1. Mose - Kapitel 10

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Abschrift: 1. Buch Mose (Band I -X) (2017/21)
aus der Reihe "Christi unausspürbarer Reichtum"
von Gerhard Groß (+ 2022)

Mit freundlicher Erlaubnis von Gerhard Groß, Balingen
Der Hebräerbrief ist als Schrift noch erhältlich

siehe weitere Abschriften
Inhaltsverzeichnis

In Bearbeitung

1. Buch Mose - Kapitel 10

Die Geburtslinien der Söhne Noahs

Die Geburtslinien der Söhne Noahs

1Mo 10:1

"Und dies sind die Chroniken der Söhne Noahs, Sem Ham und Japhet. Und Söhne werden ihnen geboren nach der Flut."

Mit dem neuen Kapitel lassen wir alles Bisherige hinter uns. Es beginnt ein neuer Äon und eine neue Verwaltung, ,das Klima auf der Erde ist völlig verändert, es vollziehen sich im Kommenden ungeheure Kontinentalverschiebungen, das heißt, die bisher in einem Kontinent vereinte Erde teilt sich in verschiedene Kontinente auf, die gesamte Tierwelt hat ihre Vertrautheit mit den Menschen verloren und lebt in Furcht vor ihnen, die Speise ändert sich bei Mensch und Tier und die in der Familie Noahs einheitliche Sprache wird aufgeteilt. Dazu lesen wir in Vers 5 zum ersten mal von "Nationen". Wir sehen, dass kolossale Ereignisse und Umwälzungen bevorstehen.

"Chroniken" werden zumeist als "langweilig" gesehen, weil sie fast endlose Namen aufreihen. Doch wie schon in den Chroniken ab 1Mo 5 wollen wir versuchen, auch jetzt wieder Spannung aufkommen zu lassen, denn ganz so langweilig sind auch die jetzigen Chroniken nicht, zeigen sie uns doch die drei Völkerlinien auf, von denen unsere heutige Menschheit abstammt. Dabei wollen wir als Erstes in Vers 2 "Japhet" unterstreichen, in Vers 6 "Ham" und in Vers 21 "Sem". Damit haben wir eine grobe Übersicht über die drei Völkerströme. Diese Übersicht zeigt uns erstaunlicherweise: über Japhet haben wir nur 3 Verse, bei Ham hingegen sind es 16 Verse, und Sem umfasst 11 Verse unseres Kapitels ... eine sehr ungleich Aufteilung; dazu nimmt gerade Ham, der den Fluch verkörpert, diem eisten Verse ein - es könnte also doch interessant werden!

Bevor wir in die Chronik selbst einsteigen, machen wir noch ein Experiment: Wir überfliegen alle Namen in diesem 10. Kapitel, und kennzeichnen jene Namen, die uns spontan von irgendwoher bekannt vorkommen: Bei mir, dem Verfasser dieser Zeilen , waren es ausschließlich Namen der Linie Ham, und hier Namen wie "Nimrod, Assur, Ninive, Amoriter, Sidon, Gaza, Sodom und Gomorra", worunter auch Städte und Völkernamen sind. Die Namen der beiden anderen Söhne Japheth und Sem waren mir ziemlich fremd!

Das Obige soll uns zeigen, dass uns gerade aus der Linie "Ham" viel in Erinnerung ist, zumeist im negativen Sinn, was damit zusammenhängt, dass auf dem geschlecht Kanaans der Fluch über Hams kleinen Sohn zum Vorschein kommt, er wird nich tnur Knecht, sondern auch der ständige Feind und Prüfstein des späteren Volkes Israel werden.

Und noch eine grobe Linie wollen wir an dieser Stelle ziehen: Während die Linie "Sem", aus der das spätere Volk Israel entsteht, sich in relativ engem Umkreis ausbreitet, dehnen sich die Nachkommen Hams weiter in Richtung afrikanischer Kontinent aus, und die Nachkommen Japhets, zu denen wir un szählen, zieht es am weitesten weg, sie besiedeln letztlich alle Konitnente, die später entstehen werden. Wenn wir jetzt bedenken, liebe Geschwister, wie gewaltig das Folgende vor uns steht, lasst uns in einen Psalm bzw. lLied nach Asaph mit einstimmen: "Wir huldigen Dir, Elohim, wie huldigen, denn Dein Name ist nahe (Ps 75:2) und der Name ist "Jesus"

1Mo 10:2-5

"Die Söhne Japhets: Gomer und Magog und Media und Javan und Elisha und Thubal, und Meshek und Thiras. Und die Söhne Gomers: Ashkenas und Riphath und Throgarma. Und die Söhne Javans: Elisha und Tharshish, Kithim und Rodanim. Von diesen teilen sich die Küstenbewohner der Nationen in ihren Ländern, jeder Mann n ach seiner Zunge, nach seinen Sippen, nach ihren Nationen."

