben an dieser stelle kurz stehen und wollen auch uns erneut bewusst werden, dass unser ganzer Glaube allein auf dieser Tatsache beruht, dass Tote auferweckt werden. Paulus begründet dies in [[1Kor 15:16]] ff, dass, wenn dies nicht so wäre, auch Christus nicht auferweckt worden ist und damit unser aller Glaube nichtig wäre. Diese Verse enden mit der Feststellung: "wenn wir nur für dieses Leben unsere Erwartung auf Christus gesetzt haben, sind wir die erbarmungswürdigsten unter allen Menschen."
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Wir kommen zu [[1Kor 15:20]], der Fortsetzung von oben: "Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt worden: Der Erstling der Entschlafenen!" Und damit gehören wir nicht zu den erbarmungswürdigsten, sondern zu den glücklichsten Menschen auf dieser Welt"<br/><br/>
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===1Mo 22:6===
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:'''''"Und es nimmt Abraham das Holz für die Aufsteignahung und legt es auf Isaak, seinen Sohn. Und ernimmt in seine Hand das Feuer und das Messer. Und sie gehen, sie, die zwei, zusammen."'''''
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Wir kommen langsam zum schwersten Teil, und der beginnt, indem der Vater das Holz auf seinen Sohn legt, was uns vorschattet, dass es Gott, der Vater war, der Seinem Sohn das Kreuz auflud, und damit die gesamte Sünde der Welt. Dann nahm Abraham das Feuer (es steht bildlich für Drangsal und Leiden), und nahm das Messer aus Eisen, dessen Material ja die Hände und Füße des am Kreuz hängenden Sohnes durchbohrt haben, nicht zuletzt die Speerspitze des römichen Soldaten, der den Tod des Sohnes Gottes feststelle. Insgesamt also erst einmal ein tief be drückendes Bild!
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Doch dann lesen wir etwas sehr Eindringliches, nämlich dass Vater und Sohn '''gehen, die Zwei, zusammen!''' Hier wird uns massiv vor Augen gestellt, dass der Sohn nicht alleine ging und war - sie gehen zusammen! Und als Vorschattung dürfen wir darin erkennen, <u>wie</u> auch der Sohn Gottes Seinen schweren Weg ans Kreuz '''ging, die Zwei, zusammen!'''
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Unsere Leser wissen, dass wir die Erkenntnis vertreten, dass Gott Seinen Sohn am Kreuz <u>nicht</u> verlassen hat, was ausführlich in unserer Schrift "Christi Schrei am Kreuz" von Br. Jaegle dargelegt wurde. Könnte man Sohn und Vater trennen, wenn Jesus zuvor in [[Joh 10:30]] sagt: "Ich und der Vater - Wir sind eins." Gerade in Seinen schwersten Stunden am Kreuz hängend war Gott in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend - Sie gehen, die Zwei, zusammen!<br/><br/>
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===1Mo 22:7===
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'''''"Und Isaak redet mit Abraham, seinem Vater, und sagt: 'Mein Vater!' Da sagt er: 'Siehe mich, mein Sohn!'* Und er sagt: 'Siehe das Feuer und das Holz, aber wo ist das Lamm zur Aufsteignahung?'"'''''
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Während Vater und Sohn dem Berg der Opferung zugehen, dürfen wir Jahrtausende später Zeugen eines erst einmal ziemlich einsilbig anzuhörenden Zwiegesprächs sein, wobei die ersten Worte lauten: "Mein Vater!"
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'Wir wollen dies zwei Worte jetzt nicht einfach überlesen, sondern in ihnen alle Liebe sehen, die Gott, der Vater zu geben vermochte, als Er aus dem Alleinsein heraustrat und wir dazu lesen: Mein Sohn bist Du! <u>'''Heute'''</u> habe Ich Dich gezeugt ([[Hebr 1:5]])! Und da der Sohn der absolute Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung ist ([[Kol 1:15]]) oder gemäß [[Offb 3:14]] der Ursprung der Schöpfung Gottes ist, stehen wir hier bei Gottes "<u>'''heute'''</u> und - es beginnt gemäß [[Kol 1:13]] mit dem Sohn Seiner Liebe.
