Der Hebräerbrief - Kapitel 10: Unterschied zwischen den Versionen

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''Die stetigen Opfer und ihr Unvermögen''<br/>
 
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''Der Wille Gottes betreffs der Opfer''<br/>
 
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Version vom 25. Januar 2024, 13:25 Uhr

Abschrift: Der Hebräerbrief I - IV (2014/15)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

Der Hebräerbrief - Kapitel 10

Band III

Die stetigen Opfer und ihr Unvermögen
Der Wille Gottes betreffs der Opfer
Das einmalige Opfer Jesu
Warnung vor Rückfall
Das Furchtbare des Gerichts
Vom Leiden und Mitleiden
Warten auf den Kommenden

Die stetigen Opfer und ihr Unvermögen

Hebr 10:1

Denn weil das Gesetz nur der Schatten des zukünftigen Guten ist, nicht aber das Bild der Tatsachen selbst, können sie mit ihren alljährlich ein und denselben Opfern, die sie darbringen, niemals die Herzukommenden bis zur Durchführung vollkommen machen."

Wir haben in den zurückliegenden Kapiteln viel, fast zuviel über Gesetz und Opfer gehört - die Fortsetzung erfolgt heute! Aber seinen wir dem nicht überdrüssig, liebe Geschwister, sondern versuchen, immer wieder, Neues zu entdecken, festzuhalten, ja uns daran zu erfreuen; alles ist schließlich das vom Geist gehauchte Wort Gottes!

Zuerst steht wieder das Gesetz vor uns, als Schatten des zukünftigen Guten. Dies darf uns daran erinnern, dass als eine Entgleisungsmöglichkeit innerhalb der Körpergemeinde Christi Jesu gerade dieses Gesetz an erster Stelle steht! Es darf deshalb nicht verwundern, dass sich der Apostel Paulus mit aller Kraft gegen das Eindringen des Gesetzes in seine Gemeinden wehren musste. Gerade im Brief an die Galater schlägt der Apostel schärfste Töne an und schreckt auch nicht davor zurück, all jenen den Bann anzudrohen, die sein Evangelium der Gnade mit dem des Gesetzes vermischen wollen! Wohlgemerkt: Pauli Botschaft ist das Evangelium der Gnade, in welchem das Gesetz keinen Platz hat; des Petrus Botschaft ist, wie es Jakobus in seinen Briefen an die zwölf Stämme Israels schreibt, von Gesetzeswerken abhängig, beide Botschaften sind wie Feuer und Wasser - und genau dies wurde schon zu Pauli Lebzeiten bis heute munter vermischt.

Wir sind in der gnade Gerettete, und nicht aus Werken!

Je näher wir dem Abschluss dieser Verwaltung der Gnade kommen, desto intensiver wirkt Satan als der Fürst dieses Äons auch unter den Gläubigen. War in früheren Jahren noch vermehrt das Verlangen nach dem ungetrübten Urbild göttlicher Plane und Ziele vorhanden, so sehen wir heute vermehrt, wie das vom Widerwirker hochgehaltene Gesetz unter den Gläubigen verheerend wird - die Botschaft des Apostels Paulus wird nur noch am Rande gestreift! Warum? Weil Paulus der einzige Apostel ist, der das Gesetz innerhalb der Körpergemeinde Christi Jesu für ungültig erklärt! "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme" (Eph 2:8-9). Sind das nicht klare Worte?

Doch genau hier setzt der Widerwirker an: Er setzt den Gläubigen Bibelworte vor, die an Israel geschrieben wurden, das heißt, er benutzt Schriftworte, die nicht uns betreffen und auch nicht in unsere Verwaltung der Gnade gehören. In gleicher Weise versuchte er es schon bei Jesus (lies Mt 4:1-11), doch der menschgewordene Sohn Gottes konnte Satans Bibelwissen parieren, indem Er sagte: "Wiederum steht geschrieben ...! Aussage gegen Aussage - welches zunehmend an der Kenntnis, Gottes Wort richtig zu schneiden, zu erkennen,

  1. an wen und
  2. in welche Zeit die jeweilige Aussage gehört

Und das Gesetz gehört weder uns noch gehört es in unsere Zeit!

