Leben mit Qualität – zwischen Zeitnot und Qualitätszeit: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Ursachen von Stress und Überforderung)
 
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''Von Daniel Muhl''
 
''Von Daniel Muhl''
 
== Fragen, die uns immer wieder beschäftigen ==
 
[[Datei:Uhren 480x360.png|300px|right]]Wie klappt der Spagat zwischen Arbeit, Familie, Gemeinde und Mitmenschen? Können und müssen wir allen gerecht werden? Welche Priorität hat Jesus Christus in meinem Leben? Wie definieren wir Lebensqualität und wie streben wir diese an? Was versteht Jesus unter Leben und was ist in den Augen Gottes eine hohe Qualität? Was ist eigentlich Qualitätszeit und wie können wir solche Zeit gewinnen? 
 
  
== Einleitung ==
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🌅  [https://www.dropbox.com/scl/fi/2h3ziaubctk8iybqmgvci/Leben-mit-Qualit-t.pptx?rlkey=em3kd0s86blls880fji2qq8tk&dl=0 Hier als Präsentation] <br />
Um das Jahr 1925 war mein Großvater ein junger Mann, der als Bautechniker in einem Architekturbüro arbeitete. Damals bestand seine Arbeitswoche noch aus 6 Tagen zu jeweils 9-10 Stunden. Abends gab es Zuhause noch etliches zu tun und am Sonntag ging man zur Kirche. Am Sonntagnachmittag hatte man frei, sofern es keine familiären Verpflichtungen gab. <br />
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📓 [https://www.dropbox.com/scl/fi/sc82k8u5j1oul83mxqtfd/Leben-mit-Qualit-t-2.pdf?rlkey=tajjf05c6rr9ihxbr7hc5sgcj&dl=0 Hier als PDF]
Daraus kann man erkennen, dass die Freizeit damals einen noch relativ geringen Teil der Woche ausmachte. Man müsste meinen, dass damals auch diese Zeit voll ausgebucht war. Aber dem war nicht unbedingt so! Mein Großvater und seine Kameraden fragten sich gegenseitig, was sie denn so mit ihrer freien Zeit tun würden, um damit richtig umgehen zu können. <br />
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Heute haben wir viel mehr Freizeit als damals und trotzdem haben wir heute kaum Zeit und in fast jedem Bereich einen großen Stress! <br />
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== Ein erstaunliches Faktum ==
Ich kann mich noch sehr gut an eine Zeit anfangs dieses Jahrhunderts erinnern, als meine Kinder gerade so im Teenageralter waren und meine Brüder mit mir zusammen ein Architekturbüro führten. In der Freizeit habe ich mich in der Gemeinde engagiert und zusätzlich auch immer noch eine große Familienfreizeit in den Schweizer Bergen organisiert. Damals fühlte ich mich zeitweise stark überfordert und ich war nahe an einem Burnout. Dieses Gefühl der totalen Überforderung kam unter anderem deshalb zustande, weil ich in nahezu allen Lebensbereichen den Eindruck hatte, nicht wirklich genügen zu können. Ich hatte das Gefühl für meine Ehe und meine Kinder zu wenig Zeit zu haben. Im Beruf gab es so viele Fachbereiche, wo ich mich hätte weiterbilden sollen. Dazu kamen die Gespräche mit Mitarbeitern und die Treffen mit Geschäftspartnern und potenziellen Bauherren. Auch in der Gemeinde gab es viel zu tun und die Vorbereitung der Bibelstunden erforderte ebenfalls viel Zeit. Dadurch hat natürlich auch meine Stille Zeit mit Gott gelitten. Gleichzeitig war ich auch ein Mann, der, wenn irgend möglich, acht Stunden Schlaf benötigte. Plötzlich wusste ich nicht mehr wo mir der Kopf stand. <br />
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[[Datei:Uhren.png|300px|right]]
In fast jedem Bereich meines Lebens dachte ich, nicht mehr genügen zu können. Durch die anhaltende Überforderung schlich sich ganz langsam eine Motivationslosigkeit und Dauermüdigkeit ein. Der beste Nährboden für ein Burnout. <br />
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In Israel lebte ein Mann, der zu Beginn seines Lebens kaum auffiel. Er lebte in einem kleinen, unbedeutenden Dorf, wo er bei seinem Vater eine Ausbildung zum Bauhandwerker absolvierte. So kam es, dass er bis zu seinem 30. Lebensjahr als Maurer, Schreiner und Zimmermann tätig war.
Von außen schien mein Leben in Ordnung zu sein. Ich war ein Ehemann, der seine Frau liebte und in der Ehe auch glücklich war. Ich hatte vier anständige Kinder, die alle auf einem guten Weg waren. Ich war in der Gemeinde aktiv und man freute sich über meine Wortverkündigung. Ich war in der Geschäftsleitung eines Architekturbüros. Für einige war ich vielleicht ein gutes Beispiel eines „Vorzeige-Mannes“. Aber aus meiner Sicht lief auch einiges schief und ich wusste, dass man da und dort noch etliches hätte besser machen können. <br />
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Mein Leben war aus menschlicher Sicht einerseits ganz in Ordnung und andererseits aber auch nicht so befriedigend. Ich spürte tief in mir drin: Es war noch nicht das Leben mit (göttlicher) Qualität.
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Bereits dreieinhalb Jahre später starb er auf sehr schmähliche Weise. In dieser kurzen Zeit machte er keine berufliche Karriere, er hatte kein Haus oder eine Mietwohnung. Dieser Mann gründete keine Familie, er schrieb kein Buch und er befehligte auch keine Armee, mit der er dann ein Weltreich gründete!
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Trotzdem veränderte er die Welt mehr als alle anderen Menschen vor oder nach ihm. Dazu gäbe es sehr viel zu sagen, aber ich möchte nur drei Dinge herausgreifen:
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# Dieser einzigartige Mann revolutionierte unsere Denkweise, als er dazu aufrief, unsere Feinde zu lieben ([[Mt 5:44]]) und die zu segnen, die uns fluchen ([[Lk 6:28]]). Er motivierte uns auch, denen wohlzutun, die uns hassen ([[Lk 6:27]]).
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# Er verkündigte eine Botschaft, die es sonst – in dieser einmaligen Weise – nirgends gibt: Allein durch den Glauben an Gott bzw. durch das Vertrauen auf Gott wird den Menschen völlig umsonst die Vergebung der Sünden-Schuld ([[Lk 7:49]]-50 / [[1Jo 1:9]]), die Erlösung ([[Röm 3:24]] / [[1Kor 1:30]]), die göttliche Gerechtigkeit ([[Röm 5:16]]-17 / [[Röm 10:10]]) und das ewige Leben geschenkt ([[Joh 11:25]]-26)!
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# Dieser junge Mann veränderte nicht nur die Welt, sondern seit bald 2‘000 Jahren auch böse und hassende Menschen zu Menschen, die plötzlich lieben und gegenüber ihren Mitmenschen voller Wertschätzung leben.
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Das alles entstand in einer Zeit von etwa 3-4 Jahren! Ich denke, Sie haben längst erkannt, um wen es sich hier handelt? Es war Jesus Christus! Wenn wir seine wenigen Jahre betrachten, in denen er öffentlich tätig war und unzählige Dinge tat ([[Joh 21:25]]), dann klingt das irgendwie nach Stress und auch viel Zeitnot. Wir empfinden es auch nicht als eine hohe Lebensqualität, ohne Geld und ohne eine geregelte, angenehme Wohnsituation durch die Lande zu ziehen!
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Da stellen sich bereits Fragen wie:
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* Hatte Jesus Christus ein Leben mit Qualität?
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* Hatte er nicht einen unheimlichen Stress?
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* Litt er nicht ständig unter Zeitnot?
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* Was ist eigentlich ein Leben mit Qualität und was hat das mit der Zeit zu tun?
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Diesen Fragen möchte ich jetzt etwas nachgehen.
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== Das Phänomen „Zeit“ ==
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Die Zeit ist ein Phänomen. Laut wissenschaftlicher Aussage ist sie eine physikalische Größe, die die Abfolge von Ereignissen beschreibt. Auf der „Zeitschiene“ gibt es ein „vorher“ und ein „nachher“ oder anders ausgedrückt eine Vergangenheit, Gegenwart und eine Zukunft.
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[[Datei:Zeitstrahl.png|400px|right]]
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Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft erscheinen für uns unfassbar lange zu sein. Wenn die Zeit keinen Anfang und kein Ende hat, dann wären beide Bereiche unendlich lang! Die Gegenwart ist streng genommen unendlich kurz und auf der Zeitskala nur ein Punkt. Trotzdem befinden wir uns theoretisch immer in der „Gegenwart“ und nie in der Vergangenheit oder Zukunft. Dennoch spielen Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart eine entscheidende Rolle. So gibt es ohne eine Erinnerung an die Vergangenheit kaum ein Bewusstsein in der Gegenwart. Auch gibt es ohne mögliche Zukunftsaussichten keine Hoffnung, und die Hoffnung ist für uns Menschen ein Lebenselixier!
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Nach der Bibel war König Salomo weiser als alle Menschen ([[1Kö 5:11]]). In [[Pred 3.|Pred 3]] schreibt er u. a.:
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* 1 Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit: <br />2 Geborenwerden und Sterben, Pflanzen und Ausreißen, <br /> ... <br />6 Suchen und Finden, Aufbewahren und Wegwerfen, <br />7 Zerreißen und Zusammennähen, Schweigen und Reden, <br />8 Lieben und Hassen, Krieg und Frieden. <br />(nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“)
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Alle Ereignisse und alle Handlungen auf dieser Welt haben eine ganz bestimmte Zeit. Sie haben einen Anfang und auch ein Ende! Dabei ergibt sich eine spannende Frage: „Hat auch die Zeit selbst einen Anfang und ein Ende?“ Ganz eindeutig lässt sich das wahrscheinlich nicht beantworten, aber ein Vers aus dem Hebräerbrief legt eher den Schluss nahe, dass der Sohn Gottes auch die Zeit erschuf und dass sie somit auch einen Anfang hat. In [[Hebr 1:1|Kap. 1:1-2]] heißt es da:
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* „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten (gr. αἰῶνας = Weltzeiten oder Zeitalter) gemacht hat.“ (nach der Elberfelder Übersetzung 1985)
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Ich glaube, dass die Zeit, wie wir sie kennen, einen Anfang und ein Ende hat und dass Gott außerhalb von „Raum und Zeit“ existiert und das Weltgeschehen schon vor der Zeit erkannt bzw. geplant hat. Da Gott über Raum und Zeit steht, kann Er auch Ereignisse in der Weltgeschichte vorhersagen und Wunder tun, die physikalisch nicht erklärbar sind.
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So hat Gott schon vor tausenden von Jahren vorhergesagt, dass Sein Volk Israel in die ganze Welt zerstreut (70 n. Chr.) und von allen Nationen verspottet werden würde ([[5Mo 28:64]] / [[2Chr 7:20]] / [[Hes 22:4]]). Er hat aber auch prophezeit, dass Er Sein Volk aus allen Nationen sammeln und sie wieder in das Land Israel zurückführen wird (1948 – [[5Mo 30:3]] / [[Jer 30:11]] / [[Jer 31:10]] / [[Hes 11:17]] / [[Hes 28:25]]). Weil das alles vor unseren Augen passiert ist, können wir erkennen, dass es einen Gott gibt, der die Weltgeschichte lenkt und der über Raum und Zeit steht. <br />
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Wer aus der Vergangenheit das Wirken Gottes erkennen kann, hat allen Grund, in der Gegenwart diesem Gott zu vertrauen, weil Er uns – trotz schwerer Zeiten – eine unbeschreiblich schöne Zukunft versprochen hat. So schrieb der Apostel Johannes in [[Offb 21.|Offb 21:3-5]] (Aus der Neuen Genfer Übersetzung):
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* 3 Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein ... <br /> 4 Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.« <br /> 5 Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.« Und er befahl mir: »Schreibe die Worte auf, die du eben gehört hast! Denn sie sind wahr und zuverlässig.«
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== Die „Zeitnot“ und wie wir damit umgehen können ==
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In unserer westlichen Gesellschaft gibt es wohl kaum jemanden, der nicht schon unter Zeitnot gelitten hätte. Die Gründe dafür sind vielschichtig:
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# Der Druck im beruflichen Alltag nimmt laufend zu. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden Geschwindigkeit infolge von Computern, Automation, Robotik und künstlicher Intelligenz.
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# Wir wurden noch nie mit so vielen Filmen, Informationen und Bildern überflutet wie heute.
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# Für viele sind auch die Social-Media-Kanäle wie Facebook, WhatsApp, Instagram, X, LinkedIn usw. zu einem ganz großen „Zeitfresser“ geworden.
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# Wir verfügen auch über unzählige Urlaubs-, Vergnügungs- und Freizeitangebote.
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Darum befinden sich viele Menschen in einem „Hamsterrad“. Sie rennen, sie strengen sich an, und doch kommen sie nicht wirklich vom Fleck. Manchmal glauben sie, „gut zu funktionieren“ und auch das zu tun, was von ihnen erwartet wird, und ein andermal haben sie das Gefühl, in etlichen Bereichen des Lebens nicht wirklich genügen zu können. Vermutlich definieren die meisten Leute ihren Wert über ihre Leistung oder ihre gesellschaftliche Stellung! Das ist sehr traurig und spätestens dann, wenn man nichts mehr leisten kann, fühlt man sich „wertlos“!
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Zum Glück sieht Gott das anders! Wir Menschen sind nur darum so unsagbar wertvoll, weil Gott uns unendlich liebt und weil Er für uns den höchsten Preis bezahlt hat. So schreibt der Apostel Johannes:
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* „Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ ([[Joh 3:16]] aus der „Hoffnung für alle“)