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In geheiligter und keuscher Weise redet hier der Geist Gottes vom Lebensanfang des Sohnes und deckt uns gleichzeitig die Ursache und den Beweggrund der Zeugung auf ... die Liebe Gottes! Wenn wir jetzt, liebe Geschwister, dieser herrlichen Wahrheit etwas nachsinnen, so gewinnen die Worte "Mein Vater!" eine von Liebe angefüllte Zärtlichkeit, so dass nicht nur unser Herz im Nachhinein jubeln darf, sondern wir gleichermaßen auch Gottes Herz nachempfinden dürfen, als der Sohn erstmalig zum Vater sprach! Die Liebe Gottes, die bis dahin in Ihm eingeschlossen war, bekommt ein Gegenüber, welches Ihn anzusprechen vermag: "Mein Vater!"<br/><br/>
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Wir haben gestern einen großen Schritt rückwärts in die Vergangenheit gemacht, ja an den Anfang der Schöpfung, und haben versucht nachzuempfinden, welches Glück die Zeugung des Sohnes im Vater hervorgerufen haben mag! Durch Seine Liebe entstand die Schöpfung und nun stehen wir mit Abraham und Isaak an jenem entscheidenden Punkt, wo sich durch das Opfer des Sohnes die Schöpfung - die sich bisher langsam aber stetig von Gott wegbewegte - wieder Gott zuwandte. Aber noch sind wir erst auf dem Weg hin zur Opferung, wobei ein Unterschied zwischen dem Lamm Gottes und Isaak bestand: Jesus wusste, wohin Sein Weg führte, und wer das Opferlamm war - Isaak war ahnungslos, er suchte das Lamm!
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Und so wie wir zuerst Isaaks Worte betrachtet haben, hören wir jetzt die Worte des Vaters, "Siehe mich, mein Sohn!" Und diese sind nicht weniger bedeutungsvoll! Abraham vertraute seinem Gott und so dürfen wir in seinen Worten das tiefe Vertrauen sehen, dass Gott alles nicht nur wohl, sondern letztendlich zu Seiner Verherrlichung ausführen wird - auch mit seinem Sohn Isaak! Und jetzt gehen wir wieder zurück in die Anfänge, wo Gott Sich mit dem Sohn Seiner Liebe besprochen haben muss, wie alles abläuft, damit letztendlich die Liebe hell im ganzen All erstrahlen kann. Und so sehen wir den Garant, dass Gottes Heilsplan ans Ziel kommt, das Lamm, das Sich willig dem Vater zur Verfügung stellte. Die Worte "Siehe Mich, Mein Sohn!", jetzt auf Gott bezogen, sind Worte der Liebe an den Sohn, die bezeugen, das Gott immer in Christus sein wird.<br/><br/>
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Wir haben mit unserem Leitvers weit ausgeholt, im Grund geht es ja nur darum, dass Isaak eine Unsicherheit beschäftigt, "wo ist das Lamm"? Solche Frage gab es zwischen Gott und dem Sohn nicht, weil von Anfang an klar war, dass der Christus am Kreuz die Sünde auf Sich nehmen und sterben würde, und dies willig und in völligem Gehorsam dem Vater gegenüber. Doch als es dann soweit war, und unser Herr schon den Weg ans Kreuz betreten hatte gab es doch plötzlich eine Unsicherheit:
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In [[Lk 22:41]]-44 sehen wir Jesus in einem Ringkampf, in welchem Sein Schweiß wie Blutgerinnsel wurde. Dieses zumeist falsch gedeutet Ringen (man meint, Jesus sei aus Furcht vor dem Kreuz zurückgewichen) hat einen viel tieferen Inhalt: Es war Satan, der das Opferlamm <u>vor</u> dem Kreuz umbringen wollte, um damit die Erlösung zu verhindern (die ja am Holz hängend vorherbestimmt war). Und Jesus: Sein Ringen im Garten Gethsemane war die frage: Muss ich wirklich schon hier in diesem Garten sterben? Und er Ging soweit, dass Er Sich auch in diesem Punkt dem Vater unterordnete: "Indessen, nicht Mein Wille, sondern der Deine geschehe!"
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Und dann lesen wir weiter, wie ein Bote vom Himmel den Sohn stärkte, und vielleicht dürfen wir hier an diesem Punakt die worte Abrahams als die Worte Gottes sehen: "Siehe Mich, Mein Sohn!"<br/><br/>
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===1Mo 22:8===
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Abrahams Rückkehr von Morija 15 <br/><br/>
 
