Ehebruch ist Bundesbruch II - Spr 2:16-19

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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21. Ehebruch ist Bundesbruch II - Spr 2:16-19

...um dich zu erretten von dem fremden Weib, von der Ausländerin, die mit glatten Worten umgeht; welche den Altvertrauten ihrer Jugendzeit verlässt und den Bund ihres Gottes vergisst. Denn zum Tode sinkt ihr Haus hinab, ihre Wegspuren führen zu den Hingestreckten (den im Tode Erschlafften). Alle, die zu ihr eingehen, kehren nicht zurück und erreichen nicht die Pfade des Lebens!

Das fremde Weib geht mit glatten Worten um; die anderen Göttern dienende Ausländerin umwirbt damit den Gerechten, um ihn in ihr Netz zu ziehen. Spr 22:14 bestätigt dies: "Der Mund fremder Weiber ist eine tiefe Grube, wem JAHWEH zürnt, der fällt hinein!" Und Spr 23:27 fügt hinzu: "Die Hure ist eine tiefe Grube, und die Ausländerin ein enger Brunnen; ja, sie lauert auf wie ein Räuber, und sie mehrt die Treulosen unter den Menschen."

Wir sahen schon die religiöse Bedeutung die der Eheschließeng, aber auch der Ehebruch zukommt; während in der ehelichen Einswerdung sogar das prophetische Geheimnis der Einheit zwischen Christus und Seiner Gemeinde dargestellt werden kann, zerstört die personale Einswerdung mit der Hure die Geisteseinheit mit dem Christus (Eph 5:31-32 - 1Kor 6:15-16).

Unsere Thematik wird nun in Spr 2:17 prophetisch erweitert, wenn von dem fremden Weibe gesagt wird, dass sie den Altvertrauten ihrer Jugend verlässt; im sprachlichen Parallelismus der SPRÜCHE wird dies als das Vergessen des Bundes ihres Gottes gedeutet. Hierin wird aufs deutlichste Israels heilsgeschichtlicher Verfallsweg geschaut. Bei seiner Errettung aus Ägypten war Israel die BRAUT JAHWEHs ihres "Ehemanns" (Hos 2:14-22). Zu diesem Brautstand soll es, nach endzeitlicher Drangsal, in der "Hochzeit des Lammes" zurückkehren. Als WEIB JAHWEHs sollte es dem Gott und Heiligen Israels angehören, der darum auch sein "adon" (Eheherr) genannt wurde. Wie ergreifend wird dieser Weg der BRAUT, die zum WEIBE JAHWEHs wurde, in Hes 16:1-14 geschildert: Er legte auf sie Seine Herrlichkeit und machte sie so vollkommen! Aber dann wurde Israel im Dienste der fremden Götter seines Landes unwürdig und wurde zur Ausländerin und HURE (Hes 16:15-52). Es ward seinem Manne untreu, verließ den Altvertrauten seiner Jugendzeit und vergaß den Bund seines Gottes. Doch seine neuen Herren und Götter brachte ihm nur Unheil und plünderten es aus, so ward Israel zur WITWE im Gericht Gottes (Kla 1:1-3). In Jer 3:4-5 sagt Gott: "...aber du hattest die Stirn eines Hurenweibes, weigertest dich, dich zu schämen. Nicht wahr? Von jetzt an rufst du mir zu: Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist Du! Wird Er ewiglich nachtragen, wird Er immerdar Zorn bewahren?"

Erst am Ende dieser Weltzeit wird der Herr sich Israel als Braut erneut angeloben und es wiederherstellen (Hes 16:60-63 - Hos 2:19-22). Dass Israel im Zustand der abtrünnigen Hure nicht mehr Verwalterin des Landes und des Wortes Gottes sein konnte, leuchtet ein. Zwar war ihm ursprünglich Gottes Wort anvertraut worden, nun aber verführte es mit glatten Worten menschlicher, sophistischer, philosophischer, ja, marxistischer "Weisheit" die Völker dieser Welt. Wird nicht der ganze schreckliche Gerichtsweg des "Hauses Israel" treffend in den Worten beschrieben: Zum Tode sinkt ihr Haus hinab, ihre Wegspuren führen zu den im Tode Erschlafften? Wer dächte hier nicht an das "wüst gelassene Haus", an die "verfallende Hütte Davids?" (Mt 23:38-39 - Apg 15:16)?

Am achten Halbfeiertag des Laubhüttenfestes wurde Jesus eine im Ehebruch ergriffene Frau zur richterlichen Entscheidung zugeführt. Die Gesetzeslehrer des (abtrünnigen) Volkes Israel klagen sie an. Jesus aber schreibt mit dem Finger auf die Steinplatten der Tempelhalle, Er, der am Berge Sinai "mit Seinem Finger" einstmals die Tafeln des Gesetzes geschrieben hatte. Was mag Er geschrieben haben? Die jeweils ersten Gebote der Tafeln - nach masoretischer Zählung? (2Mo 32:16)?

1. Ich bin JAHWEH, dein Gott ...du sollst keine fremden Götter neben mir haben!
2. Du sollt nicht ehebrechen!

Dieser Hinweis auf die "HURE Israel" führt dazu, dass die Ankläger davongehen. "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" Aber der Gesetzgeber und Richter Israels spricht die Sünderin frei (Joh 8:2-11)

Lies weiter hier:

22. Der heilige Überrest - Spr 2:20-22