1. Mose - Kapitel 8: Unterschied zwischen den Versionen

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(1Mo 8:1)
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Erahnen wir etwas von dem, was diese Worte beinhalten? Das leibende Vaterherz zeiht Sich in die Stille des Tempels (= das Bild des überhimmlischen Tempels) zurück und niemand darf hier in Seine Nähe kommen!<br/><br/>
 
Erahnen wir etwas von dem, was diese Worte beinhalten? Das leibende Vaterherz zeiht Sich in die Stille des Tempels (= das Bild des überhimmlischen Tempels) zurück und niemand darf hier in Seine Nähe kommen!<br/><br/>
  
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Wir möchten das gest rige Bild, welches uns mit den Worten in [[Offb 15:8]] einen Gott. zeigt, der nicht vor Rache an Seinen Geschöpfen schaumt, sondern Sich in die absolute Stille des Tempels zurückzieht, während draußen, außerhalb des Tempels sich Sein Zorn vollendet!
  
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Ein irdisches menschliches Bild mag uns hier hilfreich sein. Wie ist uns zumute, wenn wir unsere eigenen Kinder oft mit Strenge erziehen müssen? Es ist heute nicht mehr populär, von "Züchtigung" zu sprechen, geschweige denn dies zu praktizieren, weil diesbezügliche Aussagen wie. zum Beispiel [[Hebr 12:6]]+7 im Wort Gottes einfach weggewischt bzw. übergangen werden. Doch schon eine milde Züchtigung unserer Kinder verursacht in uns oft mehr innere Schmerzen als die Kinder erleiden!
  