Abrahams Rückkehr von Morija 15 <br/><br/>
 
Die Nachkommen Nachors 20<br/><br/>
 
Die Nachkommen Nachors 20<br/><br/>

Version vom 23. März 2024, 14:46 Uhr

'Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Die Bände I-VIII sind als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 22

Die Opferung Isaaks
Abrahams Rückkehr von Morija
Die Nachkommen Nachors

Die Opferung Isaaks

1Mo 22:1

"Und es geschieht nach diesen Dingen, dass Alueim Abraham erprobt und zu ihm sagt: 'Abraham! Abraham! Und er sagt: 'Siehe mich!'"

Mit unserem neuen Kapitel beginnt für Abraham die schwerste Glaubensprüfung überhaupt, das Schwerste, was man von einem Vater verlangen kann - und welch schwere Prüfungen musste Abraham in seinem bisherigen Leben durchlaufen, bis er an diesen Punkt kam! Noch vor kurzem musste er Ismael, seinen Erstgeborenen in die Wüste schicken, wobei er sich ja noch trösten konnte, den höherstehenden Sohn behalten zu können! Doch nun verlangt Gott noch mehr von ihm, und dieser Teil beginnt äußerst liebevoll, indem Gott Seinen Auserwählten zweimal ruft!

Vielleicht sollten wir hier einmal stehenbleiben, und mit hörendem Herzen darauf achten, welch Liebe und Zartheit in dem. zweimaligen Ruf "Abraham! Abraham!" enthalten ist. Es ist für Gott der von Ihm zubereitete Auserwählte, der das größte Geschehen auf der Erde vorschatten darf, den Opfergang des Sohnes Gottes! Gottes gesamter Heilsplan liegt in dem Verhalten Abrahams zugrunde.

Und so, wie wir jetzt und hier den zärtlichen Ruf Gottes an Abraham nacherleben dürfen, so hat Er einst den Sohn Seiner Liebe gerufen, nicht zwingend oder gebietend, sondern in der ganzen Liebe S eines Herzens, wissend, dass der schwerste Weg, den es auf Erden zu gehen gibt, auf Seinen Einziggezeugten zukommt ... der Weg auf den Hügel Golgatha, wo ein Kreuz für das makellose und fleckenlose Lamm aufgerichtet wurde.

Und wie reagiert Abraham, als in der zweimalige Ruf seines Gottes erreicht? Zwei Worte, die auch uns jetzt ergreifen dürfen: "Siehe mich!"

Es gab einen Moment in der frühesten Geschichte der Menschheit, wo sich der Mensch vor Gott verstecken musste, als Alueim ihn rief (1Mo 2:8-9). Die Sünde lag auf Ihm und zwang ihn, sich vor dem Ruf zu verstecken. Welt über dreitausend Jahre später ruft Gott wieder - doch diesmal darf Er die menschlichen Worte hören: "Siehe mich"! Was für eine gewaltige Entwicklung liegt hier vor uns! Ein im Glauben immer mehr gereifter von Gott Auserwählter antwortet seinem Gott schlicht: "Siehe mich!" Man könnte jetzt in diese zwei Worte hineininterpretieren: "Ich bin für Dich da, Ich bin für dich bereit!" Und wie sehr müssen diese Worte das Herz Gottes berührt haben!

Und jetzt dürfen wir heiligsten Boden betreten, wenn wir im Geist vor allen Äonen den Vater sehen dürfen, wie Er den Sohn rief, und dieser sagte "Siehe Mich!" Und auch hier dürfen wir hinein interpretieren "Ich bin willig! Ich bin bereit!"

Einzig und allein auf dieser liebenden Einwilligung des Sohnes konnte Gott Seinen Heilsplan aufbauen, was ja Petrus trieb, von dem Makellosen und fleckenlosen Lamm zu schreiben, das Sich vor dem Niederwurf der Welt als Garant offenbarte. "Denn so liebt Gott die Welt, dass Er Seinen einziggezeugten Sohn gibt ...(Joh 3:16).

Es fällt schwer, sich von diesem wunderbaren Vers zu trennen, und so wollen wir ihn heute doch noch etwas abgewinnen, und dies im Blick auf uns. Hören wir auch die Stimme Gottes, die uns immer wieder liebevoll ruft? Wir denken hier an keine laute stimme, sondern vielmehr an jene feine Antenne unseres hörenden Herzens, die sehr wohl empfangen kann, wenn uns Gott ruft oder uns etwas Besonderes sagen oder uns gar mahnen möchte.

