Beginn der Leidenszeit Hiobs

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Abschrift: Wer ist Satan?
Satans Ursprung, Werke und Ziel (Heft 5)
aus der Reihe „Mannigfaltige Weisheit Gottes“
von M. Jaegle 1983

Abschrift mit freundlicher Genehmigung von Gerhard Groß
Als Schrift nicht mehr erhältlich.

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

2. Beginn der Leidenszeit Hiobs

Gottes Anstoß durch Anreizung Satans

Und nun stellt Gott eine zweite Frage an Satan, indem Er Hiob in den Mittelpunkt rückt (Hi 1:8): "Hast du acht gehabt auf Meinen Knecht Hiob? denn seinesgleichen ist kein Mann auf Erden, vollkommen und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Böse meidend." Hiob ist nicht allein ein vorbildlicher Mann, ihm wird überdies von Gott der Ehrentitel "Mein Knecht" beigelegt.

Mit dieser Frage hat Gott den Feind offensichtlich auf Hiob aufmerksam gemacht und gegen diesen gereizt. Dem zufolge war es Gott Selbst, der mit Seiner Aussage über Hiob den ersten Anstoß zu dessen Leidenszeit gab; Satan hatte in seiner ersten Antwort nur vom Durchstreifen der Erde geredet, nicht aber davon, dass er den frommen Hiob voller Hass scharf ins Auge gefasst hatte. Nachdem. nun Gott Selbst das Augenmerk des Feindes auf Hiob lenkte, kam es Satan gelegen, frei heraus sagen zu können, wie er über diesen Gottesmann urteilte.

Satan als Ankläger

Als solcher stand er nun gegen Hiob auf und antwortete dem Herrn: "Ist es umsonst, dass Hiob Gott fürchtet? Hast Du nicht Selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitztum h at sich ausgebreitet im Lande" (Hi 1:9).

Aus dieser Entgegnung erfahren wir, wie es Satan als grimmiger Feind besonders auf Hiob abgesehen hatte. Es ist auch bezeichnend, dass der Name "Hiob" auf hebräisch "Befeindeter" bedeutet.

Da Satan ohne Gottes Einwilligung nichts gegen Hiob unternehmen konnte, hält er Gott vorwurfsvoll vor, dass Er Seinen Knecht ringsum so gut eingezäunt habe, dass er gar nicht an ihn herankommen konnte. Demnach hatte der Feind Hiob bereits in seinem großem Besitztum umlagert und umkreist, ohne einen Zugang zu ihm zu finden . Und so gab er Gott deutlich zu verstehen, dass Er es Hiob leicht mache, an Ihn zu glauben und Ihm wohlgefällig zu leben: "Du vermehrst segnend seinen Reichtum überaus und behütest ihn, damit kein Unglück über ihn kommen kann. Sein Glaube an Dich ist nicht umsonst, denn Du belohnst ihn ja fürstlich dafür."

Damit bezichtigt der Feind alle Frommen, sich nur um äußerer Vorteile willen an Gott zu halten. Aufgrund dieser Verdächtigung wurde Gott herausgefordert, dem Ankläger das Gegenteil zu beweisen. Das hat Er dann auch getan, wobei offenbar wurde, wie Er des Widerwirkers Anfeindungen und die Leiden Hiobs zur Förderung Seines Heilswaltens benutzte. Dabei bestätigte sich Satan unbewusst als Gottes Mitwerker.

Nachdem Satan Gott dargelegt hatte, wie leicht Er Hiob das Glauben machte, sagte er herausfordernd: "Aber strecke (Du) einmal Deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich (dann) nicht offen von Dir lossagen wird!" (Hi 1:11).

