Faulheit und Schlaf - Spr 6:9-11

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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58. Faulheit und Schlaf - Spr 6:9-11

Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann wirst du von deinem Schlafe aufstehen? 'Ein wenig Schlaf nur, ein wenig Schlummer, ein wenige Hände verschränken im Ruhen!' Deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, dein Mangel wie ein schildbewährter Mann!

Der da "die Däumchen dreht", hat von der Ameise nicht gelernt! Ob aber Gottes Wort nur von nimmermüden Schaffen spricht, das den Lohn des Reichtums sucht? Gewiss "Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen" (2Thes 3:10)! Aber um wieviel mehr gelt dieser Aufruf zum Fleiß dem Zuwachs an geistlichem Vermögen und innerem Reichtum! Hören wir nur, wie der Apostel Paulus mit einem Liede mahnt, das die ersten Christen sangen: "Wache auf, du Schläfer, und stehe auf aus Toten dann wird dir der Christus leuchten" (Eph 5:14)! Der "Geist der Schlafsucht" droht nach Röm 11:8 nicht nur dem verstockten Haus Israel, sondern auch der Gemeinde Jesu Christi, sonderlich in der Zeit ihrer Altersreife, die wir Endzeit nennen. Dabei kann man, wie der vor Gott fliehende Prophet Jona, mit scheinbar gutem Gewissen und trotz seines tobenden Seesturms "im Tiefschlaf liegen (Jon 1.) Vielleicht brauchten wir dann die ernste Mahnung treuer Hirten, wie die der Seeleute an Jona: "Was ist mit dir, du Schläfer? Stehe auf, rufe deinen Gott an" (Jon 1:6)! Oft ist es jedoch so, dass wir diese nicht als Gotteshelfer, sondern als Störenfriede betrachten und ausrufen. Nur noch ein wenig Schlaf, nur noch ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten im Ruhen!

Wir müssen jedoch fragen, ob der Appell an den geistlichen Fleiß nicht der Tatsache widerspricht, dass uns alles Heil in Gnaden geschenkt ist! Dazu wollen wir einige Stellen des NT lesen:

Paulus rühmte die Korinther, dass sie in allem überströmend seien: im Glauben, im Wort der Erkenntnis, in der Gnade und in der Liebe und in allem Fleiß (2Kor 8:7), die Vorsteher ermahnte er, mit Fleiß ihr Amt auszuüben und darin nicht lässig zu werden, vielmehr inbrünstig im Geiste zu sein (Röm 12:8-11); seinen Mitarbeiter Timotheus ermunterte er, sich zu befleißigen, als ein Gott bewährter Arbeiter dazustehen, der sich nicht zu schämen braucht, weil er das Wort der Wahrheit recht "zuschneidet" und austeilt (2Tim 2:15); der "nutzbringende Onesiphorus schämte sich der Ketten des Apostels nicht, sondern suchte ihn fleißig in Rom, bis er ihn fand, und erquickte ihn (2Tim 1:16-18); Judas bemühte sich mit allem Fleiß, über das Heil zu schreiben, das Juden und Heiden gleichermaßen zuteil wird (Jud 1:3), - auch schriftstellerische Arbeit darf also nicht lässig und "mit der linken Hand "betrieben werden! Gerade in unserer sturmbewegten Zeit löst sich uns der scheinbar Widerspruch auf, dass wir darum "ringen" müssen, "stille zu sein" und dass wir "allen Fleiß anwenden müssen", um in die Ruhe Gottes eingehen zu können (Hebr 4:11 - 1Thes 4:11). Auch die gottgeschenkte "Einheit des Geistes" verwirklicht sich nicht automatisch; sie muss vielmehr mit Fleiß festgehalten werden (Eph 4:3). Die wachstümliche Entfaltung des Glaubens, das Festmachen der Berufung, wie das "Erfundenwerden ohne Flecken" sind allesamt vom Fleiß und von geistlicher Energie abhängig (2Petr 1:5.10.15 - 2Petr 3:14).

Gott selbst aber verheißt uns: "Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da, aber die Seele des Fleißigen wird reichlich gesättigt" (Spr 13:4)

Lies weiter hier:

59. Der Belialsmensch - Spr 6:12-13