Mt 6:11: Unterschied zwischen den Versionen

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(Erste Gedanken)
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== Erste Gedanken ==
 
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=== Das natürliche Brot ===
 
=== Das natürliche Brot ===
Mittlerweile bin ich bald 62 Jahre alt und ich musste noch nie unfreiwillig hungern! Immer hatte ich genug zu essen und die Ladengestelle in der Schweiz waren praktisch fast immer "übervoll". Leider ist es für viele Menschen hier in Westeuropa zu einer absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass wir immer genügend Brot hatten. Für meine Generation in Westeuropa klingt dieses Gebet, wie ein Gebet aus einer anderen Zeit!  
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Mittlerweile bin ich bald 62 Jahre alt, und ich musste noch nie unfreiwillig hungern! Ich hatte immer ausreichend zu essen, und die Regale in der Schweiz waren praktisch immer "übervoll". Leider ist es für viele Menschen hier in Westeuropa zu einer absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass wir immer genügend Brot haben. Für meine Generation in Westeuropa klingt dieses Gebet wie ein Gebet aus einer anderen Zeit! Jedoch ist es für viele Menschen auf dieser Welt keine Selbstverständlichkeit, jeden Tag satt zu werden!
  
Seit dem Ukrainekrieg in dem es auch um Weizenlieferungen geht, erahnen wir wieder die mögliche Gefahr, dass es zu einer Weizenknappheit kommen könnte und wir befürchten, dass das "tägliche Brot" evtl. ausbleiben könnte. Noch gehören wir in Westeuropa zu den reichen Ländern, die sich auch ein überteuerter Weizen leisten kann, aber wer weiß, wie lange das noch so ist. Wenn die Wirtschaft in Europa kollabiert oder wenn sich der Ukraine- und der Nahostkrieg plötzlich ausweitet, dann könnten auch wir "reichen Schweizer" plötzlich vor leeren Ladengestellen stehen!
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Seit dem Ukrainekrieg, bei dem es auch um Weizenlieferungen geht, erahnen wir eine mögliche Gefahr, dass es zu einer Weizenknappheit kommen könnte, und wir befürchten, dass das "tägliche Brot" in Zukunft knapp werden könnte. Noch gehören wir in Westeuropa zu den wohlhabenden Ländern, die sich auch teuren Weizen leisten können, aber wer weiß, wie lange das noch der Fall ist. Wenn die Wirtschaft in Europa zusammenbricht oder wenn sich der Ukraine- und Nahostkrieg plötzlich ausweitet, könnten auch wir "reichen Schweizer" plötzlich vor leeren Regalen stehen!
  
 
Tatsächlich gibt es in der Offenbarung eine Prophezeiung, die uns erschaudern lässt. So lesen wir in [[Offb 6:5]]-6 Folgendes:
 
Tatsächlich gibt es in der Offenbarung eine Prophezeiung, die uns erschaudern lässt. So lesen wir in [[Offb 6:5]]-6 Folgendes:
 
* "Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: 'Komm!' Und ich sah hin, und sieh: ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar*! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen!" <br /> <br /> * Das heißt: Eine Tagesration gibt es für einen Tageslohn zu kaufen ([[Mt  20:2]]). Dies zeigt die Höhe der Teuerung an. Gewöhnlich zahlte man für 12 Maß Weizen einen Denar (Wilhelm Bousset).
 
* "Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: 'Komm!' Und ich sah hin, und sieh: ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar*! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen!" <br /> <br /> * Das heißt: Eine Tagesration gibt es für einen Tageslohn zu kaufen ([[Mt  20:2]]). Dies zeigt die Höhe der Teuerung an. Gewöhnlich zahlte man für 12 Maß Weizen einen Denar (Wilhelm Bousset).
  
