Nicht im Irdischen aufgehen - 1Kor 7:29-31

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aus "Ich will hören, was Gott sagt" (H.Schumacher)


Nicht im Irdischen aufgehen - 1Kor 7:29-31

"Das aber sage ich euch, Brüder: Die (von Gott) bestimmte Zeit ist kurz bemessen; so seien künftig die, die Frauen haben, so als hätten sie nicht; und die weinen, als weinten sie nicht, und die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und die (etwas) kaufen, als behielten sie es nicht; und die die Welt benutzen, seien wie solche, die sie nicht völlig ausnutzen; denn die Getalt dieser Welt vergeht." 1Kor 7:29-31


Dieses Pauluswort kann missverstanden werden. Es ist nicht eine Vernachlässigung der irdischen Beziehungen und Verpflichtungen gemeint. Das Wort kann nur recht verstanden werden im Sinne eines inneren Gelöstseins angesichts des kommenden Tages Christi. Seht alles im Licht des kommenden Tages", ruft uns der Apostel zu. Das bringt eine Relativierung mit sich. Unsere irdischen Freuden und Leiden, unser Kaufen und Verkaufen und sogar die Ehe verlieren an Gewicht, sind nicht mehr unser Ein und Alles, wenn der Herr kommt und uns zu sich emporhebt (1Thes 4:17), wenn der neue Äon anbricht und Jesus Sein Königreich auf Erden aufrichtet. Im Blick auf das, was Paulus hier über die Ehe sagt, schreibt Heinrich Langenberg: "Das bedeutet nicht Kälte und Lieblosigkeit in der Ehe, sondern Unterordnung der Ehe unter den Dienst der Gemeinde, unter die Gemeinschaft mit Christus" - und wir fügen hinzu: unter die Erwartung Seiner Wiederkunft.

Die Urchristenheit erwartete die Wiederkunft Christi nicht etwa in 2000 Jahren! Man lebte in einer Naherwartung, ohne sich auf Tag oder Stunde festzulegen. War das ein Irrtum? Nein, es ist die normale Haltung des Gläubigen, den Herrn bald zu erwarten - heute mehr denn je. Jesus ermahnt die Seinen: "Seid bereit, denn zu einer Stunde, da ihr's nicht meint, kommt der Menschensohn" (Mt 24:42.44).

Ehe und Familie, Weinen und Lachen, Kaufen und Verkaufen, ja der ganze Lauf dieser Welt - das alles ist wichtig an seinem Platz. Doch es ist weniger wichtig als der wiederkommende Herr und Sein Reich. Das Größte und Schönste kommt noch. So lasst uns Menschen sein, die ihr Leben im Glauben und Hoffen führen, die die Zeichen der Zeit beachten und Ausschau halten!