Der erste Ruf Gottes, der uns beim Namen nannte, war wohl jener Moment, als uns bewusst wurde, dass wir befähigt wurden an Ihn zu glauben, indem Jesus uns zum Weg, zur Wahrheit und zum Leben wurde. Was für ein Glücksmoment! Die weiteren Rufe Gottes, die wir auch als Seine Führung sehen dürfen, waren wohl mehr oder weniger intensiv, und erfolgten weniger durch akustische Laute als durch Sein Wort (unsere Bibel), das in uns lebendig wurde. Und gab und gibt es da nicht ständig Momente, wo wir beglückt zu Ihm aufschauen und stauen, wie Er uns führt! Und dann gibt es noch einen letzten Ruf an uns, es dürfte der Schönste werden, wenn gemäß 1Thes 4:16 der Herr Selbst mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des Botenfürsten und der Posaune Gottes vom Himmel herabsteigt und uns zu sich holt und uns verheißen ist, von da ab allezeit mit dem Herrn zusammen zu sein!

Vielleicht wird es dann nicht mehr nötig sein, dass wir wie Abraham sagen" Siehe. mich", denn Er, unser Herr und Haupt wird keinen von uns zurücklassen.

1Mo 22:2

"Und Er sagt: 'Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, und geh du in das Land Morija und bring ihn dort dar als Aufsteignahung auf einem der Berge, den Ich dir ansagen werden'"

Es ist uns immer wieder gegeben, mit großer Ehrfurcht jenen heiligen Boden zu betreten, der weit zurück in die Vorschöpfungsperiode des Alls recht, als Gott beschloss, Sich nicht mehr damit zufrieden zu geben, dass das All in Ihm ruhte, sondern es in Form der Schöpfung aus Ihm erstehen zu lassen. Hierzu gab es einen absoluten Erstling vor einer jeden Schöpfung, den Sohn Seiner Liebe, der das Abbild des unsichtbaren Gottes ist, und in welchem alle sFolgende erschaffen ist, wie es uns Kol 1:15-16 wunderbar beschreibt.

Dass Gott dann das gesamte All auch Sich heraus und dann in den Sohn Seiner Liebe verpflanzte, damit das All dann erst in Christus erschaffen werde (Kol 1:16), haben wir in unserem ersten Band Mose gleich am Anfang darzustellen versucht. Doch bevor diese Schöpfung entstand, wurde zwischen Vater und Sohn ein Heilsplan festgelegt, der zum Hauptinhalt hatte, dass alles Leben zum Vater zurückfließen, und dies in dem Zustand, Gott aus tiefstem Herzen zu lieben! Und wie konnte Gott die Liebe Seiner Geschöpfe gewinnen? Durch Zwang? Durch Strafe? Nein! Es gab für Gott nur den einen Weg: Er musste Seinen Geschöpfen Seine unendliche Liebe nahebringen, sie ihnen begreiflich und verständlich machen.

Es ist nötig, hier stehen zu bleiben, denn ohne die tiefe Erkenntnis wie dieser Weg aussehen würde, können wir den Heilsplan Gottes nie verstehen - wie sah also dieser eine Weg aus?

Noch bevor das All aus Gott in Christus verpflanzt wurde, war zwischen Vater und Sohn klar, dass der Sohn Seiner Liebe die Liebe des Vaters allen Geschöpfen nahebringt, ja sie davon überzeugt: "Gott ist Liebe" (siehe 1Jo 4:8). Und dieser Heilsplan beinhaltete, dass der Vater das Liebste, was Er hatte, für Seine Geschöpfe dahingab!

Diese Dahingabe des Sohnes benötigte aber eine Voraussetzung, damit das Geschöpf verstehen konnte: Dahingabe als Opfer brauchte die Sünde, den tiefen Fall, die absolute Gottesferne des Geschöpfes! Wie anders könnte sonst der Mensch das Opfer verstehen, das Gott in Seinem Sohn darbrachte?

Und jetzt kommt für manchen Gläubigen die schwere Lektion: Einzig und allein aus diesem Grund hat Gott den Satan erschaffen! Dieser ist das zwingende Werkzeug, damit der Mensch Gottes Liebe erkennen kann! Es ist ein totale Lüge, wenn hier behauptet wird, Satan wäre als ein angeblich gefallener Engel von selber böse geworden - nein! Er wurde, wie es Jesaja unwiderlegbar bezeugt, von Gott erschaffen (mehr hierzu haben wir in unserer Schrift "Fragen / Antworten" ausgelegt).

Das Finstere und Böse ist also ein Grundpfeiler in Gottes Heilsplan der den Hintergrund für Gottes Liebe darstellt!

