Fürchte Gott - ehre den König - Spr 24:21-22

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280. Fürchte Gott - ehre den König - Spr 24:21-22

Mein Sohn, fürchte JAWHEH und den König! Mit Andersgesinnten (Aufrührern) vermische dich nicht! Denn plötzlich erhebt sich ihr Verderben; und ihrer beider Untergang - wer weiß ihn?

Die vorliegenden Verse haben den Aufruhr gegen Gott und den König im Auge; beides geht in seinem antiautoritären Grundbestreben meist Hand in Hand, weshalb der Sohn aufgefordert wird, JAHWEH und den König zu fürchten, zu ehren. Die Träger der Revolte werden Andersgesinnte genannt - Aufrührer die Delitzsch als Dissidenten, Oppositionelle und Revolutionäre deutet. Sie erkennen weder die Monarchie JAHWEHs noch die Seines Königs in Israels an und versuchen, mit wohllautenden Weltbeglückungsparolen Menschen hinter sich herzuziehen, was in Bubers Übertragung "Schillernde" zum Ausdruck kommt. Denken wir nur an den Aufruhr Absaloms gegen seinen Vater David, der an den Toren Jerusalems "die Herzen der Männer Israels stahl", indem er sie dem König abspenstig machte (2Sam 15:1-6)!

Aber gibt es nicht Gründe genug, die es gebieten, sich in politisches Fehlverhalten einzumischen und sich mit außerparlamentarischen Protestgruppen oder gar Aufrührern zu verflechten (DEL)? So nennen uns die SPRÜCHE in Spr 24:23-25 das Ansehen der Person vor Gericht und die Freisprechung von Gesetzlosen in einer korrupten Rechtsprechung; wer solches tut, "den verfluchen die Völkerschaften" wohl zu recht, während sie die gerechten Könige und Richter "segnen"! Muss sich nicht gerade in einer Demokratie der Bürger in politische Entscheidungen einmischen, wozu ihn auch die Kirchen oftmals aufrufen, die ihre religiösen Aufgaben vernachlässigen, aber "mit hängender Zunge" jedem Zeitereignis hinterherlaufen, um sich politisch zu betätigen?

Unser Sprüchewort untersagt dem gottesfürchtigen Frommen zwar nicht eine religiöse Stellungnahme zu politischen fragen, jedoch jegliche revolutionär Auflehnung gegen die Obrigkeit und einen Anschluss an politische Rattenfänger und Rädelsführer! Es mag uns befremden, dass in ihm die Furcht Gottes und des Königs gleichgestellt sind; sicher hat dies auch Petrus empfunden, der in seinem Wort über die Obrigkeit: "Fürchtet Gott, ehret den König" das Gebot der SPRÜCHE differenziert (1Petr 2:13+17). Wenn wir Röm 13:1-7 ernst nehmen, dann müssen auch wir Christen uns der Obrigkeit "unterordnen", weil sie als Ordnungsfaktor Gottes in dieser Welt eingesetzt ist und "das Gute belohnt und das Böse bestraft". "Gebet allen, was ihnen gebührt: die Steuer dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt!" mahnt uns Röm 13:7.

Wenn auch die Apostel "in Christo" weder die Unterschiede von Mann und Frau, von Jungen und Alten, von Sklaven und Freien, von Armen und Reichen anerkennten, so forderten sie doch "im Herrn", d.h. unter Beachtung der Schöpfungsordnung in der gefallenen Welt, die "Unterordnung". Niemals wäre es innen eingefallen, sich revolutionär zu Bannerträgern der Sklavenbetreuung, der Frauenemanzipation oder eines Aufruhrs gegen das Kaisertum zu machen! Es waren die Römer, die das urchristliche Bekenntnis: "Herr (kyrios) ist Jesus Christus" politisch als "Cäsar ist Jesus" missverstanden und darum die Christen verfolgten. In 1Tim 2:1-2 empfiehlt der Apostel Paulus das treue Gebet für den König und für alle, die obrigkeitliche Befugnisse wahrnehmen, was auch für Christen in unserer Zeit unverändert gilt!

Spr 24:22 bezeugt: Selbst wenn der Aufrührer sich zeitweilig der Strafe zu entziehen vermag, so droht doch im Gericht Gottes der Untergang beider - der Aufrührer und ihrer Parteigänger; oder aber derer, die sich gegen JAHWEH, als auch derer, die sich gegen die gottgesetzte Obrigkeit erheben. doch den Zeitpunkt des Gerichtes kennen wir nicht: Ihrer beider Untergang wer weiß ihn? Man kann mit DEL auch der Fassung des hebr. Textes den Vorzug geben, wonach es heißt: Ihrer Jahre Untergang (d.h. den Zeitpunkt ihres Untergangs wer kennt ihn? Das "mene, mene, tekel, upharsim" (gezählt, gewogen und zerteilt; Dan 5.) wird zum rechten Zeitpunkt nicht nur über den Weltmächten und ihren Herrschern, sondern auch über den Revolutionären dieser Welt erschallen, die trotz wohllautender Heilsversprechungen die mächtigste Opferbahn und Blutspur hinterließen und die schöne Gotteswelt zum "Blutacker" machten!

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281. Die richtige Antwort - ein Kuss - Spr 24:26