Blind für die Gefahren des Weges - Spr 22:3+5

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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255. Blind für die Gefahren des Weges - Spr 22:3+5

Der Kluge sieht das Unglück (voraus) und verbirgt sich; die Einfältigen aber gehen weiter und erleiden Strafe. - Dornen, ja Schlingen (Fangarme und Klappnetze) sind auf dem Wege des Verkehrten; wer seine Seele bewahrt, hält sich fern von ihnen.

Unser Lebensweg kann durchaus von plötzlichen Gefahren bedroht werden. Diese gilt es, nach Möglichkeit vorherzusehen, um ihnen zu entgehen - sei es nun der Einsturz eines baufälligen Hauses, eine plötzliche Überschwemmung durch sintflutartige Regenfälle, oder seinen es die katastrophalen Folgen eines Vulkanausbruchs oder eines zuvor angekündigten Erdbebens. Dann sollte man möglicherweise Vorsorge treffen und sich bergen, womöglich auch verbergen. Wer aber blind für die Gefahren seines Weges ist und stur weitergeht, weil er der Devise vertraut: "Es wird schon gutgehen; Unkraut vergeht nicht!" erleidet die Strafe, die er selbst provoziert hat! Unser Sprüchewort will natürlich keine neurotische Überängstlichkeit hervorrufen, die ständig und überall "Gespenster" und drohendes Unheil sieht! Diese Haltung kann die Gesundheit der Seele, ja ein ganzes Leben verderben. Es ist ja sicher auch zu beherzigen was Pred 11:9 gebietet: "Freue dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, und wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, dass um dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird!" So bewegt uns die Gottesfurcht - bei aller Unbekümmertheit der Jugend und Freude des Lebens -, "vorsichtig zu wandeln" (Jes 38:15). Kann doch das dreiste, sture, blinde Weitergehen und Drauflosmarschieren wirklich ins Unglück führen.

Dies gilt nun vor allem für die Gefahren, die Seele und Geist widerfahren können; hier droht das Böse, das Unglück in anderer Gestalt: Es sind die Dornen (BUB: die Fanghaken) der Sünde, die Schlingen (BA: Klappnetze) Satans, die auf dem Wege des Schlangenkrummen (DEL) ausgelegt sind, der dem Schlangenweg Satans gleicht. Von dem Gesetzlosen heißt es in Hi 18:7-11: "Die Schritte seiner Kraft werden eingeengt werden, und sein Ratschlag wird ihn stürzen. Denn durch seine eigenen Füße wird er ins Netz getrieben, und auf Fallgittern wird er einherwandeln. Der Fallstrick wird seine Ferse erfassen, die Schlinge ihn ergreifen...!"

Da müsste man das prophetische "Frühwarnsystem" des Elisa besitzen, der genau die Punkte an den Grenzen Israels zu benennen wusste, wo der Feind eindringen wollte, was den König befähigte, die notwendigen Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen, um den drohenden Gefahren zu begegnen. Dazu bedarf es allerdings "erleuchteter Augen" (2Kö 6:8-17)! Der Weise kann in prophetischer Erleuchtung das Böse vorhersehen er birgt sich in Christo, dem Zufluchtsort Gottes, hält sich fern von dem, was sein innerstes Leben mit Gott gefährden könnte, und bewahrt dadurch seine Seele. Er stimmt von Herzen dem Wort Jesu zu: "Fürchtet euch nicht vor denen die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib in der Hölle zu verderben vermag (Mt 10:28)!

Einen Sonderfall des blinden und sturen Weitergehens ohne geistliche Voraussicht gibt es überall dort in der Gemeinde Christi, wo man "offene Türen" des Wortes und das Evangelium einfach übersieht, und "Türen" die der Herr "geschlossen hat, so dass sie niemand öffnen kann" einrennen will (Offb 3:7-8 - 1Kor 16:9 - 2Kor 2:12 - Kol 4:3). Dies gilt sowohl für eine falsche Missionsstrategie, als auch für eine ungeistliche Lebensplanung.

Gott schenke uns ein geistliches Prüfungsvermögen und die weise Voraussicht, das Böse auf dem Weg des Schlangenkrummen und alle seine Fanghaken und Wurfnetze zu erkennen, damit wir sie umgehen und uns in Christo bergen können!

"Jesu, geh voran auf der Lebensbahn,
und wir wollen nicht verweilen, Dir getreulich nachzueilen.
Führ uns an der Hand bis ins Vaterland!"


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256. Wesensmäßige Erziehung - Spr 22:6