Das Finstere und Böse in Gestalt Satans hat also den göttlichen Auftrag, den Menschen in Sünde zu führen, was dieser auch in Gestalt der Schlange auftragsgemäß bei dem ersten Menschenpaar ausführte. Doch wir müssen noch eines voranstellen: Christus, der Sohn Seiner Liebe, musste Sich vor Beginn der Schöpfung als Opferlamm bereitstellen. Und dass Er dies tat, bezeugt ja 1Petr 1:20: Der Sohn stellte Sich vor dem Niederwurf der Welt als Makelloses und fleckenloses Lamm zur Verfügung.

Wenn wir das Zurückliegende jetzt zusammenfassen, dürfen wir die dramatischen Ereignisse so sehen: Gott schuf den Menschen mit der Gabe des Erkennens vor Gegensätzen! In diesem Zustand - wir nennen es den dunklen Hintergrund einer Kulisse - ließ Er in der Dahingabe des Liebsten, was Er besaß, seine Liebe aufleuchten! Das Kreuz auf Golgatha wird somit zum Schauplatz vor dem ganzen All, wo Gott bewies, wie sehr Er die Welt liebt - Er ist zur Opferung des Sohnes Seiner Liebe bereit! Und der Mensch? Er ist aufgrund der Gabe Gottes, Gegensätze zu erkennen und zu erfassen, fähig, in dem Opferlamm Christi Jesu zu erfassen, dass Gott wirklich Liebe ist, und .. .in seinem Herzen entwickelt sich die Gegenliebe! Und dies freiwillig, aus tiefem Herzen. Und wenn der Letzte seine Knie gebeugt und mit der Zunge huldigt. "Herr ist Jesus Christus, dann kann Gott auch wirklich in vereinter Liebe "alles in allen" sein.

Abram / Abraham nimmt deshalb im Wort Gottes so viel Platz ein, weil Gott mit Abraham und Isaak Seine größte Heilstat, die Dahingabe Seines Sohnes, darstellte. Da wir aus der Aussage in 1Petr 1:19-20 wissen, dass der Sohn bereits vor dem Niederwurf der Welt als Opferlamm bereitstand, muss dieses Bild der Dahingabe Seines Sohnes schon damals im Herzen des Vaters vorhanden gewesen sein. Und nun hat es Gott in Seinem Herzen danach verlangt, ein entsprechendes Abbild dieses Geschehens vorzuschatten, wozu Er einen Vater brauchte, der bereit war, seinen Lieblingssohn zu opfern - und Abraham war dieser Vater!

Wenn wir jetzt unter obigem Gesichtspunkt das Leben Abrahams zurückverfolgen, erleben wir im Nachhinein, wie Gott einen Mann auswählte, und diesen behutsam und mit viel Geduld bis an diesen Punkt heranführte, wo Er ihm gemäß unserem Leitvers den schwersten Auftrag erteilen konnte. Immer wieder musste Abraham am eigenen Körper erfahren, wie er fiel, ja versagte. Und immer wieder half ihm die Liebe Gottes auf und führte ihn weiter. Und Abraham gelangte tatsächlich an das von Gott gesetzte Ziel. Das darf erst einmal uns zusprechen und aufmuntern!

Auch wir sind auf dem uns von Gott verorneten Weg an unser Ziel, oft taumelnd, oft auf Umwegen, oft verzagt ... doch eines dürfen wir unverrückt festhalten: Er bringt uns alle sicher an unser Ziel!

1Mo 22:3

"Und früh am Morgen steht Abraham auf und sattelt seinen Esel und nimmt zwei seiner Knaben mit sich und Isaak, seinen Sohn, und spaltet Holz für die Aufsteignahung. Und er steht auf und geht und kommt zu dem Ort, von dem Alueim zu ihm gesagt, am dritten Tage."

Wie glücklich muss Gott gewesen sein, als Er mit Abraham Sein hohes Ziel erreicht hatte, die Bereitschaft zur Opferung des geliebten Sohnes und damit die vorschattende Darstellung Seiner größten und wichtigsten Heilstat in der Menschheit, ja im ganzen All. In allem, was Abraham jetzt tat, sah Sich Gott Selbst mit dem Sohn Seiner Liebe vorgeschattet!

