Hoch frohlockt der Vater des Gerechten - Spr 23:22-25

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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271. Hoch frohlockt der Vater des Gerechten - Spr 23:22-25

Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden ist! Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht - Weisheit und Unterweisung und Einsicht! - Hoch frohlockt der Vater eines Gerechten; und wer einen Weisen gezeugt hat, freut sich seiner. - Freuen mögen sich dein Vater und deine Mutter, und frohlocken, die dich geboren hat!

Wieder spricht er Vater mit dem geliebten Sohn. Das Gebot der Elternehrung zieht sich durch die ganze Heilige Schrift, denn es ist "das erste Gebot mit Verheißung", wie es Eph 6:1-3 bezeugt; auch in der Gemeinde Christi haben die Gebote ihre Bedeutung nicht verloren! Kol 3:20 fügt dem Gebot die Erläuterung hinzu: "Ihr Kinder, gehorchet den Eltern in jeder Beziehung, denn die ist wohlgefällig im Herrn!" Dabei verliert dieses Gebot sein Gewicht nicht von einem bestimmten Lebensalter an, so dass es nur den Kleinkindern gelte; auch "wenn ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlässt, um seiner Frau anzuhangen" (Eph 5:31), welches einer jungen Ehe wohl bekommt, bleibt die lebenslange Ehrerbietung gegenüber dem alten Vater, der greisen Mutter. Das gilt es auch in einer Zeit festzuhalten, wo man respektlos von alten Menschen als vom "Friedhofsgemüse" spricht, und wo auch die Jugend in der Gemeinde Christi sich von den "Älteren" (Ältesten) emanzipiert und den Weg der Unterordnung ablehnt, der zur Erfüllung mit dem Heiligen Geist führt (Eph 5:21). Aber so wenig sich Vaterschaft und Mutterschaft allein schon in Zeugung und Geburt von Kindern darstellen, so wenig ist der formale, obligatorische Gehorsam gegen die Eltern schon die wesenhafte Erfüllung des Gebots! Das Frohlocken des Vaters und die tiefe Freude der Mutter erwachsen erst dann, wenn der Sohn oder die Tochter die Wahrheit Gottes finden! "Ein weiser Sohn erfreut den Vater; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Kummer" (Spr 10:1)! Die Wahrheit, die der Sohn gekauft, d.h. erworben hat, äußert sich in der WEISHEIT (dem Wissen um das Wesen der Ding), in der UNTERWEISUNG (der sittlichen Bildung) und der EINSICHT (der kritischen Fähigkeit zur Prüfung und Unterscheidung des Guten und des Bösen; (Hebr 5:14). Und nach dem Zeugnis des Neuen Testaments ereignet sich das Finden der Wahrheit erst in der Wiedergeburt aus Gottes Wort und Geist - durch das Leben dessen, der selbst die Wahrheit ist. Welche Freude für einen gerechten Vater und eine fromme Mutter ist es, wenn sie diese "Geburt von oben" an ihren Kindern erleben dürfen!

Wenn dies aber ein freies Gnadengeschenk Gottes ist, wie kann es dann heißen: Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht!? Der Erwerb der Wahrheit kostet immer einen "Preis", denn er führt über Demut, Geduld, Gottesfurcht und gehorsam. "Nur Lügen bekommt man umsonst; sie sind billig und überall massenhaft zu haben" (W. Nee). Hat nicht Jesus in Joh 7:17 gesagt "Wer Gottes Willen tut, wird von meiner Lehre wissen, ob sie aus Gott ist"? Alles im Glaubensleben hat seinen Preis, und nur allzu schnell kann man die gottgeschenkte Gnade wieder verkaufen und verschleudern und erhält doch nur "die armen Güter dieser Erden" dafür - löchrige Brunnen ohne Wasser, Steine statt Brot! So gilt dem Wiedergeborenen das Christusgebot im Blick auf den "Vater aller Vaterschaften": Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat - wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi (1Petr 1:3). Solcher Sohnesgehorsam erlangt das ganze Wohlgefallen Gottes.

Hoch frohlockt der Vater eines Gerechten! Hat sich diese Aussage nicht voll an dem Gerechten, Jesus Christus, erfüllt, über dem der Vater das Bekenntnis sprach: "Du bist mein geliebter Sohn, in Dir ist all mein Wohlgefallen"? Allezeit und ohne jegliche Einschränkung stand der Sohn Gottes, in Wesen, Wort und Tat, in völligem Gehorsam, in Gottesfurcht und Liebe Seinem Vater gegenüber! Aber auch Seine Mutter, die Ihn geboren hatte, frohlockte über Ihn: "Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geit frohlockt in Gott, meinem Retter; denn Er hat hingeblickt auf die Niedrigkeit Seiner Magd. Denn siehe, von nun an werden mich glückselig preisen alle Geschlechter" (Lk 1:47-48)


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272. Gib mir, mein Sohn, dein Herz - Spr 23:26-28