Ein Danklied des erlösten Israel für Gottes Gericht wegen seiner positiven Auswirkungen - Jes 25:1-5

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aus HSA: "Verkündiger von Gericht und Heil nach Jesaja (1-39) Bd.1"

Ein Danklied des erlösten Israel für Gottes Gericht wegen seiner positiven Auswirkungen - Jes 25:1-5 (Jes 25)

Es ist ein Grundzug der Prophetie Jesajas, die Gerichte Gottes in ihrer ganzen Schwere darzustellen, aber auch zu zeigen, dass Gott durch Gerichte hindurch rettet. Dies wurde u.a. schon in Jes 1:27; Jes 19:22 deutlich, und auch die Kap. 26 und 28 bezeugen es. So auch unser Text. Er beginnt mit einem wunderbaren Lobpreis Gottes. Dann aber folgt in V. 2 die Überraschung - um nicht zu sagen der Schock: Warum rühmt Jesaja (als Sprecher Israels) den Ewigseienden? Die Antwort lautet: "Denn du hast aus der Stadt einen Steinhaufen gemacht ..." - Ist das nicht Zynismus? Handelt Gott "wunderbar", wenn er Städte zerstören lässt? - Das Volk Gottes erkennt hier in seinem Danklied die heilsame Wirkung des zerstörenden Gottesgerichts, und zwar in doppelter Hinsicht:

a) "Städte gewalttätiger Nationen werden dich fürchten." Im Grundtext steht hier die Einzahl: "Stadt", aber diese bezeichnet des Öfteren ein Kollektiv und hat dann Mehrzahlbedeutung. (Es könnte auch die Hauptstadt der feindlichen Weltmacht und seiner unterworfenen Völker gemeint sein; da diese aber nach V. 2 bereits zerstört ist, liegt es nahe, an "Städte" der Nationen zu denken.) Wenn Delitzsch zu V. 3 bemerkt: "Der Sturz des Weltreichs hat die Bekehrung der Heiden zur Folge", so ist das wohl zu viel gesagt. Von Bekehrung oder Rettung wird hier noch nicht gesprochen. Doch ein Lernprozess ist in Gang gekommen; die Völker ehren Gott und fürchten ihn. Solche Gottesfurcht ist Weisheit (Hi 28:28), ist der Anfang der Erkenntnis (Spr 1:7). Der Lernprozess geht dann weiter, und nach der Gottesfurcht lernt man in den Gerichten Gottes seine Gerechtigkeit kennen (Jes 26:9). Dies sind Schritte in der richtigen Richtung. Wer Gott fürchtet und sich vor ihm demütigt, darf dann auch Gnade empfangen, Heil erlangen (1Petr 5:5). - Lob Gottes angesichts des Sturzes der Weltmacht finden wir auch in Offb 19:1-5, und was Gott mit den Völkern vorhat, geht u.a. aus Ps 86:9 - Mt 12:17-21 und Offb 15:3-4; Offb 22:2 hervor.

b) Für Israel bedeutet der Sturz der feindlichen Weltmacht das Ende seiner Bedrängnis, Schutz und Geborgenheit. Das Toben der Gewalttätigen hat ein Ende. - Welches Weltreich Jesaja meint, ob Assur oder Babel oder eine Weltmacht am Ende der Zeiten, geht aus dem Text nicht hervor und ist auch zweitrangig; es geht hier um das durchgängige Prinzip: Gott bereitet durch seine Gerichte den Weg zum Heil.


Siehe auch:
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✏️ Kommentare aus Biblebub - Jes 25
📕 Ein Danklied des erlösten Israel für Gottes Gericht wegen seiner positiven Auswirkungen - Jes 25:1-5 (H. Schumacher)
📕 Freudenmahl für die Völker und Verheißung der Todesüberwindung - Jes 25:6-12 (H. Schumacher)