Das Gesetz ist ein Schatten, der nur Umrisse aufzeigt - dies musste dem Volk Israel reichen, bis ihr Messias kommt. Doch Paulus führte die berufenen Gläubigen aus den Umrissen des Schattenbildes heraus und lenkte ihre Sinne nach droben, wo das Original zu finden ist! Hier helfen keine fleischlichen Werke, und seinen sie noch so gut! Das Gesetz mit all seinen Werken macht die Gnade zunichte - das muss uns klar werden.

Den Hebräern wird sehr deutlich gesagt, dass kein Herzukommender (wir können hier auch "Berufener" einsetzten) durch Gesetzeswerke bis zur Durchführung vollkommen gemacht wird ... "vollkommen" inwiefern?

Es ist so einfach, vollkommen zu sein, wenn - ja , wenn wir es nur annehmen wollten! Wir sind vollkommen "in Ihm"!

Doch diese Einfachheit gefüllt vielen Gläubigen nicht, ihr Fleisch rebelliert dagegen auf, vor Gott nichts zu sein! Deshalb haben die Worte Pauli in 2Kor 5:17 einen ganz eigenartigen Beiklang:

"Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist da eine neue Schöpfung: Das Ehemalige verging, siehe, es ist neu geworden."

Wir bleiben noch bei dem gestern zitierten Wort aus 2Kor 5:17: Paulus setzt in seinen Worten: "Daher, wenn jemand in Christus ist" bewusst etwas voraus, denn: Wie viele Gläubige sind wirklich in paulinischem Sinn "in Christus"? Und damit ist gemeint, dass sie sich in jeder Form vom Gesetz und von Gesetzeswerken getrennt haben und nur noch allein in Ihm, in Christus, erfunden werden wollen!

Wenn Paulus an die Korinther schrieb, dass das Ehemalige für jene, die wirklich "in Christus" sind, vergangen ist, so meint er damit, dass sie ihr Fleisch an das Kreuz abgegeben haben, dass sie sich "mit Ihm" als Mitgekreuzigte sehen! Das Ehemalige, der alte Mensch mit all seinen fleischlichen Regungen ist vergangen - Neues ist geworden, und dies ist unsere herrliche Stellung "in Ihm"!

Wenn nun jemand diesen Stand nicht hat (nicht haben will), denn sagt Paulus unter Schluchzen in Phil 3:18-19, "Wird er zu einem Feind des Kreuzes Chridti!" Warum: Weil er sich "sein Ich" nicht durch das Kreuz nehmen lassen will - "Ich bin doch auch noch jemand!" Paulus sagt klar, dass dies Feinde des Kreuzes sich zwar gerne von Jesus ihre Sünden abnehmen lassen, aber dabei irdisch gesinnt bleiben, also auch gesetzlich! Ihr Abschluss ist der Untergang; sie werden zwar gerettet, aber vor der Preisrichterbühne verbrennen ihre Werke lichterloh!

Hebr 10:2

"Hätte man sonst nicht mit der Darbringung aufgehört, wenn die, die den Gottesdienst darbringen, einmal gereinigt, kein Bewusstsein von Sünden mehr gehabt hätte?"

Unser Leitvers sagt aus, dass der Opferdienst der Priester die Sünde nur für einen bestimmten Zeitraum zudeckte, aber nicht tilgte, und das Volk Israel wusste dies! Es hatte aqber seit Adam die Verheißung, dass "Einer" kommen würde, der gemäß 1Mo 3:15 der Schlange den Kopf zermalmen wird.

Nun war die Schlange ja Gottes Werkzeug, um die Sünde beim ersten Menschenpaar herbeizuführen, doch dies war nur möglich, wenn ein Gesetz vorhanden war. Deshalb schuf Gott diese Voraussetzung (eines Gesetzes), indem Er Seinem ersten Menschenpaar verbot vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Damit halten wir fest:

Sünde wird erst durch ein Gesetz erkannt! Gäbe es in unserer Welt keine Gebote und Gesetze, dann gäbe es auch keine Verfehlung! Indem Gott noch im Garten Eden das erste Gebot aussprach, erkennen wir, dass es Sein Wille war, dass die Sünde auch auf unserer hergestellten Erde eingeführt wurde, denn: Gott wusste genau, dass Sein Menschenpaar fallen würde, mehr noch: Dies entsprach dem Ratschluss Seines Willens!

