Die Bösen beugen sich im Gericht - Spr 14:19

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144. Die Bösen beugen sich im Gericht - Spr 14:19

Die Bösen beugen sich vor den Guten, und die Gesetzlosen stehen an den Toren der Gerechten.

Dieses Wort eröffnet uns die Dimension der Ewigkeit; höchst selten gibt es eine Verwirklichung schon auf Erden, etwa wie es Israel nach dem Buch Ester widerfuhr! Wir brauchen nur einmal den Asaphpsalm Ps 73. zu lesen, um die ganze Not der Heiligen zu erkennen, die auf Erden den Weg der Erniedrigungen zu gehen haben; scheinbar vergeblich weihen sie sich Gott, während die gottlosen Frevler ihr Leben in frechem Stolz, Gesundheit und Reichtum zubringen. So lag ja auch der arme Lazarus, um Wohltaten bettelnd, an den Toren des reichen Mannes, der ihm noch nicht einmal seine Küchenabfälle gewährte; nach dem Tode beider jedoch wechselte die Situation: Während Lazarus im Schoße der der Verheißungen Abrahams weilte, schrie der reiche Mann in den Qualen des Gerichts nach barmherziger Kühlung und Linderung; nun lag er vor den Toren der glaubenden Väter Israels und beugte sich vor ihnen (Lk 16:19-31).

Im Altertum wurde das Gericht durch die Ältesten einer Stadt an den Stadttoren gehalten, so dass die Tore generell zum Bild für die Gerichte und Gerichtsstätten wurden. Die Gesetzlosen werden stehen an den Toren der Gerechten deutet der jüdische Targum so: "Sie werden gerichtet in den Toren durch die Gerechten" (DEL). Damit stimmt überein, dass die gerechten richten "saßen", während die Angeklagten vor ihnen standen.

Der Messias Jesus hat die leidvolle Gegenwart mit den frommen geteilt, um in Kommenden Weltzeiten mit ihnen zu herrschen und zu richten. "Wir, wir hielten IHN für einen von Gott Bestraften, Geschlagenen und Niedergebeugten" bekennt rückblickend das endzeitliche Israel mit Jes 53:4. Doch ist Er der kommende Richter, wie Er es auch dem Hohenpriester Kaiphas und dem Tribunal des Hohen Synedriums bezeugte; durch IHN wird der Vater alles Gericht ausführen. Weil aber alle Gottesverheißungen in ihm JA und AMEN sind, werden sie auch ausgeführt, "durch uns" - die Glieder des Christusleibes (2Kor 1:20). Hat nicht der Herr Seinen Aposteln verheißen; sie würden in der Zeit der "Wiedergeburt Israels", wenn Er selbst den Thron Seiner Herrlichkeit einnehmen werde, auf zwölf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten (Mt 19:28)? Dann werden "die Brüder Josephs" vor dem "Herrn des Landes" mit dem Antlitz zur Erde niederfallen (1Mo 42:6)! Dann wendet sich "das Blatt der Geschichte" Die "Synagoge Satans", die in den ersten Jahrzehnten die Christusgemeinde verfolgte, wird sich "vor den Füßen" der Verfolgten "niederwerfen" und erkennen, dass der Christus Seine arme und schwache Gemeinde geliebt hat. "Siehe, dies werde ich bewirken" sagt der Herr nach dem Grundtext von Offb 3:9. Im übrigen sei den wenigen Jahrzehnten, in denen das Judentum die Gemeinde verfolgte, die Verfolgung des Judentums durch das Christentum gegenübergestellt die fast 1700 Jahren währte!

Was in der Geschichte wohl nur einmal geschah, dass sich ein König (Nebukadnezar) vor dem Gottespropheten (Daniel) niederbeugte und den "Gott der Götter" als den "König der Könige" und und "Offenbarer der Geheimnisse" rühmte (Dan 2:46-47), wird am Ende aller Zeiten allumfassend geschehen: Die "Hochwohnenden" werden niedergebeugt (Jes 26:5); vor dem Gekreuzigten werden sich niederbeugen alle Generationen der Völker (Ps 22:27), ja "alle Fetten der Erde" werden niederfallen (Ps 22:29) - alle Könige (Ps 72:11) und alle "Götter" (Ps 97:7), sowie alle die Jerusalem schmähten, wie es Jes 60:14 verheißt: "Und gebeugt werden zu dir kommen die Kinder deiner Bedrücker, und alle deine Schmäher werden niederfallen zu den Sohlen deiner Füße, und sie werden dich nennen: Stadt JAHWEHs, Zion des Heiligen Israel!" Paulus fasst alle diese Himmelsbewohner, alle Erdenbewohner und alle Unterirdischen dereinst huldigend ihre Knie beugen werden, während ihre Zungen freudig bekennen: "Allherr (kyrios) ist Jesus, der Messias!" (Phil 2.) Dann wird auch der finstere "Kerkermeister Licht fordern" und heilsbegierig und zitternd - wie einst vor Paulus und Silas sein irdisches Abbild - vor dem Sohne Gottes niederfallen (vgl. Apg 16:29)! Dient doch letztlich das Stehen der Bösen und Gesetzlosen in den Toren des Gerichts, wie auch das Gericht selbst als heilspädagogische Maßnahme der Liebe Gottes, dazu, dass sich die Frevler angesichts der "Guten" niederwerfen werden. Dann werden alle, die wider Gott entbrannt waren, beschämt werden wenn sie am Tage der Machtergreifung Christi IHN "in Seinen Heiligen verherrlicht sehen" und das Werk Seiner Gnade "in den Glaubenden bewundern werden" (Jes 45:23-25 - 2Thes 1:10).

Lies weiter hier:

145. Verachtung und Erbarmen - Spr 14:21+31