Israels Endgeschichte

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Abschrift der Sammlung: Prophetische Traktate - Band 2
von Friedrich Malessa 1895-1981

Mit freundl. Genehmigung von Joh. Ullmann
Als Abschrift dort noch erhältlich.


Siehe weitere Abschriften

Inhaltsverzeichnis Band 1
Inhaltsverzeichnis Band 2

57. Israels Endgeschichte

Es soll in der Abhandlung nicht der Beweis erbracht werden, dass Israel als Volk noch eine Zukunft hat. Dieser Beweis ist seit 1948 da. Lange hat man die Existenz Israels verneint. Es auch nicht für möglich gehalten, dass dieses Volk sich mal sammeln könnte. Heute ist die Verneinung nicht mehr möglich.

Auch dürfte es sich erübrigen, den biblischen Beweis zu erbringen, dass dieses Israel mal eine weltumfassende Hilfsaufgabe haben wird. Man hat auch dieses hochwichtige Anliegen immer wieder verneint mit der sonderbaren Begründung: „Wir sind das geistliche Israel“. Wie man auf diese Idee kommen konnte, ist rätselhaft. Es bleibt dabei, dass Gott mit diesem Volk einen „ewigen Bund“ geschlossen hat und ein „ewiges Vorhaben“ durchführen wird. - Man nehme die Konkordanz zur Hand und schlage die kaum zu zählenden Bibelstellen nach, die in mannigfacher Weise davon reden.

Alle Machenschaften der antichristlichen Weltregierung werden inspiriert von dem Parlaments-Volk Israel. Gleich nach Beginn der Jahrwoche wird es in der Welt nicht nur „goldig“ zugehen, sondern auch blutsmäßig. Die Neu-Christen (auf die wir noch zu sprechen kommen) werden auf die „Probe“ gestellt. Israel ist bei diesen Vorgängen führend: „Und ich sah das Weib trunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu“ - Hier ist das Abschlussgeschehen. Hier ist das Volk Israel der schwerste Unheilträger. Noch nie in seiner Geschichte hatte er solche antichristliche Spitzenleistung.

Katastrophale Geschehnisse

Tatsächlich folgt hier der Abschluss. Auch für das Volk Israel weiß Daniel zu sagen: „Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speiseopfer aufhören. Und bei den Flügeln werden stehen Gräuel und Verwüstung, bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird“ (Dan 9:27). Ab Mitte der Jahrwoche ist die Katastrophenzeit. Katastrophengeschehen vornehmlich über Israel. Der Prophet Johannes sagt diesbezüglich: „Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen hast, und das Tier, die werden die Hure hassen, und werden sie wüst machen und bloß, und werden ihr Fleisch essen, und werden sie mit Feuer verbrennen“ (Offb 17:15.16). Also katastrophale Geschehnisse zuerst über Israel.

Aus welchem Grunde kommt die Katastrophe über die Reiterin? Hat sie das Tier nicht gut gelenkt? Nach Aussage des Sehers Johannes (Offb 13:3-7) findet in der Mitte der Jahrwoche eine Haupt-Erneuerung statt. Die erste Handlungsweise des neuen Hauptes ist die Beseitigung der zwei Zeugen (Offb 7-10). Da liegt der Grund. Die große Erweckungsbewegung, eingeleitet durch die zwei Zeugen, wird für die antichristliche Welt untragbar sein. Dass sie überhaupt so weit gedeihen kann, nämlich mit dem Erweckungsresultat der 144 000 aus den zwölf Stämmen Israels, dem Sonnenweib usw. ist eine Verschuldung der Reiterin. Sie hat ihre „Volksgenossen“ nicht radikal genug behandelt. Zwar trägt sie eine große Blutschuld (wie oben angedeutet), aber mehr unter den Erweckten der Nationen. Da packt sie radikal zu. Jedoch die erweckten Volksgenossen werden zögernd behandelt. Drum die Wendung: Haupterneuerung. Haupt nicht mehr aus dem Völkermeer, sondern aus dem Abgrund. Dieses Abgrunds-Haupt (als neues Haupt des Welttieres) wirft die Reiterin vom Sattel und zerfleischt sie. Aus mit dem jüdischen Parlaments-Volk. Aus mit dem Israel. Dieses ganze Israel wird nicht nur aus dem „Parlament“ geworfen, sondern mit dem Tode bestraft. - Hier ist das politische Israel am Ende. Es erntet, was es gesät hat: Gräuel"

Israel als Heilsträger

Jetzt weisen wir auf die Kehrseite hin: Israel als Heilsträger. Ist so etwas möglich? Ja, Israel ist zu allem fähig. Das ist wahrhaftig ein Volk voller Sonderheiten und Wunder.

Nach klarer Aussage der Offenbarung des Johannes treten am Anfang der Jahrwoche zwei Zeugen auf. Wer sie sind, weiß Gott. Sie sind aber übernatürlicher Art. Sie können echte Zeichen und Wunder tun. Sie treten in Israel auf. Sie haben eine Wirkungszeit von tausendzweihundert und sechzig Tagen. Das sind dreieinhalb Jahre. Lies Offb 11. - Gleich am Anfang der Jahr-Woche werden sie auftreten, weil sie mitten in der Jahrwoche getötet werden. Es kann darum ihre Wirkungszeit nur in der ersten Hälfte der Jahrwoche liegen.