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Zurück zu [[Offb 15]] dürfen wir mehr als bewegt erkennen, dass Gott leidet! Seine Zorngerichte, die sich über eine verderbte Menschheit ausgießen, sind keine Rache, sondern Zurechtbringung! In [[Offb 3:19]] lesen wir deshalb: "Alle, die Ich lieb habe, überführe und züchtige Ich." Wir lernen durch die gelesenen Worte der Offenbarung, dass Gottes Herz mitleidet, ja dass Er Sich mit Seinem inneren Schmerz in die Stille des Tempels zurückzieht, und niemand Ihn hier stsören darf! Dieses Bild darf uns heute begleiten!<br/><br/>
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Wir kommen von unserem Blick auf den kommenden Zorn Gottes zurück zum Gericht der Sintflut, dass sich ja, wie später in der Offenbarung, über eine verderbte Menschheit ergossen hat - und wenn wir lesen, dass jetzt, wo das Wasser 150 Tage lang stand Alueim der Archeinsassen gedenkt, dürfen wir in großer Ehrfurcht sehen, dass auch dieses Gereicht nicht gefühllos an Gott vorüberging, ja, dass die stille, die über dem Wasser der Sintflut lag, gerade auch Ihn umgab, während die Lebewesen auf Erden ertranken!
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Mit erleuchteten Augen unserer Herzen dürfen wir einen Gott und Vater erkennen, der aus Liebe. züchtigt, weil Züchtigung zurechtbringt! In krassem Gegensatz hierzu steht die herkömmliche Lehre jener Theologie, die dem großen Teil der Menschheit eine vermeintlich ewige Höllenqual zuweist, und dies ewig, ohne Hoffnung! Wie armselig ist dieses Lügengebäude! Ja, gemäß [[1Sam 2:6]] führt Er tatsächlich die Verderbten in den Scheol hinab, aber ... " und führt herauf."
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Und jetzt gehen wir noch einmal zu [[Offb 15:8]], wo noch etwas steht, was wir zuvor übergangen haben: "Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch, von '''der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht.'''" Die Herrlichkeit und Macht Gottes offenbart sich in diesen Worten <u>nicht</u> in Stärke, sondern im Mitleiden, und dies  mit Seiner verderbten Menschheit, die Er liebt!<br/><br/>
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Wir weichen heute noch etwas mehr von. unserem Leitvers ab, aber die letzten Tage haben uns so massiv an das mitfühlende Herz Gottes gezogen, dass wir hier auch einen Blick <u>auf uns</u> tun wollen, und dies bezüglich jener Leiden, die wir gerade um der anderen, auch anders gesinnten Gläubigen willen ertragen sollen:
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So sagt uns [[Kol 3:12]]: "Daher ziehet an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte: '''innigstes Mitleid'''..." Und im Blick auf jene gläubige, die anders als wir gesinnt sind, schreibt Paulus in [[Phil 2:1]]: "Wenn nun irgendein Zuspruch in Christus, wenn irgendein Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn '''innerste Regung und Mitleid''' noch etwas gelten...".
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Die obigen zwei Aussagen unsere Apostels sind eine Aufforderung an uns und betreffen <u>unseren Wandel</u>. Und hier, liebe Geschwister, ist noch sehr viel Mangel vorhanden, ja es mangelt an allen Ecken und Enden! Wir können in der Tat unsere Mitgläubigen in der Erkenntnis überholen, was auch [[Phil 3:16]] bestätigt, aber hier gilt es Regeln zu beachten, denn unser Fleisch macht uns gerade in diesem Fall sehr schnell hochmütig! Und hier sollten (müssten) wir dagegen ankämpfen und lernen, demütig zu sein, ja mit den Erkenntnisschwachen mitzuleiden!<br/><br/>
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Wir sprachen gestern von unserem Wandel, und dies im Hinblick auf das Mitleid bzw. Mitleiden. Es gab die Aufforderung Pauli: "Ziehet an..."! Wir können uns aber, und dies muss gleich gesagt werden, mit unserem Wandel die Rettung in der Gnade <u>'''nicht'''</u> verdienen, dies ist allein Gottes Gnadengabe an uns, wir bezeichnen es als "unsere '''Stellung in Christus'''"! Niemand und nichts kann sie uns mehr nehmen! Aber:
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Wir werden belohnt, wenn wir uns in unserem Wandel mühen, gerade auch Mitleid anzuziehen, was ja [[1Kor 3:8]] bestätigt. Und um diesen Lohn geht es vor der Preisrichterbühne des Christus, vor der wir <u>'''nach'''</u> unserer Entrückung alle offenbar gemacht werden müssen, damit ein jeder das wiederbekomme, was er durch den Körper verübte, sei es gut oder schlecht (siehe [[2Kor 5:10]]). Bei diesem Lohn geht es aber, und das muss uns wichtig werden - um unsere zukünftigen Aufgaben in den überhimmlischen Regionen. Wer ein eharte Gesinnun gmit nach oben bnimmt, mus snicht nu r korrigiert werden, sondern wird von manchen Aufgaben ausgeschlossen sein!
