Ein Notschrei zu Gott aus Schuld und Schmerz in Psalm 38

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Ein Notschrei zu Gott aus Schuld und Schmerz (Ps 38)

Sinn: Kaum ein Klagepsalm enthält so wenige Worte des Vertrauens und der Zuversicht. Alles beherrschend ist die Schilderung von Davids Not. Doch wenigstens in den Versen Ps 38:10 - Ps 38:16 - Ps 38:23 klingt Positives an: Er weiß, an wen er sich mit seiner Not wenden kann: an den Ewigen, seinen Herrn und Gott, seine Rettung. Was ihn bedrückt, nimmt er - darin Hiob gleich - als von Gott gegeben an, und dieser Gott wird antworten (Ps 38:16).

Darf man Ps 38 mit Ps 32 und Ps 51 in Verbindung bringen? Steht David, wenn er in den Versen Ps 38:4,5 - Ps 38:19 von Schuld spricht, sein Vergehen an Batseba und Uria vor Augen (2Sam 11 und 2Sam 12)? Er hatte ja wohl seine Sünde zunächst verschwiegen und wurde dadurch krank (Ps 32:3). Dieser Zusammenhang ist möglich, aber nicht zwingend. Es kann auch eine andere Sünde und Krankheit gemeint sein. Dazu kommt die Verfolgung durch verleumderische Feinde.

Ps 38 erinnert auch an das Leiden Jesu am Kreuz, denn V. 14b lässt an Jes 53:7 denken und die Verse V. 22-23 an Ps 22:20. Aber natürlich büßte Jesus nicht für eigene Schuld, sondern nahm die Sünde der Welt auf sich. Doch allen Schmerz, von dem dieser Psalm spricht, und jeden Schmerz irgendeines Menschen hat auch Jesus kennengelernt, als er das Kreuzesleiden und die Gottverlassenheit ertrug. Darum kann er jede Not verstehen und helfen. Wohl dem Menschen, der sich in Schuld und Schmerz, gleich welcher Art, an diesen Retter wendet!

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