Nachdem wir in 1Mo 6:10, 1Mo 9:18 und 1Mo 10:1 die Söhne Noahs immer in der Reihenfolge "Sem, Ham, Japhet" vorliegen hatten, was den Schluss zulässt, "Sem" sei der Erstgeborene, steht jetzt merkwürdigerweise "Japhet" an erster Stelle der Chronik - ist dies Zufall oder hat das etwas zu bedeuten?

Bedenken wir einmal: Aus Japhet stammen zum überwiegenden Teil die Glieder am Körper Christi Jesu, also auch wir! Und über uns lesen wir in Eph 1:4. unter anderem, dass Gott uns in Christus vor dem Niederwurf der Welt auserwählt hat! Und warum und wozu hat Er uns auserwählt? Dreimal lesen wir im ersten Kapitel des Epheserbriefes das "warum", zuerst in Eph 1:6 "... zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten Begnadet". Dann in Eph 1:12: "... zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit", und dies noch einmal in Eph 1:14. Wir sind die Erstlinge, die unvergängliches Leben in dem Namen "Jesus" erhalten, und wir sind die ersten, die als "Auserwählte" in der Schrift genannt werden, nämlich "auserwählt vor dem Niederwurf der Welt! Und unser Gott und Vater würdigt in Seinem Wort Seine Erstlinge, indem jetzt, wo es um die Chronik geht, Japhet an die erste Stelle vor Sem und Ham gestellt wird! Und tatsächlich lesen wir später noch in 1Mo 10:21 von Japhet, dem Ältesten.

Wir gehen erst n och einmal zu dem gestrigen letzten Teil bzw. der Frage, "warum und wozu hat Gott uns auserwählt?" Die erste Antwort lasen wir in Eph 1:6, was uns heute, am Anfang der Chroniken, erfreuen darf:

Wir sind einmal "zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade auserwählt, die uns in dem Geliebten begnadet"! In Japhet darf uns also die Herrlichkeit Seiner Gnade aufleuchten, die nicht nur herrlich ist, sondern auch "überströmend"! Damit werden wir zu Röm 5:20 geführt, wo unser Apostel Paulus quasi ein Resümee über sein Leben führt: "Wo aber die Sünde zunimmt, da strömt die Gnade über ..."! Damit ist auch unser Leben gemeint. Sind wir nicht auch nur zu. oft über unser Unvermögen verzagt? Leiden wir nicht auch oft unter unserem Fleisch, das sich an allen Ecken und Kanten unseres Alltags regt? Und dann sagt uns Gott in Seinem Wort liebevoll gerade dort, wo wir verzweifelt nach Ihm rufen, was Gnade alles kann: Sie bewirkt alles - und das überströmend!!!

Die Gnade steht beim Lobpreis im Epheserbrief also an erster Stelle, noch vor dem Lobpreis Seiner Herrlichkeit - und Japhet rückt jetzt auch an die erste Stelle und brachte uns "in Ihm Begnadete" mit der Gnade in Verbindung.

Wir lassen absichtlich die platzraubende Aufzählung der Namen stehen, damit wir jene frühen Namen in uns aufnehmen. Bedenken wir, es sind die ersten Menschen nach der Flut, welche die erde besiedelt haben, und - wir kennen ihre Namen!!! Welcher weltliche Wissenschaftler kann da auch nur im Geringsten mit uns mithalten!!!

