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''Von Daniel Muhl''
 
''Von Daniel Muhl''
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<span style="color:#ff0000">'''IN BEARBEITUNG !'''</span>
  
 
== Bibeltext ==
 
== Bibeltext ==
[[ELB]] [[1Thes 4:13]] Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die übrigen, die keine Hoffnung haben. <br />
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[[ELB]] [[1Thes 5:1]] Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, daß euch geschrieben wird. <br />
[[ELB]] [[1Thes 4:14]] Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen. <br />
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[[ELB]] [[1Thes 5:2]] Denn ihr selbst wißt genau, daß der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. <br />
[[ELB]] [[1Thes 4:15]] Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. <br />
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[[ELB]] [[1Thes 5:3]] Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen. <br />
[[ELB]] [[1Thes 4:16]] Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei [dem Schall] der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; <br />
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[[ELB]] [[1Thes 5:4]] [Ihr] aber, Brüder, seid nicht in Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife; <br />
[[ELB]] [[1Thes 4:17]] danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein. <br />
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[[ELB]] [[1Thes 4:18]] So ermuntert nun einander mit diesen Worten! <br />
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== Vers 13 ==
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[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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[[HSN]] [[1Thes 4:13]] Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr in Unkenntnis seid über die Entschlafenen (67*), damit ihr nicht traurig (68*) seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben.
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::<span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 67*  vgl. [[Mt 27:52]] - [[Apg 7:60]] - [[1Kor 7:39]] - [[1Kor 15:18]] - [[1Kor 15:20]] - [[1Kor 15:51]] <br /> 68*  o. betrübt, bekümmert [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
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=== Die Entschlafenen ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{Vorlage:G2837}}]]
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{Entrückung}}]]
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Die Autoren des [[NT]] bezeichneten die Gestorbenen oft auch als "Entschlafene". So heißt es z. B. in [[Mt 27:52]]:
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* "und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt."
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Warum bezeichnet die Bibel "Gestorbene" (‭θνήσκω‭ thnésko [[+2348]]‭) auch als "Entschlafene" oder "Schlummernde"? Hätte dafür nicht ein Wort gereicht und warum wird ein Gestorbener mit einem Entschlafenen gleichgesetzt? Für uns ist das ein riesiger Unterschied! Wenn meine Frau schläft, kann ich sie ohne Probleme wecken; wenn sie aber gestorben ist, dann bin ich total ohnmächtig und kann gar nichts tun. Für Gott ist das Auferweckung eines Gestorbenen so einfach, wie für mich das Aufwecken meiner schlafenden Frau. <br />
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Das Wort Gottes vermittelt uns immer die Sichtweise Gottes, d. h. sie zeigt uns, wie Gott eine Sache beurteilt. Einmal werden körperlich aktive Menschen von Jesus als "Tote" ([[Mt 8:22]]) taxiert und an dieser Stelle werden "verstorbene Gläubige" nur als "Entschlafene" bezeichnet. Menschen, die ohne Vertrauensbeziehung zu Gott, hier auf dieser Erde leben, sind in den Augen Gottes tot, weil sie keine Verbindung zum wahren Leben haben! Verstorbene Gläubige leben aus meiner Sicht nach wie vor aus einer Vertrauensbeziehung zu Gott und sind deshalb immer noch mit dem Leben verbunden, denn Jesus sagte in [[Joh 11:25]] unmissverständlich:
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* "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist."
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Aber die ganz große Frage an dieser Stelle ist: "Was schläft bei den verstorbenen Gläubigen, die leben?" Diese Frage wird unterschiedlich beantwortet:
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# Die verstorbenen Gläubigen sind für uns wie solche, die nicht anwesend sind, weil sie nicht ansprechbar sind. Ein Schlafender kann sich nicht an einer Diskussion beteiligen und ist deshalb (geistig) abwesend. Sie sind aus unserer Sicht wie "nicht ansprechbare Schlafende" und darum bezeichnet sie Paulus als Entschlafende. In Wirklichkeit aber leben sie beim HERRN.
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# Der verstorbene Leib, der noch im Grab liegt, ist "der Schlafende"! Die Seele und der Geist sind beim HERRN, denn Gott ist ein Gott der Lebenden ([[Mt 22:32]]). Das sagte Jesus von den Patriarchen, die damals verstorben waren und durchaus ein lebendiges Bewusstsein hatten. Auch Mose und Elia waren zur Zeit Jesu aktiv ([[Mt 17:3]]).
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# Einige Ausleger meinen, dass die Seele des verstorbenen Gläubigen schläft und erst bei der Auferstehung (vor der Entrückung), wieder zum Bewusstsein gelangt, währenddem der Geist nach dem Sterben wieder zu Gott zurückkehrt ([[Pred 12:7]]).
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# Paulus bezeichnet in [[1Thes 5:6]] "die Übrigen" (o. die Anderen) als Schlafende, währenddem die Gläubigen nicht schlafen sollten. Einige Ausleger gehen davon aus, dass es "schlafende Christen" gibt, wie die 10 Jungfrauen aus [[Mt 25.|Mt 25]] und auch solche, die bis Mitternacht wach bleiben, wie bei der Versammlung von Troas ([[Apg 20:7]]). Aber an dieser Stelle meint Paulus eigentlich alle Gläubigen, die bereits verstorben sind.
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=== Die Unkenntnis ===
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Auf was bezog sich die Unkenntnis der Gläubigen in Thessalonich? Die falsche Vorstellung der Thessalonicher wird zwei Verse später erwähnt. Sie meinten, dass die noch Lebenden den Entschlafenen zuvorkommen werden! Mehr dazu: Siehe Vers 15.
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=== Ohne Hoffnung ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{Vorlage:G1680}}]]
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Durch den Glauben an den Tod und die Auferstehung des Sohnes Gottes und das Vertrauen auf Jesus, haben wir nicht nur die Vergebung der Sünden und das Geschenk seiner Gerechtigkeit erhalten, sondern auch eine untrügliche Hoffnung auf ein zukünftiges ewiges Leben im Königreich der Liebe Gottes. Diese Erwartung kann durch gar nichts übertroffen werden. Wer diesen Glauben nicht hat, lebt ohne Heilsgewissheit und ohne eine göttliche Erwartung. Er hat nur den Tod vor sich oder irgendeine vage Hoffnung, wie z. B. das "Nirwana", die sich letzten Endes als trügerisch erweist.
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== Vers 14 ==
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[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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[[HSN]] [[1Thes 4:14]] Denn so gewiss wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, ebenso gewiss wird Gott auch die durch Jesus Entschlafenen (69*) mit ihm führen (70*).
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::<span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 69*  vgl. [[Röm 14:8]]: "dem Herrn sterben", [[Offb 14:13]]: "im Herrn sterben", [[1Kor 15:18]]: "die in Christus Entschlafenen" <br /> 70*  o. mit ihm herbeibringen, mit ihm zusammen (den gleichen Weg) führen, mit ihm (im Triumph) einherführen [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]]
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=== Auferstanden! ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G450}}]]
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Die Überzeugung davon, dass Christus gestorben und auferstanden ist, bildet das Fundament unseres Glaubens! Paulus macht dies in [[1Kor 15]] deutlich. Die Auferstehung Jesu ist eine göttliche Tatsache, die wir aber nicht sehen, sondern nur glauben können, weil wir alle nicht dabei waren. Durch das Feiern des Herrenmahls bezeugen wir diesen Glauben ([[1Kor 11:26]]), insbesondere auch vor der Unsichtbarkeit! Wer glaubt, dass Christus von den Toten auferstanden ist, darf auch glauben, dass die "Toten in Christus" auferstehen werden ([[1Thes 4:16]]).
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=== Mit Jesus bringen ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G4862}}]]
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Die Entschlafenen werden durch Jesus mit ihm gebracht. Wörtlich könnte man auch übersetzen:
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* dass der Gott die Entschlafenen <span style="color:#ff0000">'''durch'''</span> den Jesus <span style="color:#ff0000">'''mit (o. samt)'''</span> ihm führen wird.
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Die verstorbenen Gläubigen werden durch und mit Jesus geführt! Was für ein Trost und was für eine herrliche Aussage! Die Entschlafenen werden jetzt von Jesus geführt. Auch wenn wir sie nicht sehen können: Jesus führt auch sie als ein guter Hirte! Sie sind in seiner Hand. Die Vorstellung, dass die verstorbenen Christen sich jetzt in einem absolut bewusstlosen Zustand befinden, fällt mir schwer! <br />
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Die Verstorbenen werden aber nicht nur von Gott durch Jesus geführt, sondern auch "mit ihm"! Da wo Jesus ist, da sind auch die Glieder seines Leibes und wenn Jesus vom Himmel herab zur Entrückung kommt, dann bringt er die Entschlafenen mit. Man könnte sie auch als eine Art "Eskorte Jesu" sehen und wenn wir  in Vers 18 den Begriff "in Wolken" lesen, dann erinnert uns das vielleicht auch an die "Wolke von Zeugen" aus [[Hebr 12:1]]. <br />
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Einige Ausleger meinen, dass die Entschlafenen, die mit Jesus gebracht werden, nicht mit den "Toten in Christus" aus Vers 16 identisch sind. Für sie sind "Tote in Christus" schlafende Christen, währenddem "wache Christen", die bereits verstorben sind, mit Jesus gebracht werden. Vielleicht ist diese Auslegung zutreffend, aber dieser Bibelabschnitt ist für mich als Beweis dafür, unzureichend.
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== Vers 15 ==
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[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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[[HSN]] [[1Thes 4:15]] Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die übrig bleiben (71*) bis zur Ankunft (39*) des Herrn, werden den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen (72*).
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::<span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 39* o. Wiederkunft ("parousia"); vgl. [[Mt 24:3]] - [[Mt 24:27]] - [[Mt 24:37]] - [[Mt 24:39]] - [[1Kor 15:23]] - [[1Thes 3:13]] - [[1Thes 4:15]] - [[1Thes 5:23]] - [[2Thes 2:1]] - [[2Thes 2:8]] - [[Jak 5:7]]-8 - [[2Petr 1:16]] - [[2Petr 3:4]] - [[1Jo 2:28]] <br /> 71*  o. übrig gelassen werden <br /> 72*  Hat Paulus sich geirrt, da er doch vor der Wiederkunft Christi gestorben ist? – Diese vorschnelle Behauptung hält einer gründlichen Prüfung nicht stand. Derselbe Paulus, der sich hier mit den "Lebenden, die übrig bleiben", solidarisiert, sieht sich in [[1Kor 6:14]] / [[2Kor 4:14]] in einer Solidarität mit den Entschlafenen, die dann auferweckt werden. Es geht hier um eine prophetische Schau, ein "Wort des Herrn" (vgl. [[1Kor 15:51]],52 - [[Phil 3:20]],21). [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
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=== Das Wort des HERRN ===