Das heisst zuerst einmal, dass zur Zeit Jesu eine tägliche Brotration 1/12 eines Tageslohnes kostete. Ein Vergleich zur heutigen Schweiz:<br />
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Das bedeutet zunächst einmal, dass zur Zeit Jesu eine tägliche Brotration 1/12 eines Tageslohnes kostete. Hier ist ein Vergleich zur heutigen Schweiz:<br />
Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt knapp 6'900.- CHF.<br />
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Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt knapp 6.900 CHF.<br />
Das Tageseinkommen wäre somit bei ca. 225.- CHF. <br />
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Das Tageseinkommen läge somit bei etwa 225 CHF. <br />
Ein halbes Kilo Brot kostet 3.10 CHF (Stand: 18.10.2023) <br />
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Ein halbes Kilo Brot kostet 3,10 CHF (Stand: 18.10.2023) <br />
Somit beträgt die Tagesration 1/72 vom Tageslohn! <br />
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Somit beträgt die Tagesration 1/72 des Tageslohns! <br />
  
Wenn wir noch einmal die Teuerung von Offb 6 anschauen, dann könnte man das wie folgt interpretieren:
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Wenn wir erneut die Teuerung in [[Offenbarung 6]] betrachten, könnte man es wie folgt interpretieren:
# Das Brot wird 12x teurer, also 37.20 CHF für 500 g Weizenbrot. <br /> oder
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# Das Brot wird um das 12-fache teurer, also 37,20 CHF für 500 g Weizenbrot. <br /> oder
# 500 g Weizenbrot kostet 225.- CHF. Das Gerstenbrot wäre dann 3x günstiger, also 75.- CHF.
+
# 500 g Weizenbrot kostet 225 CHF. Das Gerstenbrot wäre dann um das 3-fache günstiger, also 75 CHF.
Ich befürchte, dass die zweite Variante Realität wird, bzw. in gewissen Regionen dieser Welt, schon eine Realität ist.  
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Ich fürchte, dass die zweite Variante bereits in gewissen Regionen dieser Welt Realität ist oder in Zukunft Realität werden könnte.
  
: '''Betrachten wir es nie als eine Selbstverständlichkeit, dass wir noch Brot im Überfluss haben dürfen!'''
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: '''Betachten wir es niemals als Selbstverständlichkeit, dass wir noch Brot im Überfluss haben dürfen!'''
  
Zur Zeit Jesu hatte der Weizen im Vergleich zu heute nur etwa 4%  Gluten. Das haben Proben eines in intakten Weizentopfes ergeben, den man unter dem Lavagestein von Pompeji gefunden hat. Somit war der Weizen von damals wesentlich gesünder als heute!
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Das "tägliche Brot" ist auch ein Synonym für die tägliche Nahrung! In Asien dürfte es hauptsächlich Reis sein, in Afrika vielleicht eher Mais oder Hirse. In Teilen von Südamerika ist es manchmal auch die Kartoffel.
  
Das Brot und auch der Herstellungsprozess ist ein Wunder:
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Zur Zeit Jesu hatte der Weizen im Vergleich zu heute nur etwa 4% Gluten. Das ergaben Proben aus einem intakten Weizentopf, der unter dem Lavagestein von Pompeji gefunden wurde. Somit war der Weizen von damals wesentlich gesünder als heute!
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Das Brot und sein Herstellungsprozess sind wahrhaft ein Wunder:
 
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|+ Herstellungsprozess von Brot
 
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! Schritt !! Beschreibung !! Notizen
 
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| 1. Aussäen des Weizens || Beginn des Prozesses, bei dem Weizen in einem Feld ausgesät wird, um zu wachsen. || Das Weizenkorn muss sterben, damit es viel Frucht bringt.
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| 1. Aussäen des Weizens || Beginn des Prozesses, bei dem Weizen in einem Feld ausgesät wird, um zu wachsen. || Das Weizenkorn "muss sterben", damit es viel Frucht bringt ([[Joh 12:24]]).
 
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| 2. Ernte || Die reifen Weizenähren werden geerntet und die Körner werden von den Ähren getrennt. || Die Trennung zwischen Spreu und Weizen.
 
| 2. Ernte || Die reifen Weizenähren werden geerntet und die Körner werden von den Ähren getrennt. || Die Trennung zwischen Spreu und Weizen.
 
