Die Entwicklung zur Besessenheit

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Satan als Engel des Lichts - 1. Teil
aus der Reihe „Mannigfaltige Weisheit Gottes“
von M. Jaegle 1970

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß
Als Schrift leider vergriffen.

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Satan als Engel des Lichts 1. Teil

6. Die Gefahr der Passivität

b) Die Entwicklung zur Besessenheit

Nun ist es freilich, Gott sei's gedankt, nicht so, dass auf passive Einstellung hin sofort satanische Mächte in Gläubige fahren und sich in ihnen festsetzen. Passive Einstellung ist aber erst

das Anfangsstadium

dieses so gefährlichen Weges. Vorerst erlaubt innere, passive Haltung den stets lauernden Geistesmächten nur vorübergehende Beeinflussungen der Gedankenwelt der Betroffenen. Es gibt wohl keinen Gläubigen, der nicht schon unter solche geraten und durch sie zu irgend etwas Verkehrtem gedrängt worden wäre. Daher sollte es jedem stets bewusst sein, dass er eine von unermüdlich angreifenden Feindesmächten umlagerte Festung ist, gegen die er sich fortwährend durch Glaubensaktivität zu verschließen hat. Gelingt aber dem Feind schon gelegentlich ein Einbruch infolge von Unachtsamkeit, so kann durch Umspannung und erneute Wachsamkeit die entstandene Bresche wieder völlig geschlossen und die vom Eindringling befreite Festung nun umso wirksamer verteidigt werden. Schlimm ist es aber, wenn die Passivität von andauernder Lauheit oder gar als Prinzip gepflegt wird; denn das ermöglicht den Geistesmächten einen fortwährenden und dadurch zunehmenden Einfluss. Im wahren Sinne des Wortes fließen dann deren Gedanken und Willensentschlüsse mehr und mehr in solche Gläubige.

Bei gar manchen finden sie schon zur Passivität führende Vorstellungen und Lehren. Diese suchen sie nun weiter zu entwickeln. Als gute Mittel hierzu dienen ihnen gewisse Schriften oder in gleichem Sinne ausgerichtete Versammlungen, von denen ihnen leider nur zu viele zur Verfügung stehen.Gerade von solchen wurden schon manche Gläubige wie von einem Feuer entzündet und "eingenommen".

Dies ist dann gewöhnlich das Stadium, in welchem Dämonen in solchen Gläubigen Fuß fassen können. Es kann aber auch schon zuvor geschehen sein; denn das erste Eindringen ist oft so fein und verkappt, dass es gar nicht bemerkt wird. Dies kommt auch daher, dass man sich unter Besessenheit meist nur einen abstoßenden Zustand vorstellt, der gleich vom ersten Anfang an als solcher erkannt werden könne. Es wird eben noch viel zu wenig damit gerechnet, dass Satan in seinem Wirken göttliches Licht nachahmt und seine Taten als hell glänzend erscheinen lässt. Und seine Dämonen, welche auf diese Methode eingeschult sind, können in einem Gläubigen ihr unheimliches Werk beginnen, ohne dass weder der Betreffende noch die Außenstehenden, die nicht durch die rechte Erkenntnis dafür erleuchtet sind, die bemerken.

Von Satan bewirkte Aktivität

Bei der ganzen Entwicklung eines dämonisch besessenen Gläubigen ist, durch Tatsachen belegt, eine ausgeklügelte Taktik dieser Mächte erkennbar. Zur Zubereitung des Bodens machen sie ihn zuerst passiv und fördern während dieser Periode seine Neigung zu wunderbaren Erfahrungen, ihn damit ganz auf angeblich geistliche Ziel ausrichtend. Nachdem dies gelungen ist, lösen sie ihn aus der Passivität und regen ihn wieder zur Tätigkeit an; denn jetzt bewegt er sich ja nur noch nach der Seite hin, wo sie ihn mit göttlichen Nachahmungen betrügen können. Der Gläubige befindet sich nun in einer schrecklichen. Täuschung. Er meint, unter der Leitung des heiligen Geistes zu stehen. Dabei wird er aber getrieben, die Gedanken und Gebote des Widerwirkers auszuführen. Da er glaubt, zu nichts Ungastlichem gedrängt zu werden, hat er die feste Überzeugung von einem vermehrten Wirken des heiligen Geistes in ihm. In diesem Anfangsstadium von Besessenheit befinden sich mehr Gläubige als im allgemeinen erkannt wird, was dem Satan ein riesiges Arbeitsfeld eröffnet.