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"Das Wort des HERRN" ist "Wort Gottes"! "Das Wort des HERRN" ist auch eine Wortkombination, die wir sehr oft im [[AT]] finden (in der [[ELB]] 235x). Es beinhaltet unter anderem die Prophetie ([[Lk 22:61]]), das Evangelium ([[Apg 13:48]]) und es bleibt in Ewigkeit ([[1Petr 1:25]]). An dieser Stelle will Paulus das Gesagte ganz besonders unterstreichen. Ich glaube, dass dies u. a. auch deshalb so ist, weil die Zweifel an der Auferstehung und der Entrückung in der Endzeit an vielen Orten zunehmen wird. Möglicherweise werden die Zweifel immer stärker, je näher wir an der Entrückung dran sind.
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=== Die übrigbleibenden Lebenden ===
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Ein Teil des Leibes Jesu wird die Entrückung erleben, ohne vorher sterben zu müssen. In Bezug auf alle Glieder des Leibes Jesu Christi, die in den letzten 2'000 Jahren gelebt haben, dürfte das ein sehr kleiner Teil sein. Natürlich gibt es heute vmtl. mehr Christen als jemals zuvor, aber nicht alle, die sich Christen nennen, sind auch wiedergeborene Kinder Gottes! Allerdings war das in den letzten Jahrhunderten schon immer so. <br />
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Das Miterleben der Entrückung - ohne vorher sterben zu müssen - ist natürlich ein unglaubliches Privileg, das sich vmtl. alle Christen in den letzten 2'000 Jahren gewünscht haben! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die jetzige Generation zu diesen Privilegierten gehören wird. Aber es wird vermutlich kaum so sein, dass die Christen zu diesem Zeitpunkt gemütlich im Sofa sitzen oder sich gerade im Urlaub befinden, wenn der HERR zur Entrückung der Gemeinde erscheint. Viel wahrscheinlicher ist, dass die weltweite Gemeinde unter sehr großem Druck steht, so dass sich alle nach der Entrückung sehnen. Trotzdem dürfte es so sein, dass der HERR zu einer Stunde kommt, wo es die Christen nicht vermuten. So sagte uns der Herr Jesus:
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* "Auch ihr, seid bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt in der Stunde, da ihr es nicht meint ([[Lk 12:40]])".
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=== Die Ankunft des Herrn ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G3952}}]]
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Das griech. Wort "parousia" müsste wörtlich mit "Anwesenheit" oder "Gegenwart" übersetzt werden. An dieser Stelle redet Paulus aber von der Ankunft oder Wiederkunft des Herrn Jesus Christus für seine Gemeinde. Es geht hier nicht um die Wiederkunft "in großer Macht und Herrlichkeit", wo ihn alle Menschen sehen werden ([[Mt 24:30]]), sondern um die Entrückung der Gemeinde, die meiner Meinung nach, vor der [[70. Jahrwoche nach Dan 9:27|70. Jahrwoche]] stattfindet. Andere Ausleger sind der Ansicht, dass die Entrückung erst in der Mitte der 70. Jahrwoche stattfindet, da die Bibel in [[Offb 11:15]] die letzte, der sieben Posaunen erwähnt  und Paulus ebenfalls von einer letzten Posaune spricht ([[1Kor 15:52]])! <br />
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Auf jeden Fall holt Jesus seine Gemeinde noch vor den letzten 3 ½ Jahren, die auch als "Tag des Zornes Gottes" gesehen werden können. Die Glieder des Leibes Jesu sind aber nicht zum Zorn bestimmt ([[1Thes 5:9]]). Da das Geheimnis Gottes, welches Christus ist  ([[Kol 2:2]]; Haupt und Glieder), bereits bei der 7. Posaune vollendet ist und der männliche Sohn zu diesem Zeitpunkt in den Himmel entrückt wird, ist eine Entrückung der Gemeinde in den letzten 3 ½ Jahren undenkbar! <br />
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👉 Siehe auch: <br />
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* [[Bibelstellen zur Entrückung]]
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* [[Verheißungen bis zur Entrückung]]
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* [[Kann man wissen, wann die Entrückung stattfindet?]]
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* [[Warum ich glaube, dass die Gemeinde aus den Nationen vor den letzten 7 Jahren entrückt wird]]
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=== Den Entschlafenen zuvorkommen? ===
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Die Feststellung, dass die Lebenden den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden, habe ich nie richtig verstehen können, weil ich das Problem, das die Thessalonicher hatten, nie richtig begreifen konnte. Offensichtlich hatten die Thessalonicher die Sorge, dass diejenigen, die bis zur Entrückung am Leben bleiben, den Entschlafenen zuvorkommen, weil sie vmtl. dachten, dass diese erst bei der allgemeinen Auferstehung auferweckt werden, sodass die Entrückten noch vor den verstorbenen Gläubigen beim HERRN sein werden. In unserer Generation existierte diese Sorge wohl kaum, weil wir gerade durch diese Stelle wussten, dass die verstorbenen Gläubigen zuerst auferweckt werden, bevor wir mit ihnen zusammen dem HERRN entgegengerückt werden (Verse 16-17). <br />
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Diese Sorge zeigt uns aber auch, dass für die Thessalonicher klar war: "Die Entrückung findet vor der großen allgemeinen Auferstehung statt!"
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== Vers 16 ==
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[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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[[HSN]] [[1Thes 4:16]] Denn er selbst, der Herr, wird mit einem Befehlsruf, einer Erzengelstimme (73*) und einer Gottesposaune vom Himmel herabsteigen (74*), und die Toten in Christus (75*) werden zuerst auferstehen (76*),
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::<span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 73*  vgl. Jud 1:9 (Dan 10:13 - Dan 10:21 - Dan 12:1) - Lk 1:19 - Lk 1:26 <br /> 74*  griech. katabaino (auch in Mt 28:2 - Joh 1:51 - Joh 6:33 - Joh 6:38 - Joh 6:41 - Eph 4:9,10) <br />75*  Die durch "in Christus" ausgedrückte Lebensgemeinschaft (vgl. Röm 8:1 - 2Kor 5:17) bleibt über das Sterben hinaus bestehen. So sind die verstorbenen Gläubigen "Tote in Christus". <br />76*  Vor der allgemeinen Totenauferstehung (Offb 20:12-14) gibt es frühere Auferstehungen (vgl. 1Kor 15:52 - Phil 3:11 - Offb 20:4). [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
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=== Der Befehlsruf und die Stimme des Erzengels ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G2752}}]]
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Der Befehlsruf, bzw. das Kommando für die Entrückung dürfte vom himmlischen Vater kommen und nicht vom Erzengel, auch wenn der Vers vielleicht zuerst diesen Eindruck vermittelt. Die wörtliche Übersetzung lautet:
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* "Da er der HERR in Befehlsruf, in der Stimme des Anfangsengels und ...".
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Vielleicht ist damit auch gemeint, dass der HERR selbst ein Kommando gibt, das dann dazu führt, dass der Erzengel weitere Befehle an Engel ausspricht, die ihm unterstellt sind. Obwohl der Vater im Himmel selbst seinen Sohn aus den Toten auferweckt hat, so hatten bei dieser Aktion doch auch Engel eine Funktion ([[Mt 28.|Mt 28:2-7]] / [[Joh 20:12]]). Man könnte das Geschehen auch mit folgendem Vorgang vergleichen: "Ein König gibt den Befehl für eine Befreiungsaktion. Anschliessend erteilt der Feldherr den Offizieren die einzelnen Aufträge und beim Klang des letzten Posaunenstoßes wissen alle, dass die Befreiungsaktion jetzt startet.
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=== Die Posaune Gottes ===
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G4536}}]]
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Die Posaune Gottes ist das Signal, das eine heilsgeschichtliche Wende herbeiführt. In diesem Vers geht es um nichts Geringeres als um die Auferstehung der Toten in Christus und um die Heimführung des Leibes Jesu Christi. Bereits im Matthäusevangelium ist von einer Posaune der Rede. Da sagte Jesus in [[Mt 24:31|Kap 24, Vers 31]]:
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* "Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende."
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Die Posaune war zu dieser Zeit auch das Signal, um sich für den Kampf zu rüsten ([[1Kor 14:8]]). <br />
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Die Parallelstelle zu diesem Ereignis finden wir in [[1Kor 15:51]]-52. Da schreibt Paulus:
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* "Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden."
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Bei der letzten Posaune werden die Toten in Christus auferweckt - und zwar unverweslich - und alle dann noch Lebenden werden verwandelt, d. h. sie bekommen einen neuen unverweslichen Leib! Nach dieser Verwandlung findet dann die Entrückung statt und wir werden dem HERRN in Wolken entgegen gehen und dabei in die Luft entrückt!
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Eine Frage, welche die Gemüter immer wieder bewegt, lautet: "Um welche 'letzte Posaune' handelt es sich hier?"
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Biblisch naheliegend wäre die siebte Posaune aus [[Offb 10:7]] und [[Offb 11:15]]. Da findet die Inthronisation Gottes und Christi statt. Zu diesem Zeitpunkt wird das "Weltreich Gottes" im Himmel installiert und es dürfte auch die Zeit sein, wo das Geheimnis Gottes (Christus mit Haupt und Glieder) vollendet wird ([[Offb 10:7]] / [[Kol 2:2]]). Da ich zu diesem Zeitpunkt auch die Entrückung des männlichen Sohnes einordne ([[Offb 12:5]]) – der meiner Meinung nach ebenfalls zum Leib Jesu gehört – wird das Geheimnis Gottes nach dieser Entrückung vollendet sein. Beim männlichen Sohn dürfte es sich um eine Heilskörperschaft aus Israel handeln. Der Leib Jesu aus den Nationen dürfte aber nicht bei der 7. Posaune (Mitte der 70. Jahrwoche) entrückt werden, sondern vor der 70. Jahrwoche, bzw. vor den letzten 7 Jahren. Der Ausdruck "bei der letzten Posaune", könnte sich u. a. auch auf die Entrückung des männlichen Sohnes beziehen (bei der siebten Posaune der Offenbarung). <br />  
+
Wenn aber der Leib Jesu aus den Nationen vor den letzten sieben Jahren entrückt wird, dann stellt sich die Frage, ob es auch hier eine "letzte Posaune" gibt? Als Paulus den Korinthern seinen Brief schrieb, gab es noch keine Offenbarung und deshalb war für die Empfänger die "siebte Posaune" aus [[Offb 10:7]] und [[Offb 11:15]] noch gar nicht bekannt. <br />
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An was dachten die Korinther, als sie von der "letzten Posaune" hörten? Als das Volk Israel am Berg Sinai war, lesen wir das erste Mal von einem Posaunenstoß ([[2Mo 19:16]]). An Jom Teruah, also an Rosh Hashanah, gibt es meines Wissens 100 Posaunenstöße. Ebenso wird an Jom Kippur das Schofar betätigt ([[3Mo 25:9]]). Auch bei der Eroberung Jerichos wurde immer wieder die Posaune geblasen ([[Jos 6:5]]+20). Dachten die Korinther an das Schofarblasen während eines jüdischen Festes oder dachten sie einfach, dass bei der Entrückung alle Kinder Gottes die Posaune Gottes hören werden, so dass sie sich bereit machen können? <br />
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Angenommen, alle Christen hören weltweit die Posaune Gottes (was sehr wahrscheinlich ist), dann wüssten alle, dass die Entrückung unmittelbar bevorsteht. Vielleicht löst der erste Posaunenstoß das "Geschrei um Mitternacht" aus, das uns in [[Mt 25.|Mt 25]] beschrieben wird. Es wäre auch denkbar, dass zwischen den einzelnen Posaunenstößen einige Stunden oder Tage vergehen. Wie viele Posaunenstöße es bei dieser ersten Entrückung um Mitternacht gibt, kann man nicht eindeutig sagen, aber möglicherweise könnten es auch da wieder sieben Posaunenstöße sein. Bei der Eroberung Jerichos wurde in den ersten sechs Tagen die Stadt jeweils einmal umkreist und sieben Priester trugen und beliessen die sieben Schofarhörner ([[Jos 6:4]] + [[Jos 6:13]]). Am siebten Tag wurde die Stadt siebenmal umkreist. Zuletzt wurde das Schofarhorn anhaltend geblasen und es fand ein Kriegsgeschrei statt. Dabei fielen die Mauern Jerichos und die Stadt wurde erobert. Rahab und ihre Familie wurden dabei gerettet.
+
Bei den Römern gab es drei Posaunensignale mit folgender Bedeutung: ‭<br />
+
1.‭ Signal = Sammeln. <br />
+
2.‭ Signal = Bereitmachen zum Abmarsch. <br />
+
3. Signal = Abmarsch. <br />
+
Haben die Korinther an diese Posaunensignale gedacht? Auch das wäre denkbar.
+
  