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| 3. Mahlen || Die Weizenkörner werden gemahlen, um Mehl herzustellen. || Ein Zerreibungsprozess, der ganz feines weißes Pulver entstehen lässt.
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| 3. Mahlen || Die Weizenkörner werden gemahlen, um Mehl herzustellen. || Ein Zerreibungsprozess, der ganz feines weißes Pulver entstehen lässt. Grundlage für die Vereinigung mit Wasser.
 
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| 4. Mischen || Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) werden gemischt, um den Teig herzustellen. || Diese Zutaten haben auch etwas mit den Lebensgrundlagen zu tun.
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| 4. Mischen || Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) werden gemischt, um den Teig herzustellen. || Diese Zutaten haben auch etwas mit den biblischen Lebensgrundlagen zu tun.
 
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| 5. Kneten || Der Teig wird ausgiebig geknetet, um die Bildung von Gluten zu fördern und den Teig elastisch zu machen. || Elastisch machen um zu formen.  
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| 5. Kneten || Der Teig wird ausgiebig geknetet, um die Bildung von Gluten zu fördern und den Teig elastisch zu machen. || Elastisch machen.  
 
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| 6. Gehen lassen || Der Teig ruht und gärt, um aufzugehen und an Volumen zu gewinnen. ||  
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| 6. Gehen lassen || Der Teig ruht und gärt, um aufzugehen und an Volumen zu gewinnen. || Wachstum durch Ruhe.
 
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| 7. Formen || Der aufgegangene Teig wird in die gewünschte Brotform gebracht. ||  
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| 7. Formen || Der aufgegangene Teig wird in die gewünschte Brotform gebracht. || In die richtige Form bringen.
 
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| 8. Zweites Gehen lassen || Das geformte Brot wird erneut ruhen gelassen, um erneut aufzugehen. || Der Teig soll "wachsen"
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| 8. Zweites Gehen lassen || Das geformte Brot wird erneut ruhen gelassen, um erneut aufzugehen. || Ein weiteres Wachstum durch Ruhe.
 
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| 9. Backen || Das Brot wird in einem Ofen gebacken, bis es goldbraun und fest ist. || Erst durch die Hitze und ...
 
| 9. Backen || Das Brot wird in einem Ofen gebacken, bis es goldbraun und fest ist. || Erst durch die Hitze und ...
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| 10. Abkühlen || Das frisch gebackene Brot wird abgekühlt, um seine Struktur zu stabilisieren. || ... das Abkühlen wird das Brot genießbar.
 
| 10. Abkühlen || Das frisch gebackene Brot wird abgekühlt, um seine Struktur zu stabilisieren. || ... das Abkühlen wird das Brot genießbar.
 