Wenn wir nun miterleben, wie Abraham früh am Morgen aufstand, um seinen schweren Auftrag in Angriff zu nehmen, so dürfen wir hierin das Bild Gottes sehen, wie Er in der frühen Schöpfungsperiode, vor deem Niederwurf des Kosmos, Seinen Einziggezeugten als Sühnopfer bestimmte. Und da wir stark annehmen dürfen, dass Abraham nicht fröhlich aufstand, sondern das sein Herz schwer war, dürfen wir auch einen Blick durch Abraham hindurch in Gottes Herz tun, welches auch schwer sein musste! An dieser Stelle müssen wir aber zuerst noch einmal auf die Erschaffung Satans hinweisen (Jes 45:7), denn Satan war ja als Werkzeug für die Opferung Seines Sohnes unerlässlich. Und wie auch bei dieser finsteren Erschaffung Gottes Herz schmerzte, lässt uns Hi 26:13 erahnen, wobei der zweite Teil dieses Verses wörtlich übersetzt lautet: "Seine (Gottes) Hand litt Geburtswehen um die flüchtige Schlange" früh am Morgen ..." - wie viel liegt doch in dieser kurzen Aussage an Schmerz und Leiden begraben!

Wir wollten gestern darauf hinweisen, dass in der Frühe der Schöpfung Gott in Seinem Herzen alles plante, vom Anfang bis ans Ziel - und der Höhepunkt in der göttlichen Planung war die Opferung des Sohnes Seiner Liebe.

Damit es aber überhaupt soweit kommen konnte, war die Erschaffung des Finsteren und Bösen absolut notwendig, denn erst wenn der Mensch zutiefst ge fallen und in Sünde verstrickt war, was ja die Schlange bewirkte, nahm er (der Mensch) das Opferlamm mit großer Dankbarkeit an und zwar in der Lage, in diesem Opfer am Kreuz die Liebe Gottes zu erkennen. Dass Gott die Schlange nicht mit frohem Herzen erschuf, zeigte uns gestern das Wort aus Hi 26:13, wo wir wortgetreu übersetzt lesen: "Seine Hand litt Geburtswehen um die flüchtige Schlange". Eine, wenn wir sie tiefer bedenken, sehr bewegende Aussage!

Was zeigt uns nun Abrahams frühes Aufstehen weiter? Er wusste ja ganz genau, was sein Alueim von ihm verlangte, aber sein Glaube war gereift! Und so bezeugt Hebr 11:19, dass Abraham gelernt hatte, das Gott mächtig ist, aus den zeugungsmäßig längst erstorbenen Körpern von Sara und ihm Leben in Form eines Sohnes entstehen zu lassen. "Durch Glauben hat Abraham den Isaak dargebracht, als er auf die Probe gestellt wurde", so lesen wir es in Hebr 11:17.

1Mo 22:4

"Und es hebt Abraham seine Augen auf und sieht den Ort von ferne."

Schon in Vers 1 lasen wir ähnliche Worte, als Abraham zu seinem Alueim sagte: "Siehe mich!" Hier kündigte Gott Seinem Auserwählten den Weg an, den dieser gehen sollte. Nun, am dritten Tag, kurz vor dem Ziel, sieht er selbst den Ort der Opferung, was mag in ihm vorgegangen sein? Ein Berg erhebt sich aus der Ebene, er heißt Morija (was Bitterkeit bedeutet), was mag da in ihm vorgegangen sein, als er seine Augen. hob? Trotz allem gereiften Glauben war auch Abraham ja noch im Fleisch und unterlag dessen gottfeindlichem Wirken in ihm (auch hier galt schon das Wort aus Röm 8:7, dass das Fleisch in Feindschaft gegen Gott ist.) Trotz aller Gefühle, die Abraham gehabt haben mag, siegte sein gEhorsam, gepaart mit seinem Glauben.

Dieses Bild führt uns zu unserem Herrn und zum Vater, als der Sohn rund 2000 Jahre später, mit einem Stück Holz beladen, auch auf einen Berg zuschritt, wissend, dass hier das größte und machtvollste Opfer dargebracht werden sollte, welches das ganze All zum Vater. zurückführen wird. Und auch Er ging seinen Weg zu jenem Berg, der aber Golgatha hieß, in völligem Gehorsam dem Vater gegenüber, so lesen wir es in Phil 2:8: "Er erniedrigte Sich Selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum Kreuzestod." Und so wie wir Abraham und Isaak dem Berg zugehen sehen, so dürfen wir auch unseren Herrn sehen, der gemeinsam mit dem Vater jenen Hügel zuschreitet, wo das Kreuz auf seinem Rücken aufgerichtet werden sollte. So gewinnen die Worte in 2Kor 5:19 an Bedeutung: "Denn Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend."

1Mo 22:5

"Da sagt Abraham zu seinen Knaben: 'Sitzet hier mit dem Esel, und ich und der Knabe werden gehen unterdes und anbeten und zurückkehren zu euch.'"