Früher tendierte ich dazu, dass die Entrückung der Gemeinde Jesu aus den Nationen möglicherweise an Jom Teruah, bzw. an Rosh Hashanah stattfinden könnte, weil es das nächste biblische Fest nach Schawuot, bzw. nach Pfingsten ist. Pfingsten hat heilsgeschichtlich bereits in [[Apg 2]] stattgefunden und Jom Teruah vmtl. noch nicht. <br />
+
== Vers 1 ==
Heute tendiere ich dazu, dass alle Ereignisse, die mit der Gemeinde Jesu aus den Nationen zu tun haben, datummäßig verborgen sind. So finden wir beim "Pfingsten der Nationen" in [[Apg 10]] keinen Anhaltspunkt auf ein Datum; ganz im Gegensatz zum Pfingsten in Jerusalem! Darum vermute ich, dass die Entrückung der Gemeinde aus den Nationen vmtl. nicht an einem jüdischen Festtag geschieht, währenddem die Entrückung des männlichen Sohnes vielleicht an Jom Teruah oder an Jom Kippur stattfindet. <br />
+
[[1Thes 5|👉 Info ]] ·  [[1Thes 5.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]<br />
👉 Siehe dazu auch: [[Biblische Feste und ihren möglichen Bezug zur Heilsgeschichte]].
+
  