Indessen haben so in Gläubige eingedrungene Geisteswesen noch nicht Vollbesitz von ihrem Opfer ergreifen können. Es bleibt vorerst nur bei einem Fußfassen. Aber von dem ersten kleinen besetzten Teil her suchen nun diese Geistesmächte wie eine Armee, ihren no ch schwach besetzten Brückenkopf auszubauen. Doch wie im Anfang, so müssen sie auch jetzt noch für jeden weiteren Schritt die Zustimmung des. Willens des von ihnen Besessenen haben. Dies suchen sie aber nicht durch freundliches Bitten oder Überreden zu erreichen, sondern durch innere Nötigung zu immer mehr übernatürlichen Erfahrungen. Und jedes Eingehen auf solche eröffnet ihnen neues Besatzungsgebiet. Dieses benützen sie dann zu immer größerer Machtentfaltung, indem sie ihr Opfer durch seinen Anlagen und Wünschen angepasste Erlebnisse ganz in ihren Bann ziehen. Solche versklavte Gläubige fallen aber deshalb noch nicht krassen, weltlichen Lüsten anheim, sondern werden gewöhnlich in ihrem "Glaubensleben" nur noch aktiver, so dass es für Uneingeweihte wie ein Fortschritt aussieht. Wie oft schon wurden derartig Betrogene durch Impulse und Triebe einen Übereifer zu Unternehmungen von allerhand "geistlichen" Plänen gestürzt. So manche Massenbewegung ist nachweisbar durch solche Anregungen listiger Geister entstanden. Mit Vorliebe treiben sie auch zu sozialen Werken, welche die Welt verbessern sollen. Schon mancher ließ sich bei solchen Unternehmungen Lasten aufladen, die über seine physischen Kräfte gingen, und erlebte einen Zusammenbruch. Das ist eine ganz listige Methode Satans, die Gläubigen an Körper, Seele und Geist zu schädigen, sie damit vom Hauptziel abzulenken und ihre Zubereitung auf den Tag Christi zu hemmen oder gar zu unterbinden.

Da nun diese Geistesmächte wissen, dass die Lehren von den verschiedenen Verwaltungen und der rechten Wortteilung mächtig dazu beitragen, sie in ihrer Wirksamkeit als Lichtengel zu entlarven, erzeugen sie in ihren Opfern gegen diese Wortauslegung einen Widerwillen, der nicht selten bis zum Hass anwächst. So geschah es schon, dass Verkünder dieser Wahrheiten von solchen der Besessenheit bezichtigt wurden, die selbst in diesen Schlingen hingen. Es ist verständlicher ass von Dämonen Beeinflusste die Aufklärungen über Satan als Lichtengel wie Gift meiden und sie vor lauter Misstrauen, dass es sich um eine verkappte Falle Satans handele, nicht einmal prüfen. Sie selbst benützen aber Gottes Wort nur noch dazu, ihr angeblich "geistliches" Wirken zu rechtfertigen..

Bei all diesen inneren Bearbeitungen sind die Dämonen stets beflissen, ihren Opfern die Überzeugung einzugeben, sie hätten nun das allein Richtige gefunden un deine hohe Erkenntnisstufe erreicht, um sie zu allem anderen Unheil noch stolz und überheblich zu machen. So geraten sie in diesem Zustand in eine ganz

Gefährliche Selbstsicherheit.