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Obiges schreibe wir hier aber nicht, um Angst zu machen, sondern. um uns anzuspornen, um unsere Augen auf das zu richten, was hier auf Erden für uns wesentlich ist. Die Worte in [[Phil 1:10]] stehen dafür!<br/><br/>
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Wir kommen langsam wieder zurück zu unserem Leitvers, wo uns ja das Herz unseres himmlischen Vaters tief bewegen durfte, indem wir darzustellen versuchten, wie Er Sich in die Stille. zurückzog (wobei uns die Aussage in [[Offb 15:8]] dienen durfte).
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Passend dazu sind auch die Aussagen in [[2Kor 1:3]], wo wir lesen: "Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater allen Mitleids und Gott allen Zuspruchs..." und die Worte in Röm 12:1: "Ich spreche euch nun zu, Brüder (im Hinblick auf die Mitleidserweisungen Gottes), ..." In beiden Fällen wird uns hier der Vater vor Augen gestellt, der Mitleid in Sich trägt und uns Seine Mitleidserweisungen immer wieder zeigt. Und mit diesem Bild Gottes in unseren Herzen gehen wir zu den Eingangsworten in unserem Leitvers: "Und es gedenkt Alueim..."
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Jetzt, wo es darum geht, das todbringende Wasser wieder zu senken, nachdem es seine schreckliche Aufgabe erfüllt hat, tritt Alueim wieder in Erscheinung - Er hat Sich einen Überrest in der Arche sicher aufbewahrt, und - Er gedenkt jetzt ihrer!
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Wenn wir uns jetzt erneut in das Herz Gottes versetzen, so dürfen wir darin "Freude" sehen, Freude darüber, dass es einen Neuanfang gibt, ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte!<br/><br/>
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Vierzig Tage und vierzig Nächte wuchs die Flut an, und ein hundert und fünfzig Tage war das Wasser auf der Erde, das Gericht findet sein Ende. Es durfte uns bewegen, dass Gott nicht zufrieden zuschaute, wie die Menschen umkamen, vielmehr litt Er mit! Nun aber wendet sich Sein Blick auf Noah, Er gedenkt der Archeinsassen, und dies mit neuer Freude, denn ein Neubeginn mit der Menschheit steht bevor. Wir schreiben dies so mutig, weil Gott uns Selbst in den Sohnesstand versetzt hat (siehe [[Röm 8:15]] ff),  und als "Söhne" ist es ja nicht abwegig, uns mit den Gefühlen unseres Vaters zu beschäftigen, zu versuchen, uns in Ihn hineinzuversetzen - der Vater sehnt Sich nach uns!
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In dem <u>nach vorne</u> gerichteten "Gedenken" liegt aber auch, dass Got tnun nicht mehr nach hinten schaut, sondern nach vorne auf die Archeinsassen, wo das zukünftig Neue liegt. Das Zurückliegende hat seine (berechtigte) Zeit gehabt, nun ist es abgeschlossen, was uns heute an Paulus erinner darf, der ebenfalls einen Schlussstrich unter das Zurückliegende machen musste, um mit Kraft und Freude sich auf jenes auszurichten, was vor ihm lag, wir lesen hiervon in [[Phil 3:3]]. Bei Paulus ging es um sein altes Leben unter dem Gesetz, welches er nun hinter sich ließ und, nachdem ihm seine Gerechtigkeit durch den Glauben Christi Jesu hell aufleuchtete, streckte er sich nach dem vor ihm Liegenden aus, seiner überhimmlischen Berufung!<br/><br/>
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Heute sei zuerst noch einmal die gestern schon angesprochene Frage angebracht: Dürfen oder können wir uns wie in den letzten Tagen so vertieft in Gott hineinversetzen? Steht es uns überhaupt zu, Derartiges zu sagen? Ist Gott nicht Geist und demnach unsichtbar?
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Wohl steht in [[1Jo 4:12]], dass niemand Gott jemals geschaut hat, dies bezieht sich aber auf die Menschen auf der Erde. Wenn wir jedoch ab Vers 12 weiter lesen (bis Vers 16), erkennen wir, dass der geistliche Gläubige heute schon ein inniges Verhältnis zum Vater haben darf: Er in uns und wir in Ihm! Das Bindeglied ist Seine Liebe!
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Doch zwischen Seiner und unserer Liebe steht ein weiteres entscheidendes Bindeglied: '''Jesus Christus'''! Er hat diese Verbindung ja erst möglich gemacht.
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Wir möchten auch noch einmal auf das gestern zitierte Wort in [[Röm 8:15]]ff hinweisen, das uns sagt, dass wir "Söhne Gottes" sind, wobei wir heute hinzufügen, dass dieser Sohnesstand auch nur "in Ihm, unserem Herrn und Haupt" möglich sein kann!
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Wo nun Liebe zwischen Vater und Söhnen besteht, darf, ja soll auch darüber nachgedacht werden, was und wie der Vater empfindet - es bringt uns näher zu Ihm!<br/><br/>