=== Der Herabstieg vom Himmel ===
+
'''[[1Thes 5:1]]''' - Was aber die Zeiträume und Zeitpunkte (79*) betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird. <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 79*  o. Zeitabschnitte (die bestimmten, gelegenen Zeiten) [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G2597}}]]  
+
Das Herabkommen vom Himmel zur Entrückung der Gemeinde, könnte man als das zweite Kommen Jesu bezeichnen; wenn man vom Kommen als Auferstandener absieht. Beim ersten Mal kam er als Mensch. Der Sohn und das Wort Gottes wurde "Fleisch". Beim zweiten Mal kommt er nicht mehr als Mensch, sondern als der himmlische König, der seine "Regierungsmannschaft" zu sich holt. Es ist wichtig zu wissen, dass Jesus nie mehr als Mensch auf die Erde kommt, weil es gerade diesbezüglich Verführungen geben wird. So sagte Jesus selbst:
+
* Es werden aber falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen. ([[Mk 13:22]]).
+
In Bezug auf die Wiederkunft Jesu, spielt das Geschehen bei "Himmelfahrt" auch eine wichtige Bedeutung. In [[Apg 1:9]]-11 lesen wir:
+
* "Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel. "
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Wie gut können wir doch verstehen, dass alle gespannt zum Himmel schauten! Ihr HERR "fliegt" einfach davon. Das war das letzte Wunder, dass die Jünger während seiner Erdenzeit sahen. Nach der Himmelfahrt Jesu sollten die Jünger auf den Heiligen Geist warten, um dann anschliessend das Evangelium bis an die "Enden der Erde" zu bezeugen ([[Apg 1:8]]). Zehn Tage sollten sie warten und dann kam der Heilige Geist an Pfingsten und die Mission begann.
+
Bei der zweiten Wiederkunft Jesu könnte eine umgekehrte Reihenfolge stattfinden. Nachdem das Evangelium des Reiches auf der ganzen Erde gepredigt wurde ([[Mt 24:14]]), kommt es vielleicht auch zu einem außergewöhnlichen Ereignis (das Geschrei um Mitternacht; [[Mt 25:6]]) und die weltweite Gemeinde Jesu muss auch noch 10 Tage warten, bzw. geduldig ausharren, wie das in [[Offb 2:10]] erwähnt wird. Dann kommt Jesus in einer Wolke vom Himmel herab und holt seine Gemeinde zu sich. Ich weiss nicht, ob es wirklich so abläuft, aber eine denkbare Möglichkeit wäre es auf jeden Fall.
+
  
