Joch = ein Symbol für Dienstbarkeit, Knechtschaft

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aus AHS: "200 biblische Symbole"


Joch = ein Symbol für Dienstbarkeit, Knechtschaft


Das Joch ist ein Bild der Dienstbarkeit und Knechtschaft. So droht Gott seinem Volk, dass er es, wenn es ihm nicht dankbar und fröhlich diene, seinen Feinden unterwerfe und ihm ein eisernes Joch auf den Hals lege bis zur Vertilgung (5Mo 28:48). In 1Kö 12:1-11 wird uns von Rehabeam berichtet, dass er das harte Dienstjoch seines Vaters Salomo nicht nur nicht erleichtern wolle, sondern das Volk unter noch härtere Dienstbarkeit stellen werde.

Von dem Joch der Last oder Belastung lesen wir in Jes 9:3 und in Jes 47:6.7 lässt Gott dem hochmütigen Babel sagen: "Ich war ergrimmt über mein Volk, ich entweihte mein Erbteil, und ich gab sie in deine Hand. Du hast ihnen kein Erbarmen erzeigt, auf den Greis legtest du schwer dein Joch und du sprachst: In Ewigkeit werde ich Herrin sein, so dass du dir dieses nicht zu Herzen nahmst, das Ende davon nicht bedachtest."

Israel wollte nie in den gottgegebenen Verhältnissen und Einengungen bleiben, sondern wurde immer wieder zur Hure, d.h. gab sich andern Göttern hin. Darum sagt die Schrift in Jer 2:20: "Vor alters hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen, und du hast gesagt: Ich will nicht dienen! Sondern auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum gabst du dich preis als Hure" (vgl. Jer 5:5).

In Jer 27:1-11 muss der Prophet im Auftrag Gottes eine Symbolhandlung vollziehen: er legt sich Bande und Jochstäbe um den Hals, ein Zeichen dafür, dass Gott alle Völker unter die Hand des Königs Nebukadnezar gegeben hat, dessen Joch keine Nation eigenmächtig abschütteln soll, ehe die von ihm verordnete Zeit erfüllt ist (Jer 28:2.4).

Was für ganze Völker gilt, ist auch oft Grundgesetz für einzelne Menschen. Darum lesen wir in Kla 3:27: "Es ist dem Manne gut, dass er das Joch in seiner Jugend trage".

Während das Gesetz in Apg 15:10 und Gal 5:1 ein unerträgliches Joch der Sklaverei genannt wird, bezeichnet der Herr sein Joch, das er seinen Jüngern anbietet, als sanft und die damit verbundene Belastung als leicht (Mt 11:29).

Der Apostel Paulus warnt die Heiligen zu Korinth, sich nicht in ein gleiches Joch mit Ungläubigen zu begeben (2Kor 6:14 - vgl. 3Mo 19:19 - 5Mo 22:10.11) und ermahnt, da unsere natürlichen Sinne solche Worte gern äußerlich und fleischlich auffassen, die Knechte, die unter irgendwelcher Dienstbarkeit stehen, ihre Gebieter, auch wenn diese ungläubig sind, aller Ehre würdig zu achten (1Tim 6:1).

Zu den allumfassenden Aufgaben des Christus gehört, dass dereinst die Knoten des Joches gelöst werden und jedes Joch zersprengt werden wird (Jes 58:6). Jedes Joch wird zersprengt! Mögen wir nun an das Joch der Sünde, des Gesetzes, der Knechtschaft oder der Dienstbarkeit denken - der Glaube darf kühnlich fassen, dass dereinst keinerlei Joch mehr sein wird!

Noch ein kurzes, vielsagendes Wort über die Art und Weise, wie Gott Joche sprengt, sei hier angeführt: Jes 10:27b. Dort lesen wir: "Das Joch wird gesprengt werden infolge des Fettes (oder: Das Joch wird verfaulen infolge der Salbung)". So, wie in unserem Unterbewusstsein Hemmungen, seelische Komplexe, Zwangsvorstellung usw. vermodern - ähnlich wie in einem Grab oder Keller der Inhalt langsam zugrunde geht und zerfällt - so gibt es auch ein Gesprengtwerden oder Verfaulen des auf uns liegenden Sünden- und Gesetzesjoches infolge des Fettes oder der Salbung, d.h. der Segnungen und Gnadenmitteilungen, deren wir durch den Glauben teilhaftig werden.

Diese Wahrheit ist für bedrückte Menschen, die immer nur auf sich schauen, eine gar köstliche Kunde. Wohl dem, der sie immer klarer erfassen und erfahren darf!