In Gottes Wort sind selbst Kleinigkeiten bedeutsam, hier in unserem neuen Leitvers sind es die zwei Knaben, die Abraham kurz vor dem Aufstieg zurücklässt, und dies mit den Worten, dass "ich und der Knabe zurückkehren zu euch". Abraham rechnete also, dass er trotz der Opferung Isaaks mit diesem lebendig zurückkehren, dass dieser also auferweckt würde. Isaak musste nicht sterben, denn dies war dem Sohn Gottes vorbehalten, da Er der Erstling der aus den Toten Auferstandene sein musste, aber der Glaube, dass Gott Tote auferweckt, war in Abraham so real, dass er den Weg auf den Berg auch antreten konnte.

Wir bleiben an dieser stelle kurz stehen und wollen auch uns erneut bewusst werden, dass unser ganzer Glaube allein auf dieser Tatsache beruht, dass Tote auferweckt werden. Paulus begründet dies in 1Kor 15:16 ff, dass, wenn dies nicht so wäre, auch Christus nicht auferweckt worden ist und damit unser aller Glaube nichtig wäre. Diese Verse enden mit der Feststellung: "wenn wir nur für dieses Leben unsere Erwartung auf Christus gesetzt haben, sind wir die erbarmungswürdigsten unter allen Menschen."

Wir kommen zu 1Kor 15:20, der Fortsetzung von oben: "Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt worden: Der Erstling der Entschlafenen!" Und damit gehören wir nicht zu den erbarmungswürdigsten, sondern zu den glücklichsten Menschen auf dieser Welt"

1Mo 22:6

"Und es nimmt Abraham das Holz für die Aufsteignahung und legt es auf Isaak, seinen Sohn. Und ernimmt in seine Hand das Feuer und das Messer. Und sie gehen, sie, die zwei, zusammen."

Wir kommen langsam zum schwersten Teil, und der beginnt, indem der Vater das Holz auf seinen Sohn legt, was uns vorschattet, dass es Gott, der Vater war, der Seinem Sohn das Kreuz auflud, und damit die gesamte Sünde der Welt. Dann nahm Abraham das Feuer (es steht bildlich für Drangsal und Leiden), und nahm das Messer aus Eisen, dessen Material ja die Hände und Füße des am Kreuz hängenden Sohnes durchbohrt haben, nicht zuletzt die Speerspitze des römichen Soldaten, der den Tod des Sohnes Gottes feststelle. Insgesamt also erst einmal ein tief be drückendes Bild!

Doch dann lesen wir etwas sehr Eindringliches, nämlich dass Vater und Sohn gehen, die Zwei, zusammen! Hier wird uns massiv vor Augen gestellt, dass der Sohn nicht alleine ging und war - sie gehen zusammen! Und als Vorschattung dürfen wir darin erkennen, wie auch der Sohn Gottes Seinen schweren Weg ans Kreuz ging, die Zwei, zusammen!

Unsere Leser wissen, dass wir die Erkenntnis vertreten, dass Gott Seinen Sohn am Kreuz nicht verlassen hat, was ausführlich in unserer Schrift "Christi Schrei am Kreuz" von Br. Jaegle dargelegt wurde. Könnte man Sohn und Vater trennen, wenn Jesus zuvor in Joh 10:30 sagt: "Ich und der Vater - Wir sind eins." Gerade in Seinen schwersten Stunden am Kreuz hängend war Gott in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend - Sie gehen, die Zwei, zusammen!

1Mo 22:7

"Und Isaak redet mit Abraham, seinem Vater, und sagt: 'Mein Vater!' Da sagt er: 'Siehe mich, mein Sohn!'* Und er sagt: 'Siehe das Feuer und das Holz, aber wo ist das Lamm zur Aufsteignahung?'"

Während Vater und Sohn dem Berg der Opferung zugehen, dürfen wir Jahrtausende später Zeugen eines erst einmal ziemlich einsilbig anzuhörenden Zwiegesprächs sein, wobei die ersten Worte lauten: "Mein Vater!"

'Wir wollen dies zwei Worte jetzt nicht einfach überlesen, sondern in ihnen alle Liebe sehen, die Gott, der Vater zu geben vermochte, als Er aus dem Alleinsein heraustrat und wir dazu lesen: Mein Sohn bist Du! Heute habe Ich Dich gezeugt (Hebr 1:5)! Und da der Sohn der absolute Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung ist (Kol 1:15) oder gemäß Offb 3:14 der Ursprung der Schöpfung Gottes ist, stehen wir hier bei Gottes "heute und - es beginnt gemäß Kol 1:13 mit dem Sohn Seiner Liebe.

