Gott spottet der Spötter - Spr 19:25 - Spr 19:29 - Spr 20:1

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226. Gott spottet der Spötter - Spr 19:25 - Spr 19:29 - Spr 20:1

Schlägst du den Spötter, so wird der Einfältige (Zugängliche) klug; und weist man den Verständigen zurecht, so wird er Erkenntnis verstehen. - Für den Spötter sind Strafgerichte bereitet, und Schläge für den Rücken der Narren. - Der Wein ist ein Spötter, starkes Getränk ein Lärmer; und jeder, der davon taumelt, wird nicht weise!

An keiner Stelle der Heiligen Schrift werden die Spötter und der Spott positiv bewertet, zieht er doch "alles, was wahr, würdig, gerecht, rein, lieblich, wohllautend, tugendhaft und lobenswert ist", in den Dreck. Unsere "wilden Zeiten in den letzten Tagen" (2Tim 3:1) sind übervoll von solchem Spott! "Am Ende der Zeit werden Spötter sein, die nach ihren eigenen Begierden der Gottlosigkeit wandeln", sagt auch Jud 1:18: Ihr Spott ergießt sich über alles Erhabene, um es lächerlich zu machen, über jegliche Form der staatlichen, pädagogischen und familiären Autorität, aber auch über die göttlichen Verheißungen; so bezeugt es uns 2Petr 3:3-4 von der Leugnung der Wiederkunft Christi durch Spötter, die vom Eigenwillen ihrer Begierden getrieben werden.

Solcher Spottsucht gegenüber helfen auch Schläge nicht; zu dem etwas unverständlichen Zusammenhang von Spr 19:25 führt Delitzsch aus: "Der Religions- und Tugendspötter ist unverbesserlich; seine Bestrafung nützt ihm nichts, aber verloren ist sie auch nicht, denn sie macht als abschreckendes Beispiel den Einfältigen verständig, der sich sonst leicht zu gleicher Frivolität fortreißen lassen könnte!" Der Weise jedoch braucht eine solche Abschreckung nicht; er kommt von sich aus zur Erkenntnis: "Wenn man den Spötter bestraft, so wird der Einfältige (BA: Zugängliche) weise, und wenn man den Weisen belehrt, so nimmt er" allein dadurch schon, "Erkenntnis an" (Spr 21:11). Gerade weil er allezeit über dem Wort Gottes nachsinnt, weil er Lust daran hat, wandelt er nicht im Ratskreis der Gottlosen, steht nicht auf dem Wege der Sünder und sitzt nicht auf dem Sitz der Spötter (Ps 1:1).

Für den Spötter sind Strafgerichte bereitet; das hebr. Wort meint stets ein göttliches, nicht ein menschliches Strafgericht, das zum festgesetzten Termin hereinbricht. So bezeugt Ps 2:4-5 angesichts der kosmischen Revolte der Erdenkönige und Himmelsfürsten gegen Gott und Seinen Messias, dass "der im Himmel Thronende ihrer lacht und spottet", ehe Er "zu ihnen redet in Seinem Zorn, und in Seiner Zornglut sie schreckt". In einer Zeit, da die Gotteslästerung staatlicherseits nicht mehr unter Strafandrohung steht, gilt das ernste Wort aus Gal 6:7 in besonderer Weise: "Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn irgend der Mensch sät, das wird er auch ernten!" Dass sich Hohn und Spott der Toren besonders auf Göttliches und Heilige konzentriert, erfuhr der Gekreuzigte, als "Spötter die Stadt" - Jerusalem - "in Aufruhr versetzten" (Spr 29:8), und Ihn die Hohenpriester und Schriftgelehrten verhöhnten, so dass sich Ps 22:7 und Hi 30:9 erfüllten: "Alle die mich sehen, spotten meiner..." und "ich bin ihr Spottlied geworden"! Das Strafgericht Gottes brach im Jahre 70 über Israel herein, weil es keine "Weisen " gab, "die den Zorn abwendeten", wozu Pfingsten die Möglichkeit gegeben hätte (vgl. Spr 29:8b).

Spr 20:1 weist uns darauf hin, dass besonders der Alkohol - Wein und starkes Getränk - die Dämme der Ehrfurcht niederreißt, so dass Sittlichkeit und Anstand vom wüsten treiben und Toben der Berauschten niedergebrochen werden. Der Betrunkene hat nun, seiner selbst nicht mehr mächtig, eine zu zügellosem Spott "gelöste Zunge". .Die Clique der Betrunkenen reizt sich noch gegenseitig auf und sucht sich in der Verhöhnung des Heiligen zu überbieten.

Enthaltung von jeglichem Rauschzustand ist es, was "Königen gebührt", sonderlich "Lemuel" dem "Gottgeweihten" (Spr 31:4-5). Heilige Rede und ein vollmächtiges Wort sind daran gebunden. So ermahnt uns Paulus: "Berauscht euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, vielmehr werdet mit dem Geiste erfüllt, indem ihr zueinander redet in Psalmen und Lobliedern und geistgewirkten Hymnen...! (Eph 5:18-19)!


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227. Stille Wasser sind tief - Spr 20:5