Mit diesem an Gott gerichteten Ansinnen wird

Ein Ziel Satans

offenbar, das er bei allen Gläubigen anstrebt: Ihren Glauben zu zermürben, und sie in solche Zweifel zu stürzen, dass sie endlich von Gott abfallen, indem er sie schädigt, verfolgt und in schwere Prüfungen führt. In des Feindes Absicht lag also nichts Geringeres, als mit der Vernichtung der gesamten Habe und der Kinder, Hiobs Glauben zu zerbrechen. Diesen grausamen Schlag hätte der Widerwirker schon längst gerne gegen diesen Frommen geführt, denn nichts kann den Feind mehr aufbringen als ein Gott wohlgefälliges Glaubensleben. Doch eigenmächtig, so sehr ihn sein Hass auch dazu drängt, darf der Verkläger der Brüder (Offb 12:10) nichts gegen die Glaubenden unternehmen. Diese Tatsache lehrt uns ganz besonders die Lebensgeschichte Hiobs.

Satans willige Untertanstellung

Es ist auffällig und zugleich beeindruckend, wie ausgeprägt diese Untertanstellung Satans schon in dem kurzen Dialog zwischen ihm und Gott in Erscheinung tritt. Wie zurückhaltend verhielt er sich doch mit dem, was er gegen Hiob vorhatte. Erst nachdem er von Gott zu einer Antwort verpflichtet wurde (V. 9-11), gab er seinen böswilligen Plan gegen Hiob bekannt. Dabei überließ er dessen Durchführung Gott (s. Vers 11) und wartete. Hierin bekundet der Widerwirker sein gänzliches Untergeordnetsein und seine völlige Abhängigkeit von seinem großen Verfüger. Da sprach Jewe zu Satan (V. 12): "Siehe, alles was er hat, ist in deiner Hand; nur nach ihm strecke deine Hand nicht aus."

Damit gab Gott dem Widerwirker

Vollmacht über Hiobs Besitz

Ohne Satan zu schelten, geht Jewe auf das Begehren des Feindes ein und übergibt alle Habe Seines Geliebten (Namensdeutung nach der syrischen Erklärung) - der das Böse mied - in die Hand des Bösen. Wenn wir nicht um den Ausgang des Geschehens wüssten, wäre für uns diese Handlungsweise Gottes ein völlig unlösbares Problem. Doch im Licht des Abschlusses und der Vollendung (Hi 42:10 ff) wird selbst die Übergabe Hiobs (Hi 2:6) in Satans Hand zum Beginn und Ausgangspunkt einen neuen, überragenden Heilsweges, auf dem Hiob doppelt gesegnet werden konnte. In diesem Licht der Vollendung können wir Gott rechtfertigen und verherrlichen ob all den schmerzvollen Tiefenwegen Hiobs.

Welch eine Überraschung muss die Antwort Jewes für Satan gewesen sein. Letzterer hatte es nicht gewagt, vom Herrn zu fordern, dass er seine Hand gegen Hiob ausstrecken dürfe. Vielmehr legte Satan Jewe nahe, dass Er Seine Hand gegen Hiob erheben sollte. Als ein dem alleinigen Verfüger untergeordnetes Geschöpf, überließ Satan Gott die Ausführung seines Vorhabens. Wie muss hernach der Feind darüber erstaunt gewesen sein, dass er von Gott die Zustimmung für die Zerstörung von Hiobs Besitztum erhielt. Das Böse, das er Hiob schon längst gerne zugefügt hätte, wurde ihm nun von Gott erlaubt, durchzuführen.

Bevollmächtigung mit Einschränkung

Doch zu dieser Bevollmächtigung hatte Jewe dem Satan auch ein einschränkendes Verbot gegeben: Hiob selbst durfte vorerst kein Leid angetan werden. Als Menschentöter von Anfang an (Joh 8:44) hätte Satan am liebsten gerade diesen Frommen zuerst vernichtet. Doch blieb die Hiob schützende Umzäunung bestehen. Satan mag dabei gedacht haben: Wenn ich schon seinen Reichtum samt seinen Kindern vernichten darf, dann wird es mir gelingen, mit einem solchen Schlag diesen Mann zu zerbrechen, so dass er sich offen von Gott lossagen wird!

Gottes geheime Stärkung Hiobs

Gemäss 1Kor 10:13 wissen wir, dass Gott treu ist. Er lässt die S einen nicht über das, was sie ertragen können, anfechten und macht zusammen mit der Anfechtung auch den Ausgang, damit sie befähigt werden, sie zu überstehen. Dies durfte bereits Hiob erfahren, als Gott dessen Habe der Hand Satans übergab.