Die Erweckungserfolge werden auch unter den vereinten Nationen sein. An diesen Erweckten wird sich sehr wahrscheinlich die „Reiterin“ schuldig machen. Vom prophetischen Wort werden aber in aller Deutlichkeit die Erweckungen in Israel genannt. Lies Offb 7. Warum? Weil Israel als Heilsträger für die neu anbrechende Heilszeit berufen ist. Diese Heilsträger wird die Reiterin, hernach das aus dem Abgrund gelenkte Tier nicht beseitigen können, weil sie am Bergungsort bewahrt werden (Offb 12:6). Gerade in der höchsten Verfolgungszeit, nämlich in der zweiten Hälfte der Jahrwoche, wird die wunderbare Bewahrung des heilstragenden Israel sein.

Auch dieser Heilsträger, der sich in der Jahrwoche herausgestaltet, wird mit dem Namen „Weib“ genannt. Aber das ist nicht das Weib mit dem Hurencharakter, im Gegenteil, das ist das Weib gleich einer Braut. Sie wird in der Drangsalsz erst sich zubereiten, richtiger gesagt, zubereiten lassen. Die zweite Hälfte der Jahrwoche ist die vorzügliche Zubereitungszeit der Braut. Und am Ende dieser Zeit geschieht Folgendes: „Und ich hörte als eine Stimme einer großen Schar, und als eine Stimme großer Wasser, und als eine Stimme starker Donner die sprachen Halleluja! Denn der allmächtige Gott hat das Reich eingenommen. Lasset und freuen und fröhlich sein, und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet. Und es ward ihr gegeben, sich anzutun mit reiner und schöner Leinwand. (Die köstliche Leinwand aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen). Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes (Offb 19:6-9).

Bei der „Hochzeit des Lammes“ ist zweierlei zu beachten:

  1. Die oben genannte Zubereitung der Braut
  2. Die Erscheinung (sichtbare Erscheinung = Epiphanie) des Bräutigams.

Dieser „Hoch-Zeits-Feier“ geht ein großes Ereignis voraus: Wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte, dass er die große Hure verurteilt hat, welche die Erde mit ihrer Hurerei verderbte, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gerächt“ (Offb 19:2). Paulus sagte hierzu: „... bis das Verderben, welches beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird“ (Dan 9:27). Johannes sagt: „Diese werden streiten mit dem Lamm, und das Lamm wird sie überwinden“ (Offb 17:14). Vor der Hoch-Zeit ist der „Polterabend“. Gericht über die antichristliche Welt.

Die Hochzeit des Lammes

Und dann die Hoch-Zeit. Diese Hochzeitsfeier leitet den neuen Heilshaushalt ein. Er wird von begrenzter Dauer sein, nämlich tausend Jahre. Aber das wird eine wunderbare Heils-Zeit sein. Nicht nur die dann lebende Menschheit wird heilsmäßig beglückt, sondern auch die gesamte Kreatur. Man lese diesbezüglich die Prophetie Jes 11 und andere Stellen.

In dieser wunderbaren Heilszeit wird auf Erden das Volk Israel der Heilträger sein. Wir lesen: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden; und werden alle Nationen dazu laufen, und viel Völker hingehen, und sagen: kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre den Weg, und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und des Herrn Wort von Jerusalem“ (Jes 2:2.3). „Und es wird geschehen zu der Zeit, dass die Wurzel Isai, die da steht zum Panier den Völkern, nach der werden die Nationen fragen; und seine Ruhe wird Ehre sein“ (Jes 11:10).

Gog und Magog

Am Ende dieser wunderbaren Heilszeit wird nochmals ein Kampf gegen die Heilsträger (Israel) ausbrechen: „Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas loswerden aus seinem Gefängnis, und wird ausgehen zu verführen die Nationen an die vier Enden der Erde, den Gog und den Magog, sie zu versammeln zum Streit, welche Zahl ist wie der Sand am Meer. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde, und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie“ (Offb 20:7-9). - Dass es sich auch hier um eine große Verfolgung Israels handelt, beweisen die Ausdrücke: "Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt“. Welchen Erfolg Satan (mit seinem dreieinigen Widersachertum: Satan - Gog - Magog) da noch haben wird, ist nicht gesagt. Auf alle Fälle Erfolg mit dem großen Anhang „wie Sand am Meer“. Ob aber Israel da noch leiden muss? Fest steht, dass für beide Seiten noch eine „Prüfungszeit“ gegeben wird.

Israels Heilsdienste

Israels Heilsdienste gehen noch weiter. Auch auf der neuen Erde sind sie festzustellen: „Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, und ein jegliches Tor war eine Perle; und die Gasse der Stadt war lauter Gold als ein durchscheinend Glas. Und ich sah keinen Tempel darinnen; denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Nationen, die da selig werden, wandeln in demselben Licht, und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in dieselbe bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen des Tages; denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Nationen in sie bringen. Und wird nicht eingehen irgendein Gemeines, und das da Gräuel tut und Lüge, sondern die geschrieben sind in dem Lebensbuch des Lammes“ (Offb 21:21-27). Die Begriffe: Stadt, Tore, Tempel usw. betreffen den Dienstbereich Israels. Denn Israel ist (als Weib des Fülle-Christus) der unmittelbare Heilsträger auf der Erde, - auch auf der neuen Erde. Dagegen der Fülle-Christus ist „zur Rechten Gottes des Vaters“. - Wenn alle Dienste vollendet sein werden, dann wird Gott sein „alles in allen“ (1Kor 15:24-28).

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58. Wie ist das Welt-Gipfelgeschehen zu sehen?