Halten wir heute ein Wort aus 1Kor 15:56 fest: "... die Kraft der Sünde liegt im Gesetz!" Diese Worte lassen den Schluss zu, dass ohne das Gesetz die Sünde tot und wirkungslos ist - und genau dies bezeugt Paulus in Röm 7:8. Das Gesetz, angefangen mit dem ersten Gebot im Garten Eden, war also die Kraft u nd Antriebsfeder zur ersten Sünde!

Wir sind bei dem Thema "Bewusstsein von Sünde", und da haben wir gestern fest gestellt, dass hierbei das Gesetz die führende Rolle spielt. Ohne Gesetz keine Sünde - so einfach ist dies!

Schwierig wird es für manchen Glaubensgeschwister, wenn wir behaupten, Gott hat die Sünde herbeigeführt! Man muss aber die ersten Vorgänge im Garten Eden einfach einmal im Herzen bewegen - hätte Gott nicht einfach diesen verhängnisvollen Baum mit seinen verbotenen Früchten weglassen können? Oder hätte Er nicht einfach der Schlange verbieten können, Eva zu verführen? Oder sie ganz aus diesem Garten zu verbannen? Man kann diese Fragen noch weiter spinnen: Wäre es nicht am beten für die Menschheit gewesen, gar kein Gesetz zu schaffen? Die Konsequenz daraus wäre gewesen: Es hätte keine Sünde gegeben!

Wir ersehen aus dem Obigen leicht, dass alles Geschehen von Anfang an dem Willen Gottes unterlag, auch die Einführung von Gesetz und Sünde. Damit kommen wir zu der auch von uns immer wieder hochgehaltenen Erkenntnis:

Gott schafft nicht nur das Licht und das Gute, nein, Er erschafft auch das Finstere und Böse, dies bezeugt Jes 45:7. Und all dies hat nur einen einzigen Zweck: Auf einem finsteren Hintergrund lässt Gott Sein Licht erstrahlen und zeigt damit Seiner Menschheit, was göttliche Liebe ist!

Hebr 10:3

"Nein, durch sie erfolgt alljährlich eine Erinnerung an Sünden;"

Wir Gläubige sind heute in der Lage, nicht mehr nur Bruchstücke von Gottes Heilsplan zu sehen, sondern wir haben die Möglichkeit zur Erkenntnis Seiner Selbst, das heißt, der Vater lässt Sich von uns erkennen, öffnet vor unseren geistlichen Augen Seinen Heilsplan, worum aber im Gebet gerungen werden muss. Paulus tut dies (auch für uns) in Eph 1:15 ff, und wir dürfen seine Nachahmer sein. Worum geht es:

Wir dürfen gerade auch im Zusammenhang mit unseren gegenwärtigen Leitversen erkennen, dass Gott den Menschen von Anfang an in die Sünde führte, und von Anfang an das Opferlamm, den Garant zur Rettung aus dieser Sünde, festlegt!

Das Gesetz führt in Verdammnis und Tod, doch das Opferlamm, welches ja schon von Gott vor dem Niederwurf (der Urschöpfung) vorhererkannt war, führte aus aller Verlorenheit heraus. Am Kreuz auf Golgatha führt Gott aus, was Er in Offb 13:8b durch Johannes niederschreiben ließ: "Das Lämmlein, das vom Niederwurf der Welt an geschlachtet ist." Hierin, auf dieses Kreuz, zielen alle Wege Gottes, hier konnte Er endlich offenbaren, was Sein größter Wunsch mit Seiner Schöpfung ist: "Denn so liebt Gott die Welt, dass Er Seinen einzig gezeugten Sohn gibt, damit jeder, der an Ihn glauben, nicht umkommen, sondern äonisches Leben habe" (Joh 3:16).

Israel wurde jährlich an seine Sünde erinnert - wir hingegen dürfen wissen: "Nichts demnach ist nun denen zur Verurteilung, die in Christus Jesus sind" (Röm 8:1).

Hebr 10:4

"denn unmöglich nimmt das Blut der Stiere und Böcke Sünden hinweg."