Von dieser Heilstat Gottes an Hiob hatte aber der F eind keine Ahnung. Es blieb ihm verborgen, als er zu seiner bösen Tat gegenüber Hiob bevollmächtigt wurde, dass Gott damit Seinen geliebten Knecht nicht aus Seiner Hand gegeben, sondern im Gegenteil nur noch fester in die Seinige genommen hatte. Deshalb konnte Hiob auch nicht von Gott abfallen.

Einmal mehr gebrauchte Gott den Zerstörer als Mitwerker zur Hinausführung Seines Heilsvorsatzes. Der Widerwirker musste mithelfen, den Glauben Hiobs, den er vernichten wollte, auf eine höhere Stufe zu heben und Hiob in eine noch innigere Gottgemeinschaft zu führen - entsprechend der arabischen Deutung des Namens Hiob: "der sich Gott zuwendet".

Es ist gut, zuerst dieses schöne Bild anzuschauen, ehe wir uns dem folgenden grausamen Geschehen zuwenden.

Die Vernichtung der Habe Hiobs

Satans brutale, listige Schläge

Bei dem Zerstörungswerk, das Hi 1:13 ff aufgezeichnet ist wird Satans List offenbar. In seiner Vollmacht schlug er nicht einfach planlos zu, um auf einmal gleich alles zu vernichten. Nein, er verteilte Angriffe auf vier Schläge, um Hiobs Unglück steigernd zu vergrößern.

En ersten Schlag versetzte er Hiob durch einen Überfall der Sabäer, denen er eingab, die Rinder und Eselinnen Hiobs zu stehlen und seine Knechte zu töten. Nur einen ließ er am Leben, um Hiob das Unglück zu berichten (Hi 1:15). Darauf kam der zweite Unglücksbote mit der Meldung: "Feuer Gottes ist vom Himmel gefallen und hat das Kleinvieh und die Knechte verbrannt und sie verzehrt; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten." Dieser redete noch, da folgte der dritte und sprach: "Die Chaldäer haben drei Haufen gebildet und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen und die Knechte haben sie mit der Schärfe des Schwertes erschlagen; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu berichten." Währen dieser noch redete, da kam der vierte und sprach: "Deine Söhne und deine Töchter aßen und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders; und seihe, ein starker Wind kam von jenseits der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses, und es fiel auf die jungen Leute, und sie starben; und ich bin entronnen, nur ich allein, um es dir zu melden." So fiel pausenlos Schlag um Schlag, ohne Hiob aufatmen zu lassen. Der letzte war noch der schwerste: der Tod aller seiner zehn Kinder.

Das war ein listiges, voller Heimtücke und Brutalität berechnetes Zermürbungsmanöver des Feindes, um Hiobs Glaube an Gott zu erschüttern. Aus seinem Munde wollte Satan eine vorwurfsvollen Anklage erpressen, wie: Wenn Du, Gott, mitansehen kannst, wie ein solches Unglück über mich hereinbricht, ohne mich zu beschützen, so will ich von einem solchen Gott nichts mehr wissen! Und in der Tat, wenn Hiob auf sich allein gestellt gewesen wäre, so hätte er einen solchen Ausspruch zweifellos getan.

Gott, der alles Bewirkende

Nun ist zu bedenken, dass Gott Selbst dieses furchtbare Zerstörungswerk in Gang gesetzt hatte. In Seiner unbegrenzten Allmacht hätte Er Satans Ansinnen, dem Hiob alles zu nehmen, kategorisch zurückweisen können. Mit Nachdruck hätte Er dem Feind sagen können, dass Er niemals ein so großes Unglück über Seinen treuen Knecht kommen lassen werde - und Satan hätte Hiob nicht das Geringste antun können Doch Gott, der große Verfüger hatte dem Feind freie Bahn gegeben und ihn noch mit einer weitreichenden Vollmacht ausgestattet, so dass Menschen und Naturgewalten dem Widerwirker für diese Zerstörungswerk uneingeschränkt zur Verfügung standen.