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=== Wie kommen wir aus dem Hamsterrad heraus? ===
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In einer Arte-Doku über den israelischen Inlandsgeheimdienst „Schin Bet“ sagte eine ehemalige und ranghohe Führungsperson über ihren Umgang mit dem Terrorismus sinngemäß Folgendes:
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: ''„Wir hatten unsere Taktik perfektioniert, aber wir hatten keine wirkliche Strategie!“''
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Einer der besten Geheimdienste der Welt perfektionierte seinen Kampf gegen den Terrorismus, aber es fehlte ihm an einer Strategie, wie man gegen die Motive und Ursachen des Terrorismus vorgehen sollte. Ist das nicht ein Stück weit auch unser Problem? Wir optimieren und perfektionieren unsere Abläufe, aber wir fragen uns zu wenig, welche Lebensstrategie wir eigentlich verfolgen.  
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: '''Wir brauchen unbedingt eine Lebensstrategie und ein klares Lebensziel!'''
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Meine Lebensstrategie ist untrennbar mit meinem Lebensziel verbunden. Darum sollte ich mir die Frage stellen, welches Lebensziel ich eigentlich verfolge. Was möchte ich auf meinem Sterbebett rückblickend sagen können?
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* „Ich wurde wohlhabend und war beruflich erfolgreich“
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* „Ich wurde berühmt bzw. prominent“
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* „Ich konnte viele schöne Dinge genießen und das Leben voll auskosten“
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Oder möchte ich einmal Folgendes sagen können:
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* „Ich durfte mich von der Liebe leiten lassen und konnte für die Menschen eine Hilfe und ein Segen sein. Darum freue ich mich über so manche freundschaftliche Beziehung, die ich jetzt haben darf.“
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* „Ich darf mit meinem Schöpfer versöhnt sein und kann mit Frieden und Freude in die Ewigkeit gehen.“
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Je nachdem, welches Lebensziel wir ansteuern, verschieben sich unsere Prioritäten! Dadurch erkennen wir, welche Dinge im Leben sehr wichtig, weniger wichtig und was eigentlich unnötig ist.
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Der Schriftsteller Tomas Sjödin schrieb ein Buch mit dem Titel:
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* „'''Es gibt so viel, was man nicht muss'''“
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Der Untertitel dazu lautet:
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* „'''Von der Einfachheit des Lebens, des Glaubens und der Liebe'''“
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Wenn wir unser Lebensziel definiert und die sich daraus ergebenden Prioritäten gesetzt haben, können wir unter Umständen viele Dinge unseres Lebens „ausmisten“.
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Eine große Dankbarkeit für das, was man hat, und die Bescheidenheit, machen es uns einfacher, nicht mehr den Dingen nachzujagen, die viel Zeit rauben und auch Stress verursachen. WhatsApp und andere Social-Media-Kanäle sind zwar für kurze Mitteilungen hilfreich, aber nicht selten sind sie auch zu Zeitfressern geworden. Auch können sie freundschaftliche Beziehungen niemals ersetzen.
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Die beiden wichtigsten Gebote in der Bibel lauten:
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# „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Verstand.
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# „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ ([[Mt 22]]:37-40)
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Diese beiden Gebote sind die Grundlage für ein erfülltes Leben. Wenn wir uns auf diese Gebote konzentrieren, werden wir uns nicht mehr so sehr um die Dinge kümmern, die uns Zeit und Energie rauben. Stattdessen werden wir uns auf die Dinge fokussieren, die wirklich wichtig sind:
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# Unsere Beziehung zu Gott
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# Unsere Beziehungen zu anderen Menschen
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Wenn mein Nächster immer mehr in der digitalen Welt verschwindet, kann ich ihn nicht mehr so lieben, wie Gott das eigentlich gedacht hat. Darum ist der Sohn Gottes nicht als digitales Bild, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen und hat uns gezeigt, was vollkommene Liebe ist!
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Wenn wir dankbar sind für das, was wir haben, und wenn wir bescheiden sind, werden wir es einfacher haben, ein stressfreies und zufriedenes Leben zu führen.
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== Was beinhaltet ein „Leben mit Qualität“? ==
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Bevor wir uns die Frage stellen: „Was beinhaltet ein Leben mit Qualität?“, müssen wir zuerst wissen, was Leben eigentlich ist. Ist Leben das Funktionieren von organischen Zellen oder hängt das Leben mit einem Bewusstsein zusammen?
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In der Bibel ist nicht nur von einem biologischen, seelischen und geistlichen Leben die Rede, sondern auch von einem göttlich unsterblichen Leben.
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# Pflanzen, Tiere und Menschen haben ein '''biologisches Leben'''.
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# Tiere und Menschen haben zusätzlich noch ein '''seelisches Leben'''.
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# Menschen und Engel, die noch nicht aus einer Vertrauensbeziehung zu Gott leben, verfügen nur über ein '''reduziertes geistliches Leben'''. (In den Augen Gottes sind sie eigentlich tot; [[Mt 8:22]]). Dieses ist mit einem glimmenden Kerzendocht vergleichbar ([[Jes 42:3]]).
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# Der Besitzer des göttlich unsterblichen Lebens ist nur Gott allein ([[1Tim 6:16]])!
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Auf das biologische und seelische Leben möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen (das überlasse ich den Biologen und Seelsorgern). Klar ist:
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* Leben ist viel mehr als ein „Funktionieren im Hamsterrad“!
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Wer sein Leben über sein „Leisten und Funktionieren“ definiert, lebt am eigentlichen Leben vorbei! Warum? Weil das wahre Leben viel mehr ist als Arbeiten, Essen, Trinken und Genießen!
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Was '''wahres Leben''' ist, kann uns nur Derjenige sagen, der das Leben erschuf und der allein das unsterbliche Leben hat! Alle anderen können darüber nur spekulieren.
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=== Wie schuf Gott das Leben? ===
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# Gott schuf das biologische Leben durch Sein Wort ([[1Mo 1.|1Mo 1]] / [[Joh 1.|Joh 1:1-4]]), indem Er jeder Zelle die entsprechende Gen-Information gab.
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# Das '''seelische Leben''' erschuf Gott, indem Er seinen Hauch in den biologischen Körper blies ([[1Mo 2:7]]).
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# Da Gott in der Bibel als „Vater der Geister“ bezeichnet wird ([[Hebr 12:9]]), gab Er auch allen Geisteswesen – sprich Engeln – '''das geistliche Leben'''!
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# '''Göttlich unsterbliches Leben''' kommt nur da zustande, wo Personen einen neuen inneren Menschen bekommen, der aus Gott gezeugt und geboren wurde! ([[Joh 3.|Joh 3:3-5]] / [[1Jo 5:4]])
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Nachdem der Sohn Gottes die Schuld der gesamten Welt weggetragen hat ([[Joh 1:29]]), indem Er am Kreuz wegen unserer Sünden starb, schenkt Er jedem Menschen, der an Ihn glaubt, das göttlich ewige Leben!
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* Es entspricht einer tiefgründigen Logik, dass es ohne den Erschaffer des Lebens kein wirkliches Leben geben kann!
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Gott bietet uns das wahre ewige Leben an, indem Er uns einlädt, Ihm ganz zu vertrauen, weil Er alles für uns getan hat, was wir für die Ewigkeit brauchen! <br />
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Darum braucht es eine vertrauensvolle Liebesbeziehung zum allmächtigen Gott, damit wir zum wahren Leben gelangen. Wer in diese Beziehung eintritt, bekommt das göttliche Leben allein aus Gnade geschenkt! Durch die Verbindung mit Gott erkennen wir mehr und mehr, wie Gott auch unsere Vergangenheit gebraucht hat, um uns zu Ihm zu führen.
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Infolge dieser Vertrauensbeziehung erhält unser Leben in der Gegenwart eine viel höhere Qualität, weil man aus einer tiefen Dankbarkeit zu leben lernt und weil man durch die Verheißungen Gottes eine unübertreffliche Zukunft erkennen kann, die uns in der Gegenwart voller Hoffnung leben lässt!
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Durch die Verbundenheit mit dem himmlischen Vater verändert sich mein Denken und somit auch mein Bewusstsein. Ich darf das „horizontale Denken“ verlassen und in ein neues „vertikales Denken“ hineinkommen. Was aber beinhaltet das horizontale bzw. vertikale Denken? <br />
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[[Datei:Horizontales denken.png|300px|right]]
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Das horizontale Denken hat folgende Merkmale:
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* Ich schaue auf die sichtbare materielle Welt.
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* Ich beobachte meine Mitmenschen und vergleiche mich mit ihnen. Je nachdem fühle ich mich schlechter oder besser und bin dadurch frustriert oder überheblich.
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* Ich versuche den Menschen zu gefallen.
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* Ich definiere meinen Wert über meine Leistung oder über meine Stellung in der Gesellschaft. Geht die Leistung oder das Ansehen verloren, fühle ich mich wertlos.
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Das göttliche Denken ist ein vertikales Denken! Die Beziehung zu Gott macht mich zu einem "Influencer" der �Liebe Gottes!
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[[Datei:Vertikales denken.png|300px|right]]
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Die Merkmale des vertikalen Denkens beinhalten folgende Dinge:
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* Ich richte meinen Blick auf die unsichtbare, geistliche Welt.
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* Ich schaue auf Jesus, der mich unendlich liebt und mir das liebende Wesen des himmlischen Vaters zeigt! Ich darf erkennen, wie sehr ich geliebt bin und wie Gott für mich den höchsten Preis bezahlt hat. Dadurch bin ich so wertvoll; selbst dann, wenn ich nichts mehr leisten kann, vielleicht ein Pflegefall bin und womöglich auch noch das Ansehen verloren habe.
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* Weil ich mich so geliebt weiß, muss ich mich nicht mehr mit anderen Menschen vergleichen sondern ich möchte sie in ihrer Andersartigkeit lieben und ihnen größte Wertschätzung geben.
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* Ich vertraue nicht mehr auf meine Kraft und auf die menschlichen Möglichkeiten, sondern auf Gott, der mich an ein wunderbares Ziel führen wird!
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Eine liebevolle Vertrauensbeziehung zum allmächtigen Gott, der auch unser himmlischer Vater ist, führt uns in einen wunderbaren Frieden, weil man sich als unendlich reich Beschenkter und somit auch Begnadigter sehen darf. Diese Verbindung bringt uns zur Ruhe, weil wir von unserer Schuld befreit sind. Sie vermittelt uns eine immer größer werdende Gelassenheit, weil wir erkennen dürfen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen ([[Röm 8:28]])!
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Das vertikale Denken führt zu einem Leben in Frieden, Freude und Freiheit. Es ist ein Leben, das von Gott her gestaltet wird und das seinen Sinn und seine Erfüllung in Ihm findet. <br />
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In meiner Vater-Kind-Beziehung zu Gott, darf ich immer mehr erfahren, wie unendlich bedingungslos geliebt ich sein darf, auch wenn ich Schweres im Leben durchmachen muss! Aus der Vertrauensbeziehung zu Gott entsteht die Erwartung auf eine unvorstellbar schöne Zukunft!
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Möchtest du dein Denken auch verändern und in ein Leben mit göttlicher Qualität hineinkommen? Dann entscheide dich für die Verbundenheit mit Jesus Christus und öffne dich für sein Wort und seine Liebe.
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: <big>„'''Das ist wahres Leben in höchster Qualität'''“</big>
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Übergib dein Leben Jesus Christus indem du zum Beispiel folgendes Gebet sprichst:
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: Herr Jesus, ich brauche dich. <br /> Danke, dass du für meine Sünde am Kreuz gestorben bist. <br /> Ich öffne dir die Tür meines Lebens und nehme dich <br /> als meinen Erlöser an. <br /> Danke, dass du mir meine Sünde vergibst <br /> und mir ewiges Leben schenkst. <br /> Durch dich bin ich ein Kind des Vaters. <br /> Bitte, übernimm du die Herrschaft in meinem Leben und <br /> verändere mich so, wie du mich haben möchtest. <br /> Amen.
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== Die Ursachen von Stress und Überforderung ==
 