Sie verschließen sich jeder Ermahnung und gebrauchen ihre Vernunft überhaupt nicht mehr zum Prüfen und Erwägen. Es kam schon vor, dass listige Geister den von ihnen versklavten Gläubigen mit innerer, vernehmbarer Stimme einflüsterten, sie wären von Gott für eine hohe Aufgabe berufen, worauf sie sie dann in scheinbar göttlicher Vollmacht auftreten ließen.

Bei dem allen hält Satan sein Opfer vorsichtig in gewissen Grenzen. ER lässt sie nicht in grobe Auffälligkeiten geraten, wie sie bei schwerer Besessenheit vorkommen. Jeden Verdacht, dass durch sie finstere Mächte wirken, vermeidet er sorgfältig, so wie er dies auch bei den Pharisäern zu Jesu Zeiten tat. Er verhindert gelegentlich nicht einmal, dass sie Christus und die Erlösung durch Sein Blut mit großer Eindringlichkeit verkündigen und Menschen durch sie zum Glauben kommen. Aber diese Heilswahrheiten werden mit gefährlichen Lehren durchsetzt, so dass diese Gläubiggewordenen gleich in Irrtümer verstrickt werden und nun selbst sofort dem Einfluss von Dämonen offen stehen.

Zudem können diese von Satan Versklavten noch sehr wohl vor dessen groben Verführungen warnen, und dies sogar mit Schriften. Und da sie gegen ihn reden, erweckt dies den Schein, dass sie gar nicht für ihn sein können. Mit diesen an sich plumpen, aber desto auffälligeren Warnungen sollen die Gläubigen nur noch listiger verblendet und in eine falsche und gefährliche Sicherheit eingewiegt werden. Dadurch soll ihr Unterscheidungsvermögen für feinere Satanslisten mehr und mehr an Schärfe einbüßen, so dass sie schließlich zur Überzeugung kommen, Satans Listen erschöpften sich an groben okkulten Verführungen, und grobe Verfehlungen gen wären seine gefährlichsten Irreführungen unserer Tage.

Dazu sorgt der Feind noch dafür, dass die Mächte der Bosheit durch den stets zunehmenden Okkultismus viel offensichtlich Übles ausführen. Das benützt er als Tarnung für die feinere Wirksamkeit seiner listigen Geister und ihrer menschlichen Werkzeuge.

Tiefen von Besessenheit

Diese bösen Mächte sind nun von einer unersättlichen Begierde erfüllt, immer tiefer in Besessene einzudringen. Sie wollen sie ganz nach Geist, Seele und Leib besitzen und beherrschen. Es ist erschreckend, wie weit sie ihre Opfer zu bringen vermögen, so dass diese ihnen schließlich vollständig hörig sind. So geschah es schon, dass solchermaßen versklavte Gläubige stundenlang um den heiligen Geist baten und bis zur Erschöpfung mit ihm rangen. Sie meinten, der sie so anstrengende Kampf wäre ein Niederringen ihres Fleisches, um dem Geist den Weg zu bahnen. Dann, auf dem Höhepunkt solchen verzweifelten Ringen gaben die Dämonen dem Betreffenden plötzlich ein körperliches Wonnegefühl mit noch anderen übernatürlichen Erfahrungen, wie z.B., Zungenreden u. a. Der also Betrogene meint, die beißersehnte Geistestaufe nun endlich empfangen zu haben, und ist überglücklich, weil er wähnt, nun ganz vom Geist ergriffen zu sein. Solche Erlebnisse werden dann gewöhnlich noch schriftlich verbreitet. Allein, was war in Wirklichkeit angebahnt worden?