Hiobs Reaktion

Wie hat Hiob auf diese furchtbare Heimsuchung reagiert? Und HIob stand auf und zerriss sein Gewand und schor sein Haupt; und er fiel zu Erde nieder und betete an. Und er sprach: "Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen, und nackt werde ich dahin zurückkehren; Jewe hat gegeben und Jewe hat genommen, der Name Jewes sei gesegnet" (oder: Jewe gibt, Jewe nimmt, der Name Jewes ist gesegnet). Bei diesem allem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott nichts Ungereimtes zu (Hi 1:20-22).

Welch ergreifendes Zeugnis des leidgeprüften Mannes! Schmerz ob dem Raub seiner Güter und tiefe Trauer, besonders. um seine geliebten Kinder, erfüllten sein gebeugtes Herz. Mit gespannter Aufmerksamkeit wird der Widerwirker diese Reaktion verfolgt haben. Als er ihn auf der Erde liegen sah, da erwartete er bestimmt, dass Hiob sich jetzt von Gott lossagen werde.

Hiobs Sieg und Satans Niederlage

Aber es blieb nicht bei diesem Schmerzensausbruch, denn es heißt weiter von Hiob: "...und er betete an." Dass Hiob in diesem notvollen Ergehen noch Gott anbeten konnte, ist ein Beweis dafür, dass er innerlich kein zusammengebrochener Mann war und Gott keine Absage erteilt hatte. Sein dreifache Anbetung aus einer solchen Leidenstiefe heraus lässt diesen zur Erde gebeugten Mann als einen wahren Glaubenshelden erstehen, der Gott über alle Maßen hoch erhob und verherrlichte. Bis dahin hatte Hiob die Gelegenheit gefehlt, Gott aus einer solchen Bedrängnis heraus anzubeten. Welch tiefe Wahrheit sprach er dabei aus: "Jewe hat gegeben, und Jewe hat genommen, der Name Jewes sei gesegnet."

Zuvor hatte Hiob um seine Habe (Hi 3:25) gebangt, dass er sie verlieren könnte. Aber nach dem Unglück erkannte er, dass ihm alles von Jewe gegeben worden und daher Dessen Eigentum war. Er besann sich darauf, dass er ja nackt, ohne etwas zu besitzen, zur Welt gekommen war und diese auch wieder so verlassen müsste, ohne etwas mitnehmen zu können. Somit war er nur für eine kurze Zeit Verwalter und Nutznießer seines Reichtums. Und wieviel mehr noch waren seine Kinder Eigentum Gottes, wie es in Ps 127:3 steht: "Siehe, ein Losteil Jewes sind Söhne, eine Belohnung die Leibesfrucht."

Da nun Gott der wahre Eigner von allem ist, hatte Er demzufolge nur Seinen Besitz wieder an Sich genommen. Dieses Wissen tat Hiob mit den inhaltsschweren Worten kund: "Jewe nimmt (hat genommen)". Dabei waren es vordergründig der Sturm und böse Menschen, die ihm seinen Besitz raubten und vernichteten. Aber Hiob ignorierte diese Mächte und mit diesen auch unbewusst Satan, den eigentlichen Zerstörer seines irdischen Glücks. Doch nicht genug damit: Die tiefste Ursache für sein leidvolles Ergehen sah Hiob in Gott. Diese Tatsache wird am Ende des Buches (Hi 42:1) nochmals ausdrücklich bestätigt, als Hiob getröstet wurde "über all das Unglück, welches Jewe über ihn gebracht hatte". Mit dieser Erkenntnis hat er uns den Schlüssel zum rechten Verstehen seiner Geschichte gegeben. Aber auch für die Menschheitsgeschichte ist Hiobs Geschick ein getreues Vorbild.

In seinem Unglück richtete Hiob weder einen Vorwurf noch eine Warum-Frage an Gott. Nichts derartiges kam anfänglich aus seinem verwundeten Herzen. Im Gegenteil, dem Feuer seiner Trübsal entstieg der herrlichste Lobpreis: Anbetend segnete er den Namen Jewes. Dieses Zeugnis ist als eine Gott erquickende Glaubenstat zu werten, denn er sprach damit die hehrste Wahrheit aus: Das All ist aus Gott! Was auch geschehen mag und schon geschehen ist, alles ist allein auf Gott zurückzuführen! Diese Tatsache bezeugt auch Paulus in Eph 1:11 "Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens." Dazu ist die Hiobsgeschichte ein kleines, aber deutliches Lehrexempel, das uns zeigt, dass das Böse ganz unter Gotte sAllmacht und Verfügungsgewalt steht und zur Durchführung von Gottes Heilsgedanken gebraucht wird.