Bevor ich ein „Leben mit Qualität“ etwas näher beleuchten werde, möchte ich doch auch ein paar Worte zu den Ursachen des Stresses und der Überforderung weitergeben. <br />
 
Fast jeder Beruf erfordert immer mehr Fachwissen und man könnte immer noch etwas tun, um seine Leistungsfähigkeit zu steigern. Mein Eindruck ist, dass unter anderem deshalb viele Menschen von Stress geplagt sind. Eigentlich betrifft es fast alle gesellschaftlichen Schichten und Altersstufen. Häufig haben schon die Schulkinder in der Freizeit einen nicht geringen Stress. Was ist eigentlich passiert? Was hat sich so verändert? <br />
 
Natürlich haben wir auch gleich einige Erklärungen dafür:
 
:„Wir haben heute am Arbeitsplatz einen viel höheren Zeitdruck! Es muss alles viel schneller gehen. Wer schneller auf dem Markt ist, gewinnt. Heute muss alles ‚just in time’ sein. Auch haben wir heute so unglaublich viele Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten, dass wir unter Umständen auch da einen Stress empfinden können. Wir werden heute durch die Medien mit Bildern und Informationen regelrecht überflutet! Wir erkennen immer mehr, was wir noch alles besser machen könnten und was wir alles noch nicht erlebt haben! ‚Dies wäre auch mal schön und jenes könnten wir auch mal noch machen!’ Jedes berufliche Fachgebiet wird immer noch komplexer und dann gibt es noch die zahllosen Hobbys und sportlichen Aktivitäten, die unsere Zeit ebenfalls noch sehr in Anspruch nehmen! Auch die Erwartungen, das Leben immer noch mehr geniessen zu können, steigen auch stetig an.“
 
Das sind einige natürliche Erklärungen, die alle mehr oder weniger zutreffend sind. Aber unsere schnelllebige Zeit hat vor allem auch noch eine geistliche Komponente. Die hohe Geschwindigkeit, die wir in der heutigen Zeit feststellen, wurde schon vor langer Zeit angekündigt. Im ersten Vers der Offenbarung lesen wir dazu:
 
* [[Offb 1:1]] - Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald ([[+5034]] τάχος = tachos; Schnelligkeit) geschehen muss;
 
Das, was Johannes in der Offenbarung beschrieb, sind Dinge und Geschehnisse in der Endzeit, die schnell geschehen müssen. Während Seiner Endzeitrede macht Jesus eine interessante Bemerkung:
 
* [[Mt 24:22]] - Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.
 
Satan weiß, wenn auf die Erde geworfen wird (vmtl. in der Mitte der letzten 7 Jahre), dass er dann wenig Zeit hat ([[Offb 12:12]]).
 
Folglich muss er in diese kurze Zeit auch ganz viele Dinge „hineinpacken“ und mit großer Geschwindigkeit arbeiten. Die Beschleunigung unserer Zeit hat vor allem geistliche Ursachen. Die Schnelllebigkeit aller Dinge führt zu einem großen Aktionismus, von dem die Christen auch stark mitgetrieben werden. Paulus sagt von den letzten Tagen auch Folgendes:
 
* [[1Tim 4:1]] - Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, ...
 
Der Grundbegriff „spätere“ lautet im Griechischen wie folgt:
 
:ὕστερος (hýsteros; [[+5306]]) und wird meist mit „letzter“ übersetzt. Dieses Wort ist aber auch mit ὑστερέω (hysteréo; [[+5302]]) verwandt und bedeutet so viel wie „ermangeln“.
 
Es geht hier auch „mangelhafte Zeiten“, wobei hier nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität gemeint sein dürfte. Mit anderen Worten: „Es mangelt an Zeit!“ <br />
 
Durch die Medien, wie Fernseher, Handy und Internet sehen wir viel mehr! Wir sehen aber auch durch die vergrößerte Mobilität viel mehr als früher! Wir haben in der Regel auch viel mehr Besitz und Wohlstand als früher! Dieses Mehr-haben führt zwangsläufig zu Stress und zu einem Weniger-Zeit-haben in Bereichen, wo man früher wesentlich mehr Zeit hatte. <br />
 
Mit anderen Worten: Die quantitative Zunahme an Möglichkeiten hat eine qualitative Abnahme des Lebens zur Folge! Zu Beginn streiten wir diese Tatsache ab, weil wir dann noch der Meinung sind, dass, je mehr Möglichkeiten und Auswahl wir haben, desto größer unsere Freiheit, genau das zu machen, was wir als gut empfinden. Dabei unterschätzen wir unser Beurteilungsvermögen, was wirklich gut für uns ist, total! Die Zunahme an Möglichkeiten lässt uns auf so viele Dinge schauen, dass wir kaum noch Zeit haben, auf den Einen zu schauen, Der als Einziger gut ist! Jesus sagt ganz klar:
 
* [[Lk 18:19]]b - Niemand ist gut als nur einer, Gott.
 
Möglichst viel Auswahl bewirkt nicht die erwünschte Freiheit, sondern einen Stress, der eine Knechtschaft zur Folge hat. Durch die große „Wahlfreiheit“ werden wir immer unfreier!
 