Der bereits eingedrungene Geist hatte sein Opfer durch Betörung dazu gebracht, sich selbst der gesunden Funktion seiner Geistes- und Willenskräfte entgegen zu stellen, die Gott gerade in uns zu seiner Verherrlichung gebrauchen will. Durch diese Willensausschaltung wurde aber dem bereits eingedrungenen Satansgeist ein. zunehmend tieferes Eindringen ermöglicht, so dass dieser nur noch mehr Macht über sein Opfer erhielt. Die dabei bis zur Selbstquälerei gemachten Anstrengungen entsprangen deshalb nicht der Unterdrückung des eigenen sündigen Fleisches, sondern waren lediglich die Folge der Vergewaltigung des inwendigen Menschen. Anfänglich fühlte dieser wohl instinktiv, dass er von einer eingedrungenen Fremdmacht besetzt und beherrscht wurde, ab er sein Widerstand erlahmte mehr und mehr, bis er ihn schließlich, durch das Wonnegefühl betört, ganz aufgab. Der Besessene gibt dann tatsächlich das schaurige Bild eines von einer ungeheuren Giftschlange umwundenen Opfers!

Weil nun diese Mächte denkende, ja raffiniert denkende Wesen sind, verstehen sie sich darauf, ihren Opfern die wahre Ursache ihrer inneren Abwehrkämpfe mit verkehrten Gedanken zu verbergen. Ja, durch das Erzeugen von starken Wonnegefühlen gelingt es ihnen sogar, das Gewalttätige ihres Tuns ganz zu verdecken. Solches Wonnegefühl ist daher gar nicht vom Geist Gottes bewirkt, sondern lediglich ein Zeichen und Beweis. dafür, dass sich nun der fremde Geist in den Schaltwerken des Menschengeistes festsetzen konnte, von wo aus er dem Körper erstmalig Gefühle einflößen und damit durch die Nerven auch noch einzelne Glieder in Bewegung setzen konnte, wie beim Zungenreden. Der Besatzungsmacht ist nun durch diesen letzten Vorstoß die völlige Besitznahme der Willenszentrale ihres Opfers gelungen. Diese ist, wie wissenschaftlich kontrollierte Untersuchungen feststellten, ebenso wohl körperlichen wie geistigen Schädigungen ausgesetzt; denn nun. unterliegen Körper und Geist dem Missbrauch der sie beherrschenden Geistesmächte. Daher kommt es auch, dass die Medien dieser Geister nach spiritistischen Sitzungen vollständig erschöpft sind und das mit Dämonen in Berührung kommende Menschen, die sich nicht warnen lassen, schneller fortschreitendem Ruin an Körper und Geist entgegen gehen!

Fürt die Betätigung im Innern eines Menschen kommt den eingedrungenen Mächten

eine verkehrte Auffassung

der Wahrheit Christus in uns" zugute. Die betreffenden Schriftstellen (Röm 8:10; 2Kor 13:5; Gal 2:20) werden so verstanden, als ob die Gemeinschaft mit Christus in eigenen Innern zu pflegen. und auch die Gebete nach innen zu Ihm zu richten seien. Christus wohnt aber nicht als Person, sondern durch Seinen Geist in uns. Er Selbst ist droben zur Rechten Gottes. Dorthin sollen sich unsere Gebete richten und nach oben hin auch unsere Gemeinschaft mit ihm gepflegt werden, nicht aber durch ein Sich Zurückziehen in das eigene Innere.

Diese so ungastliche Vorstellung und die Verleihung zu ihrer praktischen Anwendung haben derart verderbliche und verheerende Folgen, dass man dahinter die listigen Dämonen sehen muss, welche eine so verzerrte Auffassung dieser so herrlichen Wahrheit erzeugen. Ja, sie wollen eben wesenhaft in den Besessenen sein! Sie geben sich ihnen von innen heraus als Christus kund, und dies falschen Heiligungslehre bietet ihnen die besten Vorbedingungen dazu. Solche Kundgebungen der Finsternismächte sind mannigfaltig. Da können sie mit süßer, einschmeichelnder Stimme Zwiesprache mit ihrem Opfer halten und es in einen "Strom von Liebe" einwiegen, als ob es in tiefstem Liebesverhältnis mit Christus stünde. Das sind aber nur sinnliche Gefühle im Fleisch und nicht - wie man meint - im Geist. Damit ist diesen Mächten ein ungeheuer listiger Anschlag gelungen, nämlich einen Gläubigen aus der Gemeinschaft mit dem Herrn zu ziehen und an sich zu ketten, so dass er nun, meist ohne es zu wissen, ihr "Gemeinschaften" wurde.