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Die Worte unseres Leitverses: "Und es gedenkt Alueim..." haben uns weit geführt, nun dürfen wir aber auch noch im Nachhinein miterleben, <u>wie</u> Gott handelt: Er lässt einen Wind über die Erde fegen! Das ist für uns erst einmal eine einfache und verständliche Aussage - doch Gottes Wort geht tiefer, denn Wind steht auch für Geist!
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Im Hebräischen gibt es da Wort "''ruach''", im Griechischen "''pneuma''", die beide in enger Beziehung stehen, was wir berstehen, wenn wir in der konkordanten Stichwortkonkordanz (Seite 452) unter "Geist" lesen,dass hier auch "Windhauch, Windstoß" angeführt ist. In der weiteren Ausführung lesen wir unter anderem, dass hier die göttliche Kraft angesprochen ist, die etwas in bewegu ng bringt. Wir sehen mit diesem Wissen also nicht nur den bekannten Wind, sondern den geist Gottes wirken, der etwas in Bewegung bringt, hier nämlich eine riesig stehende Wassermasse (was uns an [[1Mo 1:2]]b erinnert, wo der Geist Alueims über der Fläche des Wassers vibrierte).
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Wir wollen das riesige Gebiet des Geistes hier nur derart streifen, indem wir in Verbindung mit dem Wind darauf hinweisen, dass wir es hier in der höchsten Bedeutung mit "der Kraft Gottes" zu tun haben, die sich in vielfältiger Art und Weise auswirkt; auf uns geblickt auch derart, dass uns diese Kraft versiegelt, uns Gewissheit und Sicherheit gibt (siehe [[Eph 1:13]]).<br/><br/>
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===1Mo 8:2-3===
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:'''''"Und es werden verstopft die Quellen des Unterwasser-Chaos und die Spalten der Himmel. Und gewehrt wird dem Herabguss aus den Himmeln. Und es kehren die Wasser zruück von der Erde, sie gehen und kehren zurück. Und es schwinden die Wasser am Ende von hundert und fünfzig Tagen."'''''
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Wir haben gesehen, wie das Wasser der Flut von oben als Regen, und durch Wasser von unten aus den Quellen des Unterwasser-Chaos (Luther = Quellen der Tiefe) entstand, nun kehrt es dahin zurück, wo es herkam. Bewegt hat es der Wind, hinter dem wir den Geist Gottes sehen dürfen. Damit könnten wir, wie schön öfters, diesen Vers verlassen. und weitergehen, aber etwas muss uns reizen, noch etwas zu verweilen, das Wort "Unterwasser-Chaos" - was beinhaltet diese Bezeichnung?
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Direkt spannend wird es, wenn wir sehen, dass wir diesem Wort in unserer Bibel öfters begegnen, wir greifen einmal vor auf [[1Mo 49:25]], wo Jakob seinen Sohn Joseph segnet, und zwar "Segnungen von den Himmeln oben und Segnungen des Unterwasser-Chaos, das da liegt drunten"! Das bedeutet, dass gerade Joseph , der ja in besonderer Weise ein Bild Christi Jesu abschattet, nicht. nur durch Wasser von den Himmeln gesegnet werden sollte, sondern gerade auch durch das Unterwasser-Chaos von unten!
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Wenn wir jetzt das oben Gesagte in uns bewegen, merken wir, dass hier nicht nur ein Hohlraum unter der Erde gemeint sein kann, wohin das Wasser abfließt, sondern ein Raum (Räume), die mehr be deuten und auch mehr beinhalten, was uns drastisch die Aussage in [[Offb 9:1]] zeigt.<br/><br/>
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Wer von uns aufmerksam [[Offb 9:1]] gelesen hat, mag erahnen, dass das Unterwasser-Chaos weit mehr beherbergt, als nur Wasser, was ja auch die besondere Segnung des Joseph, die wir gestern ansprachen, belegt.
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Wir geben heute zusätzlich zu bedenken, dass nicht nur die Räume auf, sondern auch '''unter''' der Erde bewohnt sind. Dazu ist es notwendig, dass wir uns zueigen machen, dass es Geschöpfe Gottes gibt, die auch unter ganz anderen Lebensbedingungen, wie wir Menschen sie kennen und benötigen, leben können! Erinnern wir uns hierbei nur an Daniel und den Feuerofen, in welchem sich nicht nur Daniel, sondern noch weitere Gestalten offensichtlich frei und ungehindert in größter Feuersglut und Hitze bewegten (die aber im Fall Joseph <u>nicht</u> von unten, sondern <u>von oben</u> kamen).
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Wir gehen zurück zu Joseph bzw. zu Christus Jesus und zum Segen des Unterwasser-Chaos: In [[Phil 2:9]]-11 lesen wir Wunderbares: Zuerst, dass Gott Seinen Sohn überaus hoch erhöht hat und Ihn mit dem Namen "'''Jesus'''" begnadet hat! Wenn dies der Vater tut, wie teuer und unendlich kostbar muss uns dann dieser Namen '''Jesus''' sein! Bleiben wir heute hier stehen: In [[Phil 2:6]]-8 wird uns in wenigen Worten dargelegt, wie sich Gottes Liebe vor Seiner Schöpfung erzeigte: Im Leiden und Sterben Jesu! <u>'''Darum'''</u> hat Gott Ihn überaus hoch erhöht!<br/><br/>
  
