Hiob erkennt und bereut seine Selbstgerechtigkeit - Hi 40:3-5 - Hi 42:2

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Hiob erkennt und bereut seine Selbstgerechtigkeit - Hi 40:3-5 - Hi 42:2

"Da antwortete Hiob dem HERRN und sagte: Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich Dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet und will nicht mehr antworten, und zweimal und will's nicht wider tun... Ich habe erkannt, dass Du alles vermagst und kein Plan für Dich unausführbar ist." Hi 40:3-5 - Hi 42:2


Wie geht nun Gott mit Hiob um, der Ihn zum Rechtssstreit herausgefordert hatte (Hi 31:35-37)? Sehr gnädig und barmherzig. Er weiß ja um die Leiden Seines Knechts und um sein Glaubensringen. Doch ohne eine Zurechtweisung geht es nicht. Zunächst schickt Gott einen jungen Mann vor, den Elihu. Der erinnert Hiob an Gottes Allmacht und Größe. Danach redet Gott selbst (Hi 38). Was wird Er sagen? Wie wird Er reagieren? Wird Er Hiobs "Reinigungseid" Punkt für Punt durchleuchten und ihm nachweisen, dass er doch gesündigt habe? - "Wo warst du, als ich die Erde gründete?" - Warst du etwa dabei? Bist du der Herr der Naturgewalten? Bist du der Herr aller Tiere? Hast du die Sterne erschaffen und kennst du ihre Gesetze?

Hiob wird immer kleiner. Er hatte den Platz des Geschöpfes verlassen und damit auch die Furcht des Herrn, die Ehrfurcht vor Gott, die der Weisheit Anfang ist (Ps 111:10). Nun kehr er wie ein Schüler, dessen Dummheit öffentlich bloßgestellt ist, beschämt auf seinen Platz zurück. Auch ein Schwerkranker darf Gott nicht zur Rechenschaft ziehen. Er ist und bleibt der HERR, der uns zur Rechenschaft zieht. Das sieht Hiob ein. Nun kann Gott ihm gnädig sein, denn "den Demütigen gibt Gott Gnade" (Jak 4:6). Gott ist es, der Recht behält im Buch Hiob. Otto Riethmüller dichtete:

Zeig uns Dein königliches Walten,
bring Angst und Zweifel selbst zur Ruh.
Du wirst allein ganz Recht behalten;
Herr, mach uns still und rede Du!