Zorn und Erbitterung zwischen führenden Aposteln - Apg 15:36-40

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Zorn und Erbitterung zwischen führenden Aposteln - Apg 15:36-40

"Nach einiger Zeit sagte dann Paulus zu Barnabas: Lass uns doch wieder aufbrechen und nachunsern Brüdern sehen in all denStädten, in denen wir das Wort des Herrn verkündigt haben... Barnabas aber wollte auch den Johannes, gennat Markus mithnehmen. Paulus dagegen hielt es nicht für richtig, den wieder mitzunehmen, der sich im Pamphylien von ihnen entfernt hatte... Es entstand eine gereizte Stimmung und Zorn und Erbitterung, sodass sie sich schließlich voneinander trennten und Barnabas mit dem Schiff nach Zypern fuhr, wobei er den Markus mitnahm. Paulus aZorn und Erbitterung zwischen führenden Aposteln - Paulus aber erwählte sich Silas (zum Begleiter)." Apg 15:36-40


Es ist tröstlich für uns - darf aber nicht zur billigen Entschuldigung für unsere Streitereien werden -, dass auch führende Apostel der ersten Christenheit Auseinandersetzungen hatten, die sie nicht in Liebe und Frieden beizulegen vermochten. In Apg 15:39 ist von einer "Erbitterung" die Rede (das griechische Wort bedeutet auch "gereizte Stimmung" und "Zorn"). Es ging um Johannes Markus, einen Vetter des Barnabas, der als Verfasser des Markusevangeliums gilt. Barnabas und Paulus hatten ihn auf die erste Missionsreise mitgenommen. Er hielt die Strapazen aber nicht durch und trennt sich in Perge in Pamphylien von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück (Apg 13:13). Nun wollte ihn Barnabas wieder mitnehmen, Paulus aber lehnte das strikt ab. Da man sich nicht einigen konnte, trennte man sich und Barnabas nahm den Johannes Markus mit, während Paulus sich den Silas zum Begleiter erwählte. Werner de Boor sieht darin sogar etwas Positives - wie ja Gott immer wieder aus Negativem Positives macht: "Nun ziehen zwei Mannschaften statt einer einzigen zu Seinem Dienst aus, und ein Mann wie Silas wird neu für die Mitarbeit in der Mission gewonnen."

Das Verhältnis des Paulus zu Barnabas ist wohl bald wieder in Ordnung gekommen (1Kor 9:6) und auch das zu Markus; schreibt doch Paulus in 2Tim 4:11 über ihn: "Er ist mir nützlich zum Dienst." - "Auch im Neuen Testament kann es zur 'Erbitterung' kommen, aber 'die Liebe, die sich nicht erbittern lässt' (1Kor 13:5), gewinnt die Oberhand", schreibt Werner de Boor. Möchten wir das doch auch, wenn es einmal Streit gibt, praktizieren!