Dass Gläubige in eine solche Verbindung mit der Finsterniswelt geraten können, beweist Paulus in einer Warnung, die er an die Korinther richtet: "Ich will aber nicht, dass ihr Gemeinschaften der Dämonen werdet" (1Kor 10:20). Bei jenen Gläubigen, die aus dem krassen Heidentum kamen, versuchten die finsteren Mächte diese Umgarnung durch die Weiterführung der Götzenopfer. Heute suchen sie dieses Ziel mit raffinierten Mittel zu erreichen, wie auch mit dieser gefälschten Lehre von "Christus in uns".

Leiden und Qualen Besessener

Ein Gläubiger, der in die Gewalt solch listiger Geister gerät, ist ihnen gänzlich ausgeliefert; denn sie können dann geradezu mit ihm machen, was sie wollen. Einmal laden sie ihm innerliche Leiden bis zur Qual auf, ihm eingebend, dies sei Gemeinschaft der Leiden Christi. Dann wieder lassen sie ihn in Wonne schwelgen, so dass er meint, den Frieden Gottes überschwänglich zu genießen. Doch plötzlich stürzen sie ihn wieder in Verzweiflung, so dass ihm zumute wird, als sei er in einen dunklen Abgrund geworfen. Sie quälen ihn dann mit den schwersten Anklagen, wie z.B. er hätte die Sünde wider den heiligen Geist begangen.*

*Diese Sünde begingen nur Israeliten zur Erdenzeit Christi und in der Pfingstverwaltung. Näheres in der Zweimonatszeitschrift Unerforschlicher Reichtum, Jahrgang 1946 Seite 73.

In diesem gedrückten Zustand wurden Gläubige schon in Versammlungen zu Bekenntnissen getrieben, die gar nicht in die Öffentlichkeit gehören. Wieder andere Versklavte meinen, ihre unsäglichen Leiden stammten aus einer unglücklichen Veranlagung. Auch das kommt vor, dass, wenn solche Bedrückten Gott um Hilfe anrufen, diese Geistesmächte den Druck wegnehmen und in ihnen beseligende Gefühle erzeugen, so dass sie die Entspannung als die Erfahrung einer wunderbaren göttlichen Hilfe annehmen. Dabei ist das alles boshaftes Spiel satanischer Geister, die mit ihren Ränken ihre Opfer nur immer fester in ihre Schlingen verstricken.

Wenn Besessene noch soviel Urteilsvermögen besitzen, dass sie den Verlust der Gemeinschaft mit dem Herrn einsehen, geben ihnen listige Geister auch dafür ganz falsche Erklärungen. So unter anderem auch die, dass das Sich-Zurückziehen des Herrn ein hoher Gnadenstand sei und die damit verbundenen Leiden zu ihrer Ausreifung dienten.

Von den Listen, mit denen sich böse Geister bei ihren Opfern tarnen, ist noch eine besonders anzuführen. Sie verursachen Geräusche, wie von Maschinen und geben ihnen den Gedanken ein, sie würden durch Sende-Apparate aus der Ferne (andere sagen auch: aus der Tiefe) bestrahlt, und dies sei die Ursache ihrer Qual und Leiden, welche aber in Wirklichkeit diese Mächte an ihnen ausüben.

So meinte ein in diesen Bann geratener Mann ganz bestimmt, sein verstorbenes Kind wäre auf diese Weise getötet worden.

