Der Mensch und das Weltall

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.

Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

71. Der Mensch und das Weltall

Der gefallene Mensch gehört auf diese Erde. „Du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1Mo 3:19). Ihm ist aber die Erde zu „eng“. Er will zum Mond, er will zum Mars, er will zum -, er will, er will, er will!

Hat der Mensch für diese Welt-All-Spekulationen eine Berechtigung? Er meint ja. Diese seine Meinung kann er sogar mit der Bibel begründen: „Seid fruchtbar und mehret euch, und füllet die Erde, und machet sie euch untertan, und herrschet über sie“ (1Mo 1:28). Das ist doch ein klarer Herrschafts-Auftrag Gottes an den Menschen! Und wenn er über die Erde „herrschen“ soll, wer kann ihm da verbieten, über sie hinauszugehen, d.h. über sie sich zu erheben? Ob anderweitig nicht auch „Erde“ ist? Ob da nicht mindestens die erforderlichen Mittel sind, mit deren Hilfe die Erde ausgiebig beherrscht werden kann? Stehen nicht sogar Sonne, Mond und Sterne im Dienste der Erde?

Leider übersehen die Menschen die Tatsache, dass Gott den erhabenen Herrschaftsauftrag vor dem Sündenfall gegeben hat. Nach dem Sündenfall haben sie andere Verhältnisse und andere Bestimmungen. Die ihnen jetzt gültige Gottes-Bestimmung heißt: - sagen wir es ganz kurz - Erlösung! Erst nach der Erlösung kann der göttliche Ur-Auftrag zur Verwirklichung kommen (1Kor 6:2.3).

Erlösung durch das Lamm

Erlösung! Das ist Gottes erstes Vorhaben mit den sündigen Menschen. Aber die Erlösung wollen sie nicht! „Das Wort vom Kreuz ist den Juden ein Ärgernis und den Nationen eine Torheit“ (1Kor 1:23). „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche“ (Lk 19:14). Die Erlösung steht darum tatsächlich im Brennpunkt aller Menschheitsprobleme. Alle Fragen und alles Sagen findet an der gottgewollten Erlösung die endgültige Entscheidung. Weit mehr als sogar die Christen-Menschen es meinen, ist die wahre Erlösung der Faktor aller Welt-Geschehnisse. - Auch die Spekulationen um das Weltall haben ihre Begründung. Wir müssen darum gerade in Anbetracht der Erlösung die Haltung und das Bestreben der Menschen zu erforschen suchen und werden dann tatsächlich gewahr, welche Maßnahmen sie ergreifen, ja ergreifen müssen, um sich des „Erlösungs-Zwanges" zu entledigen.

Vom prophetischen Wort lassen wir uns sagen, in welchem Vorhaben die Menschen im Ende dieser Zeit stehen: „Und ich sah ein anderes Tier aufsteigen von der Erde; und hatte zwei Hörner gleich wie ein Lamm, und redete wie ein Drache. Und es übt alle Macht des ersten Tieres vor ihm; und es macht, dass die Erde und die darauf wohnen, anbeten das erste Tier, welches tödliche Wunde heil geworden war. Und tut große Zeichen, dass es auch machet Feuer vom Himmel fallen vor den Menschen; und verführet, die auf Erden wohnen, um der Zeichen willen, die ihm gegeben sind zu tun vor dem Tier; und saget denen, die auf Erden wohnen, dass sie dem Tier ein Bild machen sollen, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig worden war. Und es ward ihm gegeben, dass es dem Bilde des Tieres den Geist gab, dass des Tieres Bild redete und machte, dass, welche nicht des Tieres Bild anbeteten, getötet werden. Und es macht, dass die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte allesamt sich ein Malzeichen geben an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn“ (Offb 13:11-16). Dieses Wort bezeugt, dass das zweite Tier (= falscher Prophet) - das in der Mitte der Jahrwoche auftritt (Offb 13:5.12) - sich als Lamm darstellt. Es hat im Auftrag des „Tier-Hauptes“ die Welt gegen das wahre Lamm zu mobilisieren (Offb 17:12-14). Offensichtlich ist hier ein weltumfassender Religionskampf gegen das himmlische Lamm in der Durchführung. Dieses Lamm hat es immer schon und immer noch - mit der Erlösung zu tun. Seine Erlösung lehnt aber das irdische Lamm ganz kategorisch ab. Diese Ablehnung artet aus im offenen Welt-Krieg. In diesem Krieg mit dem himmlischen Lamm müssen „himmlische“ Maßnahmen getroffen werden. Anders ist diesem Gegner nicht beizukommen. Auch muss die Menschheit von der sieghaften Durchführbarkeit des Krieges überzeugt sein. Sie muss an die „Wunder-Waffen“ nicht nur glauben, sondern sie auch in ihrer fabelhaften Wirkung sehen. Darum: „Das Tier tut große Zeichen, dass es selbst Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen lässt vor den Menschen“. Weiter: „Und es wurde ihm gegeben dem Bild des Tieres Odem zu geben, auf dass das Bild des Tieres redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.“

