Geht es aufwärts? I - Spr 29:2-4+8-9

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330. Geht es aufwärts? I - Spr 29:2-4+8-9

Im Gesichtsfeld der vorliegenden Sprüche steht das Allgemeinwohl des Volkes (Spr 29:2) des Landes (Spr 29:4) und der Stadt (Spr 29:8). Geht es nun beständig "aufwärts" mit Kultur, Wissenschaft, Technik und Politik, wie es uns manche Futurologen im Blick auf das nächste Jahrtausend verkünden? Wenn wir Gottes Wort - nicht nur der Endzeitreden Jesu und Seiner Apostel, sondern auch der SPRÜCHE - ernst nehmen, dann geht es "abwärts", und zwar mit "zunehmender Fallgeschwindigkeit", wie es die Physik lehrt. Es wird sich mit Sicherheit erfüllen, was Spr 14:34 feststellt: "Gerechtigkeit erhöht eine Nation; aber die Sünde ist der Völker Schande (oder: Verderben!" Lesen wir nun Spr 29:2:

Wenn die Gerechten sich mehren, freut sich das Volk, wenn aber ein Gesetzloser (Gottloser, Frevler) herrscht, seufzt das Volk!

Was hier im Blick auf das Volk gesagt wird, gilt nach Spr 11:10 auch für die Stadt: "Die Stadt frohlockt beim Wohle der gerechten, und beim Untergang der Gesetzlosen ist Jubel!" Dies mag nun in Gott wohlgefälligen Zeiten Israels gegolten haben, aber von unserem Volk können wir dies nicht behaupten! Die "christlichen Völker" Europas, unser deutsches Volk eingeschlossen, freuen sich keineswegs über eine "Erweckung", die eine Zunahme der Glaubenden brächte. Im Gegenteil. Von der völligen Gleichgültigkeit bis zur offenen Verhöhnung geht heute die Reaktion unserer Mitbürgern, christliche "Fundamentalisten" (die sich der absoluten Wahrheit der Bibel verpflichtet fühlen), werden als eine Gefahr für das Volk hingestellt, und Evangelisationen laufen - trotz größter Bemühungen - weithin ins Leere. Der gottlose Herrscher wird toleriert, auch wenn er die Gebote Gottes offen übertrifft, mit betrügerischen Mitteln arbeitet uns ich offen zum Atheismus bekennt! Dennoch wird das Volk über kurz oder lang unter den Auswirkungen der Gottlosigkeit und der Herrschaft Gottloser seufzen und zu leiden haben! Mit Spr 29:12 werden wir zu erwarten haben, dass der gesetzlose Herrscher um sich gleichgesinnte Politiker scharen wird, die, wie er, der Lüge verpflichtet sind und das Volk betrügen: "Ein Herrscher, der auf Lügenrede horcht, dessen Diener sind alle gesetzlos!"

In Pred 4:1 heißt es: "Und ich wandte mich um und sah alle Bedrückungen, welche unter der Sonne geschehen: und siehe, da waren Tränen der Bedrückten, und sie hatten keinen Tröster und von der Hand ihrer Bedrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster!"

Wieviel mehr gilt dies aber von der Herrschaft des Gesetzlosen, also Satans! Seufzt nicht die ganze Schöpfung unter dem Joch der Unfreiheit, das ihr durch die Sünde in der Geister- und Menschenwelt auferlegt wurde? Sehnt sie sich nicht "mit vorgerecktem Hals", zu jener Freiheit erhoben zu werden, welche die Söhne Gottes im Stand der Verherrlichung besitzen werden (Röm 8:18-22)? Doch was wir singend bekennen, wird sich erfüllen:

"Ja, Jesus siegt! Seufzt eine große Schar noch unter Satans Joch;
die sehnend harrt auf das Erlösungsjahr, das zögert immer noch;
so wird zuletzt aus allen Ketten der Heer die Kreatur erretten,
Ja, Jesus siegt!"

Spr 29:3 scheint mehr einen persönlichen Abweg im Auge zu haben; doch bietet der zweite Teil der Aussage auch Anlass zu einer gesellschaftlichen Verallgemeinerung:

Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer sich aber zu Huren gesellt, richtet das Vermögen zugrunde!

Wenn Weisheitsliebe und hurerisches Wesen wirklich in einem solchen Gegensatz stehen, wie wenig Weisheit dürfte dann heute in unserem Volk vorhanden sein! Wir wollen hier nicht auf die unaussprechlichen Einzelerscheinungen dessen eingehen, was durch die "sexuelle Revolution" vergangener Jahrzehnte ausgelöst worden ist; doch bleibt festzustellen, dass die Bewohner von Sodom und Gomorra noch eine ganze Menge "lernen" könnten von dem, was heute von großen Teilen unseres Volkes getrieben und sogar von Politik und Recht geschützt wird, denken wir nur an die schrankenlose Pressefreiheit und an die "künstlerische Freiheit" der Pornographie! Wenn nun in Spr 6:26 der Vermögensverlust durch Hurerei im persönlichen Mangel an Brot gesehen wird, so ist es doch, kollektiv gesehen, eine Verschwendung von Volksvermögen: Italienische, russische und chinesische Mafiasyndikate ziehen aus Drogensucht und Prostitution ungeheure Gewinne, die dann über die Banken "reingewaschen" werden; ebenso hoch sind aber die Mittel, die zur Bekämpfung solcher Kriminalität eingesetzt werden müssen! Wahrlich, das Volksvermögen wird zugrunde gerichtet. Glaubende aber wenden sich von solchen Irrwegen ab, nicht, weil sie die Strafe des Gesetzes fürchten, sondern weil sie die Weisheit, also Christus, lieben und ihren Vater im Himmel erfreuen wollen. Sie leben leidend "inmitten einer verdrehten und verkehrten Generation" (Phil 2:15), sind aber dankbar für alle Politiker, die noch die Gebote achten und am Dammbau gegen die Gesetzlosigkeit mitwirken; sie leisten Fürbitte für sie, und überhaupt "für alle, die in Hoheit sind" (1Tim 2:1-2)


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331. Geht es aufwärts? II - Spr 29:2-4+8-9