Wissen wir, dass bereits auf die erste Sünde im Garten Eden Tierblut fließen musste? Wenn gemäß 1Mo 3:21 Ieue Alueim Röcke von Fellen zur Bekleidung des ersten Menschenpaares machte, musste zwangsläufig das Blut von den entsprechenden Tieren fließen - ein erster Hinweis auf Gottes Heilsplan. Die Felle bedeckten zwar die nackten Körper, das heißt, die vorausgegangene Sünde wurde bedeckt, aber nicht behoben. Beladen mit ihrer Sünde mussten Adam und Eva den Paradiesgarten verlassen. Fortan war das Opfer mit Blut ein Ritual, das die Menschheit durchzog. Dies fing ja schon bei Kain und. Abel an, wobei Gott das Opfer von Abel vorzog, weil es Blut enthielt! Alles wis in eine Richtung: Auf Golgatha!

Inzwischen haben wir immer wieder gesehen, dass das Opferblut von Tieren niemals die Sünden tilgen kann, sondern sie nur für einen bestimmten Zeitraum bedecken. Längst ist nun auch das in unserem Leitvers benannte Tieropfer eingestellt, es gibt keinen Altar mehr zum Opfer, weil sich Israel gemäß Röm 11:25 ff in der göttlich verordneten Verstockung befindet, und dies so lange, bis die Vervollständigung der Nationen eingehe, also bis das letzte Glied in der göttlich verordneten Verstockung befindet, und dies so lange, bis die Vervollständigung der Nationen eingehen, also bis das letzte Glied am Körper Christi Jesu berufen ist. IIndieser Zeit, es ist die gegenwärtige Verwaltung der Gnade, braucht es keine Tieropfer mehr, Gott sieht uns "in Christus", fleckenlos und makellos! Für uns gilt:

"In Ihm" haben wir die Freilösung durch Sein Blut, die Vergebung der Kränkungen nach dem reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überließen lässt" (Eph 1:7).

Der Wille Gottes betreffs der Opfer

Hebr 10:5

"Darum sagte Er, als Er in die Welt kam: Opfer und Darbringung willst Du nicht, einen Körper aber passt Du Mir an."

Wir wollen heute einmal den Heilsplan Gottes in mehreren Schritten betrachten, wobei am Anfang der Garant für die Ausführung stand:

  1. das Opferlamm (siehe 1Petr 1:19-20 und Offb 13:8)
  2. Der nächste Schritt war die Erschaffung des Menschen, jedoch musste der Mensch in einem Körper erschaffen sein, der leidensfähig war!
  3. Der dritte Schritt war die Menschwerdung des Sohnes Gottes, und zwar genau in jenem leidensfähigen Körper der Menschen.

Über Punkt 1 brauchen wir nicht mehr viel sagen, weil wir immer wieder auf dieses Opferlamm hingewiesen haben, welches sich vor dem Wirken der Sünde bereitstellte, was ja bedeutet: Gott schuf zwar neben dem Licht auch das Finster, aber Er sorgte zuvor für einen guten Ausgang, nämlich, dass Sein Ziel (am Ende alles in allen zu sein) sicher erreicht wird!

An der Errichtung dieses göttlichen Zieles zweifelt leider ein Großteil der Gläubigen, sie verleihen dem Widerwirker mehr Kraft als Gott, denn dieser (Satan) würde ihrer Meinung nach den Großteil der Menschheit in eine ewige Hölle zerren und wäre somit der eindeutige Sieger! Hier wird Gott, der Schöpfer des Alls, nicht verherrlicht, sondern auf das Höchste verunehrt; es ist ein Teil unseres Dienstes, uns vehement gegen diese furchtbare Irrlehre zu stemmen!:

Wir kommen zu Schritt 2, die Erschaffung des Menschen. Dabei stellen wir einmal folgende Überlegungen an: Es gibt im Universum unzählbare Planeten, aber gerade auf unserer winzigen Erde hat Gott den Menschen erschaffen - warum dieser Planet?

Unsere Erde hat alle lebensbedingten Voraussetzungen für den uns bekannten Körper aus Fleisch und Blut, und dieser Körper ist, wie wir alle nur zu gut mehr oder weniger selbst erlebt haben, "leidensfähig"! In 1Mo 1:27 lesen wir, dass der Mensch "in Seinem Bilde, im Bilde Alueims" erschaffen ist, wir tragen also von Beginn an das göttliche Bild in uns (worüber wir auch einmal nachdenken dürfen). Der hier wichtige Unterschied besteht in unserem leidensfähigen Fleisch und Blut, wobei ja gerade das Blut, unsere Empfindungen, insbesondere Leiden versinnbildlicht (siehe konkordante Stichwortkonkordanz unter "Blut" Seite 399).