Die Chronik von Japhet zählt uns acht Namen seiner Söhne auf, aber nur mit zwei Namen (Gomer und Javan), die wir unterstrichen haben, geht die Chronik weiter. Nachdem in Vers 4 alle Namen angeführt wurden, kommt in Vers 5 die für uns interessante Aussage, denn hier lesen wir zum ersten Mala in der Schrift von "Nationen, Ländern, Zunge (Sprache) und Sippen", dazu in Vers 10 von "Königreich". Wir haben schon betont, dass die neue (dritte) Verwaltung der Regierung sich darin ändert, dass nicht mehr das Famlienoberhaupt regiert, sondern, dass Gott eine neue Ordnung einführt, wo sich Familien zu Völkern, ja zu Nationen zusammenschließen, die dann eine politische Regierung stellen, die wir bis heute als "Obrigkeit" kennen. Um unseren Tag heute abzuschließen, weisen wir an dieser frühesten Aussage über "Obrigkeiten" auf Röm 13:1 ff hin, wo zuerst dominiert, dass jede Obrigkeit von Gott eingesetzt ist, was uns jederzeit ruhig machen darf!

1Mo 10:5

"Von diesen teilen sich die Küstenbewohner der Nationen in ihren Ländern, jeder Mann nach seiner Zunge, nach ihren Sippen, nach ihren Nationen."

Unser Leitwort weist prophetisch in die Zukunft, denn es dauert ja noch lange, bis Nationen entstehen werden, aber die Richtung der Verteilung der Söhne Japhets wird gezeigt. Dazu muss gesagt werden, dass sich ja auch der bisher noch zusammenhängende Kontinent in mehrere einzelnen Kontinente verschieben wird, die dann durch Wasser getrennt sind, worauf wir in Vers 25 noch zu sprechen kommen. Aber soweit sind wir noch nicht, vielmehr beginnt ja die neue Menschheit erst einmal mit dem Abstieg vom Berg Ararat, auf dem die Arche auf Grund setzte. Von diesem hohen Berg stiegen alle herab, wahrscheinlich zu den beiden Flüssen Euphrat und Tigris, die ja schon im Garten Eden erwähnt wurden. Von dieser Flussebene aus teilten sich die Wege der Drei Söhne, als erstes sind die Wege Japhets vorgegeben, welche auf die Küsten des Kaspischen Meeres und die später europäischen Küsten des Mittelmeeres hinweisen, also weg vom späteren "Land der Verheißung", und weg von den Nachkommen Sems, mit denen sich ja Gottes Wort zum größten Teil beschäftigt.

Das zweimal unterstrichene Wort "weg" bedeutet für uns, dass sich die Wege Japhets geographisch und geistlich immer mehr von der Linie Sem entfernten, bis Jahrtausende später die Nachkommen Japhets, aus denen "die Nationen" wurden, unter das göttliche Urteil gestellt wurden: "Dahin gegeben"! Paulus begründet dies dreimal in Röm 1:24.26 und 28 (bitte lesen). Es darf uns ob diesem "Dahin gegeben" erneut berühren, dass gerade wir zu einer kleinen Schar gehören, die nicht dahin gegeben, sondern zur Rettung auserwählt wurden.

1Mo 10:6

"Und die Söhne Hams: Kush und Mizraim und Phut und Kanaan."

Zuerst noch ein nachträgliches Wort zu unserer gestrigen Schlussaussage: Sie ist deshalb für uns so interessant, weil Gott jeden von uns ja bereits in Japhet sah und uns dann aus allen Nationen, welche die Erde bevölkerten und dann dahingegeben sind, herausgerufen hat und dies immer noch tut, bis die Vollzahl erreicht ist, was sehr bald möglich sein kann. "Japhet", der bisher immer an letzter Stelle der Söhne Noahs genannt wurde, sogar noch in 1Mo 10:1, rückt in Vers 2 an die erste Stelle, was uns zu den Erstlingen aus den Nationen führte.

Wir verlassen die Linie Japhet und kommen zu Ham und seinen vier Söhnen, sowie deren weiteren Nachkommen, wobei wir an unser Experiment erinnern, wo. uns gerade aus dieser Linie die meisten irgendwie bekannten Namen auffielen. Von allen vier söhnen ist ziemlich klar belegt, wohin sie zogen: Kush. zog nach Äthiopien. Mizraim nach Ägypten, Phut nach Lybien, und Kanann bewohnte das gelobte Land Palästina. Wenn wir auf einer Landkarte die Linien verfolgen, in denen sich Hams Söhne ausbreiteten, dann könnte man fast eine Zange erkennen, die sich rund um das spätere Israel positioniert. Während sich Japhet weit weg von Sem und dessen Nachkommen entfernte, blieb Ham in der Nähe von Sem und begann dort, seinen göttlichen Auftrag auszuführen.