Hier werden Dinge angewandt, die mit den Welt-All-Spekulationen im Zusammenhang stehen. Überweltliche „Zeichen“ werden vorexerziert, nicht nur aus Gründen der Anschauung, sondern auch aus Gründen der Anwendung, angesichts der bevorstehenden Kämpfe mit dem himmlischen Lamm. Der Einsatz der wirksamsten Waffen mit den „irdisch-überirdischen“ Methoden, dazu das Gebieten über die Kräfte des Alls, das sind Dinge, die vorgeführt und durchgeführt werden.

Der Himmel wird gereinigt

Zwischendurch sei bemerkt, dass die weitverbreitete Meinung, die genannten Geschehnisse seien nur Werk der „Geister, die in der Luft herrschen“, nicht stimmen dürfte. Wohl werden diese Geister sehr aktiv sein, aber nicht mehr „in den Himmeln“. Wir lesen: „Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel. Und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel. Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satanas, der die ganze Erde verführet, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen“ (Offb 12:7-9).

Zufolge der Entrückung des „Leibes Christi“ - zwecks Fülle-Aus-Gestaltung am Preis-Richt-Stuhl - wird den Abgrundsgeistern die Aufenthaltsgenehmigung in den Himmeln kurzfristig gekündigt. Sie müssen ihre Herrschaftsgebiete sofort verlassen und sich an ihren Zentral-Wohn-Ort begeben. Da werden sie selbstverständlich das irdische Lamm höchst drachenmäßig gestalten. Alsdann wird dieses dämonisierte Lamm fauchend gegen das andere Lamm in den Krieg ziehen. Dann werden alle diabolischen Mächte zentralisiert eingesetzt. Sie bleiben aber die hintergründigen Mächte auf Erden. Im Vordergrund steht immer noch die natürliche Menschheit mit ihren natürlichen und „übernatürlichen“ Kampfes- Maßnahmen. Sie gebrauchen die „natürlichen Waffen“ die sogar die Himmelsräume feuerspeiend durchfliegen, und der ganzen Menschheit zur faszinierenden Anschauung dienen.

Übernatürliche Geschehnisse

Also, die Menschen der Endzeit werden mit ihren Satelliten nicht nur übernatürliche Geschehnisse veranschaulichen, sondern auch in überzeugender Weise die himmlischen Kräfte auf der Erde praktizieren. Das „Feuer vom Himmel“ wird ein ganz reales Menschenwerk sein. Gleichfalls auch das vom Odem belebte Bild. - Somit sind die heutigen Machenschaften mit den Welt-All-Satelliten sehr ernst zu nehmen. Was zunächst in den Menschenhirnen als Wunschtraum sich regt, wird in absehbarer Zeit weite Verwirklichung finden. Wieweit dann die Gestirne diesen menschlichen Direktionen untertan sein werden, ist abzuwarten. Auf alle Fälle wird der Mensch der Endzeit sich die Herrschaft des Himmels und der Erde mit „biblischem Recht“ weitgehenst aneignen und sich ihrer bedienen.

Dabei ist sehr zu beachten, dass diese Geschehnisse von jenen Menschen betrieben werden, die sich „kleiden wie ein Lamm und reden wie ein Drache“. Eine verlogene Religionsmache ist im Gange. Beachten wir die Tatsache: Gerade die religiöse Welt wird den letzten Kampf heraufbeschwören und wird darum auch das „Feuer vom Himmel“ irgendwie beanspruchen. Wir sehen, dass für die Herrschaft im Weltall das religiöse Anliegen bestimmend ist!

