Iss Honig, mein Sohn - Spr 24:13-14

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277. Iss Honig, mein Sohn - Spr 24:13-14

Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist deinem Gaumen süß. ebenso betrachte die Weisheit für deine Seele; wenn du sie erfunden hast, so gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht vernichtet werden!

Sollte es wirklich so wichtig sein, dass der Vater seinem Sohn, der Lehrer seinem Schüler, den Genuss des Honigs als heilsam nahelegt? Dies könnte heutigentags jede Reformhausseiten übernehmen! Zweifellos eignen dem Honig wertvollste Inhaltsstoffe, so dass er dem Zucker weit überlegen ist; denken wir auch an die Nebenprodukte des Bienenfleißes, wie das Königinnenfutter "Gelee royal" und das antibakterielle "Propolis", das wie ein Antibiotikum den Bienenstock immunisiert! Der Honigseim ist der aus den Waben von selbst ausfließende Honig, der als besonderes wertvoll erachtet wurde.

Der Honig ist in der Heiligen Schrift ein Bild für die Freundlichkeit Gottes, sonderlich für die Süßigkeit Seines belebenden Wortes! So heißt es in Ps 119:103: "Wie süß sind meinem Gaumen Deine Worte, mehr als Honig meinem Mund!" An den Bienenstock und das fleißige Honigsammeln als Bevorratung für die Zeit des Mangels ist auch gedacht, wenn der Dichter von Ps 45.. ausführt: "Es summt mein Herz von gutem Worte" (wie die Bienen in einem Bienenstock; nach BUB). Wer so Gottes Wort in sich speichert, kann in Zeiten der Not auf das zurückgreifen, was er sich aufschließen ließ und sammelte! Als der Kriegsmann Jonathan unwissentlich und gegen Sauls Befehl von dem Honigstrom aß, der im Wald floss, da "wurden seine Augen hell" (1Sam 14:24-27.29+44-45). So werden auch wir "erleuchtet an den Augen unseres Herzens", wenn wir den "Honig" des Wortes Gottes genießen, den uns der Heilige Geist freundlich arbeitet, während der verworfene und gewalttätige Fürst dieser Welt ihn uns verweigern will (Eph 1:18)! Gott aber in Seiner Freundlichkeit "Reicht uns alles reichlich dar um Genuss" (1Tim 6:17b); dies gilt in besonderer Weise von geistlichen Gütern und Segnungen!

Aber wie man damals den Honig in der Natur suchen musste, so muss man auch die Weisheit Gottes suchen und finden. Von den sieben Vorbedingungen, die nach Spr 2:1-6 zum Finden der Weisheit führen, nennt uns Spr 2:4 als die siebente "Wenn du ihn" (den Verstand und damit die Weisheit) "suchst wie Silber, und wie nach verborgenen Schätzen ihm nachspürst, dann wirst du die Furcht JAHWEHs verstehen und die Erkenntnis Gottes finden!" Die gefundene Weisheit Gottes aber ist letztlich der Christus selbst, der uns von Gott gemacht wurde "zur Weisheit und Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung" (1Kor 1:30), wer Ihn gefunden hat, hat alles gefunden! Mit Ihm und in Ihm ist unsere Hoffnung und Heilszukunft gesichert, weil in Ihm alle Gottesverheißungen JA und AMEN sind. Darum sollten wir "das Bekenntnis der Hoffnung unerschütterlich festhalten, weil ER treu ist, der die Verheißungen gegeben hat" (Hebr 10:23).

Was aber hat es zu bedeuten, wenn der gleiche Sohn in Spr 25:16 ermahnt wird, nicht ein Zuviel an Honig zu essen, damit er seiner nicht überdrüssig werde!? Die natürliche Bedeutung ist klar; aber kann solches auch vom "Honig der Weisheit und des Wortes Gottes" gelten? Delitzsch führte hierzu aus: "Wie man auch durch die edelsten Spesen sich schaden kann, wenn man den Magen damit überlädt, so gibt es auch im Bereich der Wissenschaft, der Lektüre, der Erbauung eine schädliche Überladung des Geistes." Bibelkonferenzen aufnehmen, muss in die Tat des Alltags und im Bau der Gemeinde umgesetzt werden! Ohne solche Ausgewogenheit unseres Glaubens könnten sie uns, wie zu reichlicher Honiggenuss, "Widerwillen erwecken" und in sich selbst verderben.

Doch sind wir im allgemeinen nicht durch ein Zuviel im Studium der verborgenen Schätze des Wortes der Weisheit gefährdet, als vielmehr durch einen großen Mangel! So ist das Gleichgewicht der Aussage in Spr 25:27 wohl zu beachten: "Zuviel Honig essen ist nicht gut, aber Schweres erforschen ist Ehre!"


Lies weiter hier:

278. Auch der Gerechte kann fallen - Spr 24:15-16