== Vers 17 ==
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=== Zeiten und Zeitpunkte ===
[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G5550}}]]  
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[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G2540}}]]
 +
Paulus erwähnt hier zwei Begriffe, die mit der Zeit in Verbindung stehen: Chronos und Kairos. Unter Chronos versteht man oft einen längeren und unbestimmten Zeitraum. Bei Kairos geht es oft auch um Zeitpunkte oder kürzere Zeitabschnitte, wobei es manchmal auch einen längeren Zeitabschnitt beinhalten kann ([[Röm 3:16]]). Kairos steht auch mehr mit einer "passenden Gelegenheit" in Verbindung, d. h. es ist ein Zeitabschnitt, in dem das dazu passende Handeln gefragt ist. Man könnte sagen: "Wer den Kairos trifft, tut am richtigen Ort, zum passenden Zeitpunkt das Richtige!" Beispiel: Als Noah auf Geheiß Gottes eine Arche baute, traf er den Kairos und machte zu seiner Zeit das Richtige. Wenn ich heute eine Arche bauen würde, um vor einer künftigen globalen Wasserflut gerettet zu werden, dann wäre mein Verhalten "unpassend", weil wir heute nicht im Zeitabschnitt einer bevorstehenden globalen Wasserflut leben. Die Arche ist aber ein Bild dafür, dass wir uns in der Endzeit "in Christus" bergen und "nach oben" schauen sollten (in der Arche war das einzige Fenster oben).  <br />
 +
Bei Chronos liegt das Gewicht mehr auf einem unbestimmten Zeitraum, in dem es auch mehrere Fristen (kairos) geben kann ([[Apg 3:20]]-21).
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Was meint Paulus an dieser Stelle mit diesen unterschiedlichen Zeitbegriffen und warum schreibt er, dass es unnötig ist, noch mehr dazu zu schreiben?
  
[[HSN]] [[1Thes 4:17]] danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben (71*), gleichzeitig mit ihnen zusammen entrückt werden (77*) in Wolken (78*) dem Herrn entgegen in die Luft, und so werden wir allezeit mit dem Herrn zusammen sein.
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=== Unnötig? ===
::<span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 71* o. übrig gelassen werden <br />77* das Wort "harpazo" drückt ein schnelles o. auch gewaltsames An-sich-Reißen, Hinwegreißen, Wegraffen, Packen, Rauben, Entführen, Entrücken aus ([[Joh 10:12]] - [[Joh 10:28]],29 - [[Apg 8:39]] - [[2Kor 12:2]] - [[1Thes 4:17]] - [[Jud 1:23]] - [[Offb 12:5]]). <br />78* vgl. [[Mt 17:5]] - [[Mt 24:30]] - [[Apg 1:9]] - [[Offb 1:7]] [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
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Zu Paulus hätte ich Folgendes gesagt: "Mag ja sein, dass es für die Thessalonicher unnötig war, noch mehr über die Zeitpunkte, in Bezug auf den Tag des HERRN, zu schreiben; aber ich hätte dazu gerne noch mehr Informationen! Ich möchte wissen, wann der Tag des HERRN beginnt, wie lange er dauert!" Ich hätte so etwas ähnliches gesagt, wie damals die Jünger zu Jesus:
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* "Sage uns, <span style="color:#ff0000">'''wann wird das sein'''</span>, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?" ([[Mt 24:3]]b)
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Wie antwortete Jesus auf diese Frage? Zuerst warnte er vor der Verführung, dann erwähnte er unterschiedliche Zeichen der Endzeit, die er auch als Geburtswehen bezeichnete und mehr als 30 Verse später sagte er dann:
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* "Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein." ([[Mt 24:36]])
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Dann ermahnt Jesus immer wieder zur Wachsamkeit:
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* "Wacht also! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt." ([[Mt 24:42]])  
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* "Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen." ([[Mt 24:44]])
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* "So wacht nun! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde." ([[Mt 25:13]])
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Die Frage nach dem Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu wird nicht beantwortet, aber die Frage nach den Zeichen vor der Wiederkunft sehr wohl! <br />
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Paulus macht hier das Gleiche! In den nächsten beiden Versen beschreibt er auf welche Art und Weise der Tag des HERRN anbricht und was dann für eine Überzeugung vorherrscht!
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Es ist nicht nur unnötig, dass wir den Zeitpunkt seiner Wiederkunft kennen, es würde, geistlich gesehen, auch ein großer Schaden entstehen, wenn wir den Zeitpunkt für die Entrückung kennen würden! Man stelle sich vor: Jesus hätte gesagt, dass die Entrückung der Gemeinde, 2'000 Jahre nach seiner Auferstehung stattfinden wird! Die Millionen von Gläubigen in den vergangenen Jahrhunderten hätten die Hoffnung auf die Entrückung verloren und heute würden sich viele sagen: "Wenn Jesus erst 2030 oder '32 wiederkommt, dann ist es mir jetzt noch möglich, mein eigenes Leben zu führen und ein paar Monate vor seiner Wiederkunft kann ich mich dann langsam auf sein Wiederkommen vorbereiten!" Aber in dieser Zeit würde dann genau das passieren, was Jesus über die törichten Jungfrauen sagte. Sie hatten zu wenig Zeit, um sich das notwendige Öl zu besorgen!
  