Ob die heutigen Forscher, Wissenschaftler und Erfinder das merken und wissen? Wohl nicht. Die meisten sind ehrlich und treu bei ihrer Arbeit. Sie sind bemüht, der gesegneten Wohlfahrt der Menschen zu dienen. Diesbezüglich haben sie schon sehr viel erreicht, und werden demnächst noch mehr erreichen. Das „atomare Wunder“ wird nicht nur auf dem technischen und wirtschaftlichen Gebiet heilbringend wirken, sondern sehr wahrscheinlich auch auf dem medizinischen. Wie wird das noch begeistern! Wieviel Lob und Ehre wird auch den Wissenschaftlern noch entgegengebracht. Dazu werden sie sich immer wieder auf den Willen Gottes berufen: „Herrschet, machet sie euch untertänig.“ Mit großem Recht können sie sagen: „Ist Gott mit uns, wer mag wider uns sein?“ - Den Erfindern kann man wirklich nichts nachsagen, denn sie tun gewissenhaft ihre Pflicht und können es auch wahrhaftig nicht wissen, dass alles in solchem Satanismus endet.

Bedeutung für die Christen

Sind aber die „christlichen Wissenschaftler“ sich dessen bewusst? Sehen sie die Entwicklung so, wie sie das prophetische Wort anzeigt? Wissen sie auch, was das für die Christen bedeutet? Was sollen sie tun? Die Dinge aufhalten? Nein, die lawinenartige Entwicklung der Weltgeschichte können sie nicht aufhalten. Aber eines können die lieben Gotteszeugen: „Wenn ihr solches alles seht, dann erhebet eure Häupter“ (Lk 21:28). Das heißt nicht an Dingen der Zeit, sonderlich an den Menschen der Zeit, erhaben und weltfremd vorbeigehen. Diese „Erhebung“ bedeutet Erlösungsfreiheit, Erlösungszeugnis, Liebesdrang! „Ihr sollt meine Zeugen sein“. „Die Liebe Jesu Christi dringet uns also“. Der zum Gericht ausreifenden Menschheit soll Erlösung und Versöhnung bezeugt werden (2Kor 5:20).

Das Erlösungszeugnis ist aber in der Endzeit in einer erschreckenden Krise, richtiger: Katastrophe! Denn da marschiert Lamm gegen Lamm! Das sind schier unfassbare Geschehnisse. Dabei wird die ganze Menschheit, die auf der Seite des irdischen Lammes steht, sich der vollen Wahrheit bewusst sein. Im Lügengeist sieht man das himmlische Lamm.

Wie ist das möglich? Wie kann überhaupt Erlösung gegen Erlösung ausgespielt werden? Vielleicht werden wir dieses Rätsel am deutlichsten klären, wenn wir uns die Erlösungs-Gründe des himmlischen Lammes vergegenwärtigen „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden“ (2Kor 5:17). Hier ist von einer Erlösung die Rede, die doppelgründig ist:

  1. ER löst! Nur was Christus vollführt ist ER-Lösung.. „Ich bin...“ (Joh 14:6).
  2. Das ER-Löste ist ER! „Nicht ich lebe mehr, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2:20). Diese Erlösung ist eine völlige Lösung von sich selbst und der ganzen Umgebung (1Jo 2:15-17).