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=== Das "geistliche Brot" ===
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Genauso wie unser Körper tägliche Nahrung benötigt, benötigt auch unser innerer geistlicher Mensch Nahrung. Jesus sagte, als es um das natürliche Brot ging, Folgendes:
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* Es steht geschrieben: »Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.« ([[Mt 4:4]])
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Das Wort Gottes ist die geistliche Nahrung, die jeder Christ täglich benötigt. Jesus Christus ist das fleischgewordene Wort Gottes. So lesen wir im Prolog des Johannesevangeliums:
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* "Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit." ([[Joh 1:14]])
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Jesus Christus hielt in [[Joh 6.|Joh 6]] eine sogenannte 'Brotrede', in der Er unter anderem folgendes sagte:
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* "Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich für das Leben der Welt geben werde." ([[Joh 6:51]])
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Mit dem 'Fleisch Jesu' ist vermutlich der Herrlichkeitsleib Jesu gemeint, den Er hatte, als Er bei Gott dem Vater war. Diesen Herrlichkeitsleib legte Er ab, bevor Er Mensch wurde, und diesen Herrlichkeitsleib stellt Er nun jedem zur Verfügung, der an Ihn glaubt! Durch das tägliche Aufnehmen des Wortes Gottes essen wir geistig Sein Fleisch, das heißt, Seinen Herrlichkeitsleib.
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Die Lehre des Wortes Gottes wird auch als "feste Speise" bezeichnet. So schreibt sowohl Paulus als auch der Autor des Hebräerbriefes:
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* "Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht feste Speise; denn ihr konntet ⟨sie⟩ noch nicht ⟨vertragen⟩. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht, ..." ([[1Kor 3:2]])
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* "Eigentlich müsstet ihr längst in der Lage sein, andere zu unterrichten; stattdessen braucht ihr selbst wieder jemand, der euch die grundlegenden Wahrheiten der Botschaft Gottes lehrt. Ihr habt sozusagen wieder Milch nötig statt fester Nahrung." ([[Hebr 5:12]] - [[NGÜ]]).
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Nicht wenige Teenager leiden heute unter Magersucht. Sie wollen noch schlanker werden und haben gar keinen Appetit mehr. Essen ist für sie eine "Qual"! <br />
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Leider gibt es unter uns Christen auch eine weitverbreitete Magersucht. Man hat keine Zeit mehr für das Wort Gottes und für geistliche Nahrung! Eigentlich sollte jeden Tag ein Kapitel aus dem AT und eins aus dem NT das Minimum an geistlicher Nahrung sein! Mehr wäre auf jeden Fall noch besser!
  
 
== Informationen ==  
 
== Informationen ==  

Version vom 18. Oktober 2023, 12:51 Uhr

Vers davor: Mt 6:10 danach: Mt 6:12 | 👉 Zur Kapitelebene Mt 6 | 👉 Zum Kontext: Mt 6.

Grundtexte

GNT Mt 6:11 τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ἡμῖν σήμερον
REC Mt 6:11 τὸν +3588 ἄρτον +740 ἡμῶν +2257 τὸν +3588 ἐπιούσιον +1967 δὸς +1325 ἡμῖν +2254 σήμερον +4594.

Übersetzungen

ELB Mt 6:11 Unser tägliches Brot gib uns heute;
KNT Mt 6:11 Unser auskömmliches Brot gib uns heute!
ELO Mt 6:11 Unser nötiges Brot gib uns heute;
LUO Mt 6:11 Unser +2257 täglich +1967 Brot +740 gib +1325 (+5628) uns +2254 heute +4594.
PFL Mt 6:11 unser Brot, das für die Existenz und das aus oberer Wesenheit, gib uns heute;
SCH Mt 6:11 Gib uns heute unser tägliches Brot.
MNT Mt 6:11 unser nötiges +1967 Brot +740 gib +1325 uns heute +4594;
HSN Mt 6:11 Unser tägliches Brot14 gib uns heute!
WEN Mt 6:11 Unser zum Dasein nötiges Brot gib uns heute.

Vers davor: Mt 6:10 danach: Mt 6:12
Zur Kapitelebene Mt 6
Zum Kontext: Mt 6.

Erste Gedanken

Das natürliche Brot

Mittlerweile bin ich bald 62 Jahre alt, und ich musste noch nie unfreiwillig hungern! Ich hatte immer ausreichend zu essen, und die Regale in der Schweiz waren praktisch immer "übervoll". Leider ist es für viele Menschen hier in Westeuropa zu einer absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass wir immer genügend Brot haben. Für meine Generation in Westeuropa klingt dieses Gebet wie ein Gebet aus einer anderen Zeit! Jedoch ist es für viele Menschen auf dieser Welt keine Selbstverständlichkeit, jeden Tag satt zu werden!