 
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Auszug aus der Arche 15<br/><br/>
 
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Das Dankopfer Noahs 20<br/><br/>
 
Das Dankopfer Noahs 20<br/><br/>

Version vom 5. März 2024, 11:41 Uhr

Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 8

Zurückgehen der Wasser
Auszug aus der Arche
Das Dankopfer Noahs

Zurückgehen der Wasser

1Mo 8:1

"Und es gedenkt Alueim an Noah und an jedes Wildgetier und an jedes zahme Tier und an jeden Flügler und jeden Kriecher, der mit ihm ist in der Arche. Und es lässt Alueim einen Wind wehen über die Erde, und die Wasser lassen nach."

Rund fünf Monate (150 Tage) stand das Wasser, und es muss eine (fast schon) unheimliche Stille über der Erde gelegen haben, wie sie uns heute völlig unbekannt sein dürfte. Und in diese absolute Stille hinein tritt gemäß unserem neuen Leitvers Alueim - Er gedenkt an Noah und die Insassen der Arche. Aber wo waren Seine Gedanken vorher?

Wir fragen oben bewusst provokativ, denn Gott ist ja überall! Doch wir haben in der Verbindung mit den letzten sieben Schalen in Offb 15:1 ff mit welchen der Zorn Gottes vollendet sein wird, ein Bild, welches unser ganzes Zartgefühl abverlangt, denn: Wir dürfen in wenigen Worten (Offb 15:8) einen Blick in das Herz Gottes tun! So lesen wir hier in der Zeit, wo eines der vier Tiere den sieben Boten sieben goldene Schale gab, die bis zum Rand voll mit dem Grimm Gottes waren:

"Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht. Niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Boten vollendet waren."

Erahnen wir etwas von dem, was diese Worte beinhalten? Das leibende Vaterherz zeiht Sich in die Stille des Tempels (= das Bild des überhimmlischen Tempels) zurück und niemand darf hier in Seine Nähe kommen!

Wir möchten das gest rige Bild, welches uns mit den Worten in Offb 15:8 einen Gott. zeigt, der nicht vor Rache an Seinen Geschöpfen schaumt, sondern Sich in die absolute Stille des Tempels zurückzieht, während draußen, außerhalb des Tempels sich Sein Zorn vollendet!

Ein irdisches menschliches Bild mag uns hier hilfreich sein. Wie ist uns zumute, wenn wir unsere eigenen Kinder oft mit Strenge erziehen müssen? Es ist heute nicht mehr populär, von "Züchtigung" zu sprechen, geschweige denn dies zu praktizieren, weil diesbezügliche Aussagen wie. zum Beispiel Hebr 12:6+7 im Wort Gottes einfach weggewischt bzw. übergangen werden. Doch schon eine milde Züchtigung unserer Kinder verursacht in uns oft mehr innere Schmerzen als die Kinder erleiden!

Zurück zu Offb 15 dürfen wir mehr als bewegt erkennen, dass Gott leidet! Seine Zorngerichte, die sich über eine verderbte Menschheit ausgießen, sind keine Rache, sondern Zurechtbringung! In Offb 3:19 lesen wir deshalb: "Alle, die Ich lieb habe, überführe und züchtige Ich." Wir lernen durch die gelesenen Worte der Offenbarung, dass Gottes Herz mitleidet, ja dass Er Sich mit Seinem inneren Schmerz in die Stille des Tempels zurückzieht, und niemand Ihn hier stsören darf! Dieses Bild darf uns heute begleiten!

Wir kommen von unserem Blick auf den kommenden Zorn Gottes zurück zum Gericht der Sintflut, dass sich ja, wie später in der Offenbarung, über eine verderbte Menschheit ergossen hat - und wenn wir lesen, dass jetzt, wo das Wasser 150 Tage lang stand Alueim der Archeinsassen gedenkt, dürfen wir in großer Ehrfurcht sehen, dass auch dieses Gereicht nicht gefühllos an Gott vorüberging, ja, dass die stille, die über dem Wasser der Sintflut lag, gerade auch Ihn umgab, während die Lebewesen auf Erden ertranken!

Mit erleuchteten Augen unserer Herzen dürfen wir einen Gott und Vater erkennen, der aus Liebe. züchtigt, weil Züchtigung zurechtbringt! In krassem Gegensatz hierzu steht die herkömmliche Lehre jener Theologie, die dem großen Teil der Menschheit eine vermeintlich ewige Höllenqual zuweist, und dies ewig, ohne Hoffnung! Wie armselig ist dieses Lügengebäude! Ja, gemäß 1Sam 2:6 führt Er tatsächlich die Verderbten in den Scheol hinab, aber ... " und führt herauf."