Satan durfte Hiob schwere Schläge versetzen. Doch, was Hiob lobpreisend aussprach, das waren auch Schläge, die auf Satan fielen. Sein Plan, HIob durch Vernichtung seiner Habe zum Abfall von Gott zu bewegen, war misslungen. Jewe zeigte Satan damit, dass die Verbindung der Frommen mit Ihm nicht zu brechen ist, weil Er ihnen in Zeiten der Bedrängnis vermehrte Kraft schenkt. Obgleich Hiob dem Satan überliefert war, ließ ihn Gott dennoch nicht aus Seinen Augen. IM Gegenteil, Er nahm Seinem Knecht Hiob nur noch fester in Seine Hand. Zwar bewahrte Er ihn nicht vor Satans Angriffen, kräftigte ihn aber so, dass er die Schläge mit Anbetung aus Gottes Hand zu nehmen vermochte. Welch eine Niederlage für den Feind!

Die Gewissheit, dass Gott den Seinen in vermehrtem Kampf zusätzliche Kraft verleiht, darf jedem Glaubenden zum stärkenden Zuspruch gereichen. Dies ganz besonders denen, die gleich HIob um ihres Glaubensgehorsams willen irgendwie von Satan angegriffen oder gar von ihm gequält werden. Dies Angefochtenen dürfen wissen, dass sie nicht von Gott verlassen sind, sondern im Gegenteil von Ihm umso fester gehalten werden. Diese allgenugsame Gnade dürfen heute viele Gläubige in den Ländern , wo sie verfolgt werden, als Überwinderkraft erfahren. Es ist ein Wunder vor unseren Augen, wie einfache, gläubige Menschen ihren Verfolgern gegenüber zu Glaubenshelden werden, wenn sie trotz Leiden, Folterungen, ja bis in den Märtyrertod hinein ihrem himmlischen Herrn die Treue halten. Das vermögen sie nur durch die ihnen von Gott vermehrt geschenkte Kraft.

Das Lob Gottes

Nachdem Hiob in dieser schweren Prüfung nur Gott verherrlichende Worte aussprach, erhielt er von Gott auch ein besonderes Lob (Hi 1:22). "Bei diesem allem sündigte Hiob nicht und schrieb Gott nichts Ungereimtes zu." WElch ein ehrendes Urteil! Gott bezeugt dem Leidgeprüften vor aller Welt: "Mein Knecht Hiob hat recht gere det"! Auf Hiob passt der Ausspruch in Jak 3:2: "Wenn jemand mit keinem Wort strauchelt, so ist dieser ein vollkommener (oder: gereifter) Mann...".

Aus diesem allen erkennen wir, dass allein Gott den geprüften Hiob so gut ausgerüstet hatte, damit er Aussagen zu Gottes Verherrlichung machen konnte. Und der Feind, der Hiob zum Abfall bringen wollte, musste einsehen, dass er ihn nur noch näher zu Gott geführt hatte. Somit musste Satan mithelfen, Hiob auf eine höhere Glaubensstufe zu heben.

Man sollte meinen, dass der Widerwirker nach dieser Niederlage allen Mut zu weiteren Angriffen verloren habe. Doch der ihm von Gott eingepflanzte Geist des Widerstandes war so berechnet, dass er Ausdauer genug besaß bis zur vollständigen Erfüllung seiner ihm zugedachten Aufgabe. Deshalb konnte und durfte er die Aussichtslosigkeit eines weiteren Vorgehens gegen Hiob nicht erkennen, sondern musste seine Angriffe fortsetzen, bis Gott sie in völligen Segen umgewandelt hatte.

Lies weiter:
3. Satans neuer Angriffsplan