Was wir also in der Linie Ham sehen müssen, ist die dunkle Kulisse, die Gott schon im Garten Eden bei"dem Erkennen von Gut und Böse" aufzubauen begann und jetzt fortsetzte - Gott handelt immer in Gegensätzen, weil das Licht der Finsternis bedarf, um erkannt und geschätzt zu werden.

1Mo 10:7-9

"Und die Söhne Kushs: Seba und Havila und Sabtha und Rama und Sabtheka. Und die Söhne Ramas: Sheba un Dedan. Und Kush zeugt Nimrod: Er beginnt, mächtig zu werden auf Erden. Er wird ein mächtiger Jäger vor Ieue Alueim. Deshalb wird gesagt: 'Wie Nimrod, der mächtige Jäger vor Ieue.'"

Wir kommen zu den Nachkommen der vier Söhne Hams, also quasi zu den Enkeln von Ham, wobei wir über "Phaut" keine weiteren Angaben finden, über Mizraim nur, dass von ihm die Philister stammen, die heute im Gazastreifen wohnen. und dem Staat Israel sehr zu schaffen machen. Es bleiben also nur noch Kush und Kanaan.

Der älteste Sohn Hams, "Kush", zeugte Nimrod, und mit ihm wird es interessant: "Nimrod" bedeutet wörtlich der "Emapörtseienden", von dem erst einmal zu lesen ist, dass er 2mächtig" wurde. Wir müssen dies so sehen, dass er macht über andere Menschen zuerlangen suchte, womit auch Reichtum verbunden war. Wenn wir diesem nachsinnen, kommen wir zu dem Schluss, dass dort, wo ein Mensch Macht erlangt, dabei andere Menschen unterdrückt werden - und dieses System bewirkte Gott schon am Anfang der Chroniken der Söhne Noahs mit "Nimrod"!

Macht erlange, klug zu sein, Stärke zu besitzen ... das alles kennen wir heute nur zugut ... aber es ist nicht unsere Berufung! Wenn wir die uns allen bekannten Verse 1Kor 1:26-31 lesen, dürfen sich die Mehrzahl unter uns trösten und zusprechen - wir sind keine "Nimrode" sondern das Gegenteil von ihm! Die einzige Stärke, die wir aufweisen können, ist die unseres Herrn, und "in Ihm" dürfen wir uns dann auch rühmen!

In Ieue Alueim zwar bereits auserwählt und berufen, sind wir, die heutigen Glieder der Körpergemeinde Christi Jesu zu jener noch verborgen, stehen Nimrod aber im Geist doch schon als die Schwachen gegenüber - es ist das Bild, welches wir uns hier schon einprägen dürfen: Auf der einen Seite Schwache, die in Christus. zwar noch verborgen, aber "in Ihm" dennoch unendlich stark sind, auf der anderen Seite Nimrod, der sich seine Macht selber erwirkt oder mit menschlichen Mittel erkämpft. Doch genau diesen Nimrod gebraucht Gott, um durch ihn die weltliche Großmacht aufzubauen, um später allen Menschen vorzuführen, dass kein sterblicher seine Mitmenschen vollkommen regieren kann als nur der Eine, der für alle starb und dem die Macht vom Vater gegeben war, auch alle lebendig zu machen.

Der immer mächtiger werdende Nimrod war offensichtlich ein Jäger, was ja bedeutet, dass er Blut vergoss, um zu töten - fremdes Blut! Als solcher steht er gemäß unseres Leitverses vor Ieue, vor Gott! Bei diesem Bild gehen unsere inneren Augen auf den Sohn Gottes, der auch Blut vergoss, aber kein fremdes, sondern Sein eigenes Blut, und nicht um andere zu töten, sondern um andere zu retten ... welch ein Gegensatz ! Doch als Christus Sein Blut vergoss, stand Er nicht wie Nimrod vor Ieue, sondern "Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend" (2Kor 5:19).

1Mo 10:10