Paulus tritt in den Vordergrund - Apg 13:43

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Paulus tritt in den Vordergrund - Apg 13:43

"Nachdem sich aber die Synagogenversammlung aufgelöst hatte, folgten viele von den Juden und den (Gott) verehrenden Proselyten Paulus und Barnabas, die... es ihnen ans Herz legten, an der Gnade Gottes beharrlich festzuhalten". Apg 13:43


Paulus tritt nun mehr und mehr in den Vordergrund. Er ist der Begabtere. Von ihm lesen wir bedeutende Reden in Apg 13. - Apg 17. - Apg 20. - Apg 22. - Apg 24. - Apg 26.. Dazu kommt, was Werner de Boor so beschreibt: "Sein energisches einsatzbereites Wesen wird jetzt vom Heiligen Geist durchdrungen und in Anspruch genommen" Hatte es vorher geheißen "Barnabas und Saulus" (Apg 13:2.7), so heißt es nun "Paulus und Barnabas" (Apg 13:43 - Apg 13:46 - Apg 13:50). - Das war für Barnabas betimmt nicht leicht. Hätte er menschlich-fleischlich reagiert, so hätte er die führende Rolle des Paulus empört zurückgewiesen und gedacht: Was will denn dieser frühere Verfolger? Nimmt er sich nicht viel zu wichtig? Habe ich mich nicht seiner angenommen und ihn mit den Aposteln bekannt gemacht (Apg 9:27)? Er soll froh und dankbar sein, wenn ich ihn auf die Missionsreise überhaupt mitnehme! - Später kam es dann ja auch einmal zu einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen Paulus und Barnabas, von der wir noch hören werden.

Es bedarf der Weisheit des Heiligen Geistes, um göttliche Begabungen zu erkennen und anzuerkennen, Begabte zu ermutigen (auch wenn sie noch jung sind) und andererseits Leute in die Schranken zu weisen, die sich nur selbst für begabt und wichtig halten. Und es bedarf großer Gnade, ohne Bitterkeit Zweiter zu sein.

Können wir zurücktreten und anderen den Vortritt lassen? In der Demut und Sanftmut Jesu sollte es möglich sein (Eph 4:2). Barnabas hat es getan. Er war ja "ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens" (Apg 11:24) und dazu ein Prophet und ein Lehrer (Apg 13:1).

Auch heute ist es für die Gemeinde Jesu außerordentlich wichtig, nicht nach Sympathie oder Antipathie, Titeln und Temperamenten, wirtschaftlichen oder finanziellen Gesichtspunkten Aufgaben zu vergeben und Stellen zu besetzen, sondern still zu fragen: Wie leitet und führt Gottes Geist? Welche Gaben schenkt hier und da der Herr? Wo sollen wir bremsen und wo ermuntern?