Seit dem Ukrainekrieg, bei dem es auch um Weizenlieferungen geht, erahnen wir eine mögliche Gefahr, dass es zu einer Weizenknappheit kommen könnte, und wir befürchten, dass das "tägliche Brot" in Zukunft knapp werden könnte. Noch gehören wir in Westeuropa zu den wohlhabenden Ländern, die sich auch teuren Weizen leisten können, aber wer weiß, wie lange das noch der Fall ist. Wenn die Wirtschaft in Europa zusammenbricht oder wenn sich der Ukraine- und Nahostkrieg plötzlich ausweitet, könnten auch wir "reichen Schweizer" plötzlich vor leeren Regalen stehen!

Tatsächlich gibt es in der Offenbarung eine Prophezeiung, die uns erschaudern lässt. So lesen wir in Offb 6:5-6 Folgendes:

  • "Und als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: 'Komm!' Und ich sah hin, und sieh: ein schwarzes Pferd, und der auf ihm saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte [etwas] wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar*! Und drei Maß Gerste für einen Denar! Doch das Öl und den Wein sollst du nicht schädigen!"

    * Das heißt: Eine Tagesration gibt es für einen Tageslohn zu kaufen (Mt 20:2). Dies zeigt die Höhe der Teuerung an. Gewöhnlich zahlte man für 12 Maß Weizen einen Denar (Wilhelm Bousset).

Das bedeutet zunächst einmal, dass zur Zeit Jesu eine tägliche Brotration 1/12 eines Tageslohnes kostete. Hier ist ein Vergleich zur heutigen Schweiz:
Das durchschnittliche Monatseinkommen beträgt knapp 6.900 CHF.
Das Tageseinkommen läge somit bei etwa 225 CHF.
Ein halbes Kilo Brot kostet 3,10 CHF (Stand: 18.10.2023)
Somit beträgt die Tagesration 1/72 des Tageslohns!

Wenn wir erneut die Teuerung in Offenbarung 6 betrachten, könnte man es wie folgt interpretieren:

  1. Das Brot wird um das 12-fache teurer, also 37,20 CHF für 500 g Weizenbrot.
    oder
  2. 500 g Weizenbrot kostet 225 CHF. Das Gerstenbrot wäre dann um das 3-fache günstiger, also 75 CHF.

Ich fürchte, dass die zweite Variante bereits in gewissen Regionen dieser Welt Realität ist oder in Zukunft Realität werden könnte.

Betachten wir es niemals als Selbstverständlichkeit, dass wir noch Brot im Überfluss haben dürfen!

Das "tägliche Brot" ist auch ein Synonym für die tägliche Nahrung! In Asien dürfte es hauptsächlich Reis sein, in Afrika vielleicht eher Mais oder Hirse. In Teilen von Südamerika ist es manchmal auch die Kartoffel.

Zur Zeit Jesu hatte der Weizen im Vergleich zu heute nur etwa 4% Gluten. Das ergaben Proben aus einem intakten Weizentopf, der unter dem Lavagestein von Pompeji gefunden wurde. Somit war der Weizen von damals wesentlich gesünder als heute!

Das Brot und sein Herstellungsprozess sind wahrhaft ein Wunder:

Herstellungsprozess von Brot
Schritt Beschreibung Notizen
1. Aussäen des Weizens Beginn des Prozesses, bei dem Weizen in einem Feld ausgesät wird, um zu wachsen. Das Weizenkorn "muss sterben", damit es viel Frucht bringt (Joh 12:24).
2. Ernte Die reifen Weizenähren werden geerntet und die Körner werden von den Ähren getrennt. Die Trennung zwischen Spreu und Weizen.
3. Mahlen Die Weizenkörner werden gemahlen, um Mehl herzustellen. Ein Zerreibungsprozess, der ganz feines weißes Pulver entstehen lässt. Grundlage für die Vereinigung mit Wasser.
4. Mischen Mehl, Wasser, Salz und Hefe (oder Sauerteig) werden gemischt, um den Teig herzustellen. Diese Zutaten haben auch etwas mit den biblischen Lebensgrundlagen zu tun.
5. Kneten Der Teig wird ausgiebig geknetet, um die Bildung von Gluten zu fördern und den Teig elastisch zu machen. Elastisch machen.
6. Gehen lassen Der Teig ruht und gärt, um aufzugehen und an Volumen zu gewinnen. Wachstum durch Ruhe.
7. Formen Der aufgegangene Teig wird in die gewünschte Brotform gebracht. In die richtige Form bringen.
8. Zweites Gehen lassen Das geformte Brot wird erneut ruhen gelassen, um erneut aufzugehen. Ein weiteres Wachstum durch Ruhe.
9. Backen Das Brot wird in einem Ofen gebacken, bis es goldbraun und fest ist. Erst durch die Hitze und ...
10. Abkühlen Das frisch gebackene Brot wird abgekühlt, um seine Struktur zu stabilisieren. ... das Abkühlen wird das Brot genießbar.