Hierzu möchten wir noch

das persönliche Erlebnis einer Glaubensschwester

anführen. Dieselbe war durch das Lesen pfingstlicher Schriften, die eine völlige Ausschaltung allen Wollens und Entscheidend lehrten, um wie ein Automat "vom Geist geleitet zu werden", geradezu medial geworden, und dies trotz reinster Beweggründe und heißester Sehnsucht nach Erreichung der höchstmöglichen Heiligungsziele. Die Finsternismächte nützten ihren ganz nach spiritistischem Vorbild gepflegten, passiven Zustand in folgender Weise aus:

Plötzlich, ohne jeden ersichtlichen Anlass, wurde die Schwester von einem Dämon in ihrem Inneren überfallen. Sie spürte genau alles, was er empfand. Wahnwitzige Wut gegen sie, weil sie gläubig geworden war. Unbeschreiblichen Hass gegen Gott. Grauen und Entsetzen vor jedem Kreuz. Dies dauerte etwa 18 Stunden lang. Plötzlich erschien der Dämon zu erlahmen, und eine Flut von Licht und Wonne durchströmte den ganzen Körper der Schwester. Wie elektrische Wellen ergoss es sich durch ihr ganzes Wesen. Sie meinte, dies sei die Geisttaufe und der Geist habe den Dämon besiegt. Bald darauf bekam sie Fragen von dem angeblichen "heiligen Geist", hörte himmlische Musik und schwelgte in Liebesgefühlen zu einem "Christus", den sie in ihrem Inneren zu spüren vermeinte. Heute weiß sie, dass es ein sich verstellender Dämon war. Gott behütete sie aber vor schlimmeren Folgen und führte sic auf den Weg der Befreiung, weil sie aufrichtig nur Seinen Willen tun wollte.

Wollte man alle Erlebnisse einst dem Satan Versklavter und wieder Freigewordener sammeln, so schiene es schier unbegreiflich, über wieviel Listen betrügerische Geister verfügen und was sie in der Verstellung als Lichtengel alles in Gläubigen bewirken können! Und wie viele solcher von Satan verursachter Leiden wurden doch schon in der Herausgerufenen erduldet! Gewiss, es werden immer wieder Gebundene durch Christi Siegesmacht aus diesen Fesseln frei, ohne üble Folgen davonzutragen. Aber wie manchem blieb selbst nach der Befreiung ein Schaden zurück. Viel schlimmer aber ist es, wenn Satan mit seiner Verführung Glieder der Körperschaft Christi für den vom Herrn erhaltenden Dienst unbrauchbar machen konnte! Und leider gibt es auch bedauernswerte vom Satan Gebundene, welche, ohne je wieder die Befreiung zu erlangen, geistig und körperlich in diesen Fesseln elendig dahinsiechen und darin zugrunde gehen.

Ja, wenn Besessenheit krass zutage tritt, erkennen alle, dass finstere Mächte am Werke sind. Dann mag man noch bemängeln, dass der also gebundene Gläubige nicht besser Obacht gab und dazu gar mit verspäteten und völlig ungenügenden Warnungen kommen, wie: man müsse sich eben vor Satans Schlichen in acht nehmen! Doch was heute noch weithin fehlt ist eine schriftgetreue Aufklärung, die rechtzeitig zu der Erkenntnis führt, mit der allein sich die Gläubigen wirksam gegen die so gefährlichen, dämonischen Abfall-Lehren wappnen können.

Wie notwendig die Erkenntnis ist, dass heute alle Geister, die sich als gute Geister ausgeben, durchgehend satanischen Ursprungs sind, zeigt das Bekenntnis eines in die Schlingen dieser Geister geratenen Bruders. Da sich diese Geister als gute, ja sogar als Jesus Selbst ausgaben, klagt er, wie sehr er darunter leide, nicht erkennen zu können, was von Gott und was von Satan sei. Diese Not bliebe dem Bruder aber durch die rechte Erkenntnis erspart. Und wie viele andere Gläubige in ähnlicher Lage könnten durch schriftgemäße Aufklärung zu einem freien und freudigen Glaubens- und Siegesleben gelangen!