  
== Was ist ein Leben mit Qualität und wie kommen wir dazu? ==
+
[[Leben mit Qualität zwischen Zeitnot und Qualitätszeit (Teil 2)|Hier geht es zu einer früheren Version]]
Maximale Lebensqualität ist etwas, das vmtl. alle Menschen anstreben. Natürlich ist es auch so, dass es ganz unterschiedliche Vorstellungen von maximaler Lebensqualität gibt! Wahrscheinlich glauben Milliarden von Menschen, dass wenn sie gesund und reich wären, auch über eine optimale Lebensqualität verfügen würden. Den reichen und gesunden Menschen fehlt es aber an anderen Dingen. Einige denken, sie hätten zu wenig Zeit um zu genießen, andere hätten gerne mehr Anerkennung und Wertschätzung und wieder andere würden sich gerne noch mehr Macht wünschen! <br />
+
Donald Trump ist reich und vielleicht auch noch gesund, er hat viel Macht und Millionen von Menschen verehren ihn, aber das er nicht wirklich glücklich ist, merkt man daran, dass er sich über alle, die ihn kritisieren oder verspotten, unbändig aufregt und wenn er allmächtig wäre, hätte er diese Leute schon alle in die Hölle geschickt! Er ist ein Paradebeispiel dafür, ein Sklave seines Ego’s zu sein! Dadurch ist er auch ein Sklave der Sünde. Bei Putin, Erdogan und Kim Jong-un ist das nicht viel anders! Wirklich frei von sich selbst war nur einer: Jesus Christus!
+
Jesus war materiell arm, Er hatte kein Geld, keine Armee, keine schönen Kleider, keinen politischen Einfluss! Am Ende trug Er unsere Krankheiten ([[Jes 53:4]]), Er sah erbärmlich aus, wurde verspottet, angespuckt, geschlagen und nackt ans Kreuz geschlagen! Am Ende verstand Ihn niemand und Er hatte kein Wohlbefinden mehr, Er hatte nur noch Schmerzen und selbst Seine Anhänger ärgerten sich über Ihn ([[Mt 26:31]]). <br />
+
Jesus Christus war so frei, dass Er aus Liebe zu uns alles loslassen konnte! <br />
+
Aber was hat das alles mit Lebensqualität zu tun? Die Lebensqualität Jesu bestand nicht aus einem körperlichen und seelischen Wohlbefinden oder aus einer weltlichen Anerkennung, sondern aus einer tiefsten und innigsten Liebesbeziehung zu Seinem Vater. Seine Liebesbeziehung zum Vater bewirkte einen unbeschreiblichen Frieden des Herzens und eine nicht zu übertreffende Freude im Geist! <br />
+
Jesus war weder von menschlicher Wertschätzung noch von körperlichem Wohlbefinden abhängig! Er war der einzige „Mensch“, der von Geburt bis zu Seinem Tod völlig frei war! <br />
+
Wenn wir über ein Leben mit Qualität nachdenken, dann kann das nur dann zielführend sein, wenn wir auf Den schauen, der von sich sagte:
+
* [[Joh 14:6]] - Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
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Ohne die Person, die das Leben ist, gibt es keine wirkliche und bleibende Lebensqualität! Es gibt auch keine wahre Lebensqualität, wenn man ein bisschen etwas über Jesus Christus weiß, sondern nur dann, wenn man eine lebendige, vertrauensvolle, innige und herzliche Liebesbeziehung zu Ihm hat! Eine echte und von Herzen kommende Liebe zu Gott, macht uns erst zu Menschen, die wirklich angefangen haben zu leben! <br />
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Das wahre Leben hat nicht da begonnen, wo wir es fertiggebracht haben, allen und uns zu genügen. Jesus hat auch nicht allen genügt. Seinen Feinden konnte Er überhaupt nicht genügen, weil Er ihnen nicht nach dem Mund redete und weil Er ihren Stolz nicht „streichelte“, sondern mit aller Härte verurteilte. Seine Anhänger hatten auch immer wieder das Gefühl, dass der Herr Jesus etwas falsch gemacht hatte. Marta und Maria waren davon überzeugt, dass Jesus zu spät gekommen ist, als Lazarus schon vier Tage tot war. Erst im Nachhinein haben sie erkannt, dass Jesus immer genügt. Wenn wir allen Erwartungen genügen wollen, werden wir nie ein Leben mit Qualität führen können, weil wir immer Getriebene sein werden. <br />
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Aber wie kommen wir aus dem „Hamsterrädchen“ heraus? Solange wir noch im Berufsleben stehen und unsere Familie versorgen müssen, sind wir doch ganz automatisch Getriebene und müssen den Chef, die Frau, die Kinder, den Gemeindeleiter, die Freunde und die Familie irgendwie zufriedenstellen, oder? Natürlich haben wir unsere Arbeit gut zu machen, natürlich haben wir auch unsere Familien zu versorgen und uns um die Mitmenschen zu kümmern, aber die entscheidende Frage stellt sich dabei, wie wir das machen? <br />
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Vereinfacht könnte man sagen: „Entweder tue ich etwas aus Pflicht (Dienst nach Vorschrift) oder ich tue es aus Liebe!“ Von außen betrachtet, erkennt man vielleicht nicht so einen großen Unterschied. Sowohl der pflichtbewusste, als auch der liebende Vater versorgt seine Kinder! Beide machen von außen betrachtet dasselbe, aber wenn der pflichtbewusste Vater seine Kinder nicht wirklich liebt, sondern sie nur als Vorzeigeobjekte sieht, dann ist der Unterschied zwischen diesen beiden Vätern wie Tag und Nacht! Die Kinder des liebenden Vaters haben eine ganz andere Lebensqualität als die Kinder des nur pflichtbewussten Vaters! <br />
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Wahre Lebensqualität und echte Qualitätszeit gibt es nur innerhalb der Liebe! Manch einer denkt sich jetzt: „Ja, das weiß ich eigentlich, aber irgendwie kann ich das in meinem Leben nicht wirklich umsetzen! Mir fehlt einfach der Schlüssel für die praktische Anwendung! Das Wollen ist da, aber das Vollbringen nicht! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach!“ <br />
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=== Wie kann ich ganz praktisch aus der Liebe leben? ===
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Wenn wir erkannt haben, dass ein Leben aus der Liebe der Schlüssel zu wahrer Lebensqualität ist, dann wissen wir aber in den allermeisten Fällen noch nicht, wie die Liebe nun praktisch umgesetzt werden kann. Eigentlich stimmt diese Aussage nicht ganz genau. Häufig meinen wir zu wissen, wie die Liebe umgesetzt werden sollte, weil wir ja die Bedürfnisse unserer Mitmenschen teilweise realisieren und glauben, dass wenn wir diese Bedürfnisse stillen würden, wir automatisch auch aus der Liebe leben würden! Aber genau da liegt unser ganz großer Irrtum! Warum?
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# Wir schließen von unseren Bedürfnissen auf die Bedürfnisse von anderen. Teilweise sind die Bedürfnisse meiner Mitmenschen anders, als meine eigenen und dann geben wir ihnen etwas, was sie sich gar nicht wünschen! Zum Beispiel haben Frauen manchmal ganz andere Bedürfnisse als Männer usw.
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# Auch wenn ich alle Bedürfnisse meiner Mitmenschen erfüllen würde, heißt das noch lange nicht, dass ich dann diesen Menschen das Beste – von Gott hergesehen – gegeben hätte.
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Daran sehen wir, dass die praktische Umsetzung von Liebe sehr anspruchsvoll ist. Richtig göttlich lieben tun wir erst dann, wenn wir die göttliche Liebe erkannt und erfahren haben! <br />
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Längst nicht alle Christen haben auch verstanden, dass wir nur dann unsere Mitmenschen gottgemäß lieben können, wenn bei uns die Liebe zu Gott an erster Stelle steht. Nur wenn ich ganz auf den Herrn Jesus Christus fokussiert bin, kann ich auch erkennen, was für meine Mitmenschen das Beste ist! <br />
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Viele Christen sind auch deshalb getrieben, weil sie versuchen aus der Liebe zu leben, indem sie möglichst viele Mitmenschen zufrieden stellen wollen und dabei kaum Zeit für Gott haben. Bei diesem „Zufrieden-Stellen“ tun sie, ohne dass sie es merken, ganz vieles falsch! Diese aktiven Christen meinen ganz praktisch aus der Liebe zu leben und merken nicht, dass sie nur die menschliche Liebe praktizieren, die auf der Bedürfnisstillung der Erwartungen ihrer Mitmenschen basiert. Es sind eigene gute Werke und nicht die Werke, die Gott zuvor bereitet hat ([[Eph 2:10]]). <br />
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Wenn die Liebe zu Gott an erster Stelle steht, dann wollen wir uns für Ihn Zeit nehmen! In dem Augenblick, wo ich das sage oder schreibe, denken viele Christen: „Ja, ich sollte mir noch mehr Zeit nehmen, um zu beten, ich sollte noch mehr die Bibel lesen, ich sollte noch mehr Stille Zeit machen!“ Sie denken dies aus einem schlechten Gewissen oder aus einem Pflichtgefühl heraus. Sie denken, sie könnten Gott, genauso wie allen anderen, nicht wirklich genügen! Ich hatte dieses Denken auch oft und ich merke, wie es mich auch heute immer wieder einmal bemächtigt. Das ist aber ein Leistungsdenken, es ist ein zweckgebundenes Denken und das hat mit Liebe gar nichts zu tun. Wenn ein Bräutigam denkt, „ich muss jetzt meine Braut küssen, damit ich sie liebe“, dann hat er noch nicht erkannt, was Liebe ist! <br />
