Das Geheimnis der 7 Sterne und der 7 Leuchter

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Geheimnisse Gottes
aus der Reihe „Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (1988)

Diese Schrift ist vergriffen und nicht mehr erhältlich

Siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

Geheimnisse Gottes

12. Das Geheimnis der 7 Sterne und der 7 Leuchter

Beginn des Gerichtes

Johannes, der Schreiber der Enthüllung Jesu Christi, befindet sich im Geist in des Herrn Tag. Nach unserem Verständnis gibt uns die Schrift über drei verschiedene Tage Aufschluss, nämlich zuerst über den Tag des Menschen (von Adams Austreibung aus dem Paradies bis zum Abschluss der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade), dann über den Tag des Herrn (der im Anschluss an ersteren bis zum Abschluss des Tausendjahrreiches dauert) und weiter als letztes über den Tag Gottes (Dauer bis zur Vollendung).

Nach dem Ende dieser Gnadenverwaltung, und der damit verbundenen Entrückung der Körpergemeinde, beginnt die 70. Jahrwoche nach Dan 9:24-27, also die letzten sieben Jahre vor der Aufrichtung des Königreiches auf Erden. Dies ist der Beginn der Gerichte, und diese beginnen laut 1Petr 4:17 beim Hause Gottes, an Israel. Dass es der Gerichtsbeginn ist, zeigt uns die Gestalt, die Johannes anspricht: „Einen, gleich einem Menschensohn ... aus Seinem Mund ging eine scharfe, zweischneidige Klinge hervor“ (Offb 1:13+16).

Dass es sich bei der Gestalt um den Sohn Gottes handelt, geht klar aus den Worten hervor, die Er an Johannes richtet. Die zweischneidige Klinge bedeutet nicht Gnade und Milde, sondern Gericht. Auch Seine Augen, die wie Feuerflammen waren, und sein Antlitz, das wie die Sonne in ihrer Macht strahlte, sind keine zusprechenden Zeichen.

Wer sind die sieben Gemeinden?

Mit diesem Geheimnis verlassen wir den Boden der gegenwärtigen Verwaltung der Gnade, und in unser Blickfeld rückt wieder Israel. Damit wäre ja die Frage unserer Überschrift schon beantwortet, denn wenn die Glieder des Körpers Christi entrückt sind, bleibt ja nur noch Israel als Ansprechpartner Gottes übrig.

Da jedoch in so vielen Gemeinschaften (von den großen Kirchen gar nicht zu reden) die Auslegung dieses Schriftteils auf uns ausgerichtet ist, wollen wir einen weiteren ganz einfachen Hinweis geben, der von jedem ernsthaft Gläubigen leicht zu prüfen ist.

Alle sieben Schreiben an die jeweiligen Gemeinden haben einen klar erkennbaren Gesetzescharakter. So werden von jeder Gemeinde Werke gefordert, und wenn diese nicht erbracht werden, so kann es wie am Beispiel von Laodicea passieren, dass diese „aus Seinem Mund ausgespien wird“ (Offb 3:16).

Wenn wir hier Worte gegenüberstellen, die der Apostel Paulus an uns gerichtet hat, so entdecken wir sofort den gewaltigen Unterschied: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme“ (Eph 2:8-9).

Hören wir nochmals ein Wort an die Gemeinde in Ephesus aus Offb 2:4-5, die aber nicht identisch ist mit jenen Ephesern, an die Paulus seinen Rundbrief richtete: „Doch Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast. Erinnere dich nun, woher du gefallen bist, sinne um und tue die ersten Werke, sonst kommen Ich über dich...“.

Gesetz und Gnade lassen sich nie und nimmer mischen, das tritt hier überdeutlich hervor. Die Sprache des Gesetzes gilt Israel, und damit kann in diesen sieben Schreiben an sieben Gemeinden nur Israel angesprochen sein.

Licht im Dunkel

Damit ist unser Blick frei zum rechten Verständnis für das Geheimnis der 7 Sterne und der 7 Leuchter. Der Herr Selbst ist es, der dieses Geheimnis in Offb 1:20 erklärt: „Die 7 Sterne sind Boten der 7 herausgerufenen Gemeinden, und die 7 Leuchter sind 7 herausgerufene Gemeinden.

Die Erklärung, wer diese Sterne und Leuchter sind, und die Botschaft an die 7 Gemeinden stellen also den Inhalt des Geheimnisses dar.

Nach der Hinwegnahme der Körperschaft Christi wird das Licht der Gottesoffenbarung den zurückbleibenden Nationen entzogen. Es wird also dunkelste Nacht über der Erde, mit einer Ausnahme: Sieben Sterne funkeln noch in der Dunkelheit und sieben goldene Leuchter lassen erkennen, dass ein treuer Überrest aus Israel immer noch Licht in jener Welt sein wird, wenn auch mit einem schwachen Flämmchen.

Sieben Sterne in der Hand des Herrn sind die sieben Vorsteher jener Gemeinden, und der Herr wacht in besonderer Weise schützend über ihnen. Ihr Licht soll von niemandem genommen oder gelöscht werden.

Im Heiligtum des Tempels stand ein Leuchter, er wurde vom Priester bedient. Hier handelt es sich aber um 7 Leuchter, und dies deutet auf die Zerstreuung Israels hin. Es sind die Synagogen, die noch verbliebenen geistigen Zentren, an die Sich Gott in dieser geistlosen Zeit wendet. Das Volk als ganzes ist taub gegenüber Gottes Wort und Weg.

So darf uns dieses Geheimnis an die Treue Gottes und an Seine Verheißungen Seinem Volk gegenüber erinnern. Wie Er einst dem schwer belasteten ersten Menschenpaar bei der Ausweisung aus dem Paradies einen Hoffnungsfunken mit hinausgab, indem Er auf den künftigen Erlöser hinwies, so leuchten auch hier 7 Sterne und 7 Leuchter als Morgenröte kommender Herrlichkeit dem leidgeprüften Volk auf. Im Propheten Micha, Mi 7:18-20 lesen wir: „Er behält Seinen Zorn nicht für immer, denn Er hat Gefallen an Güte. Er wird Sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeit niedertreten; und Du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen. Du wirst an Jakob Wahrheit, an Abraham Güte erweisen, die Du von den Tagen der Vorzeit her unseren Vätern geschworen hast."

Lies weiter:
13. Das Geheimnis Gottes