Gott erzieht sein ungehorsames Volk durch Zorn, Güte und Geduld nach Ps 78

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aus HSA: "Die Psalmen Israels"

Gott erzieht sein ungehorsames Volk durch Zorn und durch Güte und Geduld - Israels Geschichte von Mose bis David (Ps 78)

Sinn: Dieser Geschichtspsalm, der zweitlängste im Psalter, beschreibt die Geschichte Israels von Mose bis David - so wie der heilige Gott sie sieht. Er beschreibt damit zugleich ein Stück Heilsgeschichte Gottes. Diese aber vollzieht sich nicht wie ein zuvor festgelegtes starres Programm, das nun einfach abläuft; es handelt sich vielmehr um ein lebendiges Wechselspiel zwischen Schöpfer und Geschöpf, zwischen Gott und seinem Auswahlvolk Israel. Israels fortgesetzte Sünde und Gottes Antwort darauf ist ein warnendes Beispiel für die Völker, insbesondere für die Gemeinde aus allen Nationen (1-12).

Der Psalm geht zurück bis auf Israels Auszug aus Ägypten und den Zug durch die Wüste (V. 12-16), er zeigt die Sünden der Wüstengeneration (V. 17-20) und Gottes Reaktion darauf in Zorn und Gnade (V. 21-31), weitere Unglaubenssünden und nur halbherzige Buße (V. 32-41). Trotzdem schenkte der Gott Israels als der Barmherzige immer wieder auch Vergebung und ließ ab von seinem Zorn (V. 38). Ab Vers 42) kehrt der Psalm noch einmal zum Auszug aus Ägypten zurück und erinnert an die zehn Plagen (2Mo 7-12) und danach an den Einzug ins heilige Land (V. 54-55). Doch immer wieder sündigt Israel und versetzt Gott in zornige Erregung - bis das Maß voll ist und der Herr "wach wird" und nicht länger geduldig abwartet, sondern entschieden handelt: Er lässt Nordisrael nach Assyrien wegführen und erwählt für den weiteren Fortgang der Heilsgeschichte den Stamm Juda, den Berg Zion und den Hirten David (V. 56-72).

Was ist aus alledem zu lernen? -
a) dass des Menschen Herz immer wieder zur Sünde neigt, selbst dann noch, wenn er Gottes Gnade und Rettung bereits erfahren hat. Wir brauchen Vergebung und Wachsamkeit. Am meisten kränkt Gott unser Unglaube bzw. Kleinglaube. -
b) dass mit dem heiligen Gott nicht zu spaßen ist. Sein Zorn ist zwar kein Hass, sondern eine Methode der Erziehung und Zurechtbringung; doch er ist sehr ernst zu nehmen. -
c) dass Gott einen Plan hat, den er (wie auch die Erziehungswege im Einzelnen verlaufen) zielstrebig durchführt. Wenn ein Heilsträger versagt, erwählt er sich einen anderen (so z. B. Juda statt Nordisrael). Über David - Christi erstes Kommen - Christi Wiederkunft - seine Wege mit Israel und der Gemeinde - kommt er seinem Ziel immer näher: der umfassenden und alleinigen Königsherrschaft Christi und Gottes (Offb 11:15 - 1Kor 15:25-28).


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