Wen Gott liebt, den züchtigt er II - Spr 3:11-12

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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29. Wen Gott liebt, den züchtigt er II - Spr 3:11-12

Wen JAHWEH lieb, den züchtigt Er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem Er Wohlgefallen hat!

Der "Vater der Vaterschaften" erzieht die Söhne. Alle Glaubensproben, Anfechtungen, Trübsale, Versuchungen, Ängste und Spannungen sind an diesem Gotteswort zu messen. Dies geht aber noch weiter: Pastor Mössinger hat im Radio einmal das Wort gesagt: "Je mehr du sündigst, um so mehr liebt dich Gott!" Er meinte es so: Gerade dann, und umso mehr wendet dir der betrübte Vater Seine Liebe zu; Er stellt dich ins Gericht der Züchtigung, damit du dennoch zum Ziele kommst!

Dabei muss Gottes Züchtigung, müssen schwere Lebenswege und Lebensumstände keineswegs immer in unsere Sünde begründet sein; sie können uns auch zu höchster Vollendung führen wollen. Wer etwas davon weiß, wie Edelsteine geschliffen werden, damit in ihnen das Licht voll erstrahlen kann, wird dies besser verstehen. Sind wir doch "Edelsteine" auf dem Brustschild des Gerichtes, das auf dem teilnehmenden und barmherzigen Herzen unseres Hohenpriesters ruht! Ein Sinn des Leidens der Gotteskinder besteht darin, dass sie auf eine große Zukunft vorbereitet werden. Sie sollen in kommenden Weltzeiten als Königspriester mit dem Christus herrschen und dienen (2Tim 2:11-12 - Röm 8:17). Für ein solches Amt müssen wir erzogen und befähigt werden; dies aber geschieht durch Leiden, Ausharren, Not und Sterben.

Freilich führt Gottes Züchtigung auch in die Gefahr, dass wir seinen Weg verwerfen, im Geiste ermüden, in Traurigkeit versinken, und im Verdruss der Seeele ermatten. Wie schnell geraten wir in eine gefährliche Resignation, wenn wir den göttlichen Innensinn Seiner Heilspädagogik nicht mehr erkennen! Lesen wir doch die Worte, die das Zitat von Spr 3:11-12 in Hebr 12. einleiten. "Denn schaut euch den genau an, der einen solch großen Widerspruch der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet, indem ihr in euren Seelen ermattet. Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet. Ihr habt die Ermunterung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht..." (Hebr 12:3-4).

Die heutigen "pädagogischen" Bemühungen, jede Autorität zu untergraben und das Vaterbild des Kindes zu zerstören, um "antiautoritär" zu "freiheitlicher Selbstverwirklichung" zu führen, können eine gefährliche Spätfolge haben: dass der heranwachsende Mensch diese Haltung auf Gott überträgt und nicht mehr in der Lage ist, spannungsreiche und belastende Wege, als vom Vater geschenkt und mit Sinn erfüllt, zu ertragen! Darum sollen christliche Väter ihre Kinder "in Zucht und Ermahnung zum Herrn hin erziehen" (Eph 6:4). Dass in scheinbar negativen, schmerzlichen Wegen höchste Gottesziele verwirklicht werden, sagt uns Hebr 12:4-11; dort ist u.a. die Rede davon, dass Gott uns zu unserem Nutzen züchtigt, damit wir Seiner Heiligkeit teilhaftig werden, und dass Er durch die Erziehungsleiden in uns "eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit" und königpriesterliche Gesinnung ausreifen lässt, damit wir uns Ihm schließlich willig unterordnen.

"Wer ist ein Sohn, den der Vater nicht erzieht und züchtig" (Hebr 12:7)?

Lies weiter hier:

30. Weisheit bringt Glückseligkeit Spr 3:13-15