=== Die Entrückung in Wolken ===
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== Vers 2 ==
[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G726}}]]  
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[[1Thes 5|👉 Info ]] ·  [[1Thes 5.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]<br />
[[Bild:Komm und Info.png|thumb|{{Vorlage:Entrückung}}]]  
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Die Entrückung kann man auch als ein Ereignis beschreiben, bei dem der HERR seine Glieder auf der Erde, bzw. seine herausgerufene Gemeinde, aus der Welt "gewaltsam herausreißt" oder "raubt". Währenddem der Böse das raubt und entreißt, was ihm gar nicht gehört, "entreißt" Jesus die seinen aus der Welt, für die er den höchsten Preis bezahlt hat. Er holt sein Eigentum zu sich. <br />
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Dieses Ereignis könnte man auch mit einem starken Magnet veranschaulichen, das alle Eisenspäne anzieht, währenddem die Holzspäne am Boden liegen bleiben. In diesem Bild wären alle Eisenspäne mit den wiedergeborenen Menschen vergleichbar, die den Heiligen Geist in sich tragen. <br />
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Sowohl bei der Himmelfahrt Jesu, als auch bei der Entrückung, hat "die Wolke" eine spezielle Bedeutung. Eine Wolke kann jemand verbergen oder umgeben. Bei der Entrückung werden wir vmtl. auch von Wesen umgeben und die Entrückung wird für die Welt größtenteils verborgen bleiben. In [[Hebr 12:1]] ist von einer "Wolke von Zeugen" die Rede. Damit sind die Glaubensvorbilder aus Hebr 11 gemeint. Gut möglich, dass diese "Wolke von Zeugen" auch bei der Entrückung eine bedeutende Rolle spielen.
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=== In die Luft ===
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'''[[1Thes 5:2]]''' - Ihr selbst wisst ja genau, dass der Tag des Herrn (80*) so [überraschend] kommt wie ein Dieb in der Nacht. <br /> <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> 80*  vgl. [[Jes 13:6]] - [[Jes 13:9]] - [[Hes 30:3]] - [[Joe 1:15]] - [[Joe 2:1]] - [[Joe 2:11]] - [[Joe 3:4]] - [[Joe 4:14]] - [[Am 5:18]] - [[Am 5:20]] - [[Zeph 1:7]] - [[Zeph 1:14]],15 - [[Mt 24:36]] - [[Mt 24:43]],44 - [[Apg 2:20]] <br /> [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G109}}]]
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Der HERR entrückt uns in die Luft und ähnlich wie bei der Himmelfahrt Christi werden wir das erste Mal ohne irgendwelche technischen Hilfsmittel fliegen können. Dies geht allerdings nur mit dem neuen Leib, den uns Gott dann schenkt. Vor der Entrückung werden wir ja verwandelt und erhalten einen unverweslichen Leib ([[1Kor 15:52]]). Wir fliegen in, bzw. durch den Bereich, in dem zurzeit noch ein böser Geist herrscht. So schreibt Paulus in [[Eph 2.|Eph 2:1-2]]:
+
* "Auch euch ⟨hat er auferweckt⟩, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt."
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Der Fürst der Macht der Luft, wirkt in den Menschen, die sich nicht dem Worte Gottes unterordnen wollen. Diese Menschen meinen frei zu sein und sind davon überzeugt, autonom ihre Entscheidungen fällen zu können, aber in Tat und Wahrheit werden sie vom Fürsten der Macht der Luft geleitet (vmtl. Satan). In der heutigen Zeit benützt dieser Fürst noch zusätzlich die technischen Hilfsmittel, um die Massen zu lenken. Der Mainstream ist hauptsächlich von diesem Fürsten geprägt. Das sollten wir Christen unbedingt wissen. <br />
+
Bei der Entrückung werden wir endgültig diesem Einfluss aus der Luft entzogen! Glückselig, wer sich aber jetzt schon hauptsächlich vom Worte Gottes prägen lässt!
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=== Allezeit beim HERRN ===
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=== Der Tag des HERRN ===
[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G3842}}]]
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{{Vorlage:Der Tag des HERRN}}
"Beim HERRN sein" ist unser großes Ziel! Nichts ist wunderbarer und schöner als das, obwohl wir uns das noch gar nicht richtig vorstellen können. Ich weiss nur eins: "Beim HERRN sein" wird die schönsten Vorstellungen bei weitem übertreffen! Es ist ein Leben inmitten der vollkommenen Liebe, Freude und eines wunderbaren Friedens! Dieser Zustand ist nur durch die Gegenwart des Herrn Jesus Christus möglich. Danach sehne ich mich von ganzem Herzen! <br />
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Bevor [[Henoch]] und [[Elia]] entrückt wurden, lebten und wandelten sie mit Gott! Das "Mit-Gott-wandeln" lernt man nicht in einem Schnellkurs! Es ist ein "Life-Style", der ständig geübt werden darf, indem man gedanklich mit Gott verbunden ist. Dazu gehört:
+
# Ein Nachdenken über Gottes Charaktereigenschaften, die wir nur in der Bibel finden.
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# Ein "Sich-freuen" über die Gnadentaten des HERRN.
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# Eine tiefe Dankbarkeit für alles Versorgen und die Wegführungen Gottes.
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# Ein Vertrauen auf den HERRN, das von Minute zu Minute geübt werden darf.
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# Ein gehorsames Tun, der Dinge, die der HERR uns zeigt.
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# Ein Lieben und Wertschätzen meiner Mitmenschen und das Fragen, wie ich ihnen wohltun kann.
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Beim "Wandeln mit Gott" geht es nicht in erster Linie darum, die Gesetze der Bibel aus eigener Kraft zu tun, sondern aus der Freude am HERRN und der Liebe zu Gott und den Menschen zu leben! Dies geht aber auch nur durch eine vertrauensvolle Gebetsbeziehung zum HERRN! Wandeln wir mit Gott, damit wir genug Öl haben, wenn der "Bräutigam" kommt ([[Mt 25.|Mt 25:7-8]])!"
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Meines Erachtens finden wir auch in [[Jes 57.|Jes 57]] einen Hinweis auf die Entrückung! Da lesen wir:
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* "Der Gerechte (Christus) kommt um, aber es gibt keinen, der es zu Herzen nimmt. Und die treuen Männer werden hinweggerafft, ohne dass jemand es beachtet. Ja, vor der Bosheit wird der Gerechte (der aus Glauben/Vertrauen auf Gott lebende) hinweggerafft; er geht ein zum Frieden. Sie ruhen auf ihren Lagerstätten, ⟨jeder,⟩ der seinen geraden ⟨Weg⟩ geht."
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Da haben dann alle Gläubigen endlich auch äußeren Frieden und Ruhe!
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== Vers 18 ==
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=== Der Dieb in der Nacht ===
[[1Thes 4|👉 Info ]] ·  [[1Thes 4.| ❖ Kontext]] ·  [[Hauptmenu| ☰ Menu]]
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Der Dieb kommt in der Nacht, weil er ...
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* ... davon ausgeht, dass die Leute schlafen und er ungestört stehlen kann.
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* ... in der Finsternis weniger schnell erkannt werden kann. Er will seine Identität verbergen und nicht zur Rechenschaft gezogen und bestraft zu werden.
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Der schlafende Hausherr wird nach einem erfolgten Einbruch in sein Haus, ein böses Erwachen haben. Vielleicht ist einiges zerstört und seine wertvollsten Dinge sind einfach nicht mehr da! Unter Umständen ist er sogar ganz ruiniert! <br />
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Wer in der Endzeit schläft, wird sich eines Tages die Augen reiben und feststellen, dass der große und furchtbare Tag des HERRN angebrochen ist und er nicht mehr entfliehen kann, so wie diejenigen, die entrückt wurden!
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Sowohl Jesus als auch Paulus benützen diesen Umstand, um zu veranschaulichen, wie wichtig es ist, wach zu bleiben. Jesus sagte in [[Mt 24:43]]:
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* "Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommen würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde."
 +
In der Endzeitrede Jesu war sein größtes Anliegen, dass seine Schüler geistlich wach bleiben, so dass sie durch die kommenden Ereignisse nicht völlig die Fassung verlieren! Er legte uns eine ununterbrochene Wachsamkeit ans Herz.
 +
Damit ist natürlich nicht gemeint, dass wir unserem Körper keinen Schlaf mehr gönnen, sondern, dass wir aus dem Bewusstsein leben; unser HERR kann jederzeit kommen! In Vers 10 redet Paulus davon, dass wir sowohl wachen und schlafen. Hier dürfte er den natürlichen körperlichen Schlaf gemeint haben. <br />
 +
Darum dürfen wir uns auf ihn fokussieren, indem wir ihm unser ganzes Vertrauen schenken sowie hauptsächlich auf sein Wort und das Gebet ausgerichtet sind.
 +
Geistliche Schläfrigkeit entsteht durch Vernachlässigung des Wortes Gottes, durch vermehrten Medienkonsum, durch ein geschwächtes Gebetsleben, durch mangelnde Gemeinschaft und fehlender Gehorsam! Der Gehorsam bedingt ein hörendes Herz und den Willen, dem HERRN von ganzem Herzen zu dienen!
 +
Für den geistlich wachsamen Gläubigen kommt der Tag des HERRN nicht so, dass er völlig unvorbereitet wäre, sondern er kann dem HERRN voller Freude begegnen.
  
