Wie soll man mit Narren umgehen II - Spr 26:1+3-12

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299. Wie soll man mit Narren umgehen II - Spr 26:1+3-12

Einige Verse suchten die Frage zu beantworten, ob man die Dienste des Narren beanspruchen solle; könnte er doch vielleicht schnell dafür gewonnen und sogar wegen seiner Torheit ausgenutzt werden! Spr 26:6 führt dazu aus: Die Füße haut sich ab, Unbill trinkt, wer Bestellungen ausrichten lässt (oder: Botschaft entsendet) durch einen Narren! "Der Sendende meint vielleicht, seine Beine würden durch die des Boten ergänzt, aber in Wirklichkeit haut er sie sich ab. Der Auftrag wird schlecht ausgerichtet, statt sich an der schnellen, treuen Erledigung zu erfreuen, bekommt er nur Schaden zu schlucken" (nach DEL; vgl. den treuen Boten in Spr 13:17 und Spr 25:13). Die aufgetragene Botschaft wird wirkungslos und völlig entstellt, vielleicht in ihr Gegenteil verkehrt: Schlaff hängen die Beine an dem Lahmen herab; so ist ein Spruch im Mund der Narren (Spr 26:7). Der Weisheitsspruch, das Sittenwort ist im Torenmund so vollmachtslos und unwirksam wie die Beine eines Gelähmten, die ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Das an und für sich gut, heilsame und sinnvolle Wort wird im Mund des Narren lahm und hinkend. Wie ein Schütze, der alles verwundet, so ist, wer einen Narren dingt, den Landstreicher in den Dienst stellt (Spr 26:20). Noch drastischer beschreibt Spr 26:9 das Wort im Torenmund. Ein Dorn, der in die Hand eines Betrunkenen gerät, so ein Sinnspruch im Narrenmund! Das geistvolle Sinnwort oder Witzwort, das im Mund des Weisen einer "Rose mit Dornen" vergleichbar ist, wird im Torenmund zu einem "Dorn ohne Rose", zu einer gefährlichen Waffe, unberechenbar wie in der Hand eines sinnlos Betrunkenen! Das Wort wird rücksichtslos missbraucht und führt zu Verwundung und Erbitterung, ohne dass der Narr daran denkt, welchen Schaden er damit anrichtet. Das sinnvolle, heilende Wort verfällt zum Witzwort, dieses zum satirischen und zynischen Wort. Darum fordert 1Petr 3:15-16 vom "Wort der Rechenschaft gegen jedermann", dass es mit "Sanftmut und Furcht" verbunden sein sollte, so dass man, wenn man es ausgesprochen hat, "ein gutes Gewissen haben kann."

Spr 26:11 setzt den letzten Pinselstrich unter das "Narrengemälde" unseres Abschnitts: Wie ein Hund, der zurückkehrt zu seinem Gespei, so ist ein Narr, der seine Narrheit wiederholt! Die Verfasser der SPRÜCHE sehen wenig Aussicht zu Wesensänderung und Umkehr der Toren. 2Petr 2:22 wendet diesen Spruch an auf Erleuchtete mit einem Glaubensanfang, die zur Sünde ihres vorchristlichen Lebens wieder zurückkehren, und ergänzt es noch drastischer: "der Hund kehrt um zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot!"

Ist es möglich, einen Narren zum Heil zu führen? Wir antworten mit dem Jesuswort: "Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich" (Mt 19:26).


Lies weiter hier:

300. Der Faule I - Spr 26:13-16