Gott richtet die Erde und ihre Bewohner - Jes 24:1-20

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Gott richtet die Erde und ihre Bewohner - Jes 24:1-20 (Jes 24)

Dieses dunkelste Kapitel des Buches Jesaja (dem die Kapitel 13 und 34 fast gleichkommen) bildet gleichsam das "Finale" nach den zuvor beschriebenen Völkergerichten; auf die Teilkatastrophen folgt hier die Totalkatastrophe, Gottes Endgericht über diese Erde. Nennt man das letzte Buch der Bibel die "Johannes-Apokalypse", 2Thes 2:1-12 die "Paulus-Apokalypse", so könnte man in diesem Kapitel die "Jesaja-Apokalypse" sehen.

Eigenartig ist, dass der großen Katastrophe in Kap. 24 in den Kapiteln 25-27 mehrere Lobgesänge folgen; der Untergang scheint Sinn und Zweck und Ziel zu haben, heilsame Folgen trotz allem Grauen; davon wird noch zu sprechen sein. Schon hier, in Jes 24:14-16a, erklingen Jubellieder - mitten im Grauen der Gerichtsschilderungen davor und danach.

Gott ist nicht ungerecht. Der Prophet gibt in V. 5 den Grund an, warum Gott so hart und umfassend richtet: Die Bewohner der Erde haben Gottes Gebote übertreten - dabei ist nicht etwa nur an das mosaische Gesetz zu denken, sondern auch an die Normen, die Gott jedem denkenden Menschen nach Röm 2:14-15 ins Herz gelegt hat - und sie haben festgesetzte Grenzen überschritten (was gerade heute in Wissenschaft und Ethik und Kultur und Technik aktuell ist!) und den "Bund der Vorzeit" gebrochen (vgl. 1Mo 9:1-17).

Eine wichtige Auslegungsfrage ist die, ob die Aussage von V. 6: "Von den Sterblichen bleiben wenige übrig" wirklich für die ganze weite Welt gilt. Nach dem "Gesetz der Perspektive" schauen die Propheten des Alten Testaments, so auch Jesaja, vieles in einem Bild zusammen, was sich, wie es das letzte Bibelbuch zeigt, nach und nach entfaltet. Auch in Offb 6-19 geht es von Teilkatastrophen zum Totalsieg Gottes über alle Gottesfeinde bei Jesu Wiederkunft. Viele Menschen kommen um, doch bei Jesu Wiederkunft leben noch Völker auf Erden (Mt 25:31-32 - Joe 4). Und erst später, nach Jesu tausendjährigem Friedensreich, kommt es zum Untergang von Himmel und Erde, dem dann neue Himmel und eine neue Erde folgen (Offb 21:1).

Jesaja 24 deutet an, dass nicht sofort und auf einmal fast alle Menschen umkommen; heißt es doch in V. 13: "So wird es geschehen inmitten der Erde, in der Mitte der Völker", was auf Israel und dessen Nachbarvölker hinweist. Der Der Gesichtskreis ist nicht überall gleich weit gefasst, denn die Verse 10-12 sprechen von der Verwüstung einer Stadt. Auch ertönen Gesänge vom Meer her (vom Westen), von Sonnenaufgang her (im Osten) und von den Inseln des Meeres und vom Saum der Erde her; also leben dort Menschen. - Doch letzten Endes gibt es kein Entrinnen vor Gottes Gericht (V. 17-20). Wohl uns, dass auf Offb 20:11-15 die Botschaft von Offb 21:1-5 folgt!


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 24
📕 Gott richtet die Erde und ihre Bewohner - Jes 24:1-20 (H. Schumacher)
📕 Aufrichtung des Königtums Jahwes in Jerusalem - Jes 24:21-23 (H. Schumacher)