Und jetzt gehen wir noch einmal zu Offb 15:8, wo noch etwas steht, was wir zuvor übergangen haben: "Da füllte sich der Tempel dicht mit Rauch, von der Herrlichkeit Gottes und Seiner Macht." Die Herrlichkeit und Macht Gottes offenbart sich in diesen Worten nicht in Stärke, sondern im Mitleiden, und dies mit Seiner verderbten Menschheit, die Er liebt!

Wir weichen heute noch etwas mehr von. unserem Leitvers ab, aber die letzten Tage haben uns so massiv an das mitfühlende Herz Gottes gezogen, dass wir hier auch einen Blick auf uns tun wollen, und dies bezüglich jener Leiden, die wir gerade um der anderen, auch anders gesinnten Gläubigen willen ertragen sollen:

So sagt uns Kol 3:12: "Daher ziehet an als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte: innigstes Mitleid..." Und im Blick auf jene gläubige, die anders als wir gesinnt sind, schreibt Paulus in Phil 2:1: "Wenn nun irgendein Zuspruch in Christus, wenn irgendein Trost der Liebe, wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn innerste Regung und Mitleid noch etwas gelten...".

Die obigen zwei Aussagen unsere Apostels sind eine Aufforderung an uns und betreffen unseren Wandel. Und hier, liebe Geschwister, ist noch sehr viel Mangel vorhanden, ja es mangelt an allen Ecken und Enden! Wir können in der Tat unsere Mitgläubigen in der Erkenntnis überholen, was auch Phil 3:16 bestätigt, aber hier gilt es Regeln zu beachten, denn unser Fleisch macht uns gerade in diesem Fall sehr schnell hochmütig! Und hier sollten (müssten) wir dagegen ankämpfen und lernen, demütig zu sein, ja mit den Erkenntnisschwachen mitzuleiden!

Wir sprachen gestern von unserem Wandel, und dies im Hinblick auf das Mitleid bzw. Mitleiden. Es gab die Aufforderung Pauli: "Ziehet an..."! Wir können uns aber, und dies muss gleich gesagt werden, mit unserem Wandel die Rettung in der Gnade nicht verdienen, dies ist allein Gottes Gnadengabe an uns, wir bezeichnen es als "unsere Stellung in Christus"! Niemand und nichts kann sie uns mehr nehmen! Aber:

Wir werden belohnt, wenn wir uns in unserem Wandel mühen, gerade auch Mitleid anzuziehen, was ja 1Kor 3:8 bestätigt. Und um diesen Lohn geht es vor der Preisrichterbühne des Christus, vor der wir nach unserer Entrückung alle offenbar gemacht werden müssen, damit ein jeder das wiederbekomme, was er durch den Körper verübte, sei es gut oder schlecht (siehe 2Kor 5:10). Bei diesem Lohn geht es aber, und das muss uns wichtig werden - um unsere zukünftigen Aufgaben in den überhimmlischen Regionen. Wer ein eharte Gesinnun gmit nach oben bnimmt, mus snicht nu r korrigiert werden, sondern wird von manchen Aufgaben ausgeschlossen sein!

Obiges schreibe wir hier aber nicht, um Angst zu machen, sondern. um uns anzuspornen, um unsere Augen auf das zu richten, was hier auf Erden für uns wesentlich ist. Die Worte in Phil 1:10 stehen dafür!

Wir kommen langsam wieder zurück zu unserem Leitvers, wo uns ja das Herz unseres himmlischen Vaters tief bewegen durfte, indem wir darzustellen versuchten, wie Er Sich in die Stille. zurückzog (wobei uns die Aussage in Offb 15:8 dienen durfte).

Passend dazu sind auch die Aussagen in 2Kor 1:3, wo wir lesen: "Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater allen Mitleids und Gott allen Zuspruchs..." und die Worte in Röm 12:1: "Ich spreche euch nun zu, Brüder (im Hinblick auf die Mitleidserweisungen Gottes), ..." In beiden Fällen wird uns hier der Vater vor Augen gestellt, der Mitleid in Sich trägt und uns Seine Mitleidserweisungen immer wieder zeigt. Und mit diesem Bild Gottes in unseren Herzen gehen wir zu den Eingangsworten in unserem Leitvers: "Und es gedenkt Alueim..."