Diese Erlösung führt zur absoluten Bindung an Gott! „Mein Wille gehört ....“

Erlösung des irdischen Lammes

Ganz anders ist die Erlösung des irdischen Lammes. Auch hier spricht man von der Erlösung, sogar recht viel. Auch hier wird die Erlösung auf Christus bezogen. Aber diese Erlösung führt den „alten Adam“ nicht in den Tod, sondern in die Selbstherrlichkeit! Die erste Versuchungsthese findet Verwirklichung: „Ihr werdet sein wie Gott!" Erlöst wird der Mensch durch Theorie! Durch formale Erlösungsmethoden ist er frei von der Erb-Sünde. Durch sakrale Machenschaften ist er befreit von jeder Sünde. Durch mancherlei Verordnungen ist er des Himmelreichs gewiss. Erleben und Lebens-Neuheit sind überflüssig. Wer das verlangt, ist dem Subjektivismus verfallen. Objektiv ist nur das, was außer ihm geschieht. Der Mensch ist, auch wenn er völlig unberührt bleibt, erlöst, nicht nur von jeder Schuld, sondern auch von jedem Schuldbewusstsein. „Du bist, wie du bist, ein Christ, glaube es nur.“ Was ist das? Klare Selbsterlösung! Der „fromme Mensch“ hat das geschafft. Wer darf daran zweifeln? Wer hier zweifelt, der zweifelt an der ehrlichen Erlösungsabsicht des Menschen! Noch mehr, der zweifelt am ehrlichen Erlösungswerk des Menschen! Denn sein Grundsatz ist: „Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen ...“ (Mt 7:22.23).

Was wird das himmlische Lamm durch seine „Zeugen“ dazu sagen? „Ihr habt euch nicht erlösen lassen, sondern ihr habt euch selbst erlöst zu eurer Selbstherrlichkeit. Dabei seid ihr so unerlöst wie nie zuvor! Die Liebe ist total erkaltet, und die Ungerechtigkeit hat überhand genommen. Das nennt ihr Erlösung? Ihr Heuchler! (Mt 23:13). Euer Ende ist als Folge eures Erlösungswerkes die Verdammnis!“ - Das wird sich das irdische Lamm nicht gefallen lassen. Es sitzt bereits über allem Gottesdienst. Es sitzt im Tempel. Es gibt sich aus als Gott (2Thes 2:4). Der ganze „Erdkreis“ betet ihn an. Er ist der Welt-Kirchen-Fürst. Er verfügt nicht nur über die „himmlische Gnade“, sondern auch über die himmlischen Gewalten. Was hat das „andere Lamm“ sagen lassen? Heuchler! Solche Anmaßung können wir uns nicht gefallen lassen. Darum: Krieg!

Lamm gegen Lamm im Krieg

Es kommt zum Krieg. Krieg bei Harmagedon. Wie wird er sein? Weithin meint man, dass da die Lenkraketen und Wunderwaffen allesamt eingesetzt werden. Wozu sind sie fabriziert? Werden die Fabrikanten nicht für ihre nutzbringende Verwendung sorgen? So und ähnlich meint man. Lassen wir doch ab von der eignen Meinung. Sie ist zu menschlich. Was sagt die Schrift über den Ausgang des „dritten Welt-Krieges“? „ER (Christus) wird ihn umbringen mit dem Geist seines Mundes“ (2Thes 2:8). Ob ER zu seinem Richt- und Vernichtungsspruch irgendeines „Sputniks“ bedarf? Lächerlich! Muss sich Gott überhaupt der menschlichen Fabrikate bedienen? Hat ER das jemals getan? Sind die „Künste des Durcheinanderwerfers“ seine Selbst-Rettungs-Mittel? Nimmermehr! Auch gestattet Er nicht, dass nur ein Schuss auf ihn abgefeuert wird. Alles, was die „irdischen Lämmer“ tun können, sind Manöver. Das Wort sagt: „Zeichen vor den Menschen“ (Offb 13:13). Freilich sind das sehr ernste Manöver. Jedoch werden sie in der Hitze der Manöver umgebracht mit dem Geist seines Mundes. Die Selbst-Erlösung ist hier am Ende!

"Ja, Jesus siegt, sei’s dass die Finsternis im Trotzen wütend schnaubt,
sei’s dass sie wähnt, mit ihrem gift'gen Biss hätt' sie ihm viel geraubt.
Die Seinen lässt in Not und Grämen,
sich unser Held noch niemals nehmen.
Ja, Jesus siegt!“
„Ja, Jesus siegt,
obschon das Volk des Herrn noch hart daniederliegt.
Wenn Satans Pfeil ihm auch von nah und fern mit List entgegen fliegt,
löscht Jesu Arm die Feuerbrände;
das Feld behält der Herr am Ende.
Ja, Jesus siegt!"

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72. Die drei Auferstehungen