In geheiligter und keuscher Weise redet hier der Geist Gottes vom Lebensanfang des Sohnes und deckt uns gleichzeitig die Ursache und den Beweggrund der Zeugung auf ... die Liebe Gottes! Wenn wir jetzt, liebe Geschwister, dieser herrlichen Wahrheit etwas nachsinnen, so gewinnen die Worte "Mein Vater!" eine von Liebe angefüllte Zärtlichkeit, so dass nicht nur unser Herz im Nachhinein jubeln darf, sondern wir gleichermaßen auch Gottes Herz nachempfinden dürfen, als der Sohn erstmalig zum Vater sprach! Die Liebe Gottes, die bis dahin in Ihm eingeschlossen war, bekommt ein Gegenüber, welches Ihn anzusprechen vermag: "Mein Vater!"

Wir haben gestern einen großen Schritt rückwärts in die Vergangenheit gemacht, ja an den Anfang der Schöpfung, und haben versucht nachzuempfinden, welches Glück die Zeugung des Sohnes im Vater hervorgerufen haben mag! Durch Seine Liebe entstand die Schöpfung und nun stehen wir mit Abraham und Isaak an jenem entscheidenden Punkt, wo sich durch das Opfer des Sohnes die Schöpfung - die sich bisher langsam aber stetig von Gott wegbewegte - wieder Gott zuwandte. Aber noch sind wir erst auf dem Weg hin zur Opferung, wobei ein Unterschied zwischen dem Lamm Gottes und Isaak bestand: Jesus wusste, wohin Sein Weg führte, und wer das Opferlamm war - Isaak war ahnungslos, er suchte das Lamm!

Und so wie wir zuerst Isaaks Worte betrachtet haben, hören wir jetzt die Worte des Vaters, "Siehe mich, mein Sohn!" Und diese sind nicht weniger bedeutungsvoll! Abraham vertraute seinem Gott und so dürfen wir in seinen Worten das tiefe Vertrauen sehen, dass Gott alles nicht nur wohl, sondern letztendlich zu Seiner Verherrlichung ausführen wird - auch mit seinem Sohn Isaak! Und jetzt gehen wir wieder zurück in die Anfänge, wo Gott Sich mit dem Sohn Seiner Liebe besprochen haben muss, wie alles abläuft, damit letztendlich die Liebe hell im ganzen All erstrahlen kann. Und so sehen wir den Garant, dass Gottes Heilsplan ans Ziel kommt, das Lamm, das Sich willig dem Vater zur Verfügung stellte. Die Worte "Siehe Mich, Mein Sohn!", jetzt auf Gott bezogen, sind Worte der Liebe an den Sohn, die bezeugen, das Gott immer in Christus sein wird.

Wir haben mit unserem Leitvers weit ausgeholt, im Grund geht es ja nur darum, dass Isaak eine Unsicherheit beschäftigt, "wo ist das Lamm"? Solche Frage gab es zwischen Gott und dem Sohn nicht, weil von Anfang an klar war, dass der Christus am Kreuz die Sünde auf Sich nehmen und sterben würde, und dies willig und in völligem Gehorsam dem Vater gegenüber. Doch als es dann soweit war, und unser Herr schon den Weg ans Kreuz betreten hatte gab es doch plötzlich eine Unsicherheit:

In Lk 22:41-44 sehen wir Jesus in einem Ringkampf, in welchem Sein Schweiß wie Blutgerinnsel wurde. Dieses zumeist falsch gedeutet Ringen (man meint, Jesus sei aus Furcht vor dem Kreuz zurückgewichen) hat einen viel tieferen Inhalt: Es war Satan, der das Opferlamm vor dem Kreuz umbringen wollte, um damit die Erlösung zu verhindern (die ja am Holz hängend vorherbestimmt war). Und Jesus: Sein Ringen im Garten Gethsemane war die frage: Muss ich wirklich schon hier in diesem Garten sterben? Und er Ging soweit, dass Er Sich auch in diesem Punkt dem Vater unterordnete: "Indessen, nicht Mein Wille, sondern der Deine geschehe!"

Und dann lesen wir weiter, wie ein Bote vom Himmel den Sohn stärkte, und vielleicht dürfen wir hier an diesem Punakt die worte Abrahams als die Worte Gottes sehen: "Siehe Mich, Mein Sohn!"

1Mo 22:8



Abrahams Rückkehr von Morija 15

Die Nachkommen Nachors 20