Mögen deshalb alle Gläubigen und besonders Diener des Herrn bedenken, dass das Festhalten an der Tradition, die Körperschaft Christus stamme von Pfingsten und h hätte ganz oder auch nur beschränkt noch Teil an den pfingstlichen Geistesgaben, mitschuldig ist an den Nöten und sieglosen Kämpfen, wie oben geschildert wurde.

Ein Typus schwieriger Menschen

Diesen Typus schwieriger Menschen, mit denen zeitweilig schwer auszukommen ist, finden wir unter den Freunden Hiob s. Es ist Eliphas, der Temaniter. Er deckt uns die verborgene Ursache auf für sein wandelbares Verhalten.

In einem folgenden Heft unserer Artikelserie "Wer ist Satan?" wird die ganze Geschichte Hiobs ausführlich erläutert. Wir beschränken uns daher auf das in Hi 4:12-16 geschilderte Erlebnis von Eliphas. Dort berichtet dieser Freund Folgendes: "Und zu mir gelangte verstohlen ein Wort, und mein Ohr vernahm ein Geflüster davon. In Gedanken, welche Nachtgesichte hervorrufen, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, kam Schauer über mich und Beben und durchschauerte alle meine Gebeine; und ein Geist zog vor meinem Angesicht vorüber, das Haar meines Körpers starrte empor. Es stand da, und ich erkannte sein Aussehen nicht; ein Bild war vor meinen Augen, ein Säuseln und eine Stimme hörte ich." Dieser Mann hatte also ein Gesicht und gewahrte einen Geist, der ihm eine. Botschaft überbrachte. Eliphas meinte, diese wäre von Gott. ER ist aber dabei dem Betrug eines listigen. Geistes erlegen.

In den Versen 17 ff. können wir feststellen, dass schon damals wie heute die Mächte der Finsternis ihre Lügen mit Wahrheit vermengen, und dass diejenigen, welche dafür offen stehen, in einen Bann geraten. In diesem Falle wurde Eliphas betrogen und zum Verleumder des Hiob gemacht, obwohl er als dessen Freund auch ein frommer Mann war!

Die Verleumdung, zu der Eliphas inspiriert wurde, wird offenbar durch Vergleich der zwei Zeugnisse, die er dem Hiob ausstellte.
Hi 4:3-4: "Siehe, du hast viele unterwiesen, und erschlaffte Hände stärktest du; den Strauchelnden richteten deine Hände auf, und sinkende Knie hast du befestigt";

Hi 22:5-9: "Ist nicht deine Bosheit groß, und deiner Missetaten kein Ende? Denn du pfändetest deinen Bruder ohne Ursache, und die Kleider der Nackten. zögest du aus; den Lechzenden tränktest du nicht mit Wasser, und dem Hungrigen verweigertest du das Brot. Und dem Manne der Gewalt, ihm gehörte das Land, und der Angesehene wohnte darin. Die Witwen schicktest du leer fort, und die Arme der Waisen wurden zermalmt." (Siehe auch Hi 15:4-6).

Was Eliphas zuerst (Hi 4:3-4) über Hiob aussagte, stimmte mit Hiobs Selbstzeugnis (Hi 29:12-17) überein. Das war Wahrheit, denn Gott Selbst stellt ihm diese gute Zeugnis (Hi 1:1) aus. Was der Freund aber hernach (Hi 22:5-9) von Hiob sagte, war eine böswillige Verleumdung.