Wir stellen bis hierher fest, dass offensichtlich nur auf unserer Erde Geschöpfe mit einem leidensfähigen Körper existieren, womit wir zu den Worte Jesu kommen: ".. einen Körper passt Du Mir an"! Mit anderen Worten sagt Jesus hier: "Vater, es ist Dein Wille, dass Ich auf diese winzige Erde gehen u nd den gleichen menschlichen Körper aus Fleisch und Blut annehme, weil Ich nur in diesem Körper durch Meine Leiden Deine Liebe offenbaren kann!" Damit ergibt sich der Mittelpunkt im All:

Das Kreuz konnte nur auf unserer Erde errichtet werden!

Wir haben gestern dargestellt, dass der Mensch "in Seinem Bilde" erschaffen ist, also durchaus göttliche Veranlagungen in sich trägt, die aber durch die Sünde entartet sind, was aber hier ein anderes Thema wäre. Uns geht es darum, dass unser Körper aus Fleisch und Blut besteht, und damit von Gott bewusst "leidensfähig" gemacht wurde. Und nun kommt das Einmalige:

Gerade diesen leidensfähigen Körper aus Fleisch und Blut nahm der Sohn Gottes an!

Den genauen Werdegang zeigt uns Paulus in Phil 2:5-8. Der Christus, der zuvor in der Gestalt Gottes war (was Fleisch und Blut ausschließt), entäußerte Sich dieser Gottheit und wurde den Menschen gleichgestellt und in der Art und Weise wie ein Mensch erfunden. Dies war der erste Schritt des von Anfang an bereitstehenden Opferlammes!

Können wir überhaupt nur im Geringsten erahnen, was es für unseren Herrn bedeutet haben muss, Seinen herrlichen Stand "wie Gott zu sein" aufzugeben, um "Mensch" zu werden? Sich aus der unendlichen Weite des Alls in die Enge unseres kleinen Planeten Erde zu begeben, und dies auch noch in einem leidensfähigen Körper? Vielleicht erinnern wir uns noch an Hebr 5:7, wo wir keinen erhabenen und über allem stehenden Herrn vorgestellt bekamen, sondern den Menschen "Jesus", der in den Tagen Seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte!

Wir haben gestern Schritt 2, "die Menschwerdung des Sohnes Gottes" angesprochen, nun fehlt eigentlich noch das "Warum dies alles?" Wäre es nicht ohne Leiden, Schmerz und Tod gegangen? Könnte Gott nicht ohne einen Widerwirker Sein Ziel erreichen?

Auch diese Frage wurde von uns schon vielfach gestellt und beantwortet, doch weil sie wohl "die Frage aller Fragen" ist, tun wir es immer wieder! Gottes Wille, nämlich "Seine Liebe zu erzeigen" war: Zuerst ein finsterer Hintergrund (= Sünde und Tod), und dann davor das strahlende Licht Seiner Rettung durch das Blut seines geliebten Sohnes, worin jedes Geschöpf Seine Liebe erkennen kann! Vielleicht hilft uns ein ganz simples Beispiel aus unserem Alltag, dies besser zu verstehen: Wir haben eventuell alle schon furchtbare Zahnschmerzen gehabt, die uns auf das Schlimmste quälen konnten - und wie unendlich froh, ja glücklich waren wir, als der Zahnarzt den Schmerz endlich wegnahm! Verglichen mit diesem Bild wird jeder Mensch einmal seine Sünden erkennen, der eine früher, der andere später, und dann kommt das furchtbare Bewusstsein, "verloren zu sein"! Und wenn dann dieses Bewusstsein den Einzelnen auf das Schlimmste quält, taucht wie der erste Lichtstrahl der aufgehenden Sonne der Name "Jesus" auf!

Und jedes Geschöpf, ob überhimmlisch, irdisch oder unterirdisch, wird in diesem Namen "Jesus" die Liebe des Vaters erkennen, dieKnie beugen und mit der Zunge huldigen (lies Phil 2:10-11).

Hebr 10:6

"An Ganzbrandopfern und solchen für Sünde hast Du kein Wohlgefallen."



Das einmalige Opfer Jesu 11

Warnung vor Rückfall 19

Das Furchtbare des Gerichts 26

Vom Leiden und Mitleiden 32

Warten auf den Kommenden 35