[[HSN]] [[1Thes 4:18]] So ermuntert und tröstet einander mit diesen Worten! <span style="color:#1E90FF"><FONT SIZE="2"> [[HSN 1Thes#Der 1. Thessalonicherbrief|→📗 ]] [[HSN NT|→📚]] </FONT> </span><br />
 
  
=== Diese Worte ermuntern ===
+
{{Vorlage:Hauptmenu}}
[[Bild:A-O Wort R.png|thumb|{{G3870}}]]
+
Die Erwartung, einmal für allezeit beim HERRN zu sein, hat einen ermutigenden und tröstenden Charakter. Mit dieser Hoffnung sollen wir uns gegenseitig ermuntern. Diese Erwartung tröstet und stärkt alle Gläubigen, die noch auf dieser Erde leben. Die gläubigen Christen der letzten bald 2'000 Jahre hatten zwar fast alle die Hoffnung, bei der Entrückung auch dabei sein zu dürfen, aber der Trost und die Ermunterung fanden vor allem deshalb statt, weil sie wussten, dass sie nach dem irdischen Leben auferweckt und verwandelt werden, um dann allezeit beim HERRN zu sein. Diese Zukunftsperspektive ermutigt und tröstet uns, wenn wir uns in Bedrängnissen befinden, so wie das auch bei den Thessalonichern der Fall war. <br />
+
Aber die Thessalonicher brauchten diesen Trost auch deshalb, weil sie dachten, dass die Entschlafenen nicht mit den Lebenden, die bei der Ankunft des HERRN übrigblieben, entrückt werden.
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Version vom 10. Juni 2022, 19:12 Uhr

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Von Daniel Muhl

IN BEARBEITUNG !

Bibeltext

ELB 1Thes 5:1 Was aber die Zeiten und Zeitpunkte betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, daß euch geschrieben wird.
ELB 1Thes 5:2 Denn ihr selbst wißt genau, daß der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.
ELB 1Thes 5:3 Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit! dann kommt ein plötzliches Verderben über sie, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und sie werden nicht entfliehen.
ELB 1Thes 5:4 [Ihr] aber, Brüder, seid nicht in Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife;

Vers 1

👉 Info · ❖ Kontext · ☰ Menu

1Thes 5:1 - Was aber die Zeiträume und Zeitpunkte (79*) betrifft, Brüder, so habt ihr nicht nötig, dass euch geschrieben wird.
79* o. Zeitabschnitte (die bestimmten, gelegenen Zeiten) →📗 →📚

Zeiten und Zeitpunkte

+5550 · Zeiten · 📖 Vorkommen · 🖌
χρόνος‭ chrónos = Zeiträume, Zeit, Zeitdauer
‭‭Grundbedeutung: quantitativ-lineare Zeitausdehnung
Erklär.: Oft auch sehr lange Zeit
+2540 · Zeit · 📖 Vorkommen · 🖌
καιρός‭ kairós = Zeitpunkte, Fristen
auch: Zeitabschnitte (die bestimmten, gelegenen Zeiten)
‭‭Grundbedeutung:‭ Der rechte Zeitpunkt, der günstige oder geeignete Augenblick
In der Endzeit eine beschränkte, limitierte Zeitdauer, eine Frist

Paulus erwähnt hier zwei Begriffe, die mit der Zeit in Verbindung stehen: Chronos und Kairos. Unter Chronos versteht man oft einen längeren und unbestimmten Zeitraum. Bei Kairos geht es oft auch um Zeitpunkte oder kürzere Zeitabschnitte, wobei es manchmal auch einen längeren Zeitabschnitt beinhalten kann (Röm 3:16). Kairos steht auch mehr mit einer "passenden Gelegenheit" in Verbindung, d. h. es ist ein Zeitabschnitt, in dem das dazu passende Handeln gefragt ist. Man könnte sagen: "Wer den Kairos trifft, tut am richtigen Ort, zum passenden Zeitpunkt das Richtige!" Beispiel: Als Noah auf Geheiß Gottes eine Arche baute, traf er den Kairos und machte zu seiner Zeit das Richtige. Wenn ich heute eine Arche bauen würde, um vor einer künftigen globalen Wasserflut gerettet zu werden, dann wäre mein Verhalten "unpassend", weil wir heute nicht im Zeitabschnitt einer bevorstehenden globalen Wasserflut leben. Die Arche ist aber ein Bild dafür, dass wir uns in der Endzeit "in Christus" bergen und "nach oben" schauen sollten (in der Arche war das einzige Fenster oben).
Bei Chronos liegt das Gewicht mehr auf einem unbestimmten Zeitraum, in dem es auch mehrere Fristen (kairos) geben kann (Apg 3:20-21). Was meint Paulus an dieser Stelle mit diesen unterschiedlichen Zeitbegriffen und warum schreibt er, dass es unnötig ist, noch mehr dazu zu schreiben?

Unnötig?

Zu Paulus hätte ich Folgendes gesagt: "Mag ja sein, dass es für die Thessalonicher unnötig war, noch mehr über die Zeitpunkte, in Bezug auf den Tag des HERRN, zu schreiben; aber ich hätte dazu gerne noch mehr Informationen! Ich möchte wissen, wann der Tag des HERRN beginnt, wie lange er dauert!" Ich hätte so etwas ähnliches gesagt, wie damals die Jünger zu Jesus:

  • "Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters?" (Mt 24:3b)

Wie antwortete Jesus auf diese Frage? Zuerst warnte er vor der Verführung, dann erwähnte er unterschiedliche Zeichen der Endzeit, die er auch als Geburtswehen bezeichnete und mehr als 30 Verse später sagte er dann:

  • "Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein." (Mt 24:36)

Dann ermahnt Jesus immer wieder zur Wachsamkeit:

  • "Wacht also! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt." (Mt 24:42)
  • "Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen." (Mt 24:44)
  • "So wacht nun! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde." (Mt 25:13)

Die Frage nach dem Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu wird nicht beantwortet, aber die Frage nach den Zeichen vor der Wiederkunft sehr wohl!
Paulus macht hier das Gleiche! In den nächsten beiden Versen beschreibt er auf welche Art und Weise der Tag des HERRN anbricht und was dann für eine Überzeugung vorherrscht! Es ist nicht nur unnötig, dass wir den Zeitpunkt seiner Wiederkunft kennen, es würde, geistlich gesehen, auch ein großer Schaden entstehen, wenn wir den Zeitpunkt für die Entrückung kennen würden! Man stelle sich vor: Jesus hätte gesagt, dass die Entrückung der Gemeinde, 2'000 Jahre nach seiner Auferstehung stattfinden wird! Die Millionen von Gläubigen in den vergangenen Jahrhunderten hätten die Hoffnung auf die Entrückung verloren und heute würden sich viele sagen: "Wenn Jesus erst 2030 oder '32 wiederkommt, dann ist es mir jetzt noch möglich, mein eigenes Leben zu führen und ein paar Monate vor seiner Wiederkunft kann ich mich dann langsam auf sein Wiederkommen vorbereiten!" Aber in dieser Zeit würde dann genau das passieren, was Jesus über die törichten Jungfrauen sagte. Sie hatten zu wenig Zeit, um sich das notwendige Öl zu besorgen!