Das "geistliche Brot"

Genauso wie unser Körper tägliche Nahrung benötigt, benötigt auch unser innerer geistlicher Mensch Nahrung. Jesus sagte, als es um das natürliche Brot ging, Folgendes:

  • Es steht geschrieben: »Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.« (Mt 4:4)

Das Wort Gottes ist die geistliche Nahrung, die jeder Christ täglich benötigt. Jesus Christus ist das fleischgewordene Wort Gottes. So lesen wir im Prolog des Johannesevangeliums:

  • "Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit." (Joh 1:14)

Jesus Christus hielt in Joh 6 eine sogenannte 'Brotrede', in der Er unter anderem folgendes sagte:

  • "Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich für das Leben der Welt geben werde." (Joh 6:51)

Mit dem 'Fleisch Jesu' ist vermutlich der Herrlichkeitsleib Jesu gemeint, den Er hatte, als Er bei Gott dem Vater war. Diesen Herrlichkeitsleib legte Er ab, bevor Er Mensch wurde, und diesen Herrlichkeitsleib stellt Er nun jedem zur Verfügung, der an Ihn glaubt! Durch das tägliche Aufnehmen des Wortes Gottes essen wir geistig Sein Fleisch, das heißt, Seinen Herrlichkeitsleib.

Die Lehre des Wortes Gottes wird auch als "feste Speise" bezeichnet. So schreibt sowohl Paulus als auch der Autor des Hebräerbriefes:

  • "Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht feste Speise; denn ihr konntet ⟨sie⟩ noch nicht ⟨vertragen⟩. Ihr könnt es aber auch jetzt noch nicht, ..." (1Kor 3:2)
  • "Eigentlich müsstet ihr längst in der Lage sein, andere zu unterrichten; stattdessen braucht ihr selbst wieder jemand, der euch die grundlegenden Wahrheiten der Botschaft Gottes lehrt. Ihr habt sozusagen wieder Milch nötig statt fester Nahrung." (Hebr 5:12 - NGÜ).

Nicht wenige Teenager leiden heute unter Magersucht. Sie wollen noch schlanker werden und haben gar keinen Appetit mehr. Essen ist für sie eine "Qual"!
Leider gibt es unter uns Christen auch eine weitverbreitete Magersucht. Man hat keine Zeit mehr für das Wort Gottes und für geistliche Nahrung! Eigentlich sollte jeden Tag ein Kapitel aus dem AT und eins aus dem NT das Minimum an geistlicher Nahrung sein! Mehr wäre auf jeden Fall noch besser!

Informationen

Fußnoten aus HSN

14 o. unser zum Dasein nötiges Brot, unser Brot für den anbrechenden o. folgenden Tag

Erklärung aus HSN

- Das Vaterunser - Mt 6:9-13 (H. Schumacher)

Parallelstellen

Von anderen Seiten

auf Englisch

Erklärungen und Erläuterungen

Zu den Begriffen

Zum Kontext

Betrifft folgende Personen

Fragen

Aussage

Allgemein

Sinn und Zweck

Konkret

Praktisch

Lehre

Prophetisch

Symbolisch

Ziel

Weitere Informationen

Predigten und Wortdienste zu dieser Stelle

Siehe auch

Literatur

Quellen

Weblinks