Hier erhebt sich die Frage, warum sich Eliphas in seinem Urteil über Hiob so grundsätzlich umstellen konnte? Zuerst handelte er als dessen guter, aufrichtiger Freund. Darauf benahm er sich aber wie ein gehässiger Radler! Die Erklärung liegt darin, dass er das zweite Mal nicht mehr frei und unbefangen, sondern von dem ihm erschienenen Geist, und dessen Botschaft beeinflusst war. Es war dies ein Geist, der darauf ausging, Hader zu entfachen und Freundschaften zu zerstören. So wurden Eliphas zum Typus der Menschen, mit denen zeitweilig schwer auszukommen ist. Gewöhnlich sind das solche Menschen - worunter auch Gläubige sein können - , die irgendwann einmal eine Erscheinung hatte oder sonst eine übernatürliche Erfahrung machten. Schon das einmalige Vorkommnis genügt, um gelegentlich wieder unter die böse Macht des Geistes zu geraten, der sie früher einmal mit einer Erscheinung oder Botschaft betrügen konnte. Unbeeinflusst können diese Menschen, wie Eliphas, in ihrem Urteil gerecht und im Umgang angenehm sein. Aber auf einmal können sie ohne Grund zänkisch gegen ihre Nächsten werden und unwahre, verleumderische Aussagen machen. Diese Friedensstörer sind durch ihre plötzliche Umwandlung für ihre Mitmenschen meistens ein Rätsel. In Wirklichkeit geht aber dies böse Gesinnung nicht von ihnen aus, sondern die eigentliche Ursache ist gewöhnlich das Einwirken eines Störgeistes. Auf diese Weise wurden schon manche Freundschaften entzweit; denn das bezwecken diese Mächte: Streit unter den Leuten zu entfachen. Menschen, die dazu benützt werden, bilden besonders für die Glaubenden eine große Gefahr. Diese sollen durch ungerechte Behandlung aufgebracht und in die Fehde hineingezogen werden. Man darf wohl diese Widerstrebenden in Liebe ermahnen, auf die sie aber gewöhnlich nicht eingehen. Dann ist man am besten still und trägt in ausharrender Geduld die einem zugefügten Ungerechtigkeiten.

Nach eingetretener Ernüchterung verkehren solche Menschen wieder ordentlich mit ihren Mitmenschen, so, als ob nichts geschehen wäre, und meist kommt ihnen keine. Einsicht ihres verübten Unrechts und kein Gedanke an Wiedergutmachung. Wo aber nach Pauli Anweisung (2Kor 7:1) nicht die Selbstreinigung von Befleckungen geübt wird, ist listigen Geistern eine Handhabe geboten, erneut zu ungerechten Handlungen zu treiben.

Ein anderes unausgeglichenes Benehmen solcher Menschen ist manchmal auch dieses, dass sie den ihnen sympathischen Mitmenschen mit übertriebener Freundlichkeit begegnen, hingegen andere, die sie grundlos ablehnen, dies durch ungerechte Behandlung spüren lassen.

Hierzu ist auch noch zu sagen, dass es zwei grundverschiedene Leiden durch satanische Kräfte gibt. In die einen kann man durch Mangel an Erkenntnis oder durch bewussten Ungehorsam gegen Gottes Wort geraten. Im Gegensatz zu diesen Leiden gibt es aber auch solche, die Satan denen zufügt, die ein Gott wohlgefälliges Leben führen und in der rechten Erkenntnis stehen. Von diesen zwei Arten von Leiden lesen wir in den paulinischen Briefen. Paulus selbst, der in allem vorbildliche Apostel, wurde von einem Boten Satans geschlagen (2Kor 12:7). Hingegen litten unter Satan um ihrer Sünde willen die 1Kor 5:1 und 1Tim 1:19-20 genannten Glieder der Herausgerufenen. Diese Leiden sind schlimm für einen Gläubigen. Aber unter Satan leiden, um des Glaubensgehorsams und um der Wahrheit willen, ist wohlgefällig vor Gott, und derartige Drangsale haben für die also Leidenden nur Segen im Gefolge, weil Gott ihnen diese zum Guten wirkt. Das sehen wir schon bei Hiob; denn Gott segnete sein Ende mehr als seinen Anfang (Hi 42:12). Und Paulus hat eine überströmende Gnade erhalten, durch die der Herr Seine Kraft in Schwachheit vollkommen machte (2Kor 12:9), so dass er seinen Dienst vollenden konnte. Sie sind deshalb ein Vorrecht! Diese Tatsache möge allen also leidenden Gotteskindern zu stärkendem Zuspruch gereichen.

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c) Lückenhafte und geschwächte Abwehr