Jetzt, wo es darum geht, das todbringende Wasser wieder zu senken, nachdem es seine schreckliche Aufgabe erfüllt hat, tritt Alueim wieder in Erscheinung - Er hat Sich einen Überrest in der Arche sicher aufbewahrt, und - Er gedenkt jetzt ihrer!

Wenn wir uns jetzt erneut in das Herz Gottes versetzen, so dürfen wir darin "Freude" sehen, Freude darüber, dass es einen Neuanfang gibt, ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte!

Vierzig Tage und vierzig Nächte wuchs die Flut an, und ein hundert und fünfzig Tage war das Wasser auf der Erde, das Gericht findet sein Ende. Es durfte uns bewegen, dass Gott nicht zufrieden zuschaute, wie die Menschen umkamen, vielmehr litt Er mit! Nun aber wendet sich Sein Blick auf Noah, Er gedenkt der Archeinsassen, und dies mit neuer Freude, denn ein Neubeginn mit der Menschheit steht bevor. Wir schreiben dies so mutig, weil Gott uns Selbst in den Sohnesstand versetzt hat (siehe Röm 8:15 ff), und als "Söhne" ist es ja nicht abwegig, uns mit den Gefühlen unseres Vaters zu beschäftigen, zu versuchen, uns in Ihn hineinzuversetzen - der Vater sehnt Sich nach uns!

In dem nach vorne gerichteten "Gedenken" liegt aber auch, dass Got tnun nicht mehr nach hinten schaut, sondern nach vorne auf die Archeinsassen, wo das zukünftig Neue liegt. Das Zurückliegende hat seine (berechtigte) Zeit gehabt, nun ist es abgeschlossen, was uns heute an Paulus erinner darf, der ebenfalls einen Schlussstrich unter das Zurückliegende machen musste, um mit Kraft und Freude sich auf jenes auszurichten, was vor ihm lag, wir lesen hiervon in Phil 3:3. Bei Paulus ging es um sein altes Leben unter dem Gesetz, welches er nun hinter sich ließ und, nachdem ihm seine Gerechtigkeit durch den Glauben Christi Jesu hell aufleuchtete, streckte er sich nach dem vor ihm Liegenden aus, seiner überhimmlischen Berufung!

Heute sei zuerst noch einmal die gestern schon angesprochene Frage angebracht: Dürfen oder können wir uns wie in den letzten Tagen so vertieft in Gott hineinversetzen? Steht es uns überhaupt zu, Derartiges zu sagen? Ist Gott nicht Geist und demnach unsichtbar?

Wohl steht in 1Jo 4:12, dass niemand Gott jemals geschaut hat, dies bezieht sich aber auf die Menschen auf der Erde. Wenn wir jedoch ab Vers 12 weiter lesen (bis Vers 16), erkennen wir, dass der geistliche Gläubige heute schon ein inniges Verhältnis zum Vater haben darf: Er in uns und wir in Ihm! Das Bindeglied ist Seine Liebe!

Doch zwischen Seiner und unserer Liebe steht ein weiteres entscheidendes Bindeglied: Jesus Christus! Er hat diese Verbindung ja erst möglich gemacht.

Wir möchten auch noch einmal auf das gestern zitierte Wort in Röm 8:15ff hinweisen, das uns sagt, dass wir "Söhne Gottes" sind, wobei wir heute hinzufügen, dass dieser Sohnesstand auch nur "in Ihm, unserem Herrn und Haupt" möglich sein kann!

Wo nun Liebe zwischen Vater und Söhnen besteht, darf, ja soll auch darüber nachgedacht werden, was und wie der Vater empfindet - es bringt uns näher zu Ihm!

Die Worte unseres Leitverses: "Und es gedenkt Alueim..." haben uns weit geführt, nun dürfen wir aber auch noch im Nachhinein miterleben, wie Gott handelt: Er lässt einen Wind über die Erde fegen! Das ist für uns erst einmal eine einfache und verständliche Aussage - doch Gottes Wort geht tiefer, denn Wind steht auch für Geist!

Im Hebräischen gibt es da Wort "ruach", im Griechischen "pneuma", die beide in enger Beziehung stehen, was wir berstehen, wenn wir in der konkordanten Stichwortkonkordanz (Seite 452) unter "Geist" lesen,dass hier auch "Windhauch, Windstoß" angeführt ist. In der weiteren Ausführung lesen wir unter anderem, dass hier die göttliche Kraft angesprochen ist, die etwas in bewegu ng bringt. Wir sehen mit diesem Wissen also nicht nur den bekannten Wind, sondern den geist Gottes wirken, der etwas in Bewegung bringt, hier nämlich eine riesig stehende Wassermasse (was uns an 1Mo 1:2b erinnert, wo der Geist Alueims über der Fläche des Wassers vibrierte).

