Seelenverächter - Spr 15:31-32

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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168. Seelenverächter - Spr 15:31-32

Ein Ohr, das auf Zurechtweisung zum Leben hört, wird beständig im Kreise der Weisen weilen. - Wer Zucht verwirft verachtet seine Seele; wer aber Zurechtweisung hört, erwirbt Verstand (Herz; Herzensgesinnung).

Wie oft ist in Gottes Wort von der verhängnisvollen Wirkung der Zuchtlosigkeit die Rede! Ist doch auch der uns geschenkte Gottesdienst kein Geist der Mutlosigkeit sondern ein Geist der Kraft und der Liebe und der Zucht (2Tim 1:7)! Und selbst die heilsame Gnade Gottes "erzieht uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden verleugnen, besonnen, gerecht und gottselig leben" (Tit 2:11-12)! Wir haben schon mehrfach auf Hebr 12.. hingewiesen, worin uns die tiefe Bedeutung der göttlichen Züchtigung, Zurechtweisung und Erziehung vor Augen gestellt wird. auch die Unterweisung (E) angehört zu diesen Einzelaspekten der Pädagogik Gottes, die vor nur den Söhnen widerfährt. Wer sie ablehnt und verwirft, beweist damit, dass er zu den "Bastarden" gehört, die in einer verhängnisvollen Mischung zwischen Licht und Finsternis leben! Gottes Erziehung ist eine Zurecht-Weisung des Lebens oder zum Leben, wie es auch Spr 4:13 bestätigt: "Halte fest an der Unterweisung, lass sie nicht los bewahre sie; denn sie ist dein Leben!" Wer sie verwirft, schafft sich nicht den erwarteten Raum zu einem Leben in ungezügelter Freiheit, sondern erwählt den Weg zur Unfreiheit, wie es uns das Gleichnis vom verlorenen Sohn zeigt. Bindung an den lebendigen Gott und an Seine Weisungen führt in die Freiheit, Lösung aus der Erziehung Gottes in die Gefangenschaft; der Wille zur absoluten Grenzenlosigkeit verkettet uns, die Anerkennung der gottgesetzten Grenzen befreit uns innerlich. Wer in antiautoritärem Aufruhr die Zurechtweisung zum Leben verwirft, verachtet damit nicht nur seine weisen Lehrer sowie Gott und Sein Wort, sondern seine eigene Seele, die ihre Rettung und Heilung erstreben will, indem sie sich dem Geist des Lebens unterordnet. dies ist nach 1Petr 1:9 ein "Ziel des Glaubens".

Das für Gottes Erziehungsmaßnahmen geöffnete Ohr aber führt uns in das innerste Geheimnis der Weisheit, so dass wir - wie Nikodemus in seinem denkwürdigen Nachtgespräch mit Jesus - im inneren Kreise der Weisen verweilen, ja nächtigen können (DEL/BA/BUB). Das Hören auf die Zurechtweisung erinnert an jenen altertümlichen Brauch Israels, wo sich ein Sklave, statt die angebotene Befreiung zu erwählen, in freiwilligem Gehorsam zu weiteren Knechtschaft bereit erklärte, zum Zeichen dafür wurde er mit einem Pfriem der sein Ohr durchbohrtem für kurze Zeit an den Balken der Haustüre genagelt. das "durchbohrte Ohr" kennzeichnet daher in der Schrift den freiwilligen Gehorsam der Knechte Gottes. Jes 50:4-8 zeigt uns, dass auch Jesus, als der "Sklave JAHWEHs" diesen Weg des Gehorsams ging. Mit dem "durchgrabenen Ohr" ließ er sich jeden Morgen vom Vater belehren und konnte so mit einer "Zunge der Belehrten" Müde aufrichten. Dieser vollendete Gehorsam bildete dann die Grundlage dafür, dass Er auch im Leiden nicht widerspenstig war, sondern sich schlagen, schmähen und bespeien ließ. Entschlossen ging Er den gottverordneten Weg zum Kreuz.

Der Weg des Gehorsams, der sich dem gehörten Gotteswort unterstellt und nicht an ihm vorbeihört, sollte auch unser Weg sein, denn er führt zum Leben (vgl. Röm 10:17). Dies ist auch der Weg, auf dem wir, im innersten Ratskreis der Weisen, Verstand und Herzensgesinnung erwerben, oder wie es wörtlich heißt: ein Herz.

Lies weiter hier:

169. Alle Entscheidung kommt vom Herrn - Spr 16:1-9+33