Vers 2

👉 Info · ❖ Kontext · ☰ Menu

1Thes 5:2 - Ihr selbst wisst ja genau, dass der Tag des Herrn (80*) so [überraschend] kommt wie ein Dieb in der Nacht.
80* vgl. Jes 13:6 - Jes 13:9 - Hes 30:3 - Joe 1:15 - Joe 2:1 - Joe 2:11 - Joe 3:4 - Joe 4:14 - Am 5:18 - Am 5:20 - Zeph 1:7 - Zeph 1:14,15 - Mt 24:36 - Mt 24:43,44 - Apg 2:20
→📗 →📚

Der Tag des HERRN

Wichtige Bibelstellen

🖌

  • ELB 1Thes 5:2 Denn ihr selbst wißt genau, daß der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht.
  • ELB 2Petr 3:10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr [im Gericht] erfunden werden.
  • ELB Mal 3:23-24 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, bevor der Tag des HERRN kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit dem Bann schlage (das ist möglicherweise einer der beiden Zeugen aus Offb 11:3).

Was geschieht am Tag des HERRN?

  • Verwüstung vom Allmächtigen (Jes 13:6 / Joe 1:15).
  • Siehe, der Tag des HERRN kommt, grausam mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen; und ihre Sünder wird er von ihr austilgen (Jes 13:9). Er ist bitter (Zeph 1:14).
  • Es ist eine Gerichtszeit der Nationen (Hes 30:3).
  • Am Tag des HERRN wird in die Posaune gestoßen (Joe 2:1).
  • Vor dem Tag des HERRN wird die Sonne in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden (Joe 3:4 / Am 5:20) und im Tale der Entscheidung befinden sich lärmende Scharen (Joe 4:14).
  • Vor dem Tag des HERRN hat der HERR ein Schlachtopfer bereitet und er hat seine Geladenen geheiligt (Zeph 1:7)!

Eine wichtige Mahnung

  • "Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Wozu soll euch denn der Tag des HERRN sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht." (Am 5:18)

Die zeitliche Einordnung

Für mich beinhaltet der Tag des HERRN auf jeden Fall die letzten 3 ½-Jahre dieses Zeitalters und der zweite Teil der 70. Jahrwoche. Da aber in den ersten 3 ½ Jahren die 7 Posaunen geblasen werden und bei der 7. Posaune der männliche Sohn entrückt wird, kann auch die 70. Jahrwoche als Tag des HERRN gesehen werden. Zum "Tag des HERRN" zählen einige Ausleger auch das Millennium, da sie das Gericht, das Petrus in 2Petr 3:10 beschreibt, dem Ende des 1'000-Jahrreiches zuordnen. Vor dem Tag des HERRN kommt es zu einem Abfall (vom Glauben und somit auch von den christlichen Werten; 2Thes 2:3). Dieser Abfall vollzieht sich heute vor unseren Augen! 2Thes 2:3 kann auch so interpretiert werden, dass kurz vor dem Tag des HERRN (o. mit Beginn dieses Tages) der Sohn des Verderbens geoffenbart wird. Dieser wird sich in den Tempel Gottes setzen und sich als Gott ausgeben (2Thes 2:4). Dabei dürfte es sich um den Antichristen handeln. Doch dieser Gesetzlose wird erst geoffenbart, wenn der Aufhaltende (w. der Herabhabende; also Haupt und Glieder) aus der Mitte weggenommen worden ist (2Thes 2:7). Darum gehe ich davon aus, dass die Entrückung der Gemeinde aus den Nationen vor der 70. Jahrwoche stattfinden wird und jederzeit geschehen kann!


👉 Siehe auch:
Vorträge zum "Tag des HERRN"

Der Dieb in der Nacht

+2812 · Dieb · 📖 Vorkommen · 🖌
κλέπτης‭ kléptes = Dieb, Räuber, Einbrecher
→ von κλέπτω‭ klépto +2813 = stehlen
aus:
→ → klep-jo (etwas heimlich und listig entwenden)
w. Stehler
+3571 · Nacht · 📖 Vorkommen · 🖌
νύξ‭ núx = Nacht
Erklär.: wenn es dunkel ist
Allegorie für: Finsternis → Tod

Der Dieb kommt in der Nacht, weil er ...

  • ... davon ausgeht, dass die Leute schlafen und er ungestört stehlen kann.
  • ... in der Finsternis weniger schnell erkannt werden kann. Er will seine Identität verbergen und nicht zur Rechenschaft gezogen und bestraft zu werden.

Der schlafende Hausherr wird nach einem erfolgten Einbruch in sein Haus, ein böses Erwachen haben. Vielleicht ist einiges zerstört und seine wertvollsten Dinge sind einfach nicht mehr da! Unter Umständen ist er sogar ganz ruiniert!
Wer in der Endzeit schläft, wird sich eines Tages die Augen reiben und feststellen, dass der große und furchtbare Tag des HERRN angebrochen ist und er nicht mehr entfliehen kann, so wie diejenigen, die entrückt wurden! Sowohl Jesus als auch Paulus benützen diesen Umstand, um zu veranschaulichen, wie wichtig es ist, wach zu bleiben. Jesus sagte in Mt 24:43:

  • "Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommen würde, so hätte er wohl gewacht und nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde."

In der Endzeitrede Jesu war sein größtes Anliegen, dass seine Schüler geistlich wach bleiben, so dass sie durch die kommenden Ereignisse nicht völlig die Fassung verlieren! Er legte uns eine ununterbrochene Wachsamkeit ans Herz. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass wir unserem Körper keinen Schlaf mehr gönnen, sondern, dass wir aus dem Bewusstsein leben; unser HERR kann jederzeit kommen! In Vers 10 redet Paulus davon, dass wir sowohl wachen und schlafen. Hier dürfte er den natürlichen körperlichen Schlaf gemeint haben.
Darum dürfen wir uns auf ihn fokussieren, indem wir ihm unser ganzes Vertrauen schenken sowie hauptsächlich auf sein Wort und das Gebet ausgerichtet sind. Geistliche Schläfrigkeit entsteht durch Vernachlässigung des Wortes Gottes, durch vermehrten Medienkonsum, durch ein geschwächtes Gebetsleben, durch mangelnde Gemeinschaft und fehlender Gehorsam! Der Gehorsam bedingt ein hörendes Herz und den Willen, dem HERRN von ganzem Herzen zu dienen! Für den geistlich wachsamen Gläubigen kommt der Tag des HERRN nicht so, dass er völlig unvorbereitet wäre, sondern er kann dem HERRN voller Freude begegnen.


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