Die Frucht des Mundes - Spr 12:13-14

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aus WJS: "Das Buch der Sprüche - die Unterweisung des Vaters" (ausgelegt in 366 Tageslesungen)
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120. Die Frucht des Mundes - Spr 12:13-14

In der Übertretung der Lippen ist ein Fallstrick des Bösen, aber der Gerechte entgeht der Drangsal. - Von der Frucht seines Mundes wird ein Mann mit Gutem gesättigt, und das Tun der Hände eines Menschen kehrt zu ihm zurück.

Der Lippen Ausschreitung (BA), Übertretung (E), Frevel (BUB) oder Vergehen (PAR) kann zu einem bösen Fallstrick, zu einer Verstrickung des Bösen werden - wie ein auswegloses Spinnennetz für das gefangene Insekt. Wie schnell sich eine einzige Lüge zu einem ausweglosen, unentrinnbaren Lügengewebe verdichten kann, haben wir alle wohl schon einmal erlebt! Letztlich ist es der Böse als "der Vater der Lüge", der solches kunstvoll bereitet. Für wen aber wird der bösen Lippen Wort zu Verstrickung, zum Fallstrick? Für den, der es ausspricht, oder für den, der es hört? Den Redenden hat wohl ps 59:12 im Auge, wenn er sagt: "Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen!"

Doch gilt wohl beides, auch die Auswirkung auf den, der das Frevelwort hört! Denken wir nur an die Wirkung, welche Adolf Hitler durch seine Reden ausübte! Welche Verwirrung und Verblendung, welche Verirrung und Verstrickung wurde daraus geboren, bis hin zum schrecklichen Fall.

In der Ausschreitung der Lippen (BA) ist eine Verstrickung des Bösen (BUB) - wird in diesem Wort nicht die ausweglose Situation des Bösen sichtbar, welche, der Lüge verfallen, in der Ausschreitung die "Flucht nach vorn" antritt? Doch kann ihn diese nur ins Nichts führen! Der Gerechte hingegen steht in mancherlei Drangsal und Not, doch hat "das Tal der Trübsal" für ihn eine Türe der Hoffnung", die ihn der Gott eröffnet, der zusammen mit der Versuchung den Ausweg schafft (Hos 2:15 - 1Kor 10:13). So entgeht er der Drangsal, nicht zuletzt auch dadurch, dass er sich vor der Verstrickung in die Lüge hütet. Das Pauluswort "allenthalben bedrängt, aber nicht eingeengt; keinen Ausweg sehend, aber doch nicht ohne Ausweg" können viele Gotteskinder bestätigen, es wird aber auch eine prophetische Erfüllung haben, wenn die Christusgemeinde aus endzeitlicher Drangsal entrückt wird! Dann erfüllt sich vollkommen, was Ps 34:19 verheißt: "Viele sind der Widerwärtigkeiten des Gerechten, aber aus allen denselben errettet ihn JAHWEH!"

Den Gegenpol zur Lügenlippe, zur Lippe der Übertretung, bildet die Frucht der Lippen eines Mannes; diese Frucht besteht im positiven, segnenden, geistlichen Hunger sättigendem Wort. Damit steht der Gerechte dem Wesen des wahren Wortes Gottes nahe, dass vom Vater ausgesandt, nicht leer zu ihm zurückkehrt, sondern zuvor die Erde, wie ein Segensregen, sprossend und fruchtbar macht (Jes 55:10-11). Die Frucht der Lippen eines Mannes steht in enger, unmittelbarer Beziehung zu dem, was seine Hände reifen lassen (BUB). Letztlich ist dieser Mann Jesus Christus als der "letzte Adam"; Sein gesegnetes und segensreiches Wort und Sein fruchtvolles Handeln führen den Heilsplan Gottes zum Ziel!

Dass der gerechte Mann von der Frucht seines Mundes selbst mit Gutem gesättigt wird, kann jeder bezeugen, der Gottes Wort verkündigt, die segensvolle Rückwirkung wird auch deutlich in der Aussage, dass das Wirken seiner Hände zu ihm zurückkehrt. Der Segen, den er anderen vermittelt, kommt ihm selbst zugute. Dies wird auch in Spr 12:5-6 deutlich, wo von den Überlegungen und Worten der Gesetzlosen gesagt wird, dass sie auf eine Bluttat abzielen; die Gedanken und der Mund der Gerechten jedoch sind richtig, weil sie die Aufrichtigen retten, deren Leben durch die Gottlosen bedroht ist; doch kann man in der aussage "der Mund der aufrichtigen errettet sie" auch eine segensvolle Ausstrahlung auf sie selbst sehen! So bringen Fluchwort und Lügenrede Fluch und Verstrickung über andere Menschen, aber in einer unheimlichen Rückwirkung auch für den Sprechenden selbst, wieviel mehr gilt dies von der heilbringenden Auswirkung des Segenswortes! Nach dem Gesetz von Saat und Ernte lässt der Herr das Werk unserer Hände und das Wort unseres Mundes zur Frucht ausreifen.

In eisigem Schweigen wohnt Finsterniswesen,
doch herzliche Worte erwärmen und lösen.
Verbittertes Drohen muss Feindschaft entfachen,
doch liebender Zuspruch kann glücklich uns machen.
Ein grausames Wort kann ein Leben vernichten,
doch freundliches Bitte hilft Spannungen schlichten.
Ein Trost des Erbarmens gereicht uns zum Heile,
doch Worte voll Hass sind wie giftige Pfeile.
Verstehn und Verzeihn kann Verbitterte rühren,
die Botschaft vom Kreuz wird zu Christus sie führen.
Die Macht unsrer Worte zum Guten und Bösen
kann teuflisch zerstören und göttlich erlösen.
O möchte die Saat unsrer Worte auf Erden
zu bleibender Frucht für die Ewigkeit werden!
(Adolf Heller)

Lies weiter hier:

121. Wahrheitswort und Lügenzunge - Spr 12:17-19