Wen Gott liebt, den züchtigt er I - Spr 3:11-12
aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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Mein Sohn, verwirft nicht die Zurechtweisung (Unterweisung) JAHWEHa, und lass dich Seine Züchtigung nicht verdrießen. Denn wen JAHWEH liebt, den züchtigt Er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem Er Wohlgefallen hat!
Ist solche Züchtigung und Zurechtweisung des "Vaters der Vaterschaften" etwas Angenehmes für Seele und Fleisch? Keineswegs! Vielmehr kann es uns verdrießen, anwidern (BUB), ja verbittern. Das hebr. Wort lässt die Korrekturen Gottes für unser Leben sogar mit dem Fallen in eine "Dornenhecke" vergleichen (vgl. BA). Als Noomi (die Liebliche) aus dem moabitischen Exil nach Bethlehem zurückgekehrt war und dort von ihren Bekannten und Verwandten begrüßt wurde, sprach sie: "Nennt mich nicht Noomi, nennt mich Mara (die Bittere, Betrübte), denn der Allmächtige hat es mir sehr bitter gemacht! (Rt 1:20). Freilich darf solche Bitterkeit des Leidens nicht zur Verbitterung führen, zum Angewidertwerden vom Handeln Gottes, so dass die "Wurzel der Bitterkeit" immer neu ihre giftigen Pflanzen und Blüten treibt (vgl. Hebr 12:15).
Die göttliche Zurechtweisung, Unterweisung und Züchtigung hat es immer mit unserer Heiligung und Reinigung zu tun, "damit wir nicht gemeinsam mit der Welt dem Verdammungsgericht anheimfallen" (1Kor 11:32). Gottes Heilspädagogik wendet sich gerade denen zu, die als Söhne unter Seinem Wohlgefallen stehen! In Offb 3:19 wird das Gotteswort zum Wort Jesu. "Die ich liebe, gerade die überführe und züchtige ich!" Wie züchtigt denn der Vater seinen Sohn, an dem Er Wohlgefallen hat? Er züchtigt ihn nur dann, wenn es durch Erweise Seiner Güte, die uns ja zur Buße treibt, keinen Reifefortschritt gibt: Er züchtigt ihn so, dass es ihn in Seinem Gottesherzen selbst schmerzt. Mit heilsnotwendigen Maßnahmen korrigiert Er unsere Fehlhaltungen, fördert unsere Reife und führt uns zum Ziel. "Er handelt mit uns als mit Söhnen", die zu höchsten Zielen berufen sind, während Seine Züchtigung den "Bastarden" (Mischlingen) offensichtlich nicht widerfährt (Hebr 12:7-8).
Dem schließt sich eng Jak 1:2-4 an: "Meine Brüder! Achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Versuchungen hineingeratet, Ihr wisset ja doch, dass die Erprobung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber habe ein vollkommenes Werk, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in keiner Weise Mangel leidet!"
Die Anrede Mein Sohn...! erinnert uns auch an den Weg des Erstgeborenen Gottes. Er entäußerte sich der Gottesfülle - der Allmacht, Allgegenwart, Allwissenheit und Unversuchbarkeit. Er wurde in allem versucht wie wir und mit denselben Methoden. Er litt in Seinen Versuchungen und lernte in der Konfrontation mit Not, Angst, Drangsal, Anfechtung und Sünde den Gehorsam. Also wurde Er zum barmherzigen Hohenpriester, der Mitleid zu haben vermag mit den Schwachheiten der Brüder. So vollendete der Königspriester Gottes Seinen seit Ewigkeiten vollkommenen Sohnesgehorsam. Denn in keiner anderen Weise kann die Sohnschaft vor der unsichtbaren Welt klarer erwiesen werden, als im Sohnesgehorsam gegenüber dem Vater, gerade im Leiden!
Das Modell des Sohnesweges finden wir in Mk 1:9-15 aufgezeichnet. Bei der Taufe empfängt Jesus die volle messianische Geistesausrüstung; der Vater spricht über ihm das Zeugnis Seines Wohlgefallens aus; der Heilige Geist treibt ihn in die Wüste, damit er dort vom Teufel versucht würde; Jesus erweist den Sohnesgehorsam und kehrt mit neuer Vollmacht zum Dienst nach Galiläa zurück. Geistesempfang und Wiedergeburt - Gottes Zeugnis in unserem Geiste, dass wir Söhne Gottes sind - Versuchungen und Anfechtungen - Gehorsam und Vollmacht zum Dienst: das ist der Weg und das Ziel auch unserer Erziehung durch den Vater. Dabei dürfen wir dessen gewiss sein, dass Er uns niemals "zum Bösen" versucht, sondern dass "nur gute Gabe und vollkommenes Geschenk vom Vater der Licht kommt" (Jak 1:16-17)!
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