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Aber genau das machen wir mit unserem Gott! Wir denken: „Ich muss jetzt beten und Bibellesen, damit Er sieht, dass ich Ihn liebe!“ Wer eine Person liebt, der will mit dieser Person auch viel Zeit verbringen. Er hat nicht das Gefühl, mit ihm viel Zeit verbringen zu müssen! Natürlich müssen wir auch wissen, dass der Feind Gottes das Gebet und die Bibellese am allermeisten bekämpft und dass er in uns alle möglichen Dinge veranlasst, die uns vom Gebet abhalten. Er erinnert uns an die To-do-Listen, daran, dass wir jetzt gerade zu wenig heilig, zu fehlerhaft, zu müde, zu unkonzentriert usw. sind. Mit diesen „Inspirationen“ will er uns das Gebet madigmachen. <br />
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Sehr oft freuen wir uns nicht auf die Gemeinschaft mit Gott, weil wir denken, dass Er mit uns nicht wirklich zufrieden ist. Aber wenn ein Kind, das immer wieder mal Mist gebaut hat, zu seinem Papa auf den Schoss sitzt und sagt, „Papa, ich habe dich so lieb!“, dann ist das für den Papa viel schöner, als wenn das Kind ihm 10 selbstangefertigte Zeichnungen schenkt! Genauso ist es auch bei unserem himmlischen Vater! Für Ihn ist es das Schönste, wenn wir uns an der Gemeinschaft mit Ihm freuen und Ihm Zeit schenken und Ihn von ganzem Herzen lieben! <br />
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Hören wir doch endlich auf, aus Pflichtgefühl mit dem Herrn ins Gespräch zu kommen, sondern mit einer echten Liebe, mit Freude und mit einem sehnsüchtigen Verlangen! Natürlich kann es sein, dass wir solches nicht spüren, aber dann können wir unseren Herrn von ganzem Herzen bitten, uns diese Liebe zu Ihm zu geben! <br />
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Eine von Liebe geprägte Gemeinschaft mit Gott, ist die Qualitätszeit schlechthin, bzw. die Zeit mit der höchsten Qualität! Diese Gemeinschaft mit Gott ist auch sehr stark von der Anbetung in Geist und Wahrheit geprägt ([[Joh 4:23]]). Aus dieser Liebesgemeinschaft erkennen wir dann immer mehr, wie wir unsere Mitmenschen lieben können und wir sehen immer besser, was sie wirklich brauchen. Unsere menschlichen Vorstellungen von dem, was das Beste für unsere Mitmenschen ist, entspricht aber in etlichen Fällen gar nicht dem, was aus Gottes Sicht das Beste für sie ist. Genau aus diesem Grund muss die vertrauensvolle Liebesbeziehung zu Jesus Christus und dadurch auch zum himmlischen Vater oberste Priorität haben. <br />
+
Ein Kind fragt seinen Papa, „kannst du mit mir spielen?“ worauf der Papa antwortet: „Nein, ich muss arbeiten und Geld verdienen, damit du es einmal besser hast, als ich!“ Viele Väter leben nach diesem Prinzip und meinen, ihre Kinder damit zu lieben. Sie merken nicht, dass genau dieses Prinzip ihre Beziehung zu den Kindern zerstört! Dabei haben Liebesbeziehungen Ewigkeitswert, währenddem der materielle Wohlstand vergänglich ist. Wie viele Männer glauben, ihren Kindern möglichst viel Luxus bieten zu müssen, weil sie sich selber Luxus wünschen und gleichzeitig glauben, dass ihre Kinder dann am glücklichsten sein müssten. Ein Papa, der sich für die Kinder viel Zeit nimmt, gibt seinen Kindern tausendmal mehr, als wenn er ihnen jeden erdenklichen Luxus ermöglicht. Kinder, die alles bekommen, erleiden sogar in den meisten Fällen, einen großen Schaden, weil sie zum genau gleichen materialistischen Lebensprinzip verführt werden, wie es ihre Väter praktizieren. Gleichzeitig lernen sie auch nicht, wie man in Beziehungen investiert. Dadurch lernen sie auch nicht, was Liebe ist! <br />
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Wer einen Menschen liebt, nimmt sich gerne Zeit für ihn und wer Gott liebt, freut sich auf möglichst viel Gemeinschaft mit Ihm. Noch einmal: „Höchste Qualitätszeit besteht da, wo wir aus einer Liebesgemeinschaft mit Gott leben!“ In der Liebesgemeinschaft mit Gott erkennen wir plötzlich,
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dass viele Dinge, die bis anhin so wichtig waren, an Bedeutung verlieren und wir gewinnen dadurch mehr Zeit für das Wesentliche im Leben [[Phil 3:7]]!<br />
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Die Liebesgemeinschaft mit Gott wird einerseits von Satan massiv durch Ablenkung bekämpft und andererseits tun wir uns auch deshalb so schwer daran, weil wir von Gott ein falsches Bild haben. <br />
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Johannes Hartl stellte einmal sinngemäß die Frage: „Unter welchen Voraussetzungen sind wir gerne mit einer Person zusammen?“ Dabei wurden ihm zwei Fragen ganz wichtig:
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# Wie ist die Person?
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# Wie steht die Person zu mir?
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Mit ichbezogenen und unsympathischen Menschen sind wir nicht gerne zusammen, es sei denn, wir erhoffen uns dadurch ganz wesentliche Vorteile für uns selbst. Ich weiß nicht, wie viele Menschen wirklich gerne mit Donald Trump zusammen sind, ohne die eigenen Vorteile im Hinterkopf zu haben? Die Charaktereigenschaften einer Person sind doch sehr entscheidend, wenn es um die Frage geht, ob ich gerne mit dieser Person zusammen bin. <br />
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Aber das allein genügt noch nicht! Wir sind auch nicht wirklich gerne mit tollen und bewundernswerten Leuten zusammen, die sich überhaupt nicht für uns interessieren! Wenn ich mir in einer Beziehung unwichtig und unwert vorkomme, dann kann ich diese Beziehung auch nicht wirklich genießen! <br />
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Fazit: „Wir sind sehr gerne mit liebenden und sympathischen Menschen zusammen, die uns wertschätzen und lieben!“ <br />
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Wenn ich zu Gott eine Beziehung habe, wo ich meine Stille Zeit nur aus einem Pflichtgefühl heraus absolviere, dann liegt es eigentlich immer daran, dass ich entweder zu wenig weiß, wie Gott wirklich ist oder, dass ich im tiefsten Innern unsicher darüber bin, wie Gott zu mir steht! <br />
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Wenn ich durch das Wort Gottes erkennen durfte, dass Gott trotz Seinem Zorn (der nach Seinen eigenen Aussagen nur einen Augenblick währt; [[Ps 30:6]] / [[Jes 54:8]]) ein Gott der Gnade, der Barmherzigkeit und der Liebe ist, dann weiß ich auch, dass es keine einzige Person im ganzen Universum gibt, die so herrlich und wunderbar ist, wie mein Gott! <br />
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Wir Christen sind manchmal sehr unsicher darüber, wie Gott zu uns steht, obwohl alle beteuern, dass Gott uns unendlich liebt! Warum ist das so? Christen, die unter einer oder mehreren Sünden leiden, fürchten sich manchmal davor, dass Gott ihnen deshalb nicht mehr wohlgesinnt ist. Wir wissen, dass Gott die Sünde hasst und darum überkommen uns auch immer wieder mal Zweifel, ob Gott uns noch wohlgesinnt ist! <br />
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Wir Christen leiden alle mehr oder weniger darunter, dass wir das Böse, das wir nicht tun wollen, immer wieder doch tun ([[Röm 7:19]]). Entscheidend dabei ist, ob wir das Böse wollen oder nicht und ob wir unsere Sünde bei Gott thematisieren oder nicht! Wer das Böse nicht will und wer die Sünde vor Gott bekennt, steht unter dem Wohlgefallen Gottes! Der kann als Sein geliebtes Kind vor Ihn treten und darf wissen, dass er keine Person im ganzen Universum gibt, die wertschätzender und liebender zu mir steht, als Er! Von gar niemandem bekommen wir eine schönere Liebe, als von Jesus Christus und dem himmlischen Vater! <br />
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Abschließen möchte ich mit dem Wort des Apostels Paulus aus dem Römerbrief:
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* [[Röm 8:38]]-39 - Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
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Keine Kraft im ganzen Universum kann uns von der Liebe Gottes trennen! Auch unser Ungehorsam ist dazu nicht in der Lage! Bewusst praktizierter Ungehorsam trennt uns nicht von der Liebe Gottes; er hat aber schmerzhafte Erziehungswege zur Folge und diese göttliche Zucht ist auch ein Beweis dafür, dass Gott uns liebt!<br />
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Aktuelle Version vom 9. März 2024, 12:30 Uhr

