Der zweite Tod: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. März 2016, 12:27 Uhr

nach dem gleichnamigen Buch von Andrew Jukes


Der zweite Tod und die Wiederbringung aller Dinge

Vorwort des Übersetzers:

Indem ich die "Wiederbringung" auch deutschen Lesern zugänglich mache, bin ich mir bewusst, dass ich dadurch fast auf allen Seiten Widerspruch erregen werde. Es sei mir deshalb gestattet, kurz das Folgende vorauszuschicken.

Als ich vor etwa fünfzehn Jahren zum ersten Mal von Jukes in Verbindung mit der Lehre von der "Wiederbringung" hörte, wandte ich mich entschieden ab in der Überzeugung, dass nichts so sehr die Verkündigung des Evaneliums lähme als gerade diese unheilvolle Lehre. Einige Jahre später fielen mir die von demselben Verfasser geschriebenen "Opfergesetze" in die Hand, und ich war erstaunt, eine Gründlichkeit, eine Tiefe der Auffassung und ein Verständnis des Wortes Gottes und Seiner Wege mit den Menschen zu finden, wie ich sie nie erwartet hätte. Voller Eifer vertiefte ich mich nun in Jukes Schriften, durfte auch nicht lange vor Seinem Heimgang (1901) die persönliche Bekanntschaft des damals schon fast Neunzigjährigen machen und muss bekennen, dass ich ihm unbeschreiblich viel verdanke. Er hat mir gezeigt, wie die Schrift gelesen werden sollte.

Er hat mir das Verständnis auch für das Alte Testament geöffnet, dessen Geheimnisse immer nur der Eine zu erschließen vermag, der die Schlüssel hat für Leben udn Tod, und dessen Vorbilder nur Lichtstrahlen des einen großen, herrlichen Lichtes darstellen, das in die Welt gekommen ist, um der Welt das Leben zu geben. Mit dem besseren Verständnis für die Wege und den Willen Gottes lernte ich auch Gottes Endabsicht verstehen, bei der Sendung Seines erstgeborenen Sohnes und Seiner Gemeinde der Erstgeborenen, und da erging es mir ähnlich wie Jukes. Ich empfand es immer deutlicher, wie so oft das Zeugnis der gläubigen Gemeinde gegenüber der ungläubigen Welt nicht der Würde, der Weisheit und der unergründlichen Liebe dessen entsprach, für den es abgelegt wurde.

Wohl habe ich selber erfahren, dass es eine Zeit gibt, in der die Seele so sehr mit sich selber beschäftigt ist, dass sie trotz allen Eifers, das teure Evangelium auch anderen nahezubringen, doch die Gedanken Gottes mit der Welt nicht völlig versteht und darum auch nicht richtig wiederzugeben imstande ist. Je mehr aber die Wege Gottes und die Entwicklung des Bösen dem Ende zuneigen, umso notwendiger wird es, dass auch die Absichten Gottes mit der Welt von der dazu berufenen Gemeinde klar und deutlich Seinem Worte gemäß verstanden und verkündigt werden.

Darum übergebe ich die folgende Übersetzung und der "Restitution" getrost der Öffentlichkeit in der festen Überzeugung, dass es auch manchem anderen ergehen wird wie mir, der beim Lesen des Titels am liebsten "anathema" rufen möchte, später dem Schreiber des Buches danken wird für den Dienst, den er ihm erwiesen hat. Auch wird durch allen Widerspruch hindurch, ohne den ja ein Wachstum in der Erkenntnis möglich ist, das Bild des Einen immer herrlicher hervorleuchten, dessen Eigentum wir alle sind, ob wir es wissen oder nicht, und der durch Seine alles überwältigende Liebe endlich doch allen Widerstand überwinden muss und wird. Ihm sei Ehre und Preis in alle Ewigkeit!

Brückfeld, 9. September 1912

Max Eugen Noelle.


Vorwort:

Ein empfangener aber nicht ausgesprochener Gedanke ist im besten Fall nur ein ungeborenes Kind. Nicht nur ist er ohne jeden Einfluss auf die Welt, sondern die Welt ist sich auch seiner Existenz nicht bewusst. Einmal aber zum Ausdruck gebracht, wird er Teil des lebendigen, wirkenden Universums, wirkt darin seine ihm bestimmte Zeit lang und hinterlässt möglicherweise für alle folgenden Zeiten sein Merkmal, sei es zum Guten, sei es zum Bösen.

Der Gedanke, welcher im Folgenden zum Ausdruck kommen soll, ist lange im Herzen des Schreibers bewegt worden. Zuerst verborgen und unausgesprochen wurde er in den letzten Jahren hier und da im Zwiegespräch mit treuen christlichen Freunden geäußert. Doch die Zeit scheint gekommen, ihm weitere Verbreitung zu geben. Die Herzen der Menschen werden jetzt vielleicht mehr als zu irgendeiner früheren Zeit allerorts getrieben, nach der Natur und der Inspiration der Heiligen Schrift zu suchen, sowie nach der Bestimmung des Menschen und der Zukunft der Sünder, soweit die Heilige Schrift darüber Aufschluss gibt. Viele stoßen sich daran und tragen Bedenken, eine Offenbarung als vollkommen und göttlich anzunehmen, die, wie man ihnen sagt, im Namen Gottes eine große Zahl solcher zu nie endende Verdammnis bestimmt, welche in gewissenem Sinne zumindestens von Ihm abstammen.