Wir wollen das riesige Gebiet des Geistes hier nur derart streifen, indem wir in Verbindung mit dem Wind darauf hinweisen, dass wir es hier in der höchsten Bedeutung mit "der Kraft Gottes" zu tun haben, die sich in vielfältiger Art und Weise auswirkt; auf uns geblickt auch derart, dass uns diese Kraft versiegelt, uns Gewissheit und Sicherheit gibt (siehe Eph 1:13).

1Mo 8:2-3

"Und es werden verstopft die Quellen des Unterwasser-Chaos und die Spalten der Himmel. Und gewehrt wird dem Herabguss aus den Himmeln. Und es kehren die Wasser zruück von der Erde, sie gehen und kehren zurück. Und es schwinden die Wasser am Ende von hundert und fünfzig Tagen."

Wir haben gesehen, wie das Wasser der Flut von oben als Regen, und durch Wasser von unten aus den Quellen des Unterwasser-Chaos (Luther = Quellen der Tiefe) entstand, nun kehrt es dahin zurück, wo es herkam. Bewegt hat es der Wind, hinter dem wir den Geist Gottes sehen dürfen. Damit könnten wir, wie schön öfters, diesen Vers verlassen. und weitergehen, aber etwas muss uns reizen, noch etwas zu verweilen, das Wort "Unterwasser-Chaos" - was beinhaltet diese Bezeichnung?

Direkt spannend wird es, wenn wir sehen, dass wir diesem Wort in unserer Bibel öfters begegnen, wir greifen einmal vor auf 1Mo 49:25, wo Jakob seinen Sohn Joseph segnet, und zwar "Segnungen von den Himmeln oben und Segnungen des Unterwasser-Chaos, das da liegt drunten"! Das bedeutet, dass gerade Joseph , der ja in besonderer Weise ein Bild Christi Jesu abschattet, nicht. nur durch Wasser von den Himmeln gesegnet werden sollte, sondern gerade auch durch das Unterwasser-Chaos von unten!

Wenn wir jetzt das oben Gesagte in uns bewegen, merken wir, dass hier nicht nur ein Hohlraum unter der Erde gemeint sein kann, wohin das Wasser abfließt, sondern ein Raum (Räume), die mehr be deuten und auch mehr beinhalten, was uns drastisch die Aussage in Offb 9:1 zeigt.

Wer von uns aufmerksam Offb 9:1 gelesen hat, mag erahnen, dass das Unterwasser-Chaos weit mehr beherbergt, als nur Wasser, was ja auch die besondere Segnung des Joseph, die wir gestern ansprachen, belegt.

Wir geben heute zusätzlich zu bedenken, dass nicht nur die Räume auf, sondern auch unter der Erde bewohnt sind. Dazu ist es notwendig, dass wir uns zueigen machen, dass es Geschöpfe Gottes gibt, die auch unter ganz anderen Lebensbedingungen, wie wir Menschen sie kennen und benötigen, leben können! Erinnern wir uns hierbei nur an Daniel und den Feuerofen, in welchem sich nicht nur Daniel, sondern noch weitere Gestalten offensichtlich frei und ungehindert in größter Feuersglut und Hitze bewegten (die aber im Fall Joseph nicht von unten, sondern von oben kamen).

Wir gehen zurück zu Joseph bzw. zu Christus Jesus und zum Segen des Unterwasser-Chaos: In Phil 2:9-11 lesen wir Wunderbares: Zuerst, dass Gott Seinen Sohn überaus hoch erhöht hat und Ihn mit dem Namen "Jesus" begnadet hat! Wenn dies der Vater tut, wie teuer und unendlich kostbar muss uns dann dieser Namen Jesus sein! Bleiben wir heute hier stehen: In Phil 2:6-8 wird uns in wenigen Worten dargelegt, wie sich Gottes Liebe vor Seiner Schöpfung erzeigte: Im Leiden und Sterben Jesu! Darum hat Gott Ihn überaus hoch erhöht!



Auszug aus der Arche 15

Das Dankopfer Noahs 20