Von Daniel Muhl

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Ein erstaunliches Faktum

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In Israel lebte ein Mann, der zu Beginn seines Lebens kaum auffiel. Er lebte in einem kleinen, unbedeutenden Dorf, wo er bei seinem Vater eine Ausbildung zum Bauhandwerker absolvierte. So kam es, dass er bis zu seinem 30. Lebensjahr als Maurer, Schreiner und Zimmermann tätig war.

Bereits dreieinhalb Jahre später starb er auf sehr schmähliche Weise. In dieser kurzen Zeit machte er keine berufliche Karriere, er hatte kein Haus oder eine Mietwohnung. Dieser Mann gründete keine Familie, er schrieb kein Buch und er befehligte auch keine Armee, mit der er dann ein Weltreich gründete!

Trotzdem veränderte er die Welt mehr als alle anderen Menschen vor oder nach ihm. Dazu gäbe es sehr viel zu sagen, aber ich möchte nur drei Dinge herausgreifen:

  1. Dieser einzigartige Mann revolutionierte unsere Denkweise, als er dazu aufrief, unsere Feinde zu lieben (Mt 5:44) und die zu segnen, die uns fluchen (Lk 6:28). Er motivierte uns auch, denen wohlzutun, die uns hassen (Lk 6:27).
  2. Er verkündigte eine Botschaft, die es sonst – in dieser einmaligen Weise – nirgends gibt: Allein durch den Glauben an Gott bzw. durch das Vertrauen auf Gott wird den Menschen völlig umsonst die Vergebung der Sünden-Schuld (Lk 7:49-50 / 1Jo 1:9), die Erlösung (Röm 3:24 / 1Kor 1:30), die göttliche Gerechtigkeit (Röm 5:16-17 / Röm 10:10) und das ewige Leben geschenkt (Joh 11:25-26)!
  3. Dieser junge Mann veränderte nicht nur die Welt, sondern seit bald 2‘000 Jahren auch böse und hassende Menschen zu Menschen, die plötzlich lieben und gegenüber ihren Mitmenschen voller Wertschätzung leben.

Das alles entstand in einer Zeit von etwa 3-4 Jahren! Ich denke, Sie haben längst erkannt, um wen es sich hier handelt? Es war Jesus Christus! Wenn wir seine wenigen Jahre betrachten, in denen er öffentlich tätig war und unzählige Dinge tat (Joh 21:25), dann klingt das irgendwie nach Stress und auch viel Zeitnot. Wir empfinden es auch nicht als eine hohe Lebensqualität, ohne Geld und ohne eine geregelte, angenehme Wohnsituation durch die Lande zu ziehen!

Da stellen sich bereits Fragen wie:

  • Hatte Jesus Christus ein Leben mit Qualität?
  • Hatte er nicht einen unheimlichen Stress?
  • Litt er nicht ständig unter Zeitnot?
  • Was ist eigentlich ein Leben mit Qualität und was hat das mit der Zeit zu tun?