Und während in vielen Herzen die Schlussfolgerung ausgesprochen wird, aber nicht dahin geht, dass entweder diese Lehre nicht wirklich ein Teil der Heiligen Schrift, keine vollkommene Darlegung oder Offbarung des Ratschlusses Gottes, unseres Erlösers, sein kann, scheinen selbst von denjenigen, welche die Bibel als göttlich annehmen, nur wenige imstande zu sein, die Schwierigkeit zu lösen oder Licht zu werfen auf die Teile der "Geheimnisse Gottes", welche anerkanntermaßen "dunkel" und "schwer" zu verstehen sind.

Ein Freund, welcher über diesen Gegenstand in innere Unruhe gekommen ist, sprach dem Schreiber dieser Blätter gegenüber kürzlich seine Bedenken aus. Die Antwort war folgender Brief. Der Schreiber ist sich der Verantwortung bewussst, dass er in solcher Frage von der allgemeinen Ansicht der Christenheit abweicht. Nur die ganz klare Überzeuung davon, dass die volkstümliche Auffassung der nie endenden Strafe, ebenso einem falschen Verständnis des Wortes Gottes entspricht wie die Lehre von der Transsubstantiation, und dass die eine sowohl wie die andere direkt zum Unglauben verleitet, obwohl beide gleichermaßen den Anspruch machen, auf den Worten der Heiligen Schrift zu stehen, konnten ihn veranlassen, diesen Gegenstand zu behandeln, dessen Erwählnung vielerorts nicht möglich ist, ohne den Vorwurf der Ketzerei nach sich zu ziehen.

Wahrheit ist mehr wert als alles dies! Wenn wir sie nicht um jeden Preis kaufen wollen, sind wir ihrer nicht wert. Der Schreiber hat ferner lange erwogen, ob die Lehre von der Wiederbringung aller Dinge, auch wenn ihre Wahrheit erwiesen ist, allgemein offen verkündigt werden dürfe. Eine vorzeitig geäußerte Wahrheit kann nicht nur schädlich, sondern auch ganz ungesetzlich sein. Die christliche Wahrheit, "es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen" (Röm 10:12). und "die Beschneidung ist nichts" (1Kor 7:19), würde im jüdischen Zeitalter ungesetzlich, weil unzeitig, gewesen sein. So kann es auch jetzt manche ewige Wahrheit geben, welche über das hinausgeht, was Petrus die "gegenwärtige Wahrheit" (2Petr 1:12) nennt, und von der darum kein Mensch sprechen kann (2Kor 12:4). Die Tatsache aber, dass Gott immer selber Seine Wahrheit aufschließt, scheint ein genügender Grund zu sein, diese bekannt zu machen, soweit Er sie aufschließt. Liegt nicht in dem Umstand, dass Er sie aufschließt eine Aufforderung an Seine Knechte, dieselbe öffentlicht zu verkündigen?

Jeder Tag bringt Neues, was bis dahin ein in Gott verborgenes Geheimnis war. Das Evangelium selbst, an welches wir alle glauben, fiel störend jenem auf die Seele, als eine Lehre, die dem von Gott Mose gegebenen Gesetz direkt widersprach. Die im Folgenden ausgeführte Lehre mag wohl, obgleich sie sich wie ein goldener Faden durch die Heilige Schrift hindurchzieht, weil sie bisher noch vielen Gotteskindern verborgen war, von ihnen verworfen werden, als widerspräche sie Gottes Absicht. Auch Paulus, wurde vorgeworfen, sein Evangelium sei dem alten Gesetz zuwider, und und doch war es gerade dessen Erfüllung. Zu jeder Zeit kann der Gläubige sagen: "Weil wir den gleichen Geist des Glaubens haben, nach dem geschrieben steht: "Ich glaube, darum rede ich, so glauben wir auch, darum so reden wir auch".

Die Wahrheit kann, ja muss in der Form verschieden sein je nach der Zeit, in der sie verkündigt wird und von wem sie aufgenommen wird. - Christus selber, die Wahrheit, erscheint auf verschiedenen Stufen verschieden - denn Gott hat uns die Wahrheit so gegeben, wie wir sie ertragen können, und Seine Erniedrigung könnte man von Ihm als Unbeständigkeit verstehen, weil Er Liebe ist und darauf wartet, sich zu offenbaren, wenn wir für die Offenbarung reif sind. Aber das Ende wird ER alle Seine Wege rechtfertigen. Nur einige Seiner Kinder können Ihm auch jetzt schon Recht geben.

"Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen" (Röm 13:12). Und wie in der Morgendämmerung die Sterne erbleichen, weil der Tag herannaht, so erbleichen jetzt die kleineren Lichter, die in dunkleren Tagen Führer waren, vor der kommenden Sonne der Gerechtigkeit. Wer auf die Berge steigt und gen Osten schaut, sieht mehr von dem Licht als die Menschen unten im Tal oder als die, welche im dunklen Zimmer schlafen. Alle aber, die nach dem erglühenden Firmament ausschauen, können die Zeichen des kommenden Tages erblicken. Wer jetzt nicht merkt, dass ein neues Zeitalter herannaht, muss in tiefem Schlaf liegen.


Inhaltsübersicht

(I. Die Natur der Schrift)
II. Das Zeugnis der Schrift
III. Allgemein verbreitete Einwände
IV. Schlussbemerkungen
V. Anhang u. Nachschrift