Diesen Fragen möchte ich jetzt etwas nachgehen.

Das Phänomen „Zeit“

Die Zeit ist ein Phänomen. Laut wissenschaftlicher Aussage ist sie eine physikalische Größe, die die Abfolge von Ereignissen beschreibt. Auf der „Zeitschiene“ gibt es ein „vorher“ und ein „nachher“ oder anders ausgedrückt eine Vergangenheit, Gegenwart und eine Zukunft.

Zeitstrahl.png

Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft erscheinen für uns unfassbar lange zu sein. Wenn die Zeit keinen Anfang und kein Ende hat, dann wären beide Bereiche unendlich lang! Die Gegenwart ist streng genommen unendlich kurz und auf der Zeitskala nur ein Punkt. Trotzdem befinden wir uns theoretisch immer in der „Gegenwart“ und nie in der Vergangenheit oder Zukunft. Dennoch spielen Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwart eine entscheidende Rolle. So gibt es ohne eine Erinnerung an die Vergangenheit kaum ein Bewusstsein in der Gegenwart. Auch gibt es ohne mögliche Zukunftsaussichten keine Hoffnung, und die Hoffnung ist für uns Menschen ein Lebenselixier!

Nach der Bibel war König Salomo weiser als alle Menschen (1Kö 5:11). In Pred 3 schreibt er u. a.:

  • 1 Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit:
    2 Geborenwerden und Sterben, Pflanzen und Ausreißen,
    ...
    6 Suchen und Finden, Aufbewahren und Wegwerfen,
    7 Zerreißen und Zusammennähen, Schweigen und Reden,
    8 Lieben und Hassen, Krieg und Frieden.
    (nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“)

Alle Ereignisse und alle Handlungen auf dieser Welt haben eine ganz bestimmte Zeit. Sie haben einen Anfang und auch ein Ende! Dabei ergibt sich eine spannende Frage: „Hat auch die Zeit selbst einen Anfang und ein Ende?“ Ganz eindeutig lässt sich das wahrscheinlich nicht beantworten, aber ein Vers aus dem Hebräerbrief legt eher den Schluss nahe, dass der Sohn Gottes auch die Zeit erschuf und dass sie somit auch einen Anfang hat. In Kap. 1:1-2 heißt es da:

  • „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten (gr. αἰῶνας = Weltzeiten oder Zeitalter) gemacht hat.“ (nach der Elberfelder Übersetzung 1985)

Ich glaube, dass die Zeit, wie wir sie kennen, einen Anfang und ein Ende hat und dass Gott außerhalb von „Raum und Zeit“ existiert und das Weltgeschehen schon vor der Zeit erkannt bzw. geplant hat. Da Gott über Raum und Zeit steht, kann Er auch Ereignisse in der Weltgeschichte vorhersagen und Wunder tun, die physikalisch nicht erklärbar sind.

So hat Gott schon vor tausenden von Jahren vorhergesagt, dass Sein Volk Israel in die ganze Welt zerstreut (70 n. Chr.) und von allen Nationen verspottet werden würde (5Mo 28:64 / 2Chr 7:20 / Hes 22:4). Er hat aber auch prophezeit, dass Er Sein Volk aus allen Nationen sammeln und sie wieder in das Land Israel zurückführen wird (1948 – 5Mo 30:3 / Jer 30:11 / Jer 31:10 / Hes 11:17 / Hes 28:25). Weil das alles vor unseren Augen passiert ist, können wir erkennen, dass es einen Gott gibt, der die Weltgeschichte lenkt und der über Raum und Zeit steht.
Wer aus der Vergangenheit das Wirken Gottes erkennen kann, hat allen Grund, in der Gegenwart diesem Gott zu vertrauen, weil Er uns – trotz schwerer Zeiten – eine unbeschreiblich schöne Zukunft versprochen hat. So schrieb der Apostel Johannes in Offb 21:3-5 (Aus der Neuen Genfer Übersetzung):

  • 3 Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen: »Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein ...
    4 Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.« 
    5 Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.« Und er befahl mir: »Schreibe die Worte auf, die du eben gehört hast! Denn sie sind wahr und zuverlässig.«

Die „Zeitnot“ und wie wir damit umgehen können

In unserer westlichen Gesellschaft gibt es wohl kaum jemanden, der nicht schon unter Zeitnot gelitten hätte. Die Gründe dafür sind vielschichtig:

  1. Der Druck im beruflichen Alltag nimmt laufend zu. Nicht zuletzt wegen der zunehmenden Geschwindigkeit infolge von Computern, Automation, Robotik und künstlicher Intelligenz.
  2. Wir wurden noch nie mit so vielen Filmen, Informationen und Bildern überflutet wie heute.
  3. Für viele sind auch die Social-Media-Kanäle wie Facebook, WhatsApp, Instagram, X, LinkedIn usw. zu einem ganz großen „Zeitfresser“ geworden.
  4. Wir verfügen auch über unzählige Urlaubs-, Vergnügungs- und Freizeitangebote.

Darum befinden sich viele Menschen in einem „Hamsterrad“. Sie rennen, sie strengen sich an, und doch kommen sie nicht wirklich vom Fleck. Manchmal glauben sie, „gut zu funktionieren“ und auch das zu tun, was von ihnen erwartet wird, und ein andermal haben sie das Gefühl, in etlichen Bereichen des Lebens nicht wirklich genügen zu können. Vermutlich definieren die meisten Leute ihren Wert über ihre Leistung oder ihre gesellschaftliche Stellung! Das ist sehr traurig und spätestens dann, wenn man nichts mehr leisten kann, fühlt man sich „wertlos“!

Zum Glück sieht Gott das anders! Wir Menschen sind nur darum so unsagbar wertvoll, weil Gott uns unendlich liebt und weil Er für uns den höchsten Preis bezahlt hat. So schreibt der Apostel Johannes:

  • „Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3:16 aus der „Hoffnung für alle“)

Wie kommen wir aus dem Hamsterrad heraus?

In einer Arte-Doku über den israelischen Inlandsgeheimdienst „Schin Bet“ sagte eine ehemalige und ranghohe Führungsperson über ihren Umgang mit dem Terrorismus sinngemäß Folgendes:

„Wir hatten unsere Taktik perfektioniert, aber wir hatten keine wirkliche Strategie!“

Einer der besten Geheimdienste der Welt perfektionierte seinen Kampf gegen den Terrorismus, aber es fehlte ihm an einer Strategie, wie man gegen die Motive und Ursachen des Terrorismus vorgehen sollte. Ist das nicht ein Stück weit auch unser Problem? Wir optimieren und perfektionieren unsere Abläufe, aber wir fragen uns zu wenig, welche Lebensstrategie wir eigentlich verfolgen.

Wir brauchen unbedingt eine Lebensstrategie und ein klares Lebensziel!

Meine Lebensstrategie ist untrennbar mit meinem Lebensziel verbunden. Darum sollte ich mir die Frage stellen, welches Lebensziel ich eigentlich verfolge. Was möchte ich auf meinem Sterbebett rückblickend sagen können?

  • „Ich wurde wohlhabend und war beruflich erfolgreich“
  • „Ich wurde berühmt bzw. prominent“
  • „Ich konnte viele schöne Dinge genießen und das Leben voll auskosten“

Oder möchte ich einmal Folgendes sagen können:

  • „Ich durfte mich von der Liebe leiten lassen und konnte für die Menschen eine Hilfe und ein Segen sein. Darum freue ich mich über so manche freundschaftliche Beziehung, die ich jetzt haben darf.“
  • „Ich darf mit meinem Schöpfer versöhnt sein und kann mit Frieden und Freude in die Ewigkeit gehen.“

Je nachdem, welches Lebensziel wir ansteuern, verschieben sich unsere Prioritäten! Dadurch erkennen wir, welche Dinge im Leben sehr wichtig, weniger wichtig und was eigentlich unnötig ist.

Der Schriftsteller Tomas Sjödin schrieb ein Buch mit dem Titel:

  • Es gibt so viel, was man nicht muss

Der Untertitel dazu lautet:

  • Von der Einfachheit des Lebens, des Glaubens und der Liebe

Wenn wir unser Lebensziel definiert und die sich daraus ergebenden Prioritäten gesetzt haben, können wir unter Umständen viele Dinge unseres Lebens „ausmisten“. Eine große Dankbarkeit für das, was man hat, und die Bescheidenheit, machen es uns einfacher, nicht mehr den Dingen nachzujagen, die viel Zeit rauben und auch Stress verursachen. WhatsApp und andere Social-Media-Kanäle sind zwar für kurze Mitteilungen hilfreich, aber nicht selten sind sie auch zu Zeitfressern geworden. Auch können sie freundschaftliche Beziehungen niemals ersetzen.

Die beiden wichtigsten Gebote in der Bibel lauten:

  1. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Verstand.“
  2. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mt 22:37-40)

Diese beiden Gebote sind die Grundlage für ein erfülltes Leben. Wenn wir uns auf diese Gebote konzentrieren, werden wir uns nicht mehr so sehr um die Dinge kümmern, die uns Zeit und Energie rauben. Stattdessen werden wir uns auf die Dinge fokussieren, die wirklich wichtig sind:

  1. Unsere Beziehung zu Gott
  2. Unsere Beziehungen zu anderen Menschen

Wenn mein Nächster immer mehr in der digitalen Welt verschwindet, kann ich ihn nicht mehr so lieben, wie Gott das eigentlich gedacht hat. Darum ist der Sohn Gottes nicht als digitales Bild, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut zu uns gekommen und hat uns gezeigt, was vollkommene Liebe ist!

Wenn wir dankbar sind für das, was wir haben, und wenn wir bescheiden sind, werden wir es einfacher haben, ein stressfreies und zufriedenes Leben zu führen.

Was beinhaltet ein „Leben mit Qualität“?

Bevor wir uns die Frage stellen: „Was beinhaltet ein Leben mit Qualität?“, müssen wir zuerst wissen, was Leben eigentlich ist. Ist Leben das Funktionieren von organischen Zellen oder hängt das Leben mit einem Bewusstsein zusammen?

In der Bibel ist nicht nur von einem biologischen, seelischen und geistlichen Leben die Rede, sondern auch von einem göttlich unsterblichen Leben.

  1. Pflanzen, Tiere und Menschen haben ein biologisches Leben.
  2. Tiere und Menschen haben zusätzlich noch ein seelisches Leben.
  3. Menschen und Engel, die noch nicht aus einer Vertrauensbeziehung zu Gott leben, verfügen nur über ein reduziertes geistliches Leben. (In den Augen Gottes sind sie eigentlich tot; Mt 8:22). Dieses ist mit einem glimmenden Kerzendocht vergleichbar (Jes 42:3).
  4. Der Besitzer des göttlich unsterblichen Lebens ist nur Gott allein (1Tim 6:16)!

Auf das biologische und seelische Leben möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen (das überlasse ich den Biologen und Seelsorgern). Klar ist:

  • Leben ist viel mehr als ein „Funktionieren im Hamsterrad“!

Wer sein Leben über sein „Leisten und Funktionieren“ definiert, lebt am eigentlichen Leben vorbei! Warum? Weil das wahre Leben viel mehr ist als Arbeiten, Essen, Trinken und Genießen!

Was wahres Leben ist, kann uns nur Derjenige sagen, der das Leben erschuf und der allein das unsterbliche Leben hat! Alle anderen können darüber nur spekulieren.

Wie schuf Gott das Leben?

  1. Gott schuf das biologische Leben durch Sein Wort (1Mo 1 / Joh 1:1-4), indem Er jeder Zelle die entsprechende Gen-Information gab.
  2. Das seelische Leben erschuf Gott, indem Er seinen Hauch in den biologischen Körper blies (1Mo 2:7).
  3. Da Gott in der Bibel als „Vater der Geister“ bezeichnet wird (Hebr 12:9), gab Er auch allen Geisteswesen – sprich Engeln – das geistliche Leben!
  4. Göttlich unsterbliches Leben kommt nur da zustande, wo Personen einen neuen inneren Menschen bekommen, der aus Gott gezeugt und geboren wurde! (Joh 3:3-5 / 1Jo 5:4)

Nachdem der Sohn Gottes die Schuld der gesamten Welt weggetragen hat (Joh 1:29), indem Er am Kreuz wegen unserer Sünden starb, schenkt Er jedem Menschen, der an Ihn glaubt, das göttlich ewige Leben!

  • Es entspricht einer tiefgründigen Logik, dass es ohne den Erschaffer des Lebens kein wirkliches Leben geben kann!

Gott bietet uns das wahre ewige Leben an, indem Er uns einlädt, Ihm ganz zu vertrauen, weil Er alles für uns getan hat, was wir für die Ewigkeit brauchen!
Darum braucht es eine vertrauensvolle Liebesbeziehung zum allmächtigen Gott, damit wir zum wahren Leben gelangen. Wer in diese Beziehung eintritt, bekommt das göttliche Leben allein aus Gnade geschenkt! Durch die Verbindung mit Gott erkennen wir mehr und mehr, wie Gott auch unsere Vergangenheit gebraucht hat, um uns zu Ihm zu führen.

Infolge dieser Vertrauensbeziehung erhält unser Leben in der Gegenwart eine viel höhere Qualität, weil man aus einer tiefen Dankbarkeit zu leben lernt und weil man durch die Verheißungen Gottes eine unübertreffliche Zukunft erkennen kann, die uns in der Gegenwart voller Hoffnung leben lässt!

Durch die Verbundenheit mit dem himmlischen Vater verändert sich mein Denken und somit auch mein Bewusstsein. Ich darf das „horizontale Denken“ verlassen und in ein neues „vertikales Denken“ hineinkommen. Was aber beinhaltet das horizontale bzw. vertikale Denken?

Horizontales denken.png

Das horizontale Denken hat folgende Merkmale:

  • Ich schaue auf die sichtbare materielle Welt.
  • Ich beobachte meine Mitmenschen und vergleiche mich mit ihnen. Je nachdem fühle ich mich schlechter oder besser und bin dadurch frustriert oder überheblich.
  • Ich versuche den Menschen zu gefallen.
  • Ich definiere meinen Wert über meine Leistung oder über meine Stellung in der Gesellschaft. Geht die Leistung oder das Ansehen verloren, fühle ich mich wertlos.

Das göttliche Denken ist ein vertikales Denken! Die Beziehung zu Gott macht mich zu einem "Influencer" der �Liebe Gottes!

Vertikales denken.png

Die Merkmale des vertikalen Denkens beinhalten folgende Dinge:

  • Ich richte meinen Blick auf die unsichtbare, geistliche Welt.
  • Ich schaue auf Jesus, der mich unendlich liebt und mir das liebende Wesen des himmlischen Vaters zeigt! Ich darf erkennen, wie sehr ich geliebt bin und wie Gott für mich den höchsten Preis bezahlt hat. Dadurch bin ich so wertvoll; selbst dann, wenn ich nichts mehr leisten kann, vielleicht ein Pflegefall bin und womöglich auch noch das Ansehen verloren habe.
  • Weil ich mich so geliebt weiß, muss ich mich nicht mehr mit anderen Menschen vergleichen sondern ich möchte sie in ihrer Andersartigkeit lieben und ihnen größte Wertschätzung geben.
  • Ich vertraue nicht mehr auf meine Kraft und auf die menschlichen Möglichkeiten, sondern auf Gott, der mich an ein wunderbares Ziel führen wird!

Eine liebevolle Vertrauensbeziehung zum allmächtigen Gott, der auch unser himmlischer Vater ist, führt uns in einen wunderbaren Frieden, weil man sich als unendlich reich Beschenkter und somit auch Begnadigter sehen darf. Diese Verbindung bringt uns zur Ruhe, weil wir von unserer Schuld befreit sind. Sie vermittelt uns eine immer größer werdende Gelassenheit, weil wir erkennen dürfen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten zusammenwirken müssen (Röm 8:28)!

Das vertikale Denken führt zu einem Leben in Frieden, Freude und Freiheit. Es ist ein Leben, das von Gott her gestaltet wird und das seinen Sinn und seine Erfüllung in Ihm findet.
In meiner Vater-Kind-Beziehung zu Gott, darf ich immer mehr erfahren, wie unendlich bedingungslos geliebt ich sein darf, auch wenn ich Schweres im Leben durchmachen muss! Aus der Vertrauensbeziehung zu Gott entsteht die Erwartung auf eine unvorstellbar schöne Zukunft!

Möchtest du dein Denken auch verändern und in ein Leben mit göttlicher Qualität hineinkommen? Dann entscheide dich für die Verbundenheit mit Jesus Christus und öffne dich für sein Wort und seine Liebe.

Das ist wahres Leben in höchster Qualität

Übergib dein Leben Jesus Christus indem du zum Beispiel folgendes Gebet sprichst:

Herr Jesus, ich brauche dich.
Danke, dass du für meine Sünde am Kreuz gestorben bist.
Ich öffne dir die Tür meines Lebens und nehme dich
als meinen Erlöser an.
Danke, dass du mir meine Sünde vergibst
und mir ewiges Leben schenkst.
Durch dich bin ich ein Kind des Vaters.
Bitte, übernimm du die Herrschaft in meinem Leben und
verändere